knubbelzwei hat geschrieben:
ich glaube selbst, dass das Gefühl der Hilflosigkeit, was du hinterfragtest nicht aufhören wird... zumindest nicht so lange, bis "unsere beiden Spezis" auch Hilfe annehmen... leider...
@ knubbelzwei:
deine Worte haben mich heute zu tränen gerührt. Man denkt doch immer wieder, kann es sein, geht es nur mir so, oder gibt es andere Menschen auf der Welt auch noch, die gerade das selbe durchmachen wie ich.
Eigentlich weiß man es, doch im Augenblick der Konfrontation und Situation, glaubt man meistens, man steht ganz alleine da. Hilflos, Kraftlos und Mutlos.
Es ist ein Schlag mitten ins Gesicht, wenn man sich Jahre kennt, vieles miterlebt hat, und man glaubt einen Menschen, zumindest ein bisschen zu kennen, denn ich habe bei ihm schnell herausgefunden, dass ich ihn eben NICHT so gut kenne wie geglaubt, und dann erfährt man, dass es einem geliebten Menschen seit ziemlich langer Zeit schlecht geht.
Zum Zitat. Ich bin mir sicher das es so ist. Und die letzten Tage waren für mich grausam. Nicht zu wissen, ob ich etwas im betrunkenen Zustand zu ihm gesagt habe, was ich nüchtern nicht, oder anders gesagt hätte. Nicht zu wissen, ob man ihm Vorwürfe gemacht hat. Nicht zu wissen, wie es weiter gehen soll, weil er sich versperrt.
Die letzten Tage gingen wir auf Abstand. Der erste Grund den er mir genannt hatte, war, dass wir was ändern müssten und reden. Ich hatte mich so darüber gefreut, das er es tat. Genau das gesagt hat, was ich mir wünschte. Doch dann war funkstille. Es kam NICHTS.
Ich saß wie auf heißen eisen. Ich glaube meine Freundin, zu der er ja zuerst gegangen ist, hätte mir in den letzten Tagen am liebsten den Kopf abgerissen. Mit so vielen Fragen wie ich sie konfrontiert hatte, und dennoch immer wieder nur die selben Antworten erhalten habe. Das kann ich dir nicht sagen, dass musst du wissen, das musst du herausfinden, das müsst ihr euch ausmachen.
Eigentlich keine Aufbauenden Worte, doch sie haben trotzdem etwas gebracht. Ich habe die letzten Tage wieder vermehrt nachgedacht.
Am nächsten Tag, war ich sehr verzweifelt, wusste nicht wirklich was ich machen sollte. Ich wollte reden, ihn aber nicht drängen. Also tat ich etwas, was für mich wieder sehr schwer war, ich wartete.
Es wurde abends,und ich hatte noch nichts von ihm erhalten. Ich legte mich in die Badewanne um zu entspannen, und es funktionierte, denn ich wäre fast eingeschlafen, das kommt ja nicht unbedingt gut, auf jeden Fall in dem Augenblick in dem ich also weggeschlafen wäre, schrieb er mir.
Ich las es, und wäre am liebsten aus dem Haus, ab ins Auto und zu ihm gefahren.
Das Wochenende und die konfrontation mit mir, waren ihm eindeutig zu viel. Und er schrieb mir in die SMS einen Satz, der mir wohl ewig im Herzen weh tun wird. "Lebe ein schönes Leben, nicht meins, das ist für mich schwer genug". In einem anderen Satz, gab er zu, dass er weiß, dass wir uns viel bedeuten, er aber nicht will, dass ich mich zu sehr mit ihm beschäftige.
Ich drehte am Rad, wusste nicht was ich tun sollte. Also rief ich ihn an. Doch irgendwie blieben mir die Worte ihm Hals stecken. Ich konnte ihm nicht sagen, was ich gerade fühlte. Ich wusste nur, dass ich ihn nicht so davon kommen lassen wollte.
Er blockte sehr schnell ab. Das war mir klar. Doch ruhige Minuten hatte ich von da an keine mehr. Also schrieb ich meiner Freundin. Diese viel erstmals auch aus den Socken, als sie die SMS las. (ich weiß, man sollte es nicht tun, doch wir vertrauen ihr beide, und ich weiß, dass er weiß, dass ich mit Dingen zu ihr komme, und er hat uns ja auch die Erlaubnis gegeben, darüber zu reden, denn mit ihr konnte er es ja schon) Auf jeden Fall gab sie mir den Rat ihm zurückzuschreiben. Was ich auch tat.
Ich glaube so viel Gefühl habe ich schon lange in keine SMS mehr gegeben.
