Wie habt ihr es geschafft??

#1
Bin gerade durch zufall auf dieses forum gestossen und habe mich direkt angemeldet :D

Seit 10 Jahren mache ich mir nur gedanken um mein Gewicht. Ich habe gehungert, gefressen und gekotzt.. Seit gut einem halben Jahr mache ich nun eine ambulante Therapie.:)

Ich bewundere jeden der den Schritt zurück in die Normalität geschafft hat. Mich würde interessieren wie ihr es geschafft habt mit dem Thema Essen wieder normal umzugehen. Ich habe wirklich den willen wieder ein leben zu führen , in dem mein gewicht und das essen nicht mehr die Hauptrolle spielen, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen den Körper den ich hasse seit ich denken kann zu akzeptieren so wie er ist. Oder jemals etwas essen zu können ohne sich darüber gedanken zu machen wie es sich auf das gewicht ausübt... Wie habt ihr es geschafft?

Liebe Grüße
:wink:

#2
Lieber dunkler Engel!

Gut Ding braucht Weile!

bei mir hats auch so ungefähr mit 10/11 Jahren begonnen, ich habe mit 20 eine Therapie begonnen, die ich bis heute mache.Hat mir immens geholfen und wird mit Ende des jahres auslaufen, hat also 8,5 Jahre gedauert.Geduld, ich weiß nicht, was bei Dir die Ursachen sind, aber auch bei Dir kanns besser werden.Bei mir wars auch so, ich hab mich auch so massiv gehasst.Naja, schwere s*x**ll* Übergriffe vom Vater, Mutter schwer psychisch krank, mit Wahnvorstellungen etc. und das unbehandelt, das dauert, das zu verarbeiten.
Leb Dein Leben, versuche Deinen Weg zu finden!

liebe Grüße, alles Gute für Dich.
Marla

#3
Hallo Engelchen!

Reich mir die Hand! Mir ist das auch ein Rätsel, wie ich das jemals wieder alles in normale Bahnen lenken könnte... Ich versuche täglich, einigermaßen normal zu essen, mit dem Erfolg, dass ich natürlich kiloweise zunehme und meinen Körper mehr und mehr zu hassen beginne... Vorher (als ich noch alles erbrochen habe, was ich zu mir nahm) hab ich mir um einiges besser gefallen (weil einige Kilos weniger...). Es ist wirklich wirklich schwer - dazu kommt noch, dass an den alltäglichen abendlichen FAs sowieso kein Weg vorbeiführt...

Ich wünsch Dir alles Gute - vielleicht bist Du eine jener Glücklichen, die den Weg hinaus tatsächlich finden! Für mich seh ich eher schwarz...

Busserl
M.
Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum!

#4
liebe miezekatze...
ich kann dich echt gut verstehen,weil ich selbst nicht mehr daran glaube,dass ich jemals normal sein werde... ich träume nur davon., aber ich denke es IST möglic,wieder normal zu sein..desewegn gib bitte die hoffnung nicht auf!! niemals!!! versuch all deine kraft darauf zu verwenden,aus der bulimie rauszukommen.
machst du therapie?
lg

#5
hallo dunkler engel,

also dass ich es geschafft habe, würde ich noch nicht wagen zu behaupten, aber nach 10 jahren es, die ich auf der pro-seite verbracht habe, hat es endlich klick gemacht, und es geht jetzt seit 3 jahren schrittweise aufwärts.
ich mache eine thera und ich gehe in eine shg, was mich auch sehr weitergebracht hat. außerdem hat es mir gehollfen, nach dem studium mit dem arbeiten anzufangen. dadurch habe ich viel weniger das gefühl, meinen eltern gegenüber gewisse ansprüche erfüllen zu müssen.

mit dem essen war ich aber ehrlich gesagt heillos überfordert nach den langen jahren es. ich habe zwar schon lange phasen ohne fas gehabt, aber ich habe trotzdem ständig nach richtlinien gegessen, entweder diät, oder low carb, oder jeden tag sport, normal war daran eigentlich nichts.

