Hey ihr da draußen,

lese jetzt auch schon eine ganze Weile die verschiedensten Beiträge in diesem Forum. Leider muss ich mir wohl eingestehen, dass auch ich der verdammten Bulimie verfallen bin. Fällt mir nicht leicht das hier einfach so zu schreiben. Schon beim tippen denk ich mir, gott wie erbärmlich bin ich eigentlich, dass ich nicht den Schneid habe, einfach aufzuhören. Und es gibt Phasen, da läuft es auch mal besser. Aber jetzt gerad fühl ich mich wieder ganz mies und könnt eigentlich sofort zum Klo rennen... Heut ist der 2. Tag an dem ich mal "clean" bin und ich möchte doch so gern mal durchhalten. Allein meinem Körper zu Liebe. Aber auch für meine Psyche...

Geht es euch auch so, dass ihr euch nuuuuur Gedanken ums Essen macht (was für eine Frage...) Aber ich meine eher, dass ihr immer so eine innere Unruhe, fast wie Panikattacken empfindet? Da denk ich schon manchmal echt ich spinne oder dreh gleich am Rad... Ist doch echt nicht mehr normal, oder??? Warum bin ich überhaupt da hinein gerutscht?? Tut mir leid euch hier zu belabern Aber ich musste mich jetzt endlich mal outen, auch wenns anonym ist, aber einfach schon für mich selbst, zuzugestehen, dass ich ein Problem hab. Und ich möchte echt mal durchhalten, aber auch nicht dicker werden, dieser verdammte Teufelskreis. Aber ich will auch mal Essen genießen ohne ein schlechtes Gewissen oder dann diese blöde Unruhe zu fühlen, diesen inneren Druck, dieses Hämmern im Kopf das mir sagt "Das muss jetzt raus, du wirst fett, du warst wieder schwach, du bist n Loser, kannst nicht mal normal essen ohne dich unwohl zu fühlen etc etc..." Es macht mich einfach fertig, alles dreht sich nur noch ums Essen und gleichzeitig diesen scheiß Schlankheitswahn. Und dann vergleich ich mich auch nur mit meinen Freundinnen. Ich denke, toll, die sehn so gut aus und können Essen und lachen und feiern und sind glücklich, und ich bin nur ein Trugbild, die wissen eigentlich gar nicht was wirklich mit mir los ist, wie es in mir aussieht....Nach außen die super starke und lustige Franzi, die Perfektionistin (die keine Schwächen zugibt und zugeben kann) aber innen herrscht totales Chaos

SO, jetzt hör ich lieber erstmal auf, aber das musste jetzt mal von meiner Seele. Tat irgendwie gut, das einfach schonmal aufzuschreiben, mal bewusst vor Augen führen... würde mich über jede Resonanz freuen, vielleicht jemand den das auch gerad psychisch ganz schön belastet. Vielleicht kann man sich ja mal gegenseitig ein bisschen austauschen, da ich bisher noch nicht mit Leuten aus meinem Umfeld darüber geredet habe. Vielleicht hilft mir das ja weiter...

Und jetzt drückt mir die Daumen, dass ich heute stark bleibe...Ich drück jedenfalls jedem einzelnen von euch die Daumen und drücke einfach mal das ganze Forum!!!
Find das super, dass ihr hier alle so füreinander da seit, in guten aber auch in (verdammt) schlechten Zeiten...

Liebe Grüße
Franzi

hallo franzi

Jetzt bin ich ehrlich verblüfft. Was du da eben beschrieben hast sind eins zu eins meine gedanken. Ich kann deine situation also nicht nur einfach nachvollziehen, ich ticke seit einiger zeit genauso wie du. Ganz ehrlich.

Ich lauf auch mit ständigen gedanken ums essen und nichtessen durchs leben, vergleich mich mit jeder zweiten schlanken frau die mir über den weg läuft und krieg eigenartiges panikgefühl wenn ich wiedermal kreuz und quer durch den supermarkt lauf und mich frag soll ich oder soll ich nicht sinnlosen süßkram kaufen.

