Fluoxetin (wieder mal) und andere Möglichkeiten

#1
Hallo,

habe desöfteren hier schon von Fluoxetin gelesen und wollte fragen, wo/ wie ich das bekomme (ich komme aus Wien).

Bei mir hat die Essstörung (zuerst anorektisch, dann bulimisch) vor etwa zwei Jahren angefangen, mit Höhen und Tiefen natürlich, aber ich stehe kurz davor (wie ich meine) die Sache selbstständig in den Griff zu bekommen.

Ich habe eine Therapie hinter mir, die aber aufgrund falscher Diagnose ("Dysthymie" - leichte, jedoch lang anhaltende Depression) nur mäßig erfolgreich war.

Im Moment kann ich fast wieder normal essen, also ich esse wenn ich Hunger habe, nur selten über den Hunger und die meiste Zeit behalte ich das Essen auch in meinem Körper.

Trotzdem quälen mich - nach einiger Zeit übrigens wieder - Essattacken am späten Abend, zwar "nur kleine", aber daran scheitert eben dann alles.

Ich habe gelesen, dass man das mit Fluoxetin in den Griff kriegen kann, da ich aber weder die Diagnose einer Essstörung bekommen habe (eben nur für Dysthymie und das ist auch gut anderthalb Jahre her), ich auch nicht untergewichtig bin und nicht unbedingt noch einmal eine Therapie beginnen möchte, wollte ich fragen ob ich dann an Fluoxetin überhaupt "rankomme", ob es empfehlenswert ist oder nicht, ob es für mich geeignet wäre (eurer Meinung nach) bzw. was für andere Möglichkeiten ihr mir raten könnt.

Vielen Dank schonmal im voraus!

Zerschmetterling

#2
hmm... hallo zerschmetterling.
Ich kenne das Fluoxetin ehrlich gesagt nicht, ich höre es hier von dir das erste mal. Es würde mich aber auch interessieren wo man da bekommen kann, und ob es Rezeptpflichtig ist/wäre. :wink:

Wieso oder woher hast du denn gehört das es den Appetit, respektive Heisshungeranfälle hemmen soll?

In Liebe, Larissa

#3
Hallo zerschmetterling,

ich bekomme Fluoxetin. War bei einer Neurologin/Psychaterin. Ist Rezeptpflichtig und du musst alle (also ich) 3 Wochen zur Kontrolle! Es soll mir bei meiner Bulimie und den Depressionen helfen. Über eine Untersuchung kommst du nicht drum rum, einfach so verschreibt das keiner!

Liebe Grüße
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

#4
alle Antidepressiva sind (gottseidank) verschreibungspflichtig und gehören in eine begleitende Therapie. Unter der Aufsicht eines behandelnden Arztes.
Von jeglicher Art der Selbstmedikation ist in diesem Bereich dringend abzuraten.

lG
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

#5
Hallöchen !

Ich hab auch mal Fluoxetin genommen, aber eher als Antidepressiva als wegen der Bulimie. Meine Thera sagte mir aber auch, dass es gegen Bulimie helfen soll. Mir hat es jedenfalls recht gut gegen die Depressionen geholfen ! Frag doch mal Deinen Neurologen !

glg Krümel

#6
um an dieser Stelle mal wieder mit dem Wunschdenken aufzuräumen.

Es gibt kein Medikament gegen Bulimie !!!

Weder Fluoxetin, Fluctin oder sonst was.

Es sind Antidepressiva und sollen verhindern, dass die Siprale Depressionen - kotzen gehen - mehr Depressionen - mehr kotzen gehen, durchbrochen wird. Sollte der Fressdruck durch Einnahme solcher Medikamente weniger werden, so ist das ein Placebo-Effekt, der gerne mitauftritt, aber keine Wirkung des Medikamentes.

Der begleitende Therapeut verschreibt sie, weil er aufgrund der Blockade der Psyche keine Chance sieht, seine Arbeit sinnvoll fortzusetzen, weil die Mauer zu gross ist, hinter die er aber kommen möchte.

lG
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

#7
hi, ich hab in der schule in psychologie gelernt das die ärzte mittlerweile gerne antidepressiva bulimiekranken geben, da viele e unter depressionen leiden
und das die FA auch durch ein ähnliches problem im gehirn, nämlich irgendwas mi rezeptoren und nicht angelangen von glückshormonen blabla(hab leider lieber gezeichnet als genau aufzupassen) ausgelöst werden und man dadurch die FA zum größtenteil eindämmen kann, weil diese medikamente des ausgleichen, oder so....(sollte wirklich mal besser aufpassen :D )

hat jemand schon von sowas gehört, weil ich bin mir da nich so sicher

#8
So,

ja ich weiß wodurch Depressionen entstehen - "Glückshormonmangel", sprich zu wenig Serotonin (das übrigens eigentlich ein Transmitter ist), wo eigentlich mehr sein sollte (an den Rezeptoren nämlich, Serotoninwiederaufnahmehemmer bewirken, dass das Serotonin länger an den Rezeptoren "hängen" bleibt).

Da im Gehirn sowieso alles miteinander verbunden ist und Essen auch etwas wie ein "Belohnungsgefühl" auslöst (allerdings vor allem durch die Ausschüttung von Dopamin, soweit ich mich erinnere), kann ich mir gut vorstellen, dass derlei Medikamente etwas bringen können.

Ich weiß, dass es keine Medikamente gegen Bulimie gibt. Aber vielleicht welche, die den Weg weg davon nicht ganz so schwer erscheinen lassen.

