So, heute ist Tag 13. und ich schreibe mal wieder hier, weil ich gerade voll Erstaunen bin.
Ich habe nach dem Sport voll hungrig mein Abendessen verschlungen, eine normale Portion, sogar mit Käse .
Und auf einmal merke ich, ich bin satt: Ich bin FERTIG mit Essen. Und noch ein bisschen später merke ich, ich bin sogar total vollgenudelt, aber das fühlt sich GUT an
Was ist denn hier los? Warum fühle ich mich denn nicht total schlecht und habe überhaupt nicht das Bedürfnis weiter zu fressen um das Gefühl zu betäuben und hinterher auf der Kloschüssel loszuwerden ?!?

Wollt ich nur mal geschrieben haben und wunder mich noch ein bisschen .

nicht wundern - freuen!!

merk dir das gefühl gut. und wenns dir nachm essen mal nicht gut geht, dann les dir das hier durch - könnte vielleicht helfen.
aber ist ein tolles gefühl, oder?

Hmm.. schreib mal wieder hier, weil ich das Gefühl habe schon ein bisschen ehemaliger zu sein, als am Anfang.
Kämpfe zwar immer noch manchmal, v.a. abends mit FAs, aber eigentlich gibt es die Alternative zu kotzen mittlerweile in meinen Gedanken kaum noch.

Allerdings bin ich gerade unglaublich damit beschäftigt zu verarbeiten, was mich gerade an neuen Eindrücken, Gefühlen, Möglichkeiten überflutet.
Ich habe das Gefühl mit dem Rücken an der Wand zu stehen, ohne das Hintertürchen Bulimie um mich wieder aus der Realität zu verdrücken.
Ich versuche rauszugehen, meinen Freunden entgegenzutreten, was sich völlig neu anfühlt. Aber ich muss mich jedesmal dazu zwingen. Am liebsten würde ich in meinen sicheren 4 Wänden bleiben, da kann mir ja wenigstens nix passieren außer dass auf einmal das Telefon klingelt.
Aber ich zwinge mich, denn ich weiß um die Gefahr, dass sich das alles nur verschlimmern würde, wenn ich es nicht jetzt angehe.
Und es macht mir ja auch dann immer Spaß - aber es ist jedesmal trotzdem ein Kampf.

bumble-bee hat geschrieben:Allerdings bin ich gerade unglaublich damit beschäftigt zu verarbeiten, was mich gerade an neuen Eindrücken, Gefühlen, Möglichkeiten überflutet.
Ich habe das Gefühl mit dem Rücken an der Wand zu stehen, ohne das Hintertürchen Bulimie um mich wieder aus der Realität zu verdrücken.
Ich versuche rauszugehen, meinen Freunden entgegenzutreten, was sich völlig neu anfühlt. Aber ich muss mich jedesmal dazu zwingen. Am liebsten würde ich in meinen sicheren 4 Wänden bleiben, da kann mir ja wenigstens nix passieren außer dass auf einmal das Telefon klingelt.

Ja. Das kenne ich, die Fluchtmöglichkeit, die Zuflucht fehlt. Und ja, es fühlt sich neu an, mir geht das genauso. Ich muss mich auch zwingen...
Was können wir dagegen tun? Mut haben, ganz viel Mut, und darauf vertrauen, dass wir es wert sind. Dass wir gut sind, so wie wir sind. Ehrlich, vielleicht sollten wir uns das immer wieder vor Augen halten. Immer wieder.

bumble-bee hat geschrieben:Aber ich zwinge mich, denn ich weiß um die Gefahr, dass sich das alles nur verschlimmern würde, wenn ich es nicht jetzt angehe.
Und es macht mir ja auch dann immer Spaß - aber es ist jedesmal trotzdem ein Kampf

Ja. Das kenne ich auch. Und ja. J., hat das einmal so absolut toll gesagt. "Dich muss man ja immer v*rg*wa*ig*, damit du Spaß hast."
Ist aber echt auch krass. Schön, dass du dich zwingen kannst, mir fällt das augenblicklich noch sehr schwer. Ich mache schon relativ viel (für meine Verhältnisse), aber trotzdem.
Super, bin stolz auf dich!

Ach ja... Und gestern hat sich auch schon wieder bewahrheitet, zu leben ist gar nicht so schlecht, wenn man sich traut.
Habe mich ab ca 18 Uhr dem Zufall der Abendplanung anderer überlassen und hatte einen der schönsten Abende seit langem!!