Und mit der dauer drückt all das, genauso wie bei dir, ziemlich auf die psyche. Vor allem weil wir ja selbst am bessten wüssten wie man sich richtig ernährt. Wir sind die die sich intensiv mit ernährung befassen und anderen mit allen möglichen und wirklich guten tipps in punkto ernährung weiterhelfen. Und in wahrheit kriegen wir selbst nix auf die reihe. Ewiges doppelleben ist das.

Aber dennoch: niemals die hoffnung aufgeben und sich jedesmal aufs neue zusammenreissen und kämpfen! Das sag ich mir immer wieder. Wo es einen weg hinein gibt, da gibt es auch wieder einen weg raus.

Lange rede kurzer sinn:
Ich heiß die herzlich willkommen in diesem forum. Du wirst hier so hoffe ich auf viel verständnis treffen und echt gute anregungen und tipps finden. Zumindest ich empfind das so und ich bin selbst auch noch nicht lange dabei.

Alles Liebe.
Die nyah.

Hallo Franzi...
ja herzlichen willkommen im forum
ich bin auch noch nicht sehr lang hier und weiß wie schwer das ist den 1.schritt zu tun.

ja unsere tage (ich sag bewusst unsere weil es einfach so ist) drehen sich auch nur ums essen oder nicht essn.
Ich sehe Mädels an und denke..boah hammer figur, das will ich auch!ich denke was ich esse und dann schieb ich das essen auf abends hin und wenigst den tag nichts gegessn zu haben u dann kommt die attacke.

Oder ich habe tage wie heute,da hab ich nur sehr wenig gegessn.****

Nach außen hin spielst du auch immer die fröhliche und perfektionistin?
Willkommen im Club
Und wenn wer sagt: du bist doch nicht zu dick.dann hat er eben nicht gesagt: du bist doch schon so dünn. denn das will ich zb hören.doch wenn man das sagt, dann spornt es mich an, dünner zu werden. und so dreht sich der tag umso mehr ums essen,

du tust mir so leid. und ich mir selber nicht. das find ich ist das komische an uns. wir bemitleiden andere und sagen sie sind so hübsch u dumm,dass sie etwas anderes denken. doch selber nehmen wir soetwas nicht an.

@ nyah
ja finde auch, dass das hier hilft. es ist gut zu reden und verstanden zu werden


**** sorry hast recht,habs umgeändert.hab da beim schreiben net drüber nachgedacht

@nine: sorry, ich meins nicht böse, aber bitte keine genauen angaben zu dem, was du so isst. das könnte andere extrem runterziehen oder dazu auffordern, dir nachzumachen oder dich zu "überbieten". sorry, dass ich so genau bin, aber ich finde, es ist nicht gut, sowas hier zu schreiben.

lg, jen

hey franzi...also erst mal weiß ich zur zeit haargenau wies dir geht! ich habe es etz seit ca. 3 -4 monaten und zur zeit hab ich eine phase wo ich nur alle 4 - 5 tage oder so k* muss aber ich habe di ständige angst dick zu werden immer dieses gefühl das ich hässlich fett bin usw. und jedes kleinste problem bringt mich zum heulen zum nachdenken usw. ich weiß genau wies dir geht! ich dachte als ich des gelesen hab des bin ich! ich bin nach außen hin fröhlich, lustig, strak und innen in mir drin dreht sich alles und bin ich total sensibel...es wissen nur zwei freundinen von mir und des war eine schlechte idee es ihnen zu erzählen sie können mich nicht verstehen denken ich brauche aufmerksamkeit und zieh es ins lächerlicht usw. naja...sie haben also keine ahnung wie bulimie abläuft und was es ist...es steckt mehr dahinter als nur zu essen und k* ...

schau das du hilfe annimmst ich bin dazu zu stolz aber tu was dagegen is besser so! *g*

wünsch dir ganz viel kraft und hoffnung!

liebe grüße chrissy

@ all,
Danke erstmal an die lieben Antworten. Ist schon krass, dass man sich so häufig im Gedankenmuster anderer Leute wiederfindet.

