Wie schafft ihr es darüber zu sprechen?

#1
Hallo Ihr!

Wie bereits in einem anderen Thread von mir erwähnt, gehe ich nächsten Monat in die Parkland Klinik.

Vor 4 Jahren war ich schon einmal stationär. Das weiß meine Mutter auch. Sie meinte allerdings, dass ich wieder gesund sei als ich entlassen wurde. Sie glaubt jetzt also seit 4 Jahren das ich gesund bin und ich weiß nicht wie ich ihr jetzt erklären soll das ich in Therapie gehe. Vor allem weil ich darüber ja gar nicht sprechen möchte. Ich möchte eigentlich niemandem sagen wo ich bin. Am liebsten würd ich einfach fahren und nach Abschluss der Therapie wieder kommen, ohne das jemand etwas mitkriegt. Ich wohne zwar nicht mehr bei meinen Eltern, aber ich hab trotzdem einen guten Kontakt zu meiner Mutter. Wir sehen uns sehr häufig. Deshalb kann ich nicht einfach abhauen. Was soll ich bloß machen? Ich kann da nicht drüber sprechen. Mein Mund ist wie zugenäht.

Ich hab hier schon oft im Forum gelesen das ihr es euren Eltern oder sogar Freunden erzählt habt. Ich kann das nicht. Ich kann mit jedem Arzt darüber sprechen (wenn es notwendig ist, z. B. wegen Beschwerden oder Schmerzen etc.) aber ich kann weder Freunden noch Verwandten davon erzählen. Ich verheimliche das nun schon so lange. Wie bringt ihr es fertig darüber zu sprechen? Ich bin total verzweifelt.

Mein Freund kommt nicht hier aus der Nähe. Habe schon drüber nachgedacht einfach zu sagen das ich bei ihm bin. Aber dann müsste ich alle ja wochenlang anlügen. Ich glaub das ist auch keine Lösung.
Nichts ändert sich wenn ich mich nicht ändere.
Alles ändert sich, sobald ich mich verändere...

#2
hallo sonnenregen!

vor ca 2 monaten stand ich genau vor der gleichen problematik wie du. ich wohne nicht mehr daheim, aber sehe meine eltern mindestens einmal die woche. vor ca 3 jahren war ich das letzte mal stationär und nun meinten meine eltern auch, daß ich wieder gesund bin. sie sind halt noch vom alten schlag, psychosomatische beschwerden sind ihnen sehr fremd.

jedenfalls hab ich es auch ewig vor mir hergeschoben und mir sämtliche ausreden überlegt. aber wie du schon richtig erkannt hast, ist das ja auch keine wirkliche lösung. ich kann sie ja nicht 3 monate lang anlügen. das fliegt ja irgendwann mal auf. außerdem hab ich mir dann gedacht, daß es auch sehr unfair von mir wäre, sie so hinters licht zu führen.

also bin ich ca 3 tage bevor ich in die klinik gefahren bin zu meinen eltern hin und hab mir ein herz gefasst und alles erzählt. im ersten moment ist meine mutter aus allen wolken gefallen. mein stiefvater hat eher locker reagiert. und nach ca 1 stunde erklär-bär spielen, hat meine mutter auch gemeint, daß es eine gute entscheidung wäre, weil mir in der klinik ja geholfen wird.


wenn du ein gutes verhältnis zu deinen eltern hast, dann werden sie doch auch ganz bestimmt nur das allerbeste für dich wollen, und vor allem werden sie sich von ganzen herzen wünschen, daß du gesund bist.
welche eltern würden ihr krankes kind nicht zum arzt bringen?

wähle einen guten zeitpunkt, eine entspannte atmosphäre, und erkläre es ihnen ganz ruhig. deine genesung sollte nicht daran scheitern, daß du dich nicht traust es deinen eltern zu sagen. wirst sehen, wenn es dann mal ausgesprochen ist, hast du es hinter dir und es wird auch nicht so schlimm sein.

was mir auch geholfen hat war, daß ich vorstellte: "was ist das schlimmste was passieren kann? Was wäre die schlimmste reaktion vor ihnen? Was fürchte ich so?"

ich hoffe ich hab dir ein wenig helfen können,

alles liebe, alexa

#3
Hallo Alexa!

Ja, du hast mir sehr geholfen. Danke für deinen Beitrag. Sicherlich wäre es gut wirklich erst mal zu überlegen wovor ich überhaupt Angst habe.

Ich habe erst überlegt einen Brief zu schreiben, doch nun finde ich ein persönliches Gespräch besser.

Danke noch mals für deine nette Antwort. Ich wünsch dir fröhliche Weihnachten!!! :D
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