#19
Hallo Marisa,
du bist wirklich auf einem guten Weg. So hat es bei mir auch angefangen. Ich habe mich intensiv damit auseinander gesetzt und mich immer wieder nach dem "warum" gefragt. Ich habe mich beobachtet, wann ich FA's hatte, wann sie besonders schlimm waren... Ich habe versucht aufzuhören, nach etwa einer Woche kam dann wieder der Rückfall... aber ich habe nie aufgegeben sondern angefangen zu kämpfen. Eines abends lag ich im Bett und dachte: "Nee, ich will das jetzt alles nicht mehr, es reicht. Ständig erniedrige ich mich damit, mach mich kaputt." ICh wusste, dass ich einiges an mir und meiner Einstellung ändern muss. Weniger Ergeiz, Stress, Perfektonismus und vorallem nicht mehr über die eigenen Grenzen gehen um anderen einen Gefallen zu machen. Es ist nicht einfach, aber es geht und man merkt, wie gut man sich damit tut. Ja seitdem kotze ich nicht mehr, hatte auch keine FA's mehr. Ich esse dreimal am Tag etwas, da ich alleine bin, koche ich selber ( es ist schön, sich Essen zuzubereiten.) Was ich bisher noch vermeide, sind Sachen, die man mal so kurz aus dem Kühlschrank holen kann. Manchmal habe ich welche da aber nur selten. Ich gehe lieber jeden Morgen zum Bäcker und hole frische Brötchen. Vorallem esse ich gute Sachen, die auch manchmal teurer sind, die habe ich mir verdient :D Meine Thera hilft mir sehr. Das Aufarbeiten ist anstrengend und tut weh. Fasst jedes Mal heule ich bei ihr ( heule sonst eigentlich nie bzw habe die letzten Jahre nicht geheult) wegen Dingen die Jahre zurück liegen aber immernoch present sind. Damit will ich sagen, dass man ja noch Kontakt zu diesen Leuten hat. Aber ich kann jetzt mit Wut auf diese Verletzungen reagieren und nicht mehr mit Scham. Ich hoffe das ich diese Wut irgendwann auch äußern werden kann. Liebe Grüße

#23
hallo marisa!

was du sagst, alles...das kann man nicht besser beschreiben. wahnsinn, dass es endlich mal jemand sowas von auf den punkt bringt. du sprichst uns allen aus der seele!!
wir packen es alle, scheiß ES!!!
wir kommen da alle raus! wir müssen nur wollen und u uns gegenseitig unterstützen!!!!

bussal emilie

#24
liebe marisa,
rückfälle gehören dazu!
sie zeigen dir doch nur, dass da noch etwas dran gearbeitet gehört, dass du da noch aufpassen musst, auf DICH acht geben musst, dich nicht vergessen sollst.
du hast jahrelang gefühle weggekotzt - klar, dass dir das jetzt noch manchmal zu viel wird und du auf das bewährte mittel, bulimie, zurückgreifen musst. aber wenn dir das bewusst ist und du weiterkämpfst, kannst du nur gewinnen! schritt für schritt, nur nicht aufgeben - es ist ja nichts verloren, dein verständnis für deine krankheit, deine neuen ansichten - die hast du ja noch! mach weiter!
du machst das nämlich ganz bestimmt, wenn du dich nicht entmutigen lässt.

#27
Hab gerade auch Klo gefüttert, Marisa...

Weiß aber warum. Und mir gehts jetzt besser, bin glücklciehr, für einen Moment nicht unter Druck, habe Motivation, und weiß was zu tun ist. Zwei Mails sind fällig.. .Eie an den Prof, eine an die Tutoriumsmacherinnen einer VL
lg

aire

#30
Hallo Marisa,
mach dir keine Sorgen, das wird... Der erste Schritt ist die Erkenntnis, alles andere kommt nach und nach. Der Weg nach draußen schleicht genauso, wie der Weg in die Krankheit. Es werden einem nun mal viele Stolpersteine vor die Füße gelegt, aber nach und nach bringt man jedes Hindernis hinter sich. Ich hatte neulich Besuch da und hatte Käsestangen, Kekse und Kuchen hingestellt.. Natürlich ist da viel übrig geblieben, was ich am nächsten Tag alles in mich hineingestopft habe über den Tag verteilt- mein erster FA seit ich aufgehört habe. Aber ich habe es nicht wieder von mir gegeben, sondern genau überlegt warum ich es gebraucht habe. Ich hatte nen Kater, war deshalb nicht an der Uni, hab ein riesen Berg Arbeit vor mir und muss in 4 Tagen ein Referat über ein Gedicht halten, das ich nicht verstehe. Diese Ängste kann man nur abbauen, wenn man sie erkennt und darüber redet. Also frag dich jedes Mal, wenn du einen Druck spürst, woher er kommt und ob du eine Lösung finden kannst- manchmal hilft Sport, frische Luft und wenn es nicht anders geht, dann machs, aber verurteil dich nicht dafür, denn Selbsthass treibt dich in den nächsten Fa.
Liebe Grüße Johanna
cron