Also ich quäle mich damit jetzt leider schon seit über 1 1/2 Jahren rum, aber es gab auch mal Phasen wo ich mal nen Monat durchgehalten hab ohne mich zu übergeben. Zur Zeit bin ich wieder am kämpfen, hab heut aber schon den 3. Tag durchgehalten ohne zu k...
Aber ich glaub nicht, dass ich schon bereit bin bzw mich überwinden kann, mir Hilfe zu holen. Ich denke aber auch immer, ach so schlimm ist es ja noch nicht, das krieg ich schon noch selbst hin. Ich weiß, dass das häufig nicht der Fall ist, das redet man sich nur fein ein um sich zu beruhigen und panikattacken zu unterdrücken. Aber eigentlich bin ich doch stark, oder? Also wieso schaff ichs dann nicht?
Also wenn dann kann ich da nur mit einer mir sehr nahstehenden Person darüber reden (außer Familie, die haben schon so genug Probleme, da muss ich nich noch ankommen...)
Bei einer Freundin denk ich, dass ich wahrscheinlich mit ihr drüber reden könnte, da sie auch schon magersucht (jetzt nich extrem schlimm, aber sie war schon kurz davor in Klinik geschickt zu werden, da hat sie sich dann aufgerappelt und jetzt gehts ihr ganz gut) und bulumie durch hat, aber seit nem guten jahr "clean" ist, bis jetzt konnt ich mich aber noch nicht ganz überwinden.
Ich denke aber auch, dass ich erstmal mit mir selbst ins reine kommen muss. Ich muss mir klar machen nicht immer alles vom Essen abhängig zu machen und mich nicht nur darauf zu reduzieren. Ja hört sich toll an, und wieso geht das nicht in mein Gehirn rein???
Am schlimmsten ist bei mir auch der Vergleich mit einer ganz bestimmten Freundin von mir. Ist mir vorhin erst wieder aufgefallen, da waren wir noch kurz einkaufen. Ich musste natürlich immer gucken was sie kauft bzw isst oder nicht isst und richte dann meinen Einkauf danach, ist doch bescheuert...
Und dann bekomm ich wieder die Krise wenn ich doch mehr gegessen hab weil ich denke, hmm, hat sie jetzt auch soviel gegessen, bestimmt nicht, deswegen ist sie ja so schlank etcetc
Oder ich ärgere mich über mich selbst wenn ich dann doch schwach geworden bin. Und ich bin schon total unsicher wieviel und was ich überhaupt noch essen dürfte ohne zuzunehmen aber auch um nicht k... zu müssen
AHHH Das macht einen doch echt wahnsinnig, immer diese blöden Gedanken die sich nur darum kreiseln und immer verfolgen, dabei möchte ich doch ganz einfach nur gesund sein Und wieso macht man das wenn es eigenltich so simpel ist gesund zu sein, indem man nich kotzt und normal isst??? Warum ist es nur so schwer ganz normal zu leben???
So Leuts, tut mir leid, aber das musste jetzt nochmal raus, ist doch etwas länger geworden

Wie ist es denn euch so in den letzten 3-4 Tagen ergangen? Ging es? Oder gab es böse FAs? Gibt es ganz bestimmte Auslöser oder ist es manchmal auch einfach nur die Lust (Frust?...) am Essen (weil man es ja nicht rumliegen sehen kann, was da ist muss ja auch gegessen werde....)? und dann denkt man, das wars jetzt, das war zuviel und ab zum klo raus damit...

Hm, weiß selber nicht so genau WAS eigtentlich genau der Auslöser war bei mir. Viele meinen ja das hat im endeffekt nix mit schlankheitswahn oder so zu tun sondern hat tiefere Gründe. Also ich denke Stress spielt schon ne große Rolle, aber im endeffekt ist es (bei mir zumindest) dann doch das schlechte Gewissen und die Angst dicker zu werden.
Na gut, ich hör jetzt lieber mal auf sonst wird das hier noch n Roman..

