EIGENE WOHNUNG???

#1
hallo meine lieben.

ich hätte da mal eine dringende frage.
ich möchte mir jetzt nämlich eine eigene wohnung kaufen.
auf die bulimie hin bezogen... hat da jemand von euch erfahrungen, ob es da noch schlimmer wird mit dem fr* und k* oder her nicht???

danke, lg lisa

#2
also bei mir war es so, als ich alleine in eine wohnung zog, war es viel schlimmer-jetzt wohne ich mit meinem freund zusammen, da gehts: bis jetzt :?

#3
Hi du!

Ich hab seit über einem Jahr Bulimie und wohnte bis vor drei Monaten mit meinem Freund und dessen Eltern zusammen.
Jetzt sind die beiden ausgezogen, und ich muss sagen,
dass es mit den FAs und KAs schlimmer geworden ist,
da ich viel mehr alleine bin, und mich "austoben" kann.
Jetzt hab ich es meinem Freund erzählt, weil ich total fertig bin,
und bin nun seit drei Wochen kotzfrei.

Ich persönlich glaube schon,
dass es schlimmer wird, wenn man plötzlich alleine wohnt,
da ja niemand mehr da ist, vor dem man sich verstecken muss.

Aber das ist nur meine Meinung und es kann auch sein,
dass es dadurch besser wird, weil es einem vielleicht psychisch besser geht, wenn er alleine ist.

lolamaus

#4
Es wird auf jeden Fall schlimmer!! denn du kannst dann einfach machen, was du willst, und wenn es den ganzen tag essen und brechen ist... keiner fragt nach, wieso du z.B. nicht zur uni gehst oder so... ich wohne seit über drei Jahren alleine und ich glaube, dass ich nie so weit rein gerutscht wäre, wenn ich noch länger zu hause wohnen geblieben wäre oder in eine WG gezogen wäre... letztens hat eine freundin von mir für drei Wochen bei mir gewohnt und die waren fast kotzfrei! ich habe mich so gut gefühlt... aber das war wohl nur, weil ich in gewisser weise unter ihrer "Kontrolle" stand, also einfach nicht wollte, dass sie was merkt...
wenn man alleine wohnt, fällt man schnell in ein Riesenloch, zieht sich zurück und kommt nicht mehr raus... mein letztes Semester ist total daneben gegangen deshalb...ich bin nachher überhaupt nicht mehr zur Uni gefahren, weil ich es nicht mehr geschafft habe, alleine aus diesem loch heraus zu kommen..
Trotz allem muss wohl jeder selbst heraus finden, was das beste für einen ist... Wenn man sich zu Hause immer sehr unterdrückt und bevormundet vorkam, kann es natürlich schon sehr befreiend sein, alleine zu wohnen... man muss nur aufpassen, dass die "kranke Seite" diese Unabhängigkeit nicht ausnutzt, um sich total auszubreiten....
viele Grüße, LARA

