Kleine Cousine hat auch MS..wie damit umgehen?

#1
Hallo ihr Lieben,

Bin gerade total durcheinander, und auch traurig.
Ich hab vor längerem erfahren das meine kleine Cousine (13 Jahre) Probleme mit dem Essen hat.. Ich hab mir da schon Sorgen gemacht, und auch gesehen wieviel dünner sie geworden ist, aber ich wußte da trotzdem noch nicht in welchem Ausmaß sich das bewegt..
Wir sehen uns leider auch sehr selten, da wir nicht in der Nähe wohnen.

Heute habe ich durch meine Mutter erfahren dass es doch ein wenig extremer sein dürfte.
Ich hab dann die Mama meiner Cousine angerufen und sie gefragt wie sich alles bei ihr äußert..
(meine Familie weiß das ich auch eine ES habe, aber haben sich nie groß dazu geäußert oder mich gefragt was los ist, auch nicht bei meinem 6 monatigen KH Aufenthalt)

Ich habe erfahren das sie die typischen Anzeichen von Magersucht hat, und in allem was meine Tante mir erzählt hat, habe ich mich wiedergefunden..
Ich hab versucht ruhig zu bleiben, war aber innerlich total geschockt.. Obwohl oder gerade weil ich selber wieder eine schlechtere Phase habe und wieder eine Therapie beginne, möchte ich nicht das sie das erleben muß was ich Tag für Tag erlebe und durchmache.. :(

Noch jemand aus der Familie..(in meiner Familie sind schon einige psychische Probleme vorhanden).. Ich hab meiner Tante angeboten mit meiner Cousine zu sprechen und zu helfen wenn ich es nur irgendwie kann.. Gleichzeitig macht es mir Angst, und ich kämpfe doch noch selber, kann ich denn da überhaupt eine Unterstützung sein?

Laut meiner Tante ißt sie schon noch, aber eben nur das notwendigste, und stochert meist im Essen, macht exzessiv Sport, kümmert sich eher damit es denn anderen gut geht usw.. (ich muss euch das ja nicht erklären, und ich kenne es ja leider nur zu gut)

Das einzig positive ist das sich die Mama meiner Cousine schon darum gekümmert hat, und 2 mal mit ihr bei einer Therapeutin war.Sie hat den Verdacht auch nur bestätigt.
Meine Cousine versteht denn Wirbel natürlich nicht, und findet es in ihrem Alter eher blöd zum Therapeuten zu gehen..

Ich hab versucht ihrer Mama zu erklären worum es bei den ES eigentlich geht, aber natürlich ist sie auch sehr verunsichert weil sie nicht weiß wie sie damit umgehen soll..

Ich weiß nicht, warum verfolgt mich das alles so? Es reicht doch schon das ich kämpfe..
Oder überhaupt das wir alle kämpfen..
Ich hätte nie gedacht das mir das so nahe geht..

Ich werde versuchen mit ihr zu sprechen und hoffe das sie genug Vertrauen zu mir hat.
Und ich hoffe das ich nichts falsch mache dabei..
Es macht mir Angst..
Ich hab sie so gern, es darf einfach nicht sein dass sie das erlebt..

Glg an alle hier..
Die Sonne scheint für Dich - deinetwegen - und wenn sie müde wird, dann fängt der Mond an und dann werden die Sterne angezündet.

Re: Kleine Cousine hat auch MS..wie damit umgehen?

#2
hallo denise
ich glaube deiner cousine wird es noch am ehesten helfen, wenn du mit ihr sprichst, denn du verstehst sie wohl am ehesten. um dich wird man sich sicherlich auch sorgen gemacht haben, bzw. machen, vl hast du es nur nicht so mitbekommen.
wenn du deiner cousine erzählst, was du schon alles erleben musstes, wird es sie möglicherweise abschrecjen, es könnte aber auch sein (so ist es bei mir), dass sie es jem. beweißen möchte, dass sie das kann. wenn du mit ihr eine gute gesprächsbasis aufbauen konntest (ich weiß ja net wie du zu ihr stehst) dann frag einmal genauer nach und findet gem. die ursache heraus. (gut, warscheinlich schreibt sich dass leichter, als es dann im gespräch ist)
du hast geschrieben, dass sie weit weg wohnt. entweder m,achst du das übers telefon oder über briefe. vl ist es ihr lieber darüber zu schreiben, als zu reden (bei mir ist das nämlich auch so)
naja vl konnte ich dir ein bisschen helfen
Lg
entschuldigung für die ganzen tippfehler :D

Re: Kleine Cousine hat auch MS..wie damit umgehen?

