#16
Hallo Cute,

habe nie behauptet dass es einfach sei aufzuhören! Ist mir schon klar, aber diese eklatante und mehr als auffällige Willensschwäche ist schon sonderbar! Vielleicht fällt mir das mehr auf weil ich "Aussenstehender" bin.
Und dann auch noch das Leugnen des Problems. Das "sich-selber-anlügen"!

Dachte dass die Betroffenen hier sich das Problem schon eingestanden haben und was ändern wollen, aber die Mehrheit hier scheint trotz alledem zu "schwach" zu sein um selbst was zu tun! Und Hilfe annehmen scheinen die meisten auch nicht zu wollen. Mich überrascht das ein wenig.

Alles Liebe, Markus

#17
was, ausser der (sorry, aber:) laienhaften analyse der denkmuster einiger forumsnutzer führt dich auf diese seite, markus?

#18
ist doch blödsinn ich will ja was ändern... ich habs schon so oft versucht...
wenns nunmal nciht klappt...

ich persönlich hab ja wieder die Hoffnung, das sich, wenn ich nun erstmal aus meinem natürlichen Umfeld raus bin, dass ich dann wieder genug kraft hab und weniger andere Probleme um mich herum, mich auf mich selbst zu konzentrieren und es vieleicht doch noch allein schaffe...

Hey und würde mir jemand hilfe anbieten ich würd sie sofort annehmen nur erklär mir mal - wie würdest du denn z.B helfen? was meinst du wie man jemandem wie mir helfen kann? Glaubst du da reicht es dann zu sagen ich bin immer für dich da? Glaubst du es reicht die schulter hinzuhalten und zu sagen komm her und heul dich aus? Das ist alles schön und lieb gemeint aber wirklich helfen tut das nicht!

wenn ich mal grad fragen darf an dieser stelle- ich hab noch nciht allzuoft / viel von dir gelesen, weshalb bist du denn hier?

#19
markus, sollte nicht offensiv rüberkommen, wollte nur versuchen ein wenig meine damaligen gedankengänge aufzuzeigen.
Es sind 2 welten, ob man sich selbst die krankheit gegenüber eingesteht und dann eine thera beginnt...
Ich kann dir leider auch nicht genau sagen warum, nur dass es so ist. Und ich habe auch schon sehr willenstarke menschen kennengelernt, die trotzdem probleme mit ES hatten...
Das war der Punkt wo die eigene stärke komischerweise immer versagt hat...

#20
Lieber Markus,

es ist schon richtig, dass dies hier kein Pro-Forum ist.
Nur wenn der Ausstieg aus dieser Krankheit so einfach wäre, wäre dieses Forum hier nicht mit so vielen Forenbereichen bestückt.
Dieses Forum soll motivieren, informieren und unterstützen.
Darf auch ich mal die Frage stellen, was dich zu uns führt?

Liebe Willkommensgrüße
Hedi

#21
@ cute: habe Dich schon richtig verstanden, keine Sorge. Aber wie Du schreibst: "Das war der Punkt wo die eigene Stärke komischerweise immer versagt hat...". Das finde ich auch auffällig und ich kann es aus meiner Sicht nicht nachvollziehen. Auch wenn es die Realität ist! Mehr wollte ich nicht sagen! Sollte auch keine Kritik oder Besserwisserei sein!!

@ shirokuma2: glaube mir, mein Wissen ist nicht so laienhaft wie Du nicht ganz vorurteilsfrei schreibst.

@ sarah: ich weiss schon dass ich nicht helfen kann, egal was ich mache. Helfen kannst nur Du Dir selbst. Indem Du irgendwann den ersten Schritt machst. Und Du hast noch nicht von mir gelesen weil ich erst seit heute da bin.

@ sarah, shirokuma2, hedi: warum ich hier her gekommen bin? In erster Linie weil ich die Liebe meines Lebens, meine Traumfrau an die Bulimie verloren habe. Sie war die einzige Frau die ich jemals heiraten wollte, die einzige Frau von der ich jemals ein Kind wollte. Vielleicht erkläre ich es Euch mal genauer.

#22
mark,
was du schreibst macht mich sehr betroffen. aber deine vorhergehenden aussagen betrachte ich ebenfalls als nicht ganz vorurteilsfrei. denn im gesamten forum wirst du verdammt viele betroffene und angehörige finden, die kämpfen. jeden tag aufs neue. daher hat mich deine pauschalisierung hier - verwundert.

hoffe, du findest auf diesen seiten, wonach du suchst.
alles gute.

#23
Shirokuma2, ich habe gekämpft, glaube mir. Ich habe niemals aufgegeben!! Ist gegen meine Art, gegen meinen Charakter. Man lässt die Liebe seines Lebens nicht im Regen stehen!

Aber wie Sarah eben auch geschrieben hat. Richtig helfen kann man als Partner nicht.

Trotz alledem finde ich es nicht falsch zu sagen dass mir auffällt dass die meisten hier was ändern wollen, aber eben nicht können. Und Cute gibt mir in diesem Punkt ja auch recht. Aber mag schon sein dass man es auch falsch verstehen kann.

