Freud?

#1
Hallo,
was haltet Ihr von Freud?
Inwieweit, beeinflusst das die Therapie, die Ihr macht?
Macht wer eine richtige Psychoanalyse?
Ich find das Thema echt spannend!

B&R :D
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

#4
Hallo Natrin,
wie lange machst Du schon die Analyse?
Wie geht es Dir damit?
Liegst Du z.B. auf einer Chouch bei dem Thera?
Was für Fragen kriegst Du gestellt?
Bon sooo neugierig!!!

lGB&R :roll:
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#5
Heey B&R,

also ich mach die Analyse schon 7 Monate ungefähr.
Manchmal ist es schwierig, weil die Fragen in mir trauer, wut und mitleid bzw. schuldgefühle auslösen.
Ich liege auf der Chouch und meine Therapeutin sitzt hinter mir.
Wir reden halt über den Autounfall wor 8 jahren, wo bei mein kleiner Bruder gestorben ist. Ich hab das nie verkraftet, weil ich alleine gelassen wurde nach dem Unfall, deswegen hab ich auch Bulimie bekommen.

Es war am Anfang sehr hart.
Ich sollte beschreiben, was ich gesehen habe, am Tag des Unfalls.
Mein Bruder wurde aus dem Auto geschleudert und hat sich sein halben Kopf am Baum aufgeschlagen :( Ich war blut überström, weil meine ganze Hand voller Glasscherben war. Meinen Eltern ist nichts passiert, ein Glück!
Ich habe alles gesehen, ich musste meiner Therapeutin alles beschreiben.
Es war schrecklich, aber mir fällt es sowieso leichter zu schreiben, statt es zu sagen. Glaub mir wenn du sowas sieht, würdest du auch dein ganzen schei** leben kotzen wollen.
Wir reden auch über meine Familie, wie sie sich zu mir verhalten haben, wieso jeder seinen eigenen Weg gegangen ist und warum wir nie über den Unfall gesprochen haben.
Jeder aus meiner Familie der beim Unfall dabei war gibt sich die Schuld.

Die Fragen sind halt immer ziemlich direkt, man muss über sein Problem reden, damit man sieht, dass es auch anders geht.
Mir hat es wirklich sehr geholfen. Es war immer ein Tabu über diesen Unfall zu reden. Ich wurde sehr aggressiv als ich davon erzählen musste.
Deswegen bekomme ich auch während der Analyse Diazepam und Cipralex, sonst würde ich ausrasten und Rückfälle bekommen.

Naja das wars erstmal von mir.
Wenn du noch fragen hast, frag ruhig :)
Ich beantworte dir alles soweit ichs kann.


Liebe Grüsse
Natrin

#6
Hallo Natrin,
ich bin sehr betroffen, als ich das gelesen hab grad.
das tut mir so unendlich leid, muss so hart für Dich sein.
Wenn die Therapie Dir hilft, freut mich das sehr!
Wie oft die Woche gehst Du denn dahinn und wie sehr beschäftigt Dich die Therapie im Alltag?

Was machst Du eigentlich sonst noch so?

Sorry, bin vieleicht zu neugierig :roll:

lG B&R
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#7
Hey B&R,

ich sagte doch: Frag einfach! ;)
Naja am Anfang war ich einmal die Woche da, seit langer Zeit gehe ich aber 2 mal hin, was manchmal auch zu viel ist.
Ich denk oft darüber nach was wir besprochen haben. Manchmal muss ich abends deswegen weinen, weil mich das so mitnimmt.
Ist schon hart manchmal, aber darüber zu reden hilft mir schon sehr.

Im Alltag mach ich ne schulische Ausbildung zur Medien Designerin ;)

Ich bin auch ehrlich gesagt froh, dass ich mich dazu entschieden habe.
Ganz am Anfang wollte ich einfach nicht einsehen, dass ich sowas brauche.
Aber so kann man ein Trauma am besten verarbeiten.
Es gibt natürlich auch Stunden, wo wir über meinen Alltag reden.
Oder nur über das, was ich so geträumt habe.
Ist halt immer unterschiedlich.


Natrin

#8
Du scheinst ja die Therapie richtig gut nutzen zu können, find ich sper stark von Dir :D
Wie genau fängt denn so eine Therastunde an?
Stellt sie Fragen, oder sollst du so draufloss reden?
Was ist es eigentlich genau was Dir hilft?
Woran macht man den Fortschritt fest?

B&R :roll: :?:
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#9
Naja manchmal fragt sie mich, aber meistens ist es so, dass ich anfangen soll. Ich soll sagen was mich bedrückt, und dann versuchen wir immer zusammenhänge zwischen dem was mich im alltag beschäftig, mit dem was damals passiert ist zu finden.