Übers Wochenende treffe ich mich mit 3 Freundinnen, die durchs Studieren überall verteilt sind. Und es ist schon wieder so: Einerseits freue ich mich total meine Lieben wiederzusehen, weil es IMMER toll war, andererseits nagt die Angst an mir. Ich habe zwar bisher solche Ausflüge/Wochenenden immer gut durchgehalten - aber nur, weil ich hinterher - wieder zuhause ein paar Tage verspätet halt - alle Emotionen, Stress, Unkontrolliertheit im Klo runtergespült habe.
Jetzt bin ich gespannt, wie es sich anfühlt, das nicht zu tun. Ehrlich - wo ich das so schreibe, ist es villeicht eher dass ich gespannt bin darauf, wie es sich anfühlt, als Furcht?
Hmm. Bin wohl noch nicht so gut darin meine Emotionen zu identifizieren (wie auch, wenn sie selten isoliert auftreten )
Muss aber lernen, mich besser zu verständigen mit mir. Zum Beispiel auch darin Entscheidungen zu treffen. Ganz schlimm :da müsste man ja vielleicht mal Verantwortung übernehmen.

Heute Tag 10 ! Und das Wochenende mit meinen Freundinnen war auch absolut gelungen!
Bin aber sowieso direkt von ihnen zu meinem Freund, insofern war da auch gar keine Zeit.
Und heute war der Tag sowieso total busy, mannomann ich weiß gar nicht, wie ich früher überhaupt Zeit haben konnte, für den ganzen Mist!

Gerade im Moment fühle ich mich wirklich schon so, als hätte ich einen Punkt erreicht, an dem ich noch nie zuvor war.
Es fühlt sich so an, als hätte ich diese Krankheit nie gehabt. Mein Leben ist gerade so ausgefüllt und produktiv in jeder Hinsicht, dass ich eigentlich gar nichts vermisse (und es sich auch so anfühlt, als wäre da irgendwann mal was wie eine Bulimie gewesen). Ich weiß dass dieser Zustand vergänglich ist, und das Momente kommen werden, in denen ich mir nur allzu bewusst eingestehen muss, dass ich noch lange nicht raus bin aus dem Ganzen.
aber ich möchte das jetzt genießen und festhalten, damit ich mich an dieses GEfühl erinnern kann, wenn es wieder mal schlechter läuft..

Endlich bin ich zumindest kurz da, wo ich immer hin wollte.

Morgen lasse ich mal wieder einen Blutbild machen, das erste Mal, dass ich mit nahezu reinem Gewissen (mal abgesehen von anderen Exzessen --> PARTY!!) zum Arzt gehen kann !

Hah, zunächst einmal was positives: habe heut alles was ich mir vorgenommen geschafft --> gutes Gefühl .
Dafür befinde ich mich gerade allerdings in einer Situation, die mich früher mit absoluter Sicherheit in den nächsten FA katapultiert hätte.
Wieder muss ich eine Entscheidung treffen, in der ich mindestens eine Person enttäusche - es geht nur um eine Lapalie, nämlich die morgige Abendplanung, aber es ist einfach beispielhaft für meine noch defizitäre Entscheidungsfähigkeit. Also ich kann einfach nicht unterscheiden zwischen dem was ich möchte und dem was andere von mir erwarten. Wenn dann gegenläufige Erwartungen gleichzeitig ankommen, bin ich total überfordert. Bisher hab ich mich dann aufs Klo verzogen und abgewartet, bis die Möglichkeit zu Handeln gar nicht mehr da war.

Tja, das gibts jetzt ja nicht mehr und irgendwie muss ich herausbekommen, was ich will.
Ideen?

beschreib mal die situation, bumble. worum gehts denn?

stell dir mal vor wie du dich fühlst, wenn du das machst was von dir "erwartet" wird - oder das, wovon du denkst, es wird von dir erwartet. oft ist es nämlich gar nicht so. was wäre, wenn die sache umgekehrt wäre, und sich die andere person zwischen deinen und ihren wünschen entscheiden müsste - wärst du an ihrer stelle sauer, wenn sie sich anders entscheidet? welche folgen könnte es für dich haben, nicht das zu tun, was du möchtest?
naja, und jetzt das ganze andersrum. du machst, was du willst - ist da stolz, freude, erleichterung; oder schuldgefühle, schlechtes gewissen?

ich hoffe du kannst aus meinem geschreibsel rauslesen, was ich meine (is ja noch früh am morgen *g*)

und genau - ich freu mich total für dich, dass es so gut läuft!!