vor einer woche war ich zum ersten mal in einer ernährungsberatung für essgestörte, und das war eine der besten entscheidungen meines lebens.
wenn man alles weiß, kann man trotzdem alles falsch machen, weil sich in der essstörumg automatisch viele halbwahrheiten über gesunde ernährung manifestieren. (meine erfahrung, weil man doch immer den abnehmwunsch im hinterkopf hat).
ich esse jetzt seit einer woche nach den richtlinien der ernährungsberaterin und schreibe protokoll. in zwei wochen wird sie mit mir alles durchsprechen und dann einen idealen plan für mich erstellen.
mein gewicht ist bis jetzt gleich geblieben, und darüber kann ich noch froh sein. eigentlich sollte ich abnehmen, aber sie hat mir klar gesagt, dass mein schlechter stoffwechsel das in den nächsten paar monaten nicht zulassen wird - dank meiner jahrelangen fehlernährung, obwohl ich objektiv gesehen dick bin.

die gedanken bleiben natürlich nicht automatisch weg. was ich dagegen tun kann, versuche ich zu tun. ich habe zwei hosen gekauft, die nicht überall zwicken und zwacken und mich an meinen dicken körper erinnern. außerdem sage ich mir immer wieder, dass ich vielleicht im neuen jahr mit dem abnehmen anfangen kann, wenn ich es jetzt schaffe, das normale essen durchzuziehen.
ganz ehrlich ist es viel leichter, wenn ich weiß, da ist eine person, die alle zwei wochen mit mir über das essen spricht und mir hilft.

meine mama ist da keine große hilfe. sie ist selbst seit einem jahr ms, und gestern kam schon so ein spruch: "hast du jetzt schon was abgenommen, du warst doch bei dieser ernährungsberatung?"

die ernährungsberatung hat gesagt, ich soll alle zwei stunden was essen, für den stoffwechsel, und das ist natürlich sehr schwer, wenn ich mit meiner mama zusammen bin, die dann immer ganz kritisch auf mich schaut. aber ich zieh das jetzt durch :wink:

also die ernährungsberatung kann ich echt empfehlen, nach 10 jahren es ist es sehr schwer, allein ein gefühl für das essen zurückzubekommen.

lg, virginia

#6
Hallo Ihr!

Ich möchte gerne auf Dunkelengels Frage zurückkommen, wie wir es geschafft haben. Und das ist auch das Thema. Ich möchte davon aus gehen, das ich es geschafft habe und auch davon ausgehen, dass jeder es schaffen wird. Das ist, glaube ich, nicht ein Moment, der sich einstellt, wie ein Feuerwerk, sondern das ist ein langer Prozess. Ich dachte immer, es klingelt eine Glocke, schlägt ein Gong: Trara, meine Liebe, jetzt hast dus geschafft, tausen Rosen rieseln auf mich herab.
Aber so ist es nicht. Es ist wie die Trennung von einem Partner, den man sehr geliebt, aber nicht mehr ausgehalten hat, weil er das eigene Leben blockiert. Zunächst sagt man: Leb wohl, ich verlasse dich. Und dann...kommt die lange Phase des: Wie halt ich es blos ohne den aus, von dem ich doch soooo abhängig war (und bin)...und irgendwann, kommt die Selbständigkeit, die Freude an einem anderen Leben, das sich Stück für Stück neu gestaltet.

Natürlich habe auch ich mir mit einer 2 jährigen Therapie und einer Selbsthilfegruppe helfen lassen. Habe Bücher gelesen. Und habe SIE immer und immer wieder verlassen. Und bei jedem GEHEN bin ich mir sicher! Es ist vorbei! Und ES IST AUCH VORBEI!

Haltet durch und lasst euch keinesfalls durch Rückschläge aufhalten! Ihr seid alle bereits auf einem Weg. Und das ist eigentlich schon ein grosser Teil vom ZIEL!

#7
hallo..

hab es gott sei dank ohne professionelle hilfe geschafft...

hatte schon immer phasen, in denen es besser war.. doch der rückfall lies nie lange auf sich wraten...

jetzt bi ich so weit, dass ich seit ca. sept. nicht mehr gek* habe...
es is sehr scwer, vorallem weil ich einiges zugenommen hab...
aber mein freund unterstützt mich total...

nunja, ich glaub dass es keinen "plan" gibt, der bei jedem wirkt.. irgendwann geht einem selber der knopf auf... bei den einen dauert es länger, bei den anderen nicht... und die meisten müssen sich eben hilfe von außen holen...

trotz allem ist die gefahr, rückfällig zu werden bei jedem der "clean" ist vorhanden....
aber mann muss stark sein..

ich wünsche dir alles beste der welt und vorallem gaaaanz viel kraft...

liebe grüße

sistera
cron