#151
na siehste....und jeder Kampf ist anstrengend...das ist nun mal so...

wenn es mit einem Fingerschnippen gehen würde, das wär zu schön...

#152
hey mädels, misch mich ma kurz in eure diskussion ein ;)

zum thema gesundheitsprozess und so...

ich empfinde das gerade so:

ich bin noch nicht die gesunde junge frau die ich sein werde und auch nicht mehr das geschwächte elendsbündel vor der kloschüssel, das ich war.

an manchen tagen bzw. in manchen stunden ( ;) ) fühl ich mich riesen-prol-kraftstrotzend und könnt rausschrein, na komm schon her du fa, ich mach dich sowas von fertig, mit mir nimma, nönö... *asiatischekampfsporthaltungeinnehmend*

an anderen tagen bzw. manchmal ein paar stunden weiter glaube ich, dass sich nichts jemals ändern wird. dass meine situation und ich mit ihr völlig verkorkst, verfahren und bis an mein lebensende beständig bleibt.
dann will ich auch wieder umkehrn und einfach nur k***...und dann merke ich aber: nein, geht auch nimmer. ich kann nimma einfach so zurück und k+++, da hat sich irgendwie auch schon wieder eine tür geschlossen, da kommst nimma so schnell rein, ja natürlich, ich habe sehr wohl auch meine rückfälle, die die tür kurz wiederaufmachen , aber nö, so richtig zurück ists irgendwie auch nimma.

und all diese gefühle zusammen ergeben einen recht verwirrten, komischen haufen mensch.
ich rede mir aber ein - ok. das ist normal. das nennt sich wachsen. und das sind "wachstumsschmerzen"...

und mein altes ich, das so sehr an sich hängt, muss sich erst an mein neues ich gewöhnen und kapieren, dass es net gnadenlos ersetzt sondern um einige verwirrungen ärmer und einige stärken reicher gemacht wird. es sträubt sich noch - klar ;)

soviel zum thema kämpfen ist scheisse. jep. aber irgendwie - haben wir ne andre wahl? wenn wir leben wollen, dann nicht.

keep it up, ladies, keep it up!

#153
Danke, not enough, wunderbarer Beitrag!!

Fühl mich gestärkt und weiter motiviert! :D :D :D
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

#154
dazu auch von mir einen herzlichen dank, enough - wie immer erbauliche zeilen von dir.

und es ist wirklich ein wachtumsschmerz - umso bezeichnender, da ich jetzt - mit 22 - nach einer verkotzten und verhungerten pubertät plötzlich diese nachhole - hätte es selbst nicht für möglich gehalten, aber plötzlich sprießt die weiblichkeit :D


auch eine art von wachstumsschmerzen...
"Gott ist tot." Nietzsche
Nietzsche ist tot. Gott.

#155
Nun, wie fange ich an? "Es ist keine Schande, suchtkrank zu sein. Aber es ist eine Schande, nichts dagegen zu tun", zitiere ich aus der Suchtfibel und stimme zu.

Meine Illusion, die Bulimie von heute auf morgen zu besiegen, habe ich nun endgültig ad acta gelegt. Nachdem heute aber gleich gestern und morgen auch schon fast vorbei ist, habe ich mir neue Illusionen zurecht gemacht, bei denen es im Übrigen darum geht, gesund zu werden.
Doch es sind keine Illusionen mehr, die dem Meschen das scheinbar Unmögliche zeigen, sondern Pläne. Von mir selbst fein säuberlich ausgearbeitet.

Was habe ich die letzten Tagen erreicht und ich spreche jene an, die ich verschissen habe??? :?: Ein Liste führt es mir vor Augen:

* Unlust und Traurigkeit
* Gedanken daran, nicht mehr leben zu wollen
* Erneute soziale Isolation
* Ein Riesenloch im Portemonnaie
* Halsweh, Schwellungen, Magenschmerzen
* Hass und Ekel gegen meine Person
* Fortbildungskurs im kreativen Lügen
* Zeit- und Energieverschwendung
* Verrat an meiner Person
* Auf die schönen Alternativen der Sucht verzichtet
* Eindeutige GEWICHTSZUNAHME
* Verlust des Glaubens an die eigene Stärke
* Die wunderbare Gesundung meines Körpers unterbrochen
* die Grenzen der Bulimie erneut ausgereizt

:x Starke Leistung. Respekt. Überflüssig zu erwähnen, dass es nicht lohnend war.

