na ja, so einfach kann man das Thema nicht abhandeln. Die heutigen Antidepressiva sind jedenfalls nicht mehr nur für Menschen mit sehr schweren Depressionen da.
Es geht vielmehr darum, den zB durch unausgewogene Ernährung durcheinander geratenen Botenstoffwechsel (Serotonin - für die Stimmung verantwortlich zum Beispiel) wieder in ein Gleichgewicht zu bringen (was bei Essgestörten durch die Ernährung nicht möglich ist) und damit eine "Basis" zu schaffen, dass zum Beispiel arge und sehr häufige Essattacken nicht mehr notwendig sind. Ist recht kompliziert das ganze Zusammenspiel im Körper. Aber weil es eben so komplex ist, gerät es in ein Durcheinander, wenn wir so essen wie wir essen. Wenn man etwa lange nichts isst, sinkt der Blutzuckerspiegel, die Stimmung wird "schlecht. Körper schreit nach Zucker = Serotonin. Essattacke -> gaaanz viel Serotonin, sinkt aber auch schnell wieder ab, weil dann wieder lang nichts gegessen....Rauf Runter permanent. Da kann man auch nicht wirklich ausgeglichen und glücklich herumlaufen. Die ADs sorgen dafür, dass die Schwankungen nicht mehr ganz so stark sind. Deshalb hat bei mir auch das extreme Verlangen nach Essen durch die ADs abgenommen...ich schwanke ja auch nicht mehr so stark.
Das war jetzt die Erklärung eines Laien

hoffe, es passt halbwegs.
Ich würde also schon sagen, dass auch bei depressiven Verstimmungen ADs angebracht sind, sie ersetzen aber sicher keine Psychotherapie. Was die Dauer betrifft, finde ich, muss man sich nach Ausprägung der ES richten und nach sonstigen Problemen. Ich stelle mich jedenfalls darauf ein, sie auch noch einige Jährchen zu nehmen. Ist ok für mich. Mein Befinden ohne sie war sicher gesundheitsschädlicher als die Einnahme dieser Medikamente.
Und: es gibt sehr unterschiedlich wirkende AD. Manche wirken entspannend, schlaffördernd, manche antriebssteigernd - dementsprechend nimmt man die einen abends, die anderen morgens. Ich würde mich da einfach mal umfassend beraten lassen. Beim PSychiater.