es erschrickt mich selbst total, wirklich, ich bin nicht einfach wieder zurück in diese krankheit, es war ein schleichender prozess. latent immer da, und nun auch praktisch.
ich kann nicht mehr normal essen, scheine alles erlernte wieder vergessen zu haben, sehe mich tagtäglich äußerst selbstkritisch in den spiegel, sehe diese vermeintliche fettfalte und jene, und denke mir, mein gott, sonja, wo soll das hinführen.
ich definiere mich wieder über mein gewicht, überlege wann ich was zu welchen tageszeiten essen kann und darf und werde.
fühle mich stärker wenn ich nichts esse und als versagerin, wenn ich es dann doch tue.
und wie selbstverständlich der weg des übergebens.....
es ist furchtbar, sich wieder einzugestehen, wieder sehr weit und tief in diesen gedankengängen zu stecken und zeitgleich auf andere einzureden und ihnen zu sagen, dass das doch keine lösung ist, auf Dauer tödlich endet und das das gewicht nichts über den charakter des menschens aussagt.
und zu dem stehe ich auch, aber für mich selbst?? ich bin mein größter kritiker und was das betrifft wirklich ein perfektionist.
ich bin unglücklich, sehr unglücklich darüber und im moment scheint es so, dass ich nach außen hin die perfekte frau spiele, die in mir, im moment aber gar nicht existiert.
ich weiß, dass sie existiert-irgendwo, ich meine, ich kann doch nicht alles verlernt haben. all diese unzähligen stationären aufenthalte, diese unzähligen therapien ohne ende- wo ist denn das alles hin?
natürlich ist kein vergleich gegeben zu all den jahren vor 2004, da bin ich viel weiter- weiß, dass keine meiner threapien umsonst war.
und ich würde jeden auch raten therapie zu machen, sich hilfe auf welche art auch immer und bei wem auch immer zu holen.
ABER ich bin neidisch, auf die, die diese Krankheit ausleben.......
klingt furchtbar, aber es stimmt- und ich weiß, dass das leben mit dieser krankheit so furchtbar ist, so hinterlistig und so gefährlich.
unzählige tränen, zusammenbrüche, tablettenmissbräuche, durchgemachte tage und nächte auf dem wc, an die lügen die ich erzählt habe und und und

und doch muss ich sagen, dass die Sicherheit die das Essen in mir ausgelöst hat, dieses angebliche gefühl und die Beruhigung währenddessen, einfach wieder total stark präsent ist.
Bitte, keine Ratschläge, es nochmals mit therapie zu versuchen, so oft wie ich eine gemacht habe, puh, ich könnte schon 3 bücher darüber schreiben.
Was ich eigentlich sagen will ist das, dass ich ANGST habe, dieser Faszination und dem elend wieder zu unterliegen und ich mich im nächsten Augenblick fast schon danach sehne es zu tun.
sind denn von bereits gelebten 32 jahren, nicht 27 jahre genug??????
ich bin traurig und verzweifelt und ängstlich...
aber ich weiß, wenn ich diesen text abgeschickt habe, bin ich wieder die vor glück strahlende sonja, die das bestimmt nicht betrifft.
danke fürs zuhören.....