Liebe Grüße!!
Franzi

ich kann dich gut verstehn! du solltest dir noch mal überlegen ob du es jemanden erzählst bei vieln was ich so gehört hab hat es geholfen da di jenige ihn unterstützt hat und ich denke wenn sie auch schon so was durchgemacht hat wird sie auf jeden fall hinter dir stehn! was bei mir ja leider nicht der fall ist und deshalb gehts mir noch schlechter1 also ich dachte es wird alles wieder gut und dann hab ich gestern wieder gek*!!! ja so ist des! meine aulöser also erstens wars der stress den ich hatte ich hatte immer schon probleme , große probleme auch probleme anderer di mich tief mit rein gezogen haben und mich einfach fertig machen! und dann kam noch dazu das ich früher sehr sehr dünn war und etz hab ich eig. richtig normal gewicht und hab halt eig. viel muskeln weil ich leistungssport betreibe und etz hat meine ganze familie und auch etliche freunde an mir gemeckert das ich ja so fett geworden sei usw usw. ja und haben dann auch hinter meinen rücken abgelästert und ich musst mir den ganzen tag von miener familie ungefähr sowas anhörn.... " ess des lieber ned du wirst nur noch dicker bald kannst nimma leistungssport machen weil du zu fett zu laufen bist... fette sau usw" des krass und immer wenn ich probleme hatte oder des gehört hab hab ich aus frust gegessen und dann hab ich mir eingebildet zuzunehmen und dachte wirklich ich sei fett und dann hat des damit angefangen...mit dem das ich mich übergeb am anfang no ned regelmäßig dann eig. immer ich hab nichts gesgessen nur zu mittag und des musst natürlich raus.... und mittlerweile bin ich zwar so weit das ich nur noch alle 3-4 tage k* aber dafür gehts mir im kopf und in der seeler schlechter und des um einiges weil jetzt eben meine probleme erst richtig und krasser ans licht kommen und ich einfach seh was alles schief läuft im leben! ich hab kein besonders gutes verhältnis mit meiner familie auch wenn des alle immer denken...und so läuft auch einiges scheiße aber ich will dich etz ned zulabern schließlich soll ich dir tipps geben!

ja es is sehr schwer einzusehn das man hilfe braucht mir gehts da genau wie dir ich red mir immer ein das ich ja gar ned arg krank bin aber ich bins nun mal! 1 1/2 jahre ich denk dann wirds höchste zeit was dagegen zu tun... denk drüber nach und geb dir einen ruck!!! du schaffst des ich glaub an dich!!! lass dich mal kurz knuddeln! ^^

des das du immer schaust was deine freunde essen oder so ...des denk ich mir auch oft...mittlerweile ess ich sogar in der shcule ab und zu heimlich schokolade ...weil ich so di lust einfach hab...ka! des voll schlimm...ich hab auch sehr viel schlanke freundinen und immer wenn ich sie sehe denk ich mir " oh mein gott wie geil" aber ich denk das man es auch anders zu seiner traumfigur shcaffen kann...ganz ohne magersucht oder bulimie! nur müssen wir selber erkennen was falsch und richtig ist und wann der punkt da ist zu sagen "so stop nicht weiter etz is schluss"

ich wünsch dir ganz viel glück echt!

gruss chrissy

Hallo ihr Lieben!
Dies ist mein erster Thread, und schon alleine die Anmeldung bei diesem Forum hat mir fast die Tränen in die Augen getrieben, weils doch eine Art "Outing" ist, sich hier einzuschreiben.
Ich fand diesen Beitrag sehr erstaunlich, weil ich nicht dachte, dass Menschen die gleichen Gedanken haben können, unabhängig von Alter, Aussehen und vorallem Gewicht!
Ich schleppe diese Krankheit seit fast 10 Jahren mit mir herum, hab sie mir wahrscheinlich von meiner älteren Schwester abgeschaut, als ich bemerkt habe, dass meine Maße nicht "normal" sind.
Ich komm davon einfach nicht los,... Mal ist es nur einmal die Woche, manchmal ist es 4x am Tag, obwohl ich kaum was gegessen habe.... Ich versuchs zu vermeiden, kanns dann aber nicht, weil mich mein schlechtes Gewissen sonst umbringt..
Ich vergleiche mich jedesmal beim Essen mit meiner Freundin - verdammt, sie hat schon wieder weniger gegessen.. oder YEAHH - diesesmal war ich disziplinierter als sie...
ich möchte gerne eine Therapie machen, weil immer mehr dinge beginnen sich zu stapeln.. der m*ssbr**ch als kind, die vertrackten familienverhältnisse, meine dünnhäutigkeit egal in welche richtung gehend... ich kann einfach nicht mehr.. ich nehme nicht ab, ich nehme zu, ich erbreche, und bleib gleich,.. ich esse nicht mehr, reduziere auf rohkost, es klappt nicht.. und ich verstehe nicht warum... ich kapiers einfach nicht.. und anstatt mich wohl zu fühlen und mich selbst zu lieben, find ich mich nurnoch abstoßend und ekelhaft..
und ich habe so angst davor, es jmd zu erzählen, weil ich mir selbst dadurch eingestehen müsste, dass ich HILFE brauche.. und dabei bin ich doch soooo stark und sooo toll, und soooo lustig.. und und und.. in wirklichkeit bin ich ein armes kleines würstchen, dass aus dem ganzen schlamassel nicht mehr alleine rauskann...
sorry wegen dem gesudere.. aber ihr habt mir alle so aus der seele gesprochen.. *schnief*
euch allen alles Liebe & Gute!