Es sind die Art fragen die sie stellt, die mir helfen.
Sie lässt mich über Sachen nachdenken, an die ich nie gedacht hätte.
Ich weiss noch als ich angefangen hatte, war das ein riesen Tabu mit meinen Eltern über den Unfall zu reden, oder überhaupt mit irgendwem darüber zu sprechen. Niemand wusste von meiner Bulimie, weil ich dachte mich versteht keiner etc.
Seit ich die Thera mache, hab ich meinen Eltern einen Brief geschrieben, worin ich meine Gefühle der letzten Jahre beschrieben habe. Seitdem haben wir ein viel besseres Verhältnis.
Meine Familie war auch geschockt zu erfahren, dass ich Bulimie habe, weil sie es nie gemerkt haben.
Meine Bulimie ist auch stark zurück gegangen seitdem.
Ich habe gemerkt, dass es keinen Sinn hat sich vollzufressen und mein Leben und Probleme wieder auszukotzen. Auch wenn ich manchmal noch daran denke, aber ich schätze Rückfälle werd ich immer haben.
Ich habe auch gelernt mich langsam so zu akzeptieren wie ich bin
und ich habe nicht mehr Angst davor mich auf die Waage zu stellen, nur weil sie vllt. paar Kilos mehr anzeigen könnte.


Das sind so die Dinge die sich verbessert haben seit der Therapie.
Ich bin auch sehr froh, dass ich sie angefangen habe.Und ich hab unendlich viel Glück, dass mein Freund mich so unterstützt!
Ohne ihn hätte ich das wohl nie geschafft.
Ich habe noch 1,5 Jahre Therapie vor mir.
ÄAm Anfang dachte ich das hilft nicht, aber wenn ich zurückblicke hat sich doch schon ne Menge geändert!
Und ich hoffe, dass ich das nach 2 Jahren auch so sehen werde!

#10
Hallo,
ich selbst mach eine tiefenpsychologische Therapie.
Die hilft auf jeden fall besser als VT, was ich vorher gemacht hatte.
Ich hab auch schon lange überlegt, mal eine richtige Analyse zu machen.
Ob ich das allerdings genemigt krieg, glaub ich nicht.

Hast Du das gleich genemigt gekriegt?

B&R :D
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#11
hey B&R,
du machst auch tiefenpsychologische Therapie?! ich auch :wink:
mich würde interessieren, wie und ob es dir hilft?
wäre echt nett von dir wenn du was dazu schreiben könntest, na will aber auf keinen fall zu aufdringlich sein.... :?

LG
Jule :wink:
Bild
! ;)

#12
Hey B&R,

jupp hab sie gleich genehmigt bekommen.
Bei meiner Vergangenheit war die Therapeutin schon sehr geschockt.
Sie meinte, dass es n Trauma sei und man das besser mit einer analyse behalden sollte.
Die krankenkasse hat auch keine faxen gemacht ;)

#13
Ich mach jetzt auch bald ne Psychoanalyse. Wurde schon genehmigt.

Aber ich hab irgendwie Angst davor - Angst vor der Couch und der Thera :?

Hab bisher nur mal ne Verhaltenstherapie gemacht.

@Natrin: wie kommst du so damit klar, dass es 3 Termine pro woche sind, die fest stehen und die man nicht so wirklich ändern kann (bei Ausfall muss man ja zahlen, auch wenn man wg. Krankheit nicht kommt)
Ich verstehe die Taktik, die dahinter steckt, nämlich, dass man dran gehindert werden soll einfach nicht zu kommen, weils unangenehm wird, aber dennoch fühl ich mich sehr unwohl bei dem Gedanken gezwungen zu sein da hin zu gehen.

Hab echt Angst davor. Auch wenn mich die angst bis jetzt nicht abgehalten hat das durchziehn zu wollen...

Wie ist das so, auf der Couch zu liegen? Kann man sich da mehr öffnen, als wenn man dem Thera gegenüber sitzt und Blickkontakt hat? mit offenen oder geschlossenen Augen?
Was würde passieren, wenn man sich trotz allem aufsetzt? wird man dann angemeckert, weil man liegen soll?

Sorry, blöde Fragen, aber ich hab echt noch keinen Plan davon und mir grausts schon - aber durchziehn werd ichs!

LG Naturelle

#14
Hey Naturelle,

ich denke nicht, dass du ärger bekommst von deiner Therapeutin wenn du mal austehst. Hab ich bis jetzt noch nicht gemacht.
Liegen war am Anfang komisch, aber man gewöhnt sich wirklich dran und dann kann man sich gar nicht mehr vorstellen wies ist zu sitzen!
Also wie gesagt am Anfang fängt man mit 1 mal die Woche an, dann 2 mal und irgendwann 3 mal. Aber zu 3 mal in der Woche bin ich noch nicht bereit.
Das wär mir zu viel.
Ich hab damals auch immer geheult weil ich nicht hin wollte. Mein Freund musste mich immer hinbringen die ersten 4-5 mal.

Wenn man rechtzeitig absagt, dann muss man nicht zahlen. Man kann seinen Termin natürlich auch verschieben, wenn es an einem tag wirklich nicht geht.
Und wenn du schwirigkeiten hast mit der Analyse, dann bekommst du halt auch für den Anfang Antidepressiva. Die haben mir schliesslich auch geholfen.


So ich hoffe ich konnte paar Fragen beantworten :)

#15
Hallo Jule,
ja, mir hilft die Thera.
Allein schon, weil sie nicht nur so an der Oberfläche kratzt wie die VT.
Man kann viel mehr reden, ohne gleich unterbrochen zu werden, und Ratschläge zu kriegen.
Ich komm mir selbst viel näher, seh ich auch an den Träumen, die ich grad hab :shock:
Wie lange macht Du schon diese Thera???

B&R :D
ich bin kein Opfer!!!

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