
Mein Therapeut sowie meine 21 jährige Tochter haben mich darüber informiert, das Bulimie eine richtige Erkrankung ist. Und mit Verständnis behandelt werden sollte.hedi hat geschrieben: Ganz wichtig ist, dass du ihr immer das Gefühl gibst, hinter ihr zu stehen.
Und auch wenn du die Krankheit nicht verstehst, dann wenigesten, wie schlecht sie sich selbst damit fühlt.
Wie alt ist denn deine Tochter?
Und wie geht eigentlich der Rest der Familie mit der Krankheit um?
Die betreffende Tochter ist 19 und steht momentan richtig im Abistress. Klausuren und mündliche Prüfung stehen noch bevor. Was dann kommt, weiß sie noch nicht so genau, auf jeden Fall Lehramt. Ob Sekundarstufe 1 oder für Sekundarstufe 2 (Kunst und Deutsch) steht noch aus. Vielleicht geht sie auch für ein Vierteljahr nach England, um die Sprache zu verbessern. Viele Fragen, aber sie soll sich Zeit lassen. Das nächste Semester ist eh schon gelaufen von den Anmeldungen her.
Sie möchte/muß sich auch einen Job suchen, weil wir ihr das Studium nicht finanzieren können und sie auch unbedingt ein Auto haben möchte.
Soviel zur Zukunft.
Die Vergangenheit (vor Oktober letzten Jahres) sah nicht so gut aus. Jeden Monat gerieten Tochter und ich aneinander, wenn ich das Klo mal wieder gesehen habe. Die Mädels teilen sich ein eigenes Bad, große Tochter wohnt aber nur noch halb zu Hause (Freund

Eine Freundin meiner Tochter brachte den Stein zum Rollen. Nachdem sie die Tochter in der Disco auf dem Klogang mit den Schuhspitzen Richtung Klo erwischt hat und nicht Richtung Tür, hat die Freundin sich erst einmal schlau gemacht im Netz und dann unsere Tochter angesprochen. Da erkannte Tochter, das sie Hilfe braucht.
Also zur Gegenwart:
Die kleine Tochter hat mit den ersten "Probetherapiestunden" angefangen, nächste Woche testet sie die zweite Therapeutin. Und wie der Rest der Familie damit umgeht? Wie geschrieben, ist die große Tochter (gelernte Kinderpflegerin) sich sehr bewußt, das die Schwester krank ist. Aber die Schwestern untereinandern reiben sich oft auf wegen Kleinigkeiten. Die Große sucht eine zweite Ausbildungsstelle, auch einen Job, will zum Freund ziehen. Auch bei dieser Tochter hängt so viel in der Schwebe. Da knallen dann mal hier die Türen oder Geschrei ist zu hören, denke mir aber, das ist im Rahmen. Beide Kinder haben ihr eigenes Zimmer.
Männe ist seit 1992 Fernfahrer und innerhalb Deutschland unter der Woche unterwegs, fast jeden Wochentag nachts nicht da. Unser reger Kontakt geht unter der Woche übers Handy. Er weiß über alles Bescheid, was hier abgeht. Aber wenn er zu Hause ist, bin trotzdem ich es, die die Gespräche mit den Kindern führt. Er war sehr froh, das die Tochter uns gesagt hat, das sie krank ist und Hilfe braucht. Das hat er ihr auch gesagt.
Ja und da ist es natürlich, das ich der Haltepunkt für die Mädels bin. Beide erzählen mir alles, was sie so erleben, bedrückt, über die Zukunft. Unser Mittagstisch ist seit 20 Jahren unser Platz zum Reden, Lachen und Weinen.
Das war Männe und mir immer sehr wichtig, das ich mir viel Zeit für die Kids nehme. Ich arbeite zur Zeit 12 Std. die Woche als Haushälterin auf Minijob-Basis, war immer zu Hause. Habe Multiple Sklerose seit 1992, weiß es aber erst seit 2001.
Tja und jetzt bin ich hier bei Euch gelandet und mache an dieser Stelle erst einmal Schluß mit dem Schreiben. Ihr lauft ja nicht weg

Liebe Grüße aus den Ruhrgebiet
von Arivle