Von Helga am 20.12.2001
Habe keine Hoffnung mehr, je mit dieser Krankheit aufzuhören. Ich habe nun seit fast 10 Jahren Bulimie und jedes Jahr um diese Zeit denke ich doch, dass ich es nun schaffe. Leider ist dieser Wunsch nicht erfüllbar. Ich brauch meine Krankheit und ich könnte mir leider (ihr werded das jetzt nicht verstehen) ein Leben ohne diesen Tagesrythmus nicht mehr vorstellen. Auch, wenn ich mir nichts mehr wünsche würde, endlich aufzuwachen aus meinem Alptraum. Bestimmt geht es euch um diese Zeit genauso. Weihnachten, Silvester - gute Vorsätze - einen bestimmt - aufzuhören und endlich ein ganz normales Leben zu führen. Aber was ist normal? Für mich ist es zur Normalität geworden, dass ich nach jedem Essen aufs Klo gehe und dann wieder alles aus mir raus kotze. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Essen mal drinnen zu lassen.
Wisst ihr aber was der größte Scheiß ist. Ich habe mit dieser Krankheit angefangen, um abzunehmen, den Freund zu bekommen, den ich unbedingt wollte - hübscher zu sein.
Wisst ihr was ich jetzt habe. Bin immer noch dick, den Freund habe ich nicht bekommen und mein Leben ist sprichwörtlich im Scheißhaus verlaufen.
Ich kann mich über nichts mehr freuen und manchmal denke ich mir, was ist aus dem lebenslustigen Mädchen von früher geworden. Ich hatte so viele Pläne, aber nun dreht sich mein ganzes Leben nur ums Essen, Sauffen und Kotzen. Einfach hoffnungslos! Danke fürs Zuhören!!!
bisherige Antworten:
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Betreff: Re: Hoffnungslos
Von Julesvernes am 20.12.2001
hei Helga...
mir gehts zur Zeit sehr genauso....
bin im Moment in meiner Phase in der ich am liebsten alles hinschmeißn und aufgeben würde..
meine ganzen Rituale hab ich schon so verinnerlicht,daß ich sie mir auch gar nicht mehr wegdenken kann.
grad jetzt im Moment geht es mir überhaupt nicht gut-hatte Streit,.d.h.meine üblichen unausgesprochenen Konflikt mit meinr Mutter - die es nur allzu gut weiß mich mit "Liebesentzug" zu strafen.
so komm ich grad von einer meiner " Schneidesessions" und bin jetzt noch viel mehr am Boden als vorher...das schlechte gewissen das mich eingeholt hat,macht mir jetzt im Moment alles noch unerträglicher.
und nur um für 3-5- sec. diese Wut,den Drang,die Enttäuschung,und alle anderen gefühle rauszulassen die nicht anders rauskönnen...nur für diesen Moment - ein Schnitt -
steht doch alles nicht in Relation !!!-
und jetzt die Niedergeschlagenheit,die Hoffnungslosigkeit....und ich merke wie ich mich mit jedem verspürten gefühl der Leere und Hilflosigkeit , immer mehr meiner Depressiven Phase nähere....
und gar nichts sträubt sich in mir dagegen - ich lasse geschehen...irgednwie resigniert
hmmm,is so gar nicht meine Art hier mich so preiszugeben wie ich wirklich bin...wies mir wirklich geht - normal geb ich immer "gute Tipps"
aber vielleicht sollte ich das auch lassen - denn ich hab nicht das recht dazu andere zu "beratschlagen" wenns mir selber dreckig geht.
in dem Sinn - tut mir leid daß ich nichts aufbauendes geschrieben habe
Lg Jule
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Betreff: Re: Hoffnungslos
Von silke am 20.12.2001
hallo ihr beide!
mir geht es genau so wie euch. juli als ich das gelesen habe. hab ich den körper und seele von mir vorgestellt. es ist absolut identisch.
ich habe es jetzt fast 6 jahre und ich kann es mir ohne dem auch nicht mehr vorstellen.
ich bin aber so froh, dass es meine eltern wissen. ich habe meiner mutter gesagt, sie soll sich das hier einmal lesen. jetzt vertrag ich mich momentan mit meiner mutter absolut gut.
sie kanns sich zwar nicht richtig vorstellen, wie es in mir vorgeht, aber sie hilft mir wo es geht.
ab 5. jänner werde ich ins krankenhaus gehen, ich fühle mich so nicht mehr wohl.
ich habe mit dieser krankheit nur probleme bekommen.(schulden, dass mir so schlecht wird, dass ich schon von alleine kotze) bin auch so schlank wie vorher, muss auch sagen ich fühl mich nicht dick. eigentlich puddel wohl.
jetzt ist der zeitpunkt wo ich dieser krankheit ade sagen will. ich hoffe ich schaffs.
irgendwie freu ich mich aufs krankenhaus, weil ich weiß, ich brauch hilfe. alleine schaffs ich nicht.
silke
Hoffnungslos | 2 Antworten
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