#5
hallo,

also ich wohn jetzt auch schon mehr als ein Jahr alleine, und durchlief echt die unterschiedlichsten Phasen: Anfangs war ich so gut wie kotzfrei. wollte mich unbedingt zusammenreisen und mal ganz neu beginne, weil ich wirklich zum ersten Mal ganz allein gewohnt habe, vorher eben daheim und dann imer mit dem jeweiligen Freund in einer Whg, nun ja, das ging mal ein Monat gut.....dann fing ich irgendwie an mich zurückzuziehn, eben es wurde schwieriger "alleine" den anschluß an allen zu halten, mir fehlte jemand zum reden...somit rutschte ich echt tief rein, die Anfälle waren wieder extrem...hatte ich frei, wurde die ganze Zeit zum f* und k* genutzt. wie schon die anderen geschrieben haben, es ist ja keiner da, der noch nein dazu sagt, oder der dich ablenkt.
Nun ja, die Phase hielt auch einige Monate an, doch dann wachte ich auf, durch irgendwas, und es machte zumal einmal klick und ich stellte die Anfälle auf "nur" einmal pro Tag ein...dann folgten auch mal des öfteren cleane Tage, ja sogar Wochen, irgendwie kam ich zu mir....ich hinterfragte alles viel mehr, lernte mich selber besser kennen, eben weil ich mehr allein war und somit lernte SELBER etwas zu tun usw...es wurde mir immer mehr bewußt, daß ich diese sucht nichtmehr will, aber ich merkte auch immer mehr, daß ich da selber nichtmehr rausfinde....und kam eben zu dem Punkt, wo ich von mir selber aus sage, aus...ich will und kann das alles nichtmehr....und jetzt habe ich nächste WOche ein Gespräch im AKH und mach dort dann eine stationäre Thera.
Ich weiß nicht, ob das jetzt von dem alleinwohnen kommt, oder nicht, denn ich hab auch oft gek* als ich mit wem zusammenwohnte! Ich hatte keinen genierer mehr, und auch zuhause, die Besuche sind jetzt noch immer ne Qual für mich, voller Kühlschrank usw.
Der Vorteil einer eigenen Whg ist halt, du kannst wirklich an dir arbeiten und dir alles einteilen wie du möchtest. WEnn du nur wenig im Kühlschrank hast, weil du mehr nicht schaffst weil du viell. einen FA haben könntest, sagt keiner was.....wenn du mal lang schlafen willst, weil dir das gut tu, und du nicht in die Nähe eines Kaufhauses kommst...sagt auch keiner was...
also in dieser Hinsicht kann man dies auch als Hilfe sehn, zumindest hat es bei mir dann geholfen, daß ich nur für mich einkaufen mußte usw....
Aber es muß dir halt auch bewußt sein, daß du weniger jemanden zum reden hast, kommt aber natürlich auch immer auf deine Freundschaftsverhältnisse usw an....
Ich kann sagen, mir hat es etwas gebracht, weil ich sonst wohl immer noch keine Thera machen würde....aber daß muß nicht heißen, daß es dadurch auch bei dir Klick macht. Weil die Gefahr ist wirklich auch groß, daß man noch tiefer rutscht! Eben weil man sehr viel Freiraum hat!
Und ich denke, daß ich mir nach der Thera viell. auch eine WG oder so suchen werde. DAs kann ich jetzt aber noch nicht sagen, wie es mir dann psychisch und so geht. Aber es tut sicher wieder gut, jemanden um sich zu haben.
Überleg dir das gut! Vor allem wär vielleicht gleich eine möblierte Mietwh das beste zum ausprobieren, weil du dann jederzeit wieder ausziehn kannst, wenn du mit der Situation nicht klarkommst. Auf keinen Fall würd ich eine Whg nehmen, wo du viel reinstecken mußt!!!! Das kannst du dann noch immer machen, wenn du siehst, daß dir das alleinsein gut tut!!!

lg
jasi

#6
hi!
also ich wohn jetzt seit kurzem in einer Wg, und es geht mir um einiges besser. zu hause, gabs kaum einen kotzfreien tag, aber dort brauch ich das nicht mal.
ich hoffe es bleibt so,

viel glück,

bine

#7
Für mich war der Auszug aus dem Elternhaus in ein eigenes Appartment das beste was mit passieren konnte.
Die Bulimie war natürlich nicht weg, aber ich konnte besser mit ihr umgehen, weil ich die Verantwortung jetzt nur für mich allein trug, nicht Eltern zuliebe. Zwar fallen alle Hemmschwellen weg, aber das hat auch den Vorteil, daß die Schuldgefühle den Eltern/Mitbewohnern gegenüber wegfallen, wenn es doch mal passiert.
Zur Zeit geht es mir mit der Bulimie nicht so gut, aber das liegt nicht daran, daß ich allein wohne. Ich war in der Zwischenzeit in den Semesterferien lang ezu Hause. Und dort war es noch schlimmer, überhaupt nicht mehr in den Griff zu bekommen.
Seit ich nun wieder in meiner Wohnung bin, läuft es um einiges besser. Wo ich nun meine Anfälle wieder voll ausleben könnte wenn ich wollte, will ich nicht mehr. Seither läuft es besser. Kein FA.
Aber ich hatte schon arge Angst vor der Rückkehr. Tricksen... keine Lebensmittel im Haus, eben in Mensa essen gehen, kein Geld mitnehmen wenn Haus verlassen wird, damit draußen nichts für FA gekauft werden kann. Ist natürlich rabiat, aber immer noch besser als FA!
Aber vielleicht sollte man sich auch mal gönnen - hört sich blöd an und körperlich sicher nicht vorteilhaft - seine Bulimie ohne Schuldgefühle und Scham austoben lassen zu können?!