#24
armer mark jetzt muss er sich hier verteidigen wegen sienen worten- geben wir ihm zeit er weiss noch nciht wie sensibel wir hier alle sein können und wir wissen nciht was er erlebt hat was er bisher über die Bulimie in Erfahrung gebracht hat und aus welchen Gründen er hier ist; vielleicht will er herausfinden wie 'wir ticken' vielleicht will er Erklärungen finden oder was auch immer... vielelicht schriebt er uns ja wirklich mal was genau mit seiner Traumfrau passiert ist dass er nun bei uns ist...
auch von mir : herzliches Willkommen!

#25
Obwohl die letzten Beiträge hier schon ein paar TAge her sind, muss ich meine Meinung jetzt äußern & hoffe, dass Mark sie noch liest...

Bis jetzt hast du das Wesen, das Phänomen "Essstörung" nicht begriffen. Du magst davon überzeugt sein, dass du das hast & tust dies hier auch offen kund, aber dem ist nicht so, das belegen all deine Postings. Esstörungen sind keine Entscheidung, Bulimie ist keine Wahl und vor allem ist sie nicht einfach von "starkem" oder "schwachem" Willen abhängig. Essstörungen sind Krankheiten, sind psychische Erkrankungen, die (ebenso wie andere psychiche Krankheiten) nicht einfach durch etwas wie starken Willen heilbar sind.

Du verfügst deiner Ansicht nach über einen starken Willen. Nun, den wirst du nicht rein zufällig haben - der hat sich entwickelt, dein ganzer Charakter basiert auf deiner Erziehung, auf deinem sozialen Umfeld, auf Erfahrungen, die du gemacht hast & nur zum Teil auf deinen eigenen Entscheidungen. Natürlich sind diese wichtig, selbstverständlich muss man sich auf helfen lassen wollen - aber auch andere Faktoren wie die eben genannten und größere Zusammenhänge wie z.B. die Gesellschaft, in der man lebt, mit all ihren Werten und Normen, sind von immenser Bedeutung. Das wird meiner Meinung nach oft unterschätzt bzw. einfach als kleiner Einflussfaktor abgetan, ist aber doch ein Mitverursacher von psychischen Krankheiten.

Es hat einen Gründe, warum psychische Krankheiten 2020 die häufigste Krankheitsform - in den Industriestaaten, wohlgemerkt - sein werden. Und zu diesen Gründen gehört bestimmt nicht der schwächer werdende Wille der Menschen.

LG, Ayiti

#26
Hallo Ayiti!

Ich habe wahrscheinlich mehr begriffen als Du was das Thema Bulimie betrifft! Muss ich leider so sehen!

Ich habe nie geschrieben es sei eine Entscheidung oder Willenssache. Solltest mal genauer lesen!

Und mir ist der Druck der Gesellschaft scheiss egal! Ich muss mit mir selbst leben, mit meinem Körper! Muss man halt auch lernen! Und dazu gehört auch der Wille und den haben hier viele leider nicht! Wollen, ja - aber richtig was tun, nein.

Und wenn bis 2020 psychische Krankheiten Nr.1 werden sollten - na bravo! Wenn es Dich beruhigt - gut! Ich finde es nur mehr krank und kann das nicht wirklich als Entschuldigung akzeptieren. Es werden solche Krankheiten deshalb nicht normaler!

#27
mark, ich glaube nicht dass ayiti die sache mit den psychischen krankheiten bis 2020 als entschuldigung sieht.

das problem mit essstörungen ist doch irgendwie auch, dass ein gesunder das einfach nicht nachvollziehen kann, dass es eine sucht wie jede andere ist. eine krankheit! nicht ein paar blöde gedanken, die man aus dem kopf bringen muss und gut ist's.
normale denken sich wahrscheinlich ziemlich oft, "herrgott - normal essen kann doch nicht so schwer sein, wenn man sich dazu aufrafft und zwingt und alle hebel mit voller willensstärke in bewegung setzt!"
aber sag mal einem schizophrenen, dass er krank ist! kann doch nicht so schwer sein, einzusehen dass ihn keiner verfolgt und ihm NICHT alle was böses wollen. dennoch wird schizophrenie als krankheit leichter anerkannt als bulimie, magersucht und essstörungen allgemein. oder?

hinkt jetzt etwas, der vergleich - aber ich hoffe du kannst ungefähr verstehen was ich meine ...

#28
Ich mag mich hier mal kurz einmischen, bevor der Ton eskaliert.

Ich selber lebe ebenfalls 5 Jahre mit einer Bulimikerin zusammen. Es war mein freier Entschluß dies so zu tun, weil sie mir sehr früh von dieser Krankheit erzählt hat.
Wie wohl nahezu allen Angehörigen war mir diese Krankheit unbekannt. Man hatte zwar in den Medien schon mal davon gehört, weiss vielleicht auch in groben Zügen was Sucht- oder psychische Krankheiten sind, aber das ist kein Wissen. Durch Lesen einschlägiger Literatur und in sehr vielen Gesprächen mit meiner Freundin, wächst dann ganz langsam ein Verstehen, ein Begreifen, um was es eigentlich geht. Dieser Prozess des Lernens über Bulimie endet nie, weil es immer wieder Situationen geben wird, die einem ein Fragezeichen auf die Stirn pinseln.

