Hallo in die Runde,
gut, dass es Foren wie dieses gibt, wo man Rat und Hilfe findet!
Meine Freundin ist nun 21 und leidet seit mittlerweile 9 Jahren wirklich sehr unter dieser Krankheit. Wir haben schon sehr viel versucht, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Darunter sechs Monate Klinikaufenthalt, Psychotherapie und sechs Wochen bei einem Arzt in Villach uvm. Nun ist sie an einem Punkt, wo sie nicht mal mehr über das "Problem" sprechen möchte, da sie selbst das Gefühl hat, sie wird nie mehr davon loskommen. Und das ist der Punkt, der mir Sorgen bereitet. Sie hat das Gefühl, alles versucht zu haben und ist immer wieder rückfällig geworden. Nun kommt auch noch das Gefühl dazu, versagt zu haben und das ist gefährlich, denke ich...
Da es scheinbar nicht so leicht ist, von dieser Krankheit komplett los zu kommen, gilt meine Frage eher dem "damit leben". Wir führen eine extrem harmonische Beziehung, haben so gut wie nie Streit, sind füreinander da und ergänzen uns sehr gut. Einziges Problem ist, dass meine Freundin es nicht schafft, einer geregelten Arbeit nachzugehen, weil sie immer wieder das Gefühl überkommt, den ganzen Tag nur ans Essen und ans Brechen zu denken...
Vielleicht finde ich/finden wir hier Tips, wie man am besten mit der Krankheit leben kann, oder welche alternativen Kliniken/Ärzte es gibt, die in einer ambulanten Therapie noch einen Versuch starten, das Leben lebenswert zu gestalten.
Wir sind für jede Hilfe dankbar und wünschen Euch noch ein schönes Wochenende!
Bis dann und liebe grüsse,
mäxchen
#2
Leider kann ich dir/euch nicht viel dazu sagen. 9 jahre sind eine lange Zeit, aber aufgeben ist niemals eine Möglichkeit. Vorallem dann nicht, wenn es unmöglich wird trotzdem noch ein einigermaßen normales Leben zu führen. Und, das kann deine Freundin wohl nicht, wenn sie nicht arbeiten gehen kann. Puh... ging es ihr denn während der jeweiligen Therapien besser?
Ich denke schon, dass es hier eine Menge Tipps gibt, wie man damit umgehen kann, aber eben wie man damit umgehen kann, wenn man versuchen will aufzuhören. Da gibt es die berühmt-berüchtigten Ess-Tagebücher, Aufgabenlisten, einen klar strukturierten Tagesplan usw. usw. Ich denke, dass sie sich da einfach mal hier durchlesen muss. Vielleicht mag sie sich ja auch anmelden?! Hier kann man wirklich gut über all das reden, was einen bedrückt, weil jeder hier verstehen kann, was es heißt.
Und... sie kann sehr froh sein, jemanden wie dich zu haben und auch zu halten.
Ich weiß, dass ich nicht viel helfen konnte, aber ich wünsche euch trotzdem ein schönes wochenende
Ich denke schon, dass es hier eine Menge Tipps gibt, wie man damit umgehen kann, aber eben wie man damit umgehen kann, wenn man versuchen will aufzuhören. Da gibt es die berühmt-berüchtigten Ess-Tagebücher, Aufgabenlisten, einen klar strukturierten Tagesplan usw. usw. Ich denke, dass sie sich da einfach mal hier durchlesen muss. Vielleicht mag sie sich ja auch anmelden?! Hier kann man wirklich gut über all das reden, was einen bedrückt, weil jeder hier verstehen kann, was es heißt.
Und... sie kann sehr froh sein, jemanden wie dich zu haben und auch zu halten.
Ich weiß, dass ich nicht viel helfen konnte, aber ich wünsche euch trotzdem ein schönes wochenende
Über den Wolken der Gedanken gibt es einen Himmel wunderbarer Stille, den nur die Seele kennt, die keine Angst vor´m Fliegen hat
#3
Hallo Mäxchen!