#8
Ich hatte vor einem Jahr eine eigene Wohnung! Habe die ständigen Vorwürfe und die hilflosigkeit meiner Eltern nicht mehr ertragen. hoffte
eine eigene Wohnung - *die Tatsache dass ich mein Geld nun für Miete, Rechnungen etc aufsparen musste* - würde mir dabei helfen schneller gesund zu werden!
Und was war??? Es wurde noch schlimmer!Ich habe ständig blau gemacht
um schon morgens mit dem k* anzufangen, hab mein Abi geschmissen, Schulden gemacht, die ich heute noch abzahle (allerdings nimmer lange :lol: zum Glück) gelogen, meine Beziehung ging in die Brüche weil ich nur noch depri war....
Kaum bin ich wieder zurück zu meinen Eltern gezogen ging es Bergauf! Mein Leben läuft wieder wie geölt :D - bis auf die Tatsache dass ich meine Krankheit immer noch nicht besiegen konnte :(

#9
ich rate dir auch, nicht alleine zu wohnen. seit ich allein wohne wurde alles viel viel schlimmer......aber bei den eltern gehts auch nicht wegen zu harter kontrolle-am besten wäre eine WG oder so....

viel glück

#10
Ich habe mir auch des öfteren überlegt, ob es nicht vielleicht mal an der Zeit wäre, auszuziehen. Aber ich habe mich dagegen entschieden, als ich gemerkt habe, wie sich meine Bulimie in meinem 2,5 monatigen Urlaub verschlechtert hat, als ich fast den ganzen Tag alleine war und sich keiner um mich gekümmert hat.

Jetzt wohne ich also weiterhin bei meinen Eltern, sie lassen mir meine Freiheiten und unterstützen mich dort, wo es nötig ist. Von meiner ES haben sie bisher noch nichts mitbekommen - vielleicht Glück, vielleicht Pech - aber auf jeden Fall hat sich die Kotzerei seit dem Sommer wieder ein bisschen eingestellt.

Wenn also nicht wirklich gravierende Probleme da sind, denke ich schon, dass ein paar Menschen in der Nähe ganz hilfreich sein können. Und wenn du unbedingt ausziehen willst, dann würde ich an deiner Stelle in eine WG ziehen, wo du diese Situation irgendwie ähnlich hast...

#11
@MiniMe

Klar, es muss auf alle Fälle jeder für sich selbst entscheiden, ich hab eben nur gesagt, was ich rausgefunden hab, was für mich persönlich am besten war bzw. ist, und was für eine Freundin die beste Version (die WG) war.

Ich bin dieses Wochenende z.B. auch mal wieder ganz alleine, und ich bin gespannt, wie es sich entwickelt. Bis jetzt brav gegessen und nicht auf die Toilette gerannt, und es ist momentan auch noch gar keine Motivation da, das zu tun... Wahrscheinlich ist es wirklich nur eine Sache der Ablenkung bzw. auch teilweise eine Sache der Disziplin. Ich hab heute den ganzen Tag insgesamt 3 Liter Wasser getrunken, schon allein deswegen konnte ich gar nicht mehr so viel essen, hab aber trotzdem keinen Heißhunger, nicht mal Appetit... Das kannte ich bisher gar nicht.

Kann sein, dass es damit zusammen hängt, dass ich jetzt mal wirklich Ruhe hab und spezieller auf mich eingehen kann, kann auch nur Zufall sein... muss man eben herausfinden...

Liebe Grüße & ein schönes Wochenende,
Sophie

#12
Hallooo!

Also ich bin auch seit kurzem quasi in einer WG! Also unter der Woche halt und am Weekend zu Hause! Erfahrungsgemäß kann ich nur sagen,dass es mir während der Woche wirklich gut geht - habe auch einfach nicht Möglichkeit zu k*, da ständig jemand da ist! Dafür ist es jetzt wenn ich zu hause bin, genauso schlimm wie immer, wenn nicht noch schlimmer!?!

Aber in Hinsicht auf die Bulimie, ist eine WG sicher keine schlechter Weg! :wink:

Liebe Grüßé Amy