Hi Ihrs!
Doch, es geht noch um das gleiche Thema: Das Leben der Anderen.
Und wir sehen nur, was wir sehen wollen.
Aire, in deinem Fall ist das die dicke, essende Studentin, die unglücklicher ist, als die spindeldürre, nicht essenende, sondern plaudernde Studentin.
Die dünne führt sicher ein perfektes, problemloses Leben. Was sollte sie schon für Probleme haben? Zumindest was für große Probleme.
Liebe Aire, das ist, wie Marykate schon geschrieben hat, nicht das, was da war am Campus... das hätte vielleicht Madame Esmeralda in ihrer Glaskugel gesehen (wenn es so wäre), aber nicht wir Sterblichen ohne übersinnliche Kräfte.
Also, was war es dann, was du gesehen hast... deine eigene Vorstellung - dick, unglücklich, erfolglos, unbeliebt; dünn, glücklich, erfolgreich und beliebt.
Ich denke, du reagierst am meisten auf "beliebt". Es ist etwas, von dem du annimmst, es bliebe dir bis heute verwehrt und wenn du dünn wärest, wäre es anders.
Du fühlst dich dick und unglücklich und allein... und es muss umgekehrt sein, wenn du dünn bist. Führt zu Kummer, führt zu FA´s...
Dabei ist der Schlüssel nicht das Dick/Dünn, was alles zu ändern im Stande ist... der Schlüssel, der Punkt liegt wo anders.
Du bist nicht allein und du wirst gemocht... du hast Freunde, Menschen, die dir zuhören, die sich interessieren, wie es dir geht. Aber die Sicht auf das ist durch einen großen Schatten (der eigenen Vorstellung) nur schlecht möglich.
Man wird nicht zwangsläufig glücklich, weil man dünn ist. Man hört nicht auf vor Eifersucht zu rotieren und sich beim Anblick anderer Mädls zu vergleichen und sich dabei meistens schäbig vorzukommen (Schwalbe)...
Der Schlüssel hierfür wird wo anders aufbewahrt... in der Erkenntnis, was man hat. Und in dem Vermögen das zu schätzen zu wissen.
Schwalbe, du hast einen Freund, der dich liebt. Dich. Ihm gefallen andere Frauenkörper wie dir andere Männerkörper (sie sind alle nett anzusehen... aber es sind Körper. Und glaube mir, wenn es nur um das reine Fleisch ginge, an dem sich die Liebe eines Mannes messen ließe, dann würden wir Frauen nicht gegen andere Frauen verlieren, sondern gegen Rinder und Schweine... Steaks und Schweinsbraten, Rippchen und Geselchtes...).
Setz dich mal hin und überlege, was an deiner Beziehung besser sein könnte. Was anders sein sollte - zwischen deinem Freund und dir. Nicht etwa, die Beziehung wäre besser, wenn er keine Aktfotografien mehr macht würde. Das meine ich nicht... versuch dieses Problem aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
Es stört dich und du hast Angst, deinem Freund könnten andere Mädls mehr gefallen als du ihm gefällst.
Wäre deine Beziehung besser, wenn du einen anderen Körper hättest? Wenn du dünner wärest? usw. Wäre der Sex besser? Das würde voraussetzen, dass der Sex momentan verbesserungsfähig wäre. Und ist hierfür Dünnersein wirklich die einzige Möglichkeit? Stellt es überhaupt eine Möglichkeit dar?
Was könntest du/könntet ihr - wenn der Sex verbesserungsfähig wäre - tun, außer dass du abnimmst?
Wobei es mir hier geht ist, dass du beginnst zu begreifen, dass es oft einen Unterschied gibt, zwischen einer objektiven gesehenen und subjektiv empfundenen Situation. Und wenn es da einen riesigen unterschied gibt, hilft die Lösung, die man rein aus der subjektiv empfundenen Situation gewonnen hat nicht. Du drehst sozusagen deinen eigenen Film... auf französisch ohne Untertitel...
wenn du dann mit deinem Freund über den Film redest, versteht der kein Wort und kann nichts tun, damit du genauer hinkuckst.
Aire, das selbe schreibe ich an dich!
Ihr projeziert eure Vorstellungen auf das reale Leben. Und eure Vorstellungen sind vielvielvielfach das Produkt einer Krankheit.
Also wie glaubwürdig sind die Dinge, die ihr seht und interpretiert?
Damit beschäftigt euch mal und dann fragt euch, wie erfolgreich euer darauf basierender Lösungsansatz ist... bzw. sein kann.
Liebe Grüße!