Chili hat geschrieben:und genau - ich freu mich total für dich, dass es so gut läuft!!

Danke, das ist total lieb! Ich bin ehrlich gesagt auch noch sehr überrascht.

Also es ist wirklich ein ganz banales Problem:
meine beste Freundin macht eine Party, sie erwartet das ich kommen (will). Will ich nicht unbedingt. Eine andere Freundin hab ich schon ewig nicht mehr gesehen - will ich aber sehen - will heute ins Kino und dann tanzen gehen und ich habe schon zugesagt. Jetzt kommt heute überraschend mein Freund zu Besuch soll - auf den ich mich natürlich auch freue, der aber schon am Telefon total enttäuscht war, dass ich schon andere Pläne habe.
Jetzt weiß ich angesichts seiner Enttäuschung nicht mehr, ob ich wirklich so unbedingt weg muss, oder ob ich eigentlich auch lieber ein 2erDing machen will. Egal wie mans dreht irgendjemand wird unzufrieden sein, mein Freund, meine beste Freundin, meine andere Freundin, oder ich (weil ich in jedem Fall irgendjemand gegenüber ein schlechtes GEwissen hab). Alles unter einen Hut zu bringen, würde mich jetzt aber überfordern und sowieso hab ich dann immer das Gefühl es eigentlich niemandem REcht gemacht zu haben.

Naja, jedenfalls ist mein Grundproblem, dass sobald jemand seine Erwartungen äußert, ich vergesse, was MEINE Erwartungen sind und mich nur noch damit beschäftige, es anderen recht zu machen - das ist wohl die Perfektionistische Ader in mir...

So - heute morgen gehts mir mal wieder sehr gut, v.a. weil ich wieder richtig spüre, wie gut ich meinem Körper damit tue nicht mehr zu kotzen.
Ich erlaube mir im Prinzip mittlerweile alles zu essen, nur habe ich überhaupt kein Verlangen mehr nach ungesundem/ Süßigkeiten o.ö.
Ich werte das einfach mal als Feedback meines Körpers, das ihm meine Ernährung so wie sie derzeit ist, ganz gut bekommt.
Der Zustand des kotzfrei seins ist mittlerweile schon so normal geworden, dass ich zeitweise überhaupt nicht mehr realisiere, wie drastisch sich mein Leben im letzten Monat durch diese Entscheidung, damit aufzuhören, geändert hat.
Ich bin auf dem richtigen Weg Ich spüre selten so deutlich, dass ich gerade genau das richtige mache.

Wieder ein bisschen mehr ehemalig... Hatte heute einen FA. Eingentlich den ersten, den ich wirklich als FA bezeichnen würde, seit ich angefangen habe, gegen die Bulimie zu kämpfen.
Die meisten würden das jetzt wahrscheinlich eher als einen Rückschritt bewerten, aber es hat mir gezeigt, dass ich wirklich wirklich lieber gesund werden will, als noch ein einziges Mal zu k**.
Ich habe mich bewusst dafür entschieden, das was ich gegessen habe auch zu akzeptieren, und damit habe ich mich selbst auch mehr akzeptiert. Ich war das, die das gegessen hat, und es ist ok. Man kann das nicht mehr ungeschehen machen, und es ist auch nur halb so wild.

Leben ist zeichnen ohne Radiergummi. Ich habe mich solange gescheut davor, Verantwortung in diesem Bereich meines Lebens zu übernehmen, und heute habe ich glaube ich endlich wirklich damit angefangen.

Ohnehin habe ich momentan immer mehr das Gefühl, als würde alles in meinem Leben sich neu ordnen, besser, ehrlicher und erwachsener werden.

Ich habe den FA in dem Moment gebraucht, weil ich eine akute Stresssituation bewältigen wollte. Wohlwissend, das es nichts wirklich daran ändern würde. Und nicht zu k** hat mir schließlich auch direkt vor Augen geführt, das die Stresssituation noch immer besteht.
Und mir ist eine effektivere Lösung eingefallen. ich habe es schon ein paarmal geschrieben und heute wurde es wieder wahrer.
k** ist keine existierende Alternativer mehr dazu, sich dem Leben zu stellen.

Hallo Bumble-Bee


"..."

Mir fehlen die Worte...wirklich. Es klingt so, nein, du klingst so frei, wie ein Mensch, der neu geboren wurde/ eine neue Chance gegeben wurde.

