boah ich hätte nicht gedacht, dass so viele antworten eintrudeln nach doch nur so kurzer zeit xD also ich versuch mal paar sachen zu erklären:
das aufhören:
ich denke, für mich war die arbeit das ausschlaggebende. bei der arbeit wurde mir immer mehr bewusst, wie unangenehm es ist, wenn einem nach jedem essen was hochkommt. ich konnte nicht mehr normal essen auch dadurch, dass meine speiseröhre irgendwie ausgetrocknet war (tut mir leid ich hab keine ahnung von ärztlichen sachen und so... fühlte sich halt so an

). und ich hatte einfach jeden tag ein schlechtes gewissen gegenüber dem kind. ich muss erklären dass ich als eine art au pair bei einer familie arbeitete, wo BEIDE eltern berufstätig waren, jedoch nur ein kind zu betreuen galt. nach einer einarbeitungszeit von einem monat war ich den ganzen tag alleine mit der kleinen. kleine kinder wollen alles sehen, alles miterleben - so auch, wenn man aufs klo geht. ich konnte die kleine nie alleine lassen, fühlte mich auch dazu verpflichtet, die türe einen spalt auf zu lassen, damit sie zu mir kommen konnte, wenn etwas war. natürlich tat sie das meistens (sie wird im februar erst zwei jährig), halt auch einfach aus neugierde. ich habe nie vor ihren augen erbrochen und deswegen sowieso nur ganz selten bei der arbeit. zu hause wurde es mir auch erschwert: ich wohne in einer familie mit weiteren fünf personen im haushalt. wir haben zwei klos. ich habe mich deswegen aufs dachfenster, die giesskanne und auf wege draussen verlegt. doch irgendwann wurde mir das versteckspiel zu blöd, zumal meine eltern nach und nach alles heraus fanden. ganz ehrlich: ich spürte selber, dass ich irgendwo raus wollte und zwar ernsthaft. ich begann mir selber regeln zu setzen, denn essanfälle hatte ich wenige. deswegen sagte ich zum beispiel: anstatt 7 mal kotzen nur noch 2 mal dafür richtig. und irgendwann wurde es weniger von selber. der druck von aussen hat sich bei mir jedoch immer mehr als rebellion ausgewirkt. ich wollte nie auf die anderen hören, denn sie wussten meiner meinung nach nichts über mich. als ich jedoch selber merkte, dass es für mich während der arbeit wirklich nicht ging und ich nun mal als "au pair" fast 24h dort lebte, hörte ich fast automatisch auf. ich habe den wunsch nach meinen süchten immer sehr lange verdrängt. beim svv war das am ersichtlichsten: ich hatte all monatlich einen richtigen anfall wobei um die 300 schnitte entstanden. beim erbrechen war es ähnlich. manchmal hielt ich es länger aus (einmal die woche etc.) doch dann musste es für drei tage wirklich nach jedem essen sein. vor allem in den ferien war es bei mir immer extrem weil ich mich da selber verwirklichen konnte. kurz nachdem ich mit meinem freund zusammen kam, sagte er mir wie erklärt, dass es ihn störe und so. mich störte, dass er rauchte. er hat für mich aufgehört zu rauchen, ich aufgehört zu erbrechen. irgendwo hört es sich wirklich nach happyend an.
allerdings würde ich nicht sagen, dass ich ohne das kotzen gesund bin. ich habe seit ich meinen süchten nicht mehr nachgehe extreme flashbacks die nicht kontrollierbar sind. manchmal beginne ich zu zittern ohne es zu merken und habe zuckungen. ich sehe dann dinge vor mir, die ich erlebt habe. so etwas konnte ich durch meine sucht unterdrücken. jetzt sind sie da und ich muss irgendwie noch lernen damit umzugehen. aber für mich ist es wichtig, dass man mir von aussen als aussenstehender nichts anmerken kann, deswegen habe ich lieber zeitweilige aussetzer, die jedoch bei mir nur an bestimmten orten und sogar nur an bestimmten tageszeiten vorkommen, als dass ich immer aufpassen muss, was ich tue.
ich habe keine ahnung, ob das jetzt als erklärung genügt. manchmal ist es mir selber ein rätsel, weshalb ich aufhören konnte. irgendwo glaube ich, dass ich genug davon hatte, mir selbst nachzugeben.
ich mache momentan nur so eine monatliche ausfallende und wieder eintretende therapie (auf meinen wunsch kann ich eine sitzung vordern oder so). meine therapeutin kennt mich sehr schlecht, weil ich gewisse neigungen habe, die menschen nach nur einem satz abzuwerten. deswegen wechsle ich sehr häufig... ist doof, aber ich bin sehr distanziert und wenn jemand mich falsch versteht oder es nicht schafft, sich mir genug zu nähern, oder es auch nicht will, dann kann ich mich zurückziehen und nur die schöne seite sehen lassen. deswegen spreche ich mit ihr nur über probleme, die sie kennt. wie halt dass ich mich mit meinem freund über irgendwas gestritten habe etc.
die klinik hat mir sehr viel gebracht. ich habe jetzt ein sehr starkes bedürfnis nach freiheit und enormen kampfgeist entwickelt. ich kann jetzt kämpfen,w as ich vorher nicht konnte. und ich weiss jetzt, was ich daran habe, aus dem haus gehen zu dürfen, ohne auf die zeit zu achten oder zuerst zu fragen. insofern habe ich gelernt, wie es ist, wenn man nichts hat, ausser dem eigenen willen.
ich kenne das forum ehrlich gesagt schon lange

. ich war früher extremsurferin +LoL+ ich hab überall rumgesurft. ich hab mich nie getraut mich anzumelden. meine geschichte ist so elend lang und ich wollte niemanden damit ärgern. jetzt wollte ich es jedoch tun, weil irgendwo fühle ich mich jetzt stark genug und möchte mich auch austauschen.

früher las ich viel mehr und habe mir meine gedanken dazu gemacht. heute möchte ich meine gedanken mitteilen können =)
so, jetzt hör ich einfach voll radikal auf.
freue mich immer wenn jemand noch was schreibt und so =)
werd mich auch bemühen, mich hier mal noch mehr umzusehen.
CU Lyuba