Bin neu hier und habe es hinter mir???

#1
Hallo bin neu hier

Bin seit ca 15 Jahren Bullimie-krank und war wegen dieser Krankheit auch in Behandlung vor 4 Jahren. Habe es auch so ziemlich geschafft die Krankheit hinter mir zu lassen. Also Brechanfälle habe ich vielleicht zwei bis drei mal im Jahr. Mein Problem ist, das ich mein Verhalten und die negative Einstellung nicht geändert bekomme. Das sich eigentlich nichts gross verändert habe, ausser das ich nicht mehr erbreche.

Kann mir jemand sagen wie ich eine positive Einstellung und meine gewohnten Verhaltensweisen verändern kann. Ich habe ziemlich viel erreicht, aber das bekomme ich einfach nicht hin.

Ich hoffe das ich mich in diesem Forum nicht alzu blöd anstelle, das ist das erste mal, das ich sowas mache. Falls doch bitte bescheid geben.

Danke und hoffentlich bis bald :D

Re: Bin neu hier und habe es hinter mir???

#2
Hallo sani,


also Respekt, dass du nur noch so wenig erbrichst! Aber ich weiß nich, solange du dich noch genauso unwohl fühlst bezüglich deiner Einstellung zu deinem Körper würd ich nich sagen, dass du "vollkommen" ehemalig bist, aber kurz davor. Naja, wie du deine Einstellung zu dir selber ändern kannst musst du selber irgendwie rausfinden!

sani hat geschrieben:Ich hoffe das ich mich in diesem Forum nicht alzu blöd anstelle, das ist das erste mal, das ich sowas mache. Falls doch bitte bescheid geben.
Keine Sorge, kann dir nich passieren :wink:

LG, Filthy
All your cutting down to size. All my bringing you down.

#3
Hallo, Sani!

Du schreibst dies hier:
Mein Problem ist, das ich mein Verhalten und die negative Einstellung nicht geändert bekomme.
Wenn du die grandiose Leistung erbracht hast, weitestgehend aus der Bulimie herauszukommen, mußt du einfach was ein deiner Einstellung, deinem Verhalten geändert haben, und zwar zum Positiven hin, oder?

Was hat dich dazu bewegt, dir Anlass und Durchhaltevermögen gegeben die Bulimie hinter dir zu lassen?

Und du schreibst nochmals:
Kann mir jemand sagen wie ich
...
meine gewohnten Verhaltensweisen verändern kann.
Was stört dich an deinen "gewohnten" Verhaltensweisen? Oder meinst du damit das Verhaltensmuster des Erbrechens?

Ich stehe vielleicht etwas auf dem Schlauch zu später Stunde...

LG
Frau W.
Jeder Mensch ist ein Abgrund. Es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.

Georg Büchner

#4
Hallo Frau Wankelmut

Erst mal muss ich sagen, das sie mir sehr sympathisch klingen.
Mit meinen Verhaltensweisen meine ich das ich kein Selbstbewustsein habe sehr zurück gezogen lebe, Angst habe alleine einkaufen zu gehen (es kostet mich zumindest viel Überwindung) Und meisten habe ich zu nichts Lust und kann auch nichts mit mir anfangen. Habe wirklich schon vieles ausprobiert. Aber das bekomme ich nicht hin. Bin schon sehr stolz wenn ich mir überlege was ich schon erreicht habe, aber das kann es doch nicht sein, da sollte sich doch mehr verändern.

Lg

#5
*zu Sani rüberflüstere*

Wir sind hier alle per "Du". Egal wie alt, oder wie jung. :wink:

Herzlich Willkommen !

einen lieben Gruss an Dich
Caruso
(auch aus Baden-Württemberg)
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

