Hi Ihr
Villeicht vorab noch ein paar Dinge: ich bin 21 und hatte mit 14 / 15 eine schlimme Phase wo ich erst einige Monate in die Magersucht gedriftet bin und als mich meine Fam dann zum essen nötigte in die Bulemie abgerutscht bin.
Zumindest hab ich es dann so mit 16 irgendwann hinter mir lassen können, war anscheinend noch nicht richtig tief drin, zum glück...
Seit dem hatte ich öfters immer mal wieder kleine Zwischenfälle, v.a. weil ich meinen Körper nie als "hübsch" oder gar "schlank" akzeptieren konnte.

Vor 3 Monaten war es dann wieder so, dass ich von einer normalen Diät (welche latent bulemische Person macht denn bitte eine DIät????!) wieder in die alte Zeit zurück gefallen bin, teilweise wieder so arg, dass ich jeden zweiten Tag über dem Klo hing. Ich hatte so panisch Angst, dass wieder alles von vorne los geht, meine Gedanken kreisen nur noch um Essen, nicht Essen, die Waage wurde zunehmend präsenter.

Seit 4 Wochen hab ich nun nicht mehr gekotzt. FAs hatte ich vielleicht 2 bis 3, die aber auch nicht so immens waren (zum Glück wa. weil ich nicht viel im Haus hatte). Zum ersten mal hab ich mich auch meinem Freund anvertraut, der mir beisteht...

Ab wann wisst ihr, dass es diesmal wirklich länger vorbei ist? Oder gar für immer? Ich dachte bis vor einem halben Jahr, dass es wirklich weg ist. und diese Wochen mit den gleichen Gedanken wie früher machen mir angst...

Wie ist es bei euch, wann kann man sich "sicher" sein?

hi.
erstmal- klasse, dass du wieder clean bist!!
ich denke, dass man nie sagen kann, dass es _ganz vorbei_ ist.
wir werden wohl immer wieder mit diesem thema konfrontiert werden.
zumindest geht es mir so. ich muss jeden tag aufs neue kämpfen, auch wenn ich nun schon ein 1/2 jahr clean bin...
Lg

Liebe Lionheart!!
Erstmals GRATULATION zu deinen vier Wochen LEBEN!!! Denn die Zeit mit unserer Freundin "BULLI" ist kein Leben - es ist nur ein "Überleben" durch FUNKTIONIEREN!!!
Ich hatte 9 laaaange Jahre eine ganz intensive Zeit mit Bulli - täglich 4 bis 6 Mal habe ich mich mit ihr heimlich getroffen - habe mich immer sehr auf unsere Verabredungen gefreut, denn in diesen sehr, sehr kurzen Momenten gab es nur uns Zwei - keine Probleme, keinen Ärger mit der Familie, keinen Frust und keine Sinnkrise!!!
Doch diese kurzen Augenblicke der "nichts spüren Phase" gingen immer sehr schnell vorbei und nach den "befreienden" Kotzorgien fühlte ich mich noch schlechter und wertloser als vor unseren Treffen!! Außerdem diese schrecklichen Schuldgefühle und vor allem diese überbordende ANGST NIE mehr von dieser Freundin loszukommen, ABHÄNGIG von ihr zu sein und großen körperlichen und seelischen Schaden davonzutragen....
Eine grauenhafte Zeit!!
Jetz lebe ich seit genau Fünf Jahren alleine, getrennt von meiner Freundin "BULLI" und ich kann dir sagen, seit fünf Jahren LEBE ICH MEIN ERSTES WIRKLICHES LEBEN!!!!!
Es gab nicht ein enziges Treffen mit Bulli, nicht einmal eine winzig kleine Versuchung mich vielleicht doch noch einmal mit ihr zu treffen!!!!
Nein, denn seit dem Tag, wo mir bewußt wurde welch enorme Kraft wir Bulimikerinnen besitzen müssen um diese "RITUALE" auszuführen und zu überleben, seit diesem Geistesblitz bin ich mir meines riesengroßen, einzigartigen Selbstwertes so bewußt und so stolz eine so starke Frau zu sein, dass es mir völlig egal ist, ob ich 5 oder 10 Kilogramm mehr auf die Waage bringe!!!
Liebe Lionheart schenke deiner Freundin "BULLI" nicht soviel Aufmerksamkeit und verwende deine Energie und deine enorme Kraft und Stärke (ICH WEISS DASS DU DIESE HAST!!!!!) für andere Dinge, Dinge, die es wert sind!! Nämlich für DEIN EINZIGARTIGES LEBEN!
Frag`mich nicht wieso, aber ich weiß, dass du dich auch bereits aus dieser verhängnisvollen Affäre mit BULLI getrennt hast. Vielleicht hat sie ein allerletztes Mal versucht deine Aufmerksamkeit und Zuwendung zu erhalten, doch nun hast du dich für dein wundervolles Leben in FREIHEIT entschieden und nun weißt du dass dies BULLI nie ersetzen kann...
Liebe Lionheart, ich denke ganz fest an dich und an dein einzigartiges Wesen und deine Kraft, vielleicht spürst du es.....
Laß dich ganz fest drücken und auf bald
Antonia

