mische mich mal wieder ein, in manchen Augenblicken suche ich hilfesuchend das Forum auf...wie in alten Zeiten...
bin gerade in Gedanken wieder mit Klinik beschäftigt, die ES hat mich noch nicht verlassen leider. Dr Weber polarisiert die Gemüter ja sehr stark, was ich bisher mitbekommen habe.
Meine Gedanken dazu schließen sich an Inars an: was ist, wenn man wieder ins Leben zurückkehrt? Ich bin ja auch schon klinikerfahren und das womit ich (und andere wahrscheinlich auch) am meisten kämpfen musste war der Wiedereinstieg in den (ungeschützten) Alltag. Denn genau dort "braucht" man die Suchtkrücken. Ich konnte in der Klinik ziemlich gut essen ohne zu erbrechen und ohne Binge Eating Attacken. Da konnte ich aber auch meditieren, tanzen, malen, auf die Station rennen und mich dort ausheulen, die Therapeuten nerven, mit anderen reden und musste mich um nichts kümmern! Ich war einem großen Teil der Verantwortung entbunden. Und dann - schwupps - war ich wieder im Leben mit all seinen Aufgaben, Herausforderungen, etc. und da "brauch" ich die ES nach wie vor bzw. habe ich nicht gelernt IM LEBEN mit Problemen umzugehen, ohne mich betäuben zu müssen oder den Druck rauszukotzen. Direkt formuliert.
Was ich aber schon glaube, ist, dass man "entziehen" muss, sprich, wieder einmal einen normalen Rhythmus finden muss (auch rein stoffwechselbedingt, Blutzucker, etc.), um vom allerärgsten Suchtkreislauf ausbrechen zu können. Ich bin ja zum Glück nicht mehr so schlimm drin, ich habe schon einen relativ gedehnten Rhythmus (bei weitem nicht mehr täglich). Und vielleicht spricht eben die Webersche Therapie genau die Menschen an, die überhaupt nicht mehr ohne können...dafür würde es mir sinnvoll erscheinen. Aber für mich, wo es wirklich um Bewältigung des Alltags und seiner Problemchen ohne ES geht, scheint es mir nicht so das wahre.
Das Wahre würde ich aber schön langsam wirklich gerne finden...