wow kolis des krass was du schsreibst...ja ich denk wir fühlen uns alle irgendwie gleich zwar hat jeder andere art von der krankheit und andere hintergründe aber im grunde genommen fühlen wir uns alle gleich!

10 jahre is eine verdammt lange zeit! es ist vll etz scho ewig her aber vll solltest du es doch mal eingestehn und eine thera beginnen!

versuch es doch einfach an dir zu arbeiten... du kannst des schaffen ich glaub an dich genau so wie an alle anderen!!!

gruss chrissy

@chrissy

Danke für deine positive Einstellung, dass wir das alle schaffen. Aber ich drücke auch dir die Daumen, dass du so schnell wie möglich da wieder rauskommst. Du stehst schließlich noch am Anfang, also dreh gleich um, such dir jetzt Hilfe oder suche ein Thera oder irgendwas, bevors immer schlimmer wird. Und dass mit deinen Leuten die dich fett etc nennen, also den kannste ja mal n Vogel zeigen. Aber die Leute, die sowas zu einem sagen wissen immer gar nicht was sie anrichten damit...
Ich glaub jedenfalls an dich, dass du die Kraft und die Ausdauer hast, dich von einem "freien" Tag zum nächsten durchzukämpfen, und die Bulimie immer weiter hinter dich zu lassen!!
Liebe Grüße
Franzi

du hast recht, 10 Jahre sind eine verdammt lange Zeit.. und je länger man nicht drüber spricht, desdo schwieriger wird es, dazu zu stehen, und das Problem bei der wurzel zu packen.. ich weiß, wovon ich spreche..
wenn jmd in meiner umgebung über essen, kalorien, diäten usw spricht, bin ich die, die am besten darüber bescheid weiß, nur leider nicht umsetzen kann, und sich deswegen in diese krankheit flüchtet.. vielleicht auch einfach nur, um einen ausweg zu haben, an den man sich klammern kann, wenn alle (disziplinar)stricke reißen..

@Kolis

Hey,

ich kann mir ziemlich gut vorstellen wie schwer das für dich war dich endlich zu überwinden und hier hinein zu schreiben. Ich les hier im Forum mit Sicherheit schon seit fast einem Jahr alle möglichen Beiträge...und hab auch erst jetzt den Mut und gleichzeitig den Entschluss gefasst "ich muss jetzt irgendetwas tun". Und wenn man einfach erstmal beginnt sich ein bissl die ganzen Gedanken von der Seele zu schreiben.

Aber es ist wirklich so wie du auch schon geschrieben hast, dass man selbst beim Essen mit anderen innerlich denkt "Hah, jetzt hat sie 2 riegel mehr oder n teller mehr (was auch immer) gegessen und man ist stolz auf sich und seine "Disziplin". Oder aber auch umgekehrt, dass man schwach war weil man ja mehr gegessen hat. Am "besten" find ich mich immer wenn ich mich über andere aufrege, dass sie Diät machen, dass sie sich schlecht ernähren etc und dabei wär ich eigenltich am liebsten genauso stark, diszipliniert, schlank... Man belügt sich selbst und sein gesamtes Umfeld. Und ich bin auch immer die toughe und starke Franzi, die ja immer alles ganz genau macht, leichter Hang zum Perfektionismus, lustig, witzig, gern mal albern, aber doch ganz bestimmt nicht krank... Und genau deswegen ärgere ich mich umso mehr über mich wenn ich dann wieder dem alten Muster verfalle, schwach werde, (fr)esse, k..., weil das doch eigentlich gar nicht meinem Chrakter entspricht. Dann denk ich schon, dass ich einfach nur scheiße und doof bin, weil ich das Gefühl hab nie so glücklich zu sein wie andere. Dann zieht einen das alles nur noch mehr runter, die Gedanken schwirren, man sagt sich ach jetz is eh egal, einmal noch, morgen pack ichs an und hör auf und so weiter...UNd am Ende steht man am selben Punkt wie vorher und fragt sich nur warum, wieso kann ich mich nicht ändern.