Also erst amal: ich finde es wirklich unglaublich super von dir, wie du versuchst, das mit deiner Freundin zusammen durch zu stehen. Dazu gehört sehr viel Kraft.
Eine Beziehung, die mir sehr wichtig gewesen war, ging in die Brüche weil er einfach nicht wusste wie er sich verhalten sollte, konnte nicht mit mir drüber reden und musste zusehen wie ich damals einiges abnahm, hatte eine schlechte Phase damals.
Und ich kenne auch das ständige "Fressen müssen" während der Arbeit. Einmal hab ich im Sommer als Thekenkraft gearbeitet und musste dabei die Eisbecher machen, wenn ich nicht grade über der Eistruhe hing, hing ich über der Kloschüssel.
Das Problem ist, dass man eine Arbeit braucht, die einen voll und ganz "ausfüllt". Ich hab auch am Ende meiner Lehrzeit den ganzen Tag nurmehr neben dem Arbeiten gefuttert, furchtbar und teuer war das. Obwohl ich meinen Job total mochte. Danach wollte ich umsatteln. Gastgewerbe fiel für mich natürlich flach.
Ich hab dann etwa 2 1/2 Jahre nur nachts gearbeitet, und zwar im Puff. Naja, die Bulimie kostet viel und ich hatte deshalb Schulden und wusste nicht wie ich das Geld sonst wieder reinkriegen sollte. Ich will auch nicht näher drauf eingehen aber dort gabs nirgends was zu essen, also keine Veruchung. Keine "Mittagspause" und man konnte natürlich nicht ständig in einer Ecke hängen und futtern. Man musste ja präsent sein um sein Geld zu verdienen. Keine Angst, das solltest bitte nicht falsch verstehen mit dem Puff aber ich habs mir dadurch abgewöhnt, in der Arbeit ständig zu essen. Einfach auch weil nicht die Versuchung und keine Zeit dazu war. Zuhause dann konnte ich mich austoben aber während der Arbeitszeit sperrte ich die Bulimie einfach weg.
Ich hab jetz seit ca. 1 1/2 Jahren wieder eine "anständige" Arbeit, der andere Job war kurz davor, mich psychisch komplett kaputt zu machen. Ich hab meine geregelten Arbeitszeiten und keine Mittagspause und das ist auch gut so. Mir gefällt die Arbeit echt gut und ans Essen denk ich da selten. Eben erst wieder zu Hause. Und ich lebe "damit". Ich kann vielleicht keinen spontanen Verabredungen gleich nach der Arbeit zustimmen (denn da hab ich eine Verabredung mit meinem Kühlschrank) aber wenn ichs rechtzeitig weiß, kann ich mich psychisch drauf vorbereiten und es klappt. Sogar essen gehen.
Hat deine Freundin Hobbies? Ist sie kreativ? Oder hilft sie gerne anderen Menschen? Irgendwas, was sie gerne tut und das könnte dann der Job für sie sein, der sie wieder ins Leben zurückholt. Ganz wichtig ist ein geregelter Tagesablauf! Wenn ich den habe geht's bei mir auch meistens drunter und drüber.
Ach und übrigens, mein Freund weiß es noch nicht. Ich wohn allein, also könnt ers auch gar nicht rausfinden. Ich hab auch nicht vor es ihm zu sagen, es ist meine Sachen und ich will ihn damit nicht belasten. Ich würde mich dann wohl jedesmal beim Essen von ihm beobachtet fühlen, den vollen Verfolger kriegen. Ich denke das würde alles kaputt machen. So kann ich mich wenigstens in seiner Gegenwart ein bisschen so fühlen, als ob es die Bulimie nicht gäbe.
Ich hoff, mein Beitrag nützt dir was (mich kurz zu fassen, war noch nie meine Stärke) und bleib weiterhin so stark. Ich wünsche dir, dass ihr es zusammen schafft.
LG
Schokofan
Also erst amal: ich finde es wirklich unglaublich super von dir, wie du versuchst, das mit deiner Freundin zusammen durch zu stehen. Dazu gehört sehr viel Kraft.