#9
Servus Zerschmetterling,

auch ich habe sehr lange ein Mediakamt bekommen, nicht Fluoextin aber eines in dem der Wirkstoff enthalten ist.
Es ist genauso, wie Caruso es beschrieben hat, diese Medikamente sind reine "Hilfestellungen", um eine Therapie (Sitzungen beim Psychiater bzw. Psychotherapeuten, wenn Du nicht stationär gehen willst) wirst Du trotzdem nicht herumkommen, da die Problembewältigung, egal welcher Art sie sind, ja trotzdem in Angriff genommen werden sollten bzw. müssen und wie schon bemerkt sind diese Medikament alle verschreibungspflichtig (ich schreibe extra deswegen verschreibungspflichtig, weil manche nicht von der Krankenkasse bezahlt werden > sprich mehr Kosten als nur die Rezeptgebühr).
Du mußt sie auf jeden Fall über einen längeren Zeitraum nehmen bzw. solange wie Dein Arzt glaubt, daß es angemessen ist, damit Du auch wirklich Fortschritte machen kannst in der Therapie. Ich machte 2mal den Fehler und habe sie einfach abgesetzt, weil es mir so gut ging und ich glaubte endlich über dem Berg zu sein, schwups, lag ich auch schon wieder mitten drinnen in meinem ganzen Schlamassel.

Geh' einfach zu einem anderen Therapeuten oder Psychologen, Deine Diagnose ist ja schon recht lang her (Erstgespräch ist normalerweise immer kostenlos) und lass' Dich nochmals untersuchen. Und ein heißer Tip von mir ist, laß' von Deinem Hausarzt die Schilddrüsenwerte untersuchen, vielleicht hast Du eine Über- bzw. Unterfunktion, was auch dazu beitragen kann, daß die Hormone (z.B. auch das Serotonin) nicht so produziert werden bzw. vorhanden sind wie es notwendig wäre, um die natürlichen Reaktionen im Körper zu unterstützen. Erspart Dir vielleicht eine überlange Behandlung mit AD's.

Herzliche Grüße
mpure

#10
mmh.... es is komisch....

eigentlich landet man dabei um alles wieder RAUS zu bekommen, und dann landet man bei tabletten um sich die REIN zu hauen... :roll:

ironie?
hab ich ein problem mim essen, oder hat das essen ein problem mit mir?

Fluoxetin hat mir nicht weitergeholfen

#11
Hi Zerschmetterling!

Also, ich habe mein Fluoxetin jetzt nach 6 Monaten abgesetzt, weil durch dieses Antidepressivum meine Gefühle im negativen (das war gut), aber auch im positiven (nicht gut) unterdrückt wurden. Ich konnte einfach nicht mehr weinen und habe mich so dumpf gefühlt. Vieles wurde mir gleichgültig und das war einfach nicht mehr ich. Meine FA haben damit aber nicht aufgehört oder abgenommen. Ich fühle mich jetzt ohne dieses Medikament einfach viel besser, obwohl meine FAs immer noch sehr aktiv sind. Was aber viel hilft um mich gut zu fühlen ist das Reiten, das mach ich 5-6 mal die Woche. Mit meinem Pferd zusammen zu sein ist einfach das größte und meine beste Therapie. Außerdem hilft es mir immer, wenn ich auf meinem Balkon viel pflanze. Jetzt lach nicht, aber ich hab so an die 7 Balkonkästen auf meinem kleinen Balkon, er ist ein einziges Blumenbeet, aber das entspannt mich total. Vielleicht solltest du sowas zuerst probieren, denn das ist ganz ohne Nebenwirkungen.
Liebe Grüße
Lunadream
Von dem Menschen zu träumen, der du sein möchtest, heißt den Menschen zu vergeuden, der du bist.

Re: Fluoxetin (wieder mal) und andere Möglichkeiten

#12
@ Lunadream: darf ich fragen, was deine Dosis von Fluoxetin war?

Also ich habe vor 4 Tagen angefangen, Fluoxetin zu nehmen. Mein Psychiater will eine gemächliche Steigerung vornehmen, von 5mg aktuell (ist so eine art saft zu trinken, nicht sehr lecker :/) auf 15mg und dann auf 20 hat er gemeint.

Die Nebenwirkung von der ich am meisten lese (hab so manche ältere beiträge durchstöbert), ist dieser Emotionsverlust - eine gewisse emotionale Abstumpfung. Davor hab ich ein bisschen Angst. Noch merk ich natürlich nix (nur etwas erhöhte müdigkeit ab dem nachmittag immer...), aber ich weiß nicht ob das bei mir nicht auch noch kommt?!

Wollt fragen ob es aktuell unter euch auch noch andre gibt, die bei fluoxetin bestimmte Nebenwirkungen feststellen?!

Würd mich gerne ab und zu dann dazu austauschen......... bin schon sehr sehr gespannt auf die Wirkung!
fall down 7 times, stand up 8.

Re: Fluoxetin (wieder mal) und andere Möglichkeiten

#13
Ja ich nehm auch Fluoxetin, aber Tabletten, 40 mg. Nur bin ich ein Schlamperlieschen was Tabletten angeht :oops: Ich schlafe sehr schlecht, ich glaube auch, das meine realen Träume (also ich kann nicht auf Anhieb unterscheiden ob ich das geträumt hab od ob es wirklich passiert ist). Von dieser Abstumpfung hab ich auch gelesen, aber ich kann nicht sagen ob das bei mir auch so ist!

Liebe Grüße
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?