hey
ich hab mich über eure antworten echt gefreut. ich weiß, dass ichs nicht mehr soweit kommen lassen werde, mich danach so schuldig und so...mies und beschämt zu fühlen, wie es ist, wenn man vom boden aufsteht und sich im klo im spiegel sieht...

Ich habe nur gemerkt, wie schwer es mir immernoch fällt normal zu essen. ich kriege sehr schnell ein schlechtes gewissen, rede mir ein dass es zu viel war. gleichzeitig fühle ich aber, dass ich nicht satt bin. ich hab den eindruck, dass ich NIE satt bin. egal wie viel ich esse. wenn mich mein freund fragt, ob ich noch etwas möchte, sage ich oft "egal" oder "ich weiß es nicht". keine ahnung was normale portionen sind.
ich schwanke zwischen "war das jetzt wirklich einfach nur hunger" oder "schon ein FA"...

Ich will endlich wieder eine normale einstellung zum essen haben...

lionheart hat geschrieben: Ab wann wisst ihr, dass es diesmal wirklich länger vorbei ist? Oder gar für immer? Ich dachte bis vor einem halben Jahr, dass es wirklich weg ist. und diese Wochen mit den gleichen Gedanken wie früher machen mir angst...

Wie ist es bei euch, wann kann man sich "sicher" sein?

ich bin erst seit 2 Wochen oder so sicher, dass es mir gut geht... bin siet guten 17 Monaten rückfalllos...

Aber ich denke, zu sicher sollte man sich neimals sein, da einen die Vergangenheit schneller einholen kann, als einem lieb ist

hey pinar,
ich glaube auch, dass man sich immer der tragweite seiner vergangenheit bewusst bleiben sollte. wie bist du davon losgekommen? hast du es selber geschafft oder warst du in therapie?

Ich war 3 Monate Klinik, war ambulant in Therapie (wenn auch nur kurz) und hab mit allem, was ich hatte, dafür gekämpft.
Ok, ich hatte nach der Klinik einen Partner an meiner Seite

ich weiß oft nicht, wie viel ich meinem freund davon zumuten kann / zumuten möchte... es sind gedanken, die sind so schizophren... ich weiß, dass er für mich da sein möchte. aber bei jedem gemeinsammen essen denke ich, da er nun von meiner vergangenheit und den gedanken über einen rückfall vor 4 wochen bescheid weiß, dass er nicht mehr unverkrampft mit mir essen kann. und wenn ich dann denke, dass er jetzt dran denkt...aaah....

lionheart hat geschrieben:ich weiß, dass er für mich da sein möchte. aber bei jedem gemeinsammen essen denke ich, da er nun von meiner vergangenheit und den gedanken über einen rückfall vor 4 wochen bescheid weiß, dass er nicht mehr unverkrampft mit mir essen kann. und wenn ich dann denke, dass er jetzt dran denkt...aaah....

ich kenn das, aber mein Freund hat nie drauf geachtet, wieviel ich esse... nur wnen ich nciht mehr konnte, sagte er mir, ich solle aufhören, solle das Essen stehen lassen (was ich früher nicht konnte)
inzwischen sitzen wir auch nett wieder beim Chinesen und es interessiert uns alles nimmer

Mein Freund ist auch so. Er sagt immer, er ist stolz auf mich wenn ich etwas gegessen habe.




lg Jasmin22