Begreifen wird ein Angehöriger dieser Krankheit nie. Das kann er auch nicht, weil er nicht betroffen ist. Ich glaube das Gefühl eines total verloren gegangenen Selbstwertgefühles, einer Dauerdepression, eines Hasses auf sich selbst und seinen Körper und nicht zuletzt der Angst, sich mit etwas in seiner Vergangenheit auseinander setzen zu müssen, was die eigene Psyche in diesen Käfig gesperrt hat, dieses Gefühl kann ein Angehöriger nie nachvollziehen, weil er es nie hat erleben müssen.
Aber wir können lernen, es zu verstehen, damit umzugehen. Es gibt durchaus Handwerkszeug, mit denen wir Angehörigen begleiten können - helfen können wir nicht. Helfen kann sich eine Bulimikerin immer nur selbst. Wir können dabei mitwirken und unterschätzt bitte Eure Mitarbeit nicht, sie ist immens wichtig.

Der Begriff Liebe und Ultimatum tauchen unter uns Angehörigen immer wieder auf. Liebe ist keine Medizin. Liebe heilt keine Krankheiten und somit auch keine Bulimie. Liebe ist das eigene Kraftreservoir, aus dem wir schöpfen können. Mit dieser Stärke "bewaffnet" lassen sich in einer Partnerschaft drei Eckpfeiler errichten, die für mich in dieser Beziehung rudimentär sind: VERTRAUEN, EHRLICKEIT, KOMMUNIKATION.

Diese Eckpfeiler werden torpediert von der Krankheit, jeden Tag aufs Neue. Und diese Angriffe werden manifestiert in der Person, die sie verübt - der Partnerin. Und das ist nicht fair. Eine psychische Krankheit verändert die Persönlichkeit eines Menschen, wie Alkohol und Drogen auch. Alkohol und Drogen kann ich wegnehmen, einer Bulimikerin das Essen nicht.

Alles das zehrt an unseren eigenen Erfahrungen. Wir haben diese Stärke, dieses Weltbild, diese Kraft, Dinge selber in die Hand zu nehmen und zu verändern. Und daran zu verzweifeln, mit einer gewissen Ohnmacht zusehen zu müssen, wie ein Mensch, den man liebt, diese Fähigkeit nicht besitzt, dass macht uns fertig. Und es ist jedem frei gestellt, bis wohin er diese Ohnmacht mitmacht, bevor er sein eigenes Leben in den Schatten der Krankheit stellt.

Dafür muss ich die Schuld, das ich so handle, aber nicht der Person zuweisen, die es mutmaßlich ausgelöst hat. Ihre eigene Last ist bereits immens hoch und dieser Schuldzuweisung bedarf es nicht zusätzlich.

Wer gehen will, der darf gehen, das gilt für beide. Aber dann bitte, mit einem ICH vornedran und nicht mit einem DU.

lieber Gruss an Euch
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

#29
Hallo Chili,

es klingt aber so wie es ayiti formuliert!

Abgesehen davon hat Bulimie keine Logik, habe ich ja geschrieben, da gibt es nichts zu verstehen! Man kann irgendwann als Aussenstehender die Symptome begreifen und dann versuchen im Sinne des Betroffenen zu reagieren und zu handeln!

Was ich mit der Willensstärke meinte war aber nicht wegen dem Essen. Sondern der Wille was zu ändern. Ich habe oft den Eindruck ihr suhlt Euch in Selbstmitleid anstatt Hilfe anzunehmen. Ihr habt ja teilweise mehr Angst vor der Therapie als vor der Krankheit.

Und Essstörungen sind als Krankheit anerkannt. Schon seit 1980!! Da wurde erstmals das Krankenbild definiert!

Oh, ich weiss schon dass ich hart formuliere manchmal, aber so wie der Regenbogen viele Farben hat, sollten auch hier andere Eindrücke auch geschrieben werden!

#30
dass essstörungen als psychische krankheit medizinisch anerkannt sind, weiß ich - aber eben in der psychologie, nicht in den köpfen der menschen. so kommt es mir zumindest öfters vor.

bei depressionen hab ich mir anfangs auch gedacht, mein gott dann sucht euch eine beschäftigung und schauts dass es euch wieder besser geht! aber dann hab ich einige betroffene kennengelernt und seh das jetzt aus einem neuen blickwinkel. obwohl ich noch immer teilweise meine schwierigkeiten hab, das nachzuvollziehen ...

mit dem willen, was zu ändern, hast du verdammt recht. aber ich glaube das ist eben auch teil der krankheit! irgendwann kommt der punkt, an dem der/die betroffene sieht, dass es so nicht geht, dass das kein leben ist, und was ändern WILL - wirklich will. was aber leichter beschlossen als durchgeführt ist. weil es eben eine sucht ist ... ist schwierig zu beschreiben. und das, obwohl ich selber durch diese kleine persönliche hölle gegangen bin...