Du machst das ja nun schon seit über 10 Jahren durch, und aus deinem Text hab ich ja gelesen, dass da noch viel mehr dahinter steckt als "nur" der "Komplex" dünner sein zu wollen. Natürlich könnt ich jetzt auch wieder sagen, hol dir HIlfe, mach ne Thera, und ich wünsch mir das auch für dich. Aber ich kann mir auch vorstellen wie verdammt schwer es für dich ist, überhaupt darüber mit jemanden angesicht zu angesicht zu reden, sich einzugestehen dass man krank ist, sich zu outen und was aktiv dagegen zu tun. Aber ich denke, dass es für dich, für mich und für so viele andere schon ein riesen Schritt war/ist, hier zu schreiben,sich zu zeigen und zu sagen, hey ich bin auch eine von euch, mir geht es schlecht, ich kann nicht mehr aber ich möchte doch so gern was ändern...
Vielleicht hilft es dir, erstmal hier ein wenig zu schreiben, deine Gedanken zu verarbeiten, über Probleme zu reden und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Du kannst mir gerne schreiben, und es stört auch nicht wenns länger wird, schau dir doch meine texte an...
Na gut, cih hör erstmal auf. Mir fallen beim schreiben nur immer 1000 sachen ein oder situationen und versuch dann gleichzeitig mich zu analysieren in der Hoffnung dass es mir hilft was gegen die blöde B... zu tun
Hm vielleicht hilft es ja ein wenig, ich würde es mir ja so wünschen. Also jetzt gerade hab ich die Motivation und den Willen gegen die B.... anzukämpfen, aber wer weiß wie lang diese Motivation anhält...

Jedenfalls fühl dich ganz lieb von mir gedrückt Kolis! Und ich würd mich freuen von dir zu hören und ich wünsch dir Kraft und Mut, die Krankheit anzupacken und was dagegen zu tun

Liebe Grüße
Franzi

Liebe Franzi!
Danke dir für deine Beiträge.. irgendwie lesen sie sich so wie mein Tagebuch, obwohl ich nichtmal dem alle Geheimnisse anvertraue.. so sehr belüge ich mich selbst..

Es ist vollkommen krank, und es macht mich immer unglücklicher mir mein leben von meinen essgewohnheiten vermiesen zu lassen.. Ich weiß schon nicht mehr, was ich essen darf, und was nicht, wieviel wovon, roh oder gekocht.. zuviel fett, zuviel kohlenhydrate.. laut atkins, laut brigitte, laut lowcarb, laut low fat.. bla bla bla...
und dann wundert "man" sich, dass es soviele essgestörte menschen gibt, die nicht mehr wissen, wo ihnen der kopf steht..
und manchmal, ganz leise in mir drinnen, hör ich dann eine stimme, die sagt: ist doch nicht so schlimm, dieses kotzen... du kannst essen was du willst und musst nicht dafür "zahlen"...
und dann spüre ich, dass wieder eine angina bekomme, ich merke, wie sich mein hals verkrampft, wie sich mein magen zusammenzieht, wenn ich nur an essen denke - konditioniert wie der pawlovsche hund wenn er die glocke hört..
und ich beneide alle menschen, die total beschwingt durch ihr leben gehen, und es einfach nur GENIEßEN können.. sich mal da einen burger holen, oder ein stück torte essen.. und scheinbar einfach nur glücklich sind.. und ich sitz in meinem kämmerchen und träume davon, wie mein fett in der sonne wegschmilzt *gg*
ich kann mich nicht dafür leiden, dass ich eine krankheit habe, die von willenschwäche zeugt.. wenns wenigstens was wäre, wofür ich nix kann.. aber ich hab mich ja selbst in die misere gebracht..
und dann hat man einen menschen an seiner seite, der sagt: ich liebe dich so, wie du bist! - und man denkt sich im stillen: DU LÜGNER, WENN NICHTMAL ICH SELBST MICH LIEBEN KANN!!!!