Dann erfuhr ich gestan noch etwas von ihr, was mir wieder zu bedenken gab. Vor allem, da wir uns gestern zum ersten Mal seit diesem Wochenende wieder gesehen haben.
Wie gesagt, meine Freundin ist irgendwie auch involviert in die ganze Sache, und hat sich auch an dem Tag mit der SMS mal kurz etwas eingemischt. Aber im positiven Sinne. Sie schrieb ihm, so wie sonst auch immer, wie es ihm denn so ginge.
Das tun sie, seit dem er ihr eröffnete, dass er ES hätte. Und sie bekam eine Antwort mit der sogar sie etwas überfordert war.
Er schrieb nur kurz zurück, dass es ihm eben nicht gut geht, er aber auch nicht mit ihr darüber reden möchte. Sie lies nicht locker und hakte nach. Und fragte, ob es ihm mit seiner ES wieder schlechter ging. Er antwortete ihr nochmal. Er schrieb wieder nur kurz. Nein, es hat etwas mit ihr (mir)und mir (ihm) zu tun.
Dann hörte auch sie nichts mehr. Wir schrieben, allerhöchsten SMS in den letzten tagen, und die waren nur kurz! Keine Angaben über irgendetwas, die letzten Tage, wie es einem von uns geht. Und dann war da gestern.
Wie gesagt, wir haben uns gestern seit diesem Wochenende, das erste Mal wieder gesehen. Ich hatte ein komisches Gefühl, wusste nicht ob ich ihn sehen wollte, nach dem was mir meine Freundin gesagt hatte. Doch ich konnte nicht anders. Ich musste es dann doch. Also war ich zum vereinbarten Zeitpunkt beim vereinbarten Ort. Eine Veranstaltung an der er mitwirkte. Zum Glück kannte ich dort auch noch einige andere Personen, dass machte es mir etwas einfacher. Doch zwischen ihm und mir war Distanz zu spüren.
Keine Umarmung, kein Kuss oder dergleichen. Hi, und Tschau. Und dazwischen, redeten wir nur, wenn die anderen auch dabei waren. Ich glaube, die merkten schnell, dass im Moment nicht alles bei uns passt.
Es war kein schöner Abend, ich hatte ständig ein komisches Gefühl im Magen, und wenn mir mein Gefühl etwas sagt, dann ist es nicht schlecht wenn ich darauf höre, denn bis jetzt hat es noch immer Recht behalten.
Nach dieser Veranstaltung fuhren wir also dann beide nach Hause. Wieder ohne Umarmung oder dergleichen. Ich dachte viel nach. Habe aber zum ersten Mal nicht meiner Freundin geschrieben. Ich habe mir gesagt, ich will das jetzt mit mir alleine ausmachen. Und ging also ins Bett. Und ich war verblüfft, er rief mich sogar noch an!
Daran hatte ich nicht mehr geglaubt. Er sagte mir, dass er es sehr schön fand, dass ich da war, dann schweiften wir aber vom Thema ab. Und es war auch gut so, wir haben einfach nur ein wenig gequatscht und über die bevorstehenden Feiertage geredet.
Ich glaube, der Abstand der letzten Tage tat uns beide gut. Und ich glaube er denkt noch immer über uns nach. Wir werden uns langsam wieder nähern. Soviel ist sicher.
Und ja. das Gefühl der Hilflosigkeit ist noch immer da. Wird es auch immer bleiben, so lange bis wir es schaffen, richtig an seiner Situation zu arbeiten. Er es einsieht, dass er die Jahre des m*ssb**ch* verarbeiten muss, auch wenn im Moment alles so scheint, als würde er sich mit seinen Eltern wieder vertragen. Verarbeitet ist nur dadurch nichts! Und für uns beide, ist es wichtig einen Schritt in diese Richtung zu machen. Denn wie du richtig gesagt hast, wir sind keine Psychologen, wir können ihnen nur unsere Hand und Schulter geben.
Und hoffen sie nicht damit zu überumpeln, oder ihnen das Gefühl von Zwang vermitteln. Doch muss man auch sagen, zeigen genau solche Situationen, sind sie auch noch so schwer für beide Seiten, wer zu einem steht, und wer nicht. Ich hoffe, dass erkennen sie.
Denn es ist für uns genauso schwer wie für sie.
Es tut gerade wahnsinnig gut, dass ich mir die letzten Tage von der Seele geschrieben habe. Und es hier leute gibt, die auch mit solchen, ähnlichen, und doch auch ganz anderen Problemen konfrontiert sind, und genauso wie man selbst auf Antwortsuche sind.
DANKE! Danke an alle die uns das ermöglichen!