INDIVIDUALPSYCHOLOGIE

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INDIVIDUALPSYCHOLOGIE (A. Adler)

Begriff: Die Individualpsychologie nach Adler ist ein tiefenpsychologisches Verfahren auf normalpsychologischer Grundlage mit biographisch-gesprächsorientierter Vorgehensweise.

Ziele: Psychotherapie: Heilung von psychischen und psychosomatischen Störungen aller Art. Aufhebung der "neurotischen Einstellung zum Leben", Korrektur "verzerrter Leitbilder" in Richtung größerer Wirklichkeitsnähe, Entwicklung von "Kooperationsfähigkeit für Arbeits- und Liebesbeziehungen", Aufbau eines "Gemeinschaftsgefühls" als Voraussetzung für Übernahme sozialer Verantwortung und damit Gesundung.
Individualpsychologische Beratung: Klärung und Entscheidungshilfe auf Grund individualpsychologischer Lebensstilanalyse in allgemeinen Konflikt- und Belastungssituationen; Krisenintervention bei Erziehungsproblemen.
Zielgruppen: alle Altersgruppen

Vorgehensweise: IP wird als Einzel-, Gruppen-, Paar- und Familientherapie angeboten. Nach Klärung der gegenseitigen Erwartungen wird ein Arbeitsbündnis für die therapeutische Zusammenarbeit abgesprochen. Die Einzeltherapie findet nach individueller Einschätzung im Sitzen oder im Liegen statt.
In der individualpsychologischen Kurz- oder Fokaltherapie soll mit dem diagnostischen Hilfsmittel der ausführlichen Betrachtung der Lebensgeschichte (Anamnese) und durch gezielte Fragen möglichst früh das zentrale Problem der KlientIn aufgedeckt werden. Dabei arbeiten KlientIn und TherapeutIn heraus, wie das Problem im persönlichen Lebensstil der KlientIn seinen Ausdruck findet. Die TherapeutIn analysiert die Stellung in der Geschwisterreihe, Kindheitserinnerungen, Träume, gegenwärtige Konflikte und die Beziehung, die zwischen KlientIn und TherapeutIn entsteht. Die individualpsychologische analytische Psychotherapie arbeitet mit den wesentlichen Methoden der psychoanalytischen Verfahren, der freien Assoziation in der Regression, der Klärung und Deutung unbewusster Zusammenhänge und der Analyse der Übertragung.
Die individualpsychologische Praxis basiert dabei auf einem ganzheitlichen, die individuelle Lebensbewegung und deren soziale Verflechtung ins Zentrum rückenden Menschenbild. In der therapeutischen Übertragungsbeziehung bringt die KlientIn der TherapeutIn ähnliche Gefühle und Einstellungen entgegen wie den wichtigen Bezugspersonen der Kindheit. Als Schwerpunkte des therapeutischen Prozesses werden neurotische Einstellungen und scheiterndes Problemlösungsverhalten durch Erarbeiten neuer Lösungen korrigiert, realitätsgerechtere Leitbilder aufgebaut und Alternativen zum bisher unangemessenen Verhalten
eingeübt.




Quelle: www.psychotherapie-netzwerk.de (20.06.06)