#3
hallo denise!

In einem anderen Thread hier, ich weiß jetzt nicht welcher, ging es um die tatsache, dass sich psychische Erkranungen durch die gesamte Familie von Generation zu Generation irgendwie weitergeben und meist ein einziger Vertreter der Generation der sogenannte "Symptomträger" ist! Bei mir zb, hatte bereits meine Urgroßmutter Depressionen, dann meine Großmutter und meine Mutter und ich habe eine ES! Es gibt eine These, die besagt, dass sich das solange fortsetzt bis einer den Teufelskreis durchbricht: sprich in Therapie geht und aufarbeitet und versteht, was da eigentlich schief läuft! In meiner Familie, bin ich diese Person, denke ich! Denn ich versuche mit aller Kraft mich aus diesen Ketten der Krankheit zu befreien!
Mein Bruder zb. hat keine Probleme, vermutlich weil ich sozusagen, die bin, die die Krankheit weitertragen "sollte"(!)!

--> Ich hab ungefähr in der Phase, in der sich deine Cousine befindet, eine Therapie begonnen, ich war aber 18 und nicht 13 und es war bereits etwas weiter fortgeschritten mit dem Hungern! Von selbst hätte ich es nie getan und ich bin heute froh, dass ich von meinen Eltern hingeschickt wurde und auch durch den Druck von außen, in der ersten Phase der Therapie geblieben bin! Natürlich kann der Druck nicht treibende Kraft sein, aber für den Anfang, jemanden einmal dazu zu bewegen, zu einem Therapeuten zu gehen, kann es ganz gut sein! Bei mir war es so, dass ich in der Phase als ich die ersten Sitzungen hatte, eben nur hinging weil ich musste, aber mit jeder Sitzung hab ich gespürt, dass ich der Therapeutin echt vertraue und mich nicht vor ihr fürchte und eigentlich VON SELBST weiter zu ihr gehen will! Und so bin ich bis heute bei ihr!

Also mein Rat: Geh auf deine Cousine zu, aber versuch ihr zu vermitteln, dass du sie nicht auf biegen und brechen verändern willst und vorallem, dass du ihr die MS, so komisch dass jetzt klingt, nicht entreißen willst! Wenn sie spürt, dass du ihr gegenüber trittst und sofort anfängst dinge wie: das geht so nicht! du musst essen! ....zu sagen, dann wird sie bestimmt eine mauer machen!
Aber wenn du einfach versuchst, ihr keine ANgst zu machen und ihr nur helfen willst, dann kann es sein, dass sie vertrauen fasst!...

Ich hoffe, du es war verständlich, und du kannst es halbwegs nachvollziehen....

LG

Re: Kleine Cousine hat auch MS..wie damit umgehen?

#4

Danke für eure Tipps und Ratschläge!
Ich werde das auf jeden Fall anehmen, und ihr auch auf jeden Fall keinen Druck machen..
Das Essstörungen auch genetisch bedingt sein können habe ich auch gehört..
Aber wirklich damit konfrontiert zu sein hätte ich nie gedacht..
Ich hoffe sehr das ich ihr ein wenig helfen kann, vor allem das sie nicht noch tiefer da reinrutscht..

Vielen Dank nochmal!
Alles Liebe..
Die Sonne scheint für Dich - deinetwegen - und wenn sie müde wird, dann fängt der Mond an und dann werden die Sterne angezündet.

Re: Kleine Cousine hat auch MS..wie damit umgehen?

#5
Denise27 hat geschrieben:

Das Essstörungen auch genetisch bedingt sein können habe ich auch gehört..

Alles Liebe..
nicht genetisch bedingt, sondern es wird offenbar immer wieder das selbe verhaltensmuster an den tag gelegt, welches dann wiederum die Entstehung einer psychischen Krankheit (muss ja keine ES sein) begünstigt! Aber mit genetik hat es nichts zu tun!

LG und alles gute