#6
Hallo sani,
irgendwie fühle ich mich genau so wie du. bin zwar erst 4 mon. clean., aber mein Verhalten hat sich nicht verändert. D.h. ich bin immer noch überhaupt nicht selbstbewusst, habe immer noch stimmungsschwankungen (etwas weniger alse früher), habe immer noch negative einstellung, neige zu depressionen. Aber ehrlich gesagt weiss ich woran das liegt. Kann nur von mir sprechen, aber vielleicht trifft das auch auf dich zu und zwar:
- 4 mon. ist ja noch nichso lang, ich denke man braucht Zeit.. ich z.b. bin 11 J. Bulimikerin. und ich denke nicht, dass man innerhalb 4 monate sich bzw. sein Verhalten um 180 Grad ändern kann
-Ich denke alleine schaffe ich es nicht. Und meine Hoffnung ist, dass mir ne Therapeutin helfen könnte. Z.Z. habe ich leider noch keine Thera beantragt.
-Ich denke man muss auch was dafür tun. z.Z. erbreche ich nicht mehr. Das kostet mir auch ab und zu mal sehr viel Kraft. Und mmehr kotzen und vereine ganze Konzentration ist immer auf das Essen gelegt. D.h. ich mache mir Gedanken, ich erlaube mir LA. und und und. Wenn mir aber schlecht geht, dann merke ich wie sich das aufs Essen auswirkt. D.h. ich esse dann zu viel. Und finde mich dann auch sehr dick, obwohl das gar nicht stimmt. Jetzt habe ich ne Strategie entwickelt..ich gehe raus oder beschäftige mich irgendwie und nach einer Weile geht das Vollegefühl weg. Und dann ist alles wieder gut.
D.h. mein Verhalten ändert sich auch ein bisschen. Wenn mir schlecht geht, k** ich nicht, sondern lenke ich mich ab. Versuche mir was gutes zu tun und nicht mir schaden indem ich k***.
-Das große Problem bei mir ist und wie ich bei dir Liebe sani rausgelesen habe, dass wir kein selbstbewusstsein haben.
Aber dafür gibts ne Lösung. Viele Spezialisten sagen, man muss Sport treiben und am besten in einem Verein. Das würde ich irgendwann auch machen.
-ich kann mit mir genauso wenig anfangen. Ehrlich gesagt habe ich keine Talente. Und mir fällt nichts ein, was ich gut kann. Ich habe mich sozusagen in diesem Leben noch nicht gefunden.
-Und Freunde .. habe meinen Freund und sonst.. wüsste ich nicht wem ich noch Freund nennen kann. Bin natürlich selbst schuld. Ich habe die Freundschaften nicht gepflegt, weil ich ja nie Zeit hatte, weil ich immer k** musste . Ich denke man muss daran arbeiten, von alleine kommt nichts. Auch wenn man nicht k**, d.h. nicht automatisch dass man dann sein Verhalten geändert hat. Natürlich ändert sich das Verhalten bezüglich essen. Aber Selbstbewusssein kommt nicht von alleine, da bin ich mir sicher.
Vielleicht gibt jemand Tipps, würde mich auch freuen :)

Liebe Grüße

#7
Guten Tag!

An Sani:
Ja, eure Hoheit können mich duzen! Hihi! Und danke, für das vorneweggeschickte Kompliment.

Tja, indem was du beschreibst, was du so alles tust, bzw. NICHT tust, liegt ja die Antwort. Werde aktiver, stell dich den Herausforderungen. Dann spürst du auch dein Selbstbewusstsein. Dass es da ist. Und wenn du stolz auf dich bist, ist das wohl schon mal die beste Grundlage und Voraussetzung, oder?
Ich glaube überhaupt, dass jeder Selbstbewusstsein hat. Irgendwie taucht das nur manchmal ab, oder man verliert es aus den Augen. Es gerät in Vergessenheit und man meint, man habe es gar nicht, oder es verloren. Dabei ist es da. Es liegt vielleicht nur brach?

Es ist so auch, wie Camuflage sagt, denke ich:

"Ich denke man muss auch was dafür tun."

Das ist anstrengend, denn oft ist es wohl so, dass die

(...) ganze Konzentration ist immer auf das Essen gelegt."

Tja. Damit schlage ich mich auch verzweifelt herum...
Wobei ich aber dem Punkt, wie bereits gesagt, widersprechen würde:

Camuflage schreibt:
"Das große Problem bei mir ist und wie ich bei dir, Liebe sani, rausgelesen habe, dass wir kein selbstbewusstsein haben."


Sport kann wohl helfen. Aus einem positiven Körpergefühl resultiert auch ein seelisches Wohlbefinden, sagt man ja so schön.
Mein Therapeut erwähnte zu dieser Theorie bereits mehrmals im Nebensatz, dass Selbstwertgefühl IMMER aus Körpergefühl abgeleitet/geschöpft wird.
Wobei, ich glaube das nicht so ganz. Ehrlich gesagt, fände ich es erschreckend, wenn das so astrein stimmen würde...Ah, sooooo wichtig soll mein Körperlein dann auch nicht sein, denk ich mir....

Hm, das waren meine Gedanken dazu. Konkrete Tips hab ich auch nicht parat, leider...
Grüße in die Runde!
Frau Wankelmut.

P.S.
An Camuflage, du schriebst:
"Ehrlich gesagt habe ich keine Talente. Und mir fällt nichts ein, was ich gut kann."
Man wills gar nicht wiederholen, den Käse. Ich will die Aussage gar nicht kommentieren, nein, da will ich schimpfen, die Stirn in Falten legen, den Zeigefinger heben....
Jeder Mensch ist ein Abgrund. Es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.

Georg Büchner

#8
Hallo Frau Wankelmut

Ich lese immer wieder gerne von Dir, du verbreitest so eine positive Einstellung. Ich hoffe wirklich das du vieles für dich umsetzten kannst. Ich kann mir auf jeden Fall vieles aus deinen Sätzen herausnehmen. Du hast recht solange man nichts unternimmt und in den alten Gewohnheiten sitzen bleibt (kann auch gemütlich sein :? ) wird sich auch nichts verändern. Ich denke auch wenn man die Krankheit hinter sich hat, es wird lange gehen bis man wieder "normal" glücklich und unbeschwert leben kann. Es braucht viel Geduld. Ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben, es tut gut und macht Mut zu sehen das man nicht alleine ist.

Freue mich schon sehr wieder was von Dir zu hören.

#9
Hallo Camuflage

Deine für deine Geschichte, ich denke wir sind wirklich auf dem bestem Weg. was ich Dich noch fragen wollte, wie reagiert eigentlich dein Freund darauf.

Liebe Grüße