Es liest sich klasse, und ich merke, dass du dich auch nicht mehr mit mir zusammen tun müsstest, damit man einen Kopf- und einen Tatenmensch beisammen hat Du denkst mehr nach und reflektierst, was los war - was du machen kannst anstatt zu kotzen, da dies wirklich keine Alternative ist und man so seine Gefühle nicht bewältigt.

Zitat: k** ist keine existierende Alternativer mehr dazu, sich dem Leben zu stellen.

Das ist, denke ich, dein Spruch, der dir mit am meisten weiterhilft, gesund und ehemalig zu werden. Ein wenig hat er mir auch schon geholfen ich abe ihn mir also geklaut, wenn ich das so sagen kann Ich hoffe, das ist ok!

Dass du einen FA gehabt, aber es nicht wieder nach außen katapultiert hast, ist ein Wahnsinnsfortschritt! Jeder Mensch isst mal mehr als er sollte, nur ist ihm dann meist nicht bewusst, was es eigentlich heißt und dass es nicht weiterhilft, aber du hast es gemerkt und nicht gekotzt. Kannst wirklich stolz auf dich sein!

Ganz lieben Gruß,
Schlafquala

Hallo allerseits!

also ich bin heut an meinen 7 tag k...frei. ich bin stolz drauf und es is echt net leicht. ich denk sehr viel drüber nach was ich esse, wann und wieviel. ich warte auf meinen hunger und hör auf zum essen sobald ich merke dass ich satt bin. das klappt recht gut und ich bin glücklich damit obwohl i es sehr anstrengend empfind ständig aufzupassen und nachzudenken. schlafen tu ich auch nicht so toll weil meine gedanken net stillstehen und i angst habe vorm schwach werden. anderer seits habe ich dass gefühl dass ich durch das immer im auge behalten der gefahr eines rückfalls, diesen auch aufhalten kann weil i sofort in mich reinhör: was ist los? warum denkst du ans fressen? was gibt es dir wenn du es machst? es schmekct dir ja nicht mal? du bist mehr wert als das!
Ich mache mir meine gefahr bewußt und versuch mich an meine bedürfnisse zu halten.
ich bin auch so froh dass ich meinen freund hab, mit dem ich mich seit meinen geständnis vor 7 tagen total offen über meine ängste und sorgen unterhalten kann. der mich in den arm nimmt und mit mir lacht. ich merke erst jetzt wie schön die beziehung ist wenn man nicht ständig über die nächste ess möglichkeit nachdenkt und das schlechte gewissen wegen dem lügen zwischen einen steht. ich glaub das ist ein wichtiger punkt für mich um die stärke und das selbstvertrauen zu haben um diese zeit durchzustehen.
ich freu mich schon wenn es ein bisschen einfacher wird. wenn ich langsam dass nicht kotzen als normal annehme und nicht als harte arbeit...aber mir ist absolut bewußt dass das noch dauert und dass nur ich entscheiden kann dass ich gesund werde! also i halt euch am laufenden...

euch wünsch auch alle viel glück!
bleibt stark und macht euch bewußt dass ihr mehr wert seit als essen und k....und dass ihr euch selber genau so lieben müßt wie ihr andere menschen auch liebt...noch um einiges mehr!
denn ihr werdet nie jemand anderes sein auch wenn wir uns nun schon sehr lange hinter usnerer Krankheit versteckt haben. wir sind nicht perfekt, aber sind besser als wir immer gedacht haben. hört auf von der zukunft zu träumen und lebt eueren Traum!

Lg
Nitti (tag 7)

Scheiße, Mann.
War beim Zahnarzt. "Kann es sein, dass Sie viel Cola trinken? Oder Apfelsaftschorle? So säurehaltige GEtränke sind gar nicht gut für die Zähne..."
Hmm, Klar 5 Liter am Tag.
Oder besteht da etwa ein Zusammenhang damit, dass meine Beißerchen 8 jahre lang 3 x täglich statt gründlich geschrubbt und gepflegt zu werden, ein Rendez-vous mit der Magensäure hatten?!? Hmm? Kann das sein. ?!?

Ich hatte doch immer so gesunde Zähne und jetzt komm ich wenn ich Glück hab noch mal ums Bohren drumrum, aber es wird immer ein großes Risiko sein.

Bin grad so böse auf mich, dass ich tatsächlich so naiv war zu denken, dass ich die große Ausnahme unter den Bulimiekranken bin, dass ich als einzige zumindest einigermaßen unbeschadet davon komme .

Naja. Ich kann nun nicht mehr tun, als es nciht weiter zu verschlimmern. Schadensbegrenzung ist nun die Devise.