Eine Beziehung, die mir sehr wichtig gewesen war, ging in die Brüche weil er einfach nicht wusste wie er sich verhalten sollte, konnte nicht mit mir drüber reden und musste zusehen wie ich damals einiges abnahm, hatte eine schlechte Phase damals.
Und ich kenne auch das ständige "Fressen müssen" während der Arbeit. Einmal hab ich im Sommer als Thekenkraft gearbeitet und musste dabei die Eisbecher machen, wenn ich nicht grade über der Eistruhe hing, hing ich über der Kloschüssel.
Das Problem ist, dass man eine Arbeit braucht, die einen voll und ganz "ausfüllt". Ich hab auch am Ende meiner Lehrzeit den ganzen Tag nurmehr neben dem Arbeiten gefuttert, furchtbar und teuer war das. Obwohl ich meinen Job total mochte. Danach wollte ich umsatteln. Gastgewerbe fiel für mich natürlich flach.
Ich hab dann etwa 2 1/2 Jahre nur nachts gearbeitet, und zwar im Puff. Naja, die Bulimie kostet viel und ich hatte deshalb Schulden und wusste nicht wie ich das Geld sonst wieder reinkriegen sollte. Ich will auch nicht näher drauf eingehen aber dort gabs nirgends was zu essen, also keine Veruchung. Keine "Mittagspause" und man konnte natürlich nicht ständig in einer Ecke hängen und futtern. Man musste ja präsent sein um sein Geld zu verdienen. Keine Angst, das solltest bitte nicht falsch verstehen mit dem Puff aber ich habs mir dadurch abgewöhnt, in der Arbeit ständig zu essen. Einfach auch weil nicht die Versuchung und keine Zeit dazu war. Zuhause dann konnte ich mich austoben aber während der Arbeitszeit sperrte ich die Bulimie einfach weg.
Ich hab jetz seit ca. 1 1/2 Jahren wieder eine "anständige" Arbeit, der andere Job war kurz davor, mich psychisch komplett kaputt zu machen. Ich hab meine geregelten Arbeitszeiten und keine Mittagspause und das ist auch gut so. Mir gefällt die Arbeit echt gut und ans Essen denk ich da selten. Eben erst wieder zu Hause. Und ich lebe "damit". Ich kann vielleicht keinen spontanen Verabredungen gleich nach der Arbeit zustimmen (denn da hab ich eine Verabredung mit meinem Kühlschrank) aber wenn ichs rechtzeitig weiß, kann ich mich psychisch drauf vorbereiten und es klappt. Sogar essen gehen.
Hat deine Freundin Hobbies? Ist sie kreativ? Oder hilft sie gerne anderen Menschen? Irgendwas, was sie gerne tut und das könnte dann der Job für sie sein, der sie wieder ins Leben zurückholt. Ganz wichtig ist ein geregelter Tagesablauf! Wenn ich den habe geht's bei mir auch meistens drunter und drüber.
Ach und übrigens, mein Freund weiß es noch nicht. Ich wohn allein, also könnt ers auch gar nicht rausfinden. Ich hab auch nicht vor es ihm zu sagen, es ist meine Sachen und ich will ihn damit nicht belasten. Ich würde mich dann wohl jedesmal beim Essen von ihm beobachtet fühlen, den vollen Verfolger kriegen. Ich denke das würde alles kaputt machen. So kann ich mich wenigstens in seiner Gegenwart ein bisschen so fühlen, als ob es die Bulimie nicht gäbe.
Ich hoff, mein Beitrag nützt dir was (mich kurz zu fassen, war noch nie meine Stärke) und bleib weiterhin so stark. Ich wünsche dir, dass ihr es zusammen schafft.
LG
Schokofan
#4
mmh....vielleicht war sie einfach noch nicht bereit....sie stand vielleicht einfach noch nicht 100%ig dahinter, etwas gegen ihre krankheit zu tun. vielleicht solltet ihr erstmal wieder anfangen, kleine schritte zu tun...vielleicht mag sie sich hier anmelden....
find ich super, dass du so hinter ihr stehst!!!!!
find ich super, dass du so hinter ihr stehst!!!!!