Hey Kolis,

Deine Beiträge sprechen mir aber auch direkt aus dem Herz!
Ich kann nur nachvollziehen wie du dich fühlst, genau das denk ich auch immer. Besonders wenn ich andere sehe wie sie essen und was sie essen und dann noch so dünn bleiben, dann frag ich mich warum geht das bei mir nicht?? Bzw ich bilde mir ein bei jedem happen sofort den speckansatz an mir zu sehen, obwohl das ja schon rein biologisch gar nicht möglich ist. Und dann verflucht man sich wieder für die eigene Schwäche. Obwohl ich ja mal ein bisschen stolz auf mich sein darf, heut ist schon Tag 5 ohne k... und keinen großen FAs. Jetzt bin ich gerad zurück und hab Feierabend und möchte mir doch so gern etwas kochen und faulenzen und abschalten. Habe aber gleichzeitig Angst, dass daraus ein FA wird... Aber ich versuch mich zusammen zu reißen, zu Essen und zu genießen OHNE mir Vorwürfe zu machen. Ob das wohl klappt?? Aber ich muss mich ja auch gesund ernäjren, den Körper bei der Stange halten und ncih nur hungern um dann wieder ne Hungerattacke zu erleiden, wie schafft man das immer nur??? Das benötigt immer so scheiß viel Disziplin und Kopfarbeit, aber ich will doch nicht nur nachdenken beim essen, ich will doch einfach nur mal abschalten, zur Ruhe kommen

Und wie geht es dir? Wie war deine Woche? Was machst du eigentlich, wenn ich fragen darf?

Na gut, heut war ziemlich anstrengender Tag, hab bissl Kopfweh und hunger Also werd ich jetzt meinem Körper etwas GUTES tun und essen, schließlich ist das nichts schlechtes! (ich versuch hier gerad mir etwas einzureden )
Tut mir leid für mein Gelabere, aber tut doch mal ganz gut ab und zu gedanken nieder zu schreiben. Vielleicht sollte ich auch mal wieder anfangen Tagebuch zu führen.

Ach und wie meintest du deinen letzten Satz? Bezog sich das auf eine jetzige Beziehung? Ich glaub, ich würde mich manchmal schon vielmehr bestätigt fühlen wenn es da jemanden an meiner Seite gäbe der mir sagt, dass er mich liebt. Dieses Singledasein kann auch ganz schön schlauchen...
Ok, ich hör erstmal auf an diesem Punkt. Wünsche dir aber noch einen wunderschönen Freitag Abend und ganz viel Kraft!!

Liebe Grüße
Franzi

Ich bin zur zeit in einer beziehung, und die person gibt mir wirklich das gefühl, dass sie mich liebt.. nur kann ichs selbst nicht, weil ich jede delle seh, jedes röllchen zuviel.. damit ist es nicht einfach, liebesgeständnisse zu glauben und anzunehmen.. ganz schön "heftig"..
im moment beschäftigt mich auch die angst, dass ich das erstemal wirkliche "folgeerscheinung" von meiner krankheit bemerkbar machen.. ich habe ständig fieberschübe, kopfschmerzen, leide unter extremen eisenmangel und in eineinhalb wochen steht mir eine gastroskopie ins haus, vor der ich grooooße angst hab.. von wegen speiseröhre, magen usw..hab mir jetztmal einen termin bei einem neurologen ausgemacht, der mich dann hoffentlich an einen kompetenten therapeuten weiterleiten kann.. Auch davor hab ich wahnsinnige angst.. im moment besteht der großteil meines lebens aus angst... Hmmm... gestern war ich bei meiner internistin, die mir leichte psychopharmaka verschrieben hat.. sogar vor denen hab ich angst
@ franzi
ich freu mich, dass du so lange ohne FA ausgekommen bist, und auch ohne K***.. hoffe, dass es auch noch immer so ist
ich kann das von mir leider nicht behaupten..
auch allen liebe Grüße, viel Stärke und Kraft!
LG
Kolis