Am Sonntag vor 1 1/2 Wochen habe ich wieder begonnen zu kotzen. Aus einer schwer definierbaren Schwäche heraus. Und ich war sofort wieder drinnen - in diesem Teufelskreislauf, der meine Seele und meinen Körper sukzessive auffrisst.

Mein Leben könnte nicht schöner sein, ich habe alles und ich mache alles zunichte. Heute hatte es 30 Grad und ich pendelte bei geschlossenen Jalousien zwischen Küche und Klo. Schuldzuweisungen sind sinnlos, die Schuldige gesteht. Wenn es nur nicht so sehr in meinen eigenen Händen liegen würde, wenn es bloß nicht meine Entscheidung wäre: Kauf ich den Dreck oder nicht? Fress ich das Zeug? Na sicher. Rein damit. Oh und - mit Verlaub und Sicherheit - wieder raus damit.

FA nachgegeben... heißt der Thread, mein Baby, meine geistige Energiequelle - wie missbräulich ich hier poste, denn in den letzten 1 1/2 Wochen hab ich den den FA nicht einfach nur nachgebeben, ich hab sie absichtlich heraufbeschworen, eingeplant und nicht mehr erwarten können. Das war kein Essen, das war kein Fressen. Es war, als müsste ich das Loch in einem Boot stopfen, bevor es in Minutenschnelle untergeht. Als müsste ich eine verletzte Schlagader abbinden, um nicht augenblicklich zu verbluten.
Und während ich zigtausend Kalorien in mich hineingeschaufelt hab, hatte ich das starke Verlangen, den ganzen Krempel aus dem Fenster zu schmeißen. Überhaupt alles hinschzuschmeißen. Warum tu ich das? Was will dieses scheiß Monster? Warum zur Hölle hab ich eine Esstörung? Vor mich hinsinniert - wie wir es alle tun - nur noch drauf wartend, dass mir der Bauch wieder steht. Dass ich mich voll stopfe, bis zur Bewegungsunfähigkeit. Ich wollte meine Abartigkeit so richtig zu spüren bekommen. Diesen Schmerz hatte ich verdient.

Und er hat mir erneut vor Augen geführt, was einfach Tatsache ist. Die Leere in mir wurde größer sowie einmal mehr meine Erkenntnis. ICH WILL NICHT STERBEN, ABER AUCH NICHT SO LEBEN.

So wie ich mich im Moment fühle, kann und will ich nicht mehr weitermachen. Wirklich nicht. Das wusste ich vor 5 Wochen auch schon. Mittlerweile brökelt aber auch meine perfekte Fasade.
Leute, nein - Freunde, ich will da raus. Ich will da absolut ehrlich und verzweifelt raus. Wenn ich den Zeitpunkt meiner miserabelsten Verfassung dokumentieren müsste, dann wohl jetzt. Doch nur körperlich, denn seelisch wachse ich bereits wieder mit jeder geschriebenen Zeile. Ich gebe mich nicht auf. Noch immer nicht!!!

Ja, ich werde mein ganzes Leben lang schreckliche Angst haben. Vor mir selbst, vor meinen Mitmenschen, vor dem Essen, vor jeder ach so kleinen Lapalie. Ja, ich bin ein Feigling, aber von den Feiglingen der Mutigste!

Und ich schließ mit einem Zitat des deutschen Philosophen Manfred Hinrich "Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist".

Er spricht damit mein Verlangen an, meine tiefste innere Sehnsucht, meinen Drang nach Freiheit. Paula ist wieder aufgestanden. Sie ist wütend und will der ganzen Welt in den Arsch treten. Aber ich tu es nicht, denn ich weiß was ich zu tun hab.

Fühlt euch geliebt
Paula
Zuletzt geändert von Paula11 am Do Jun 15, 2006 21:15, insgesamt 1-mal geändert.
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

#156
Hab nicht viel Zeit, muss gleich zur Arbeit.
Paula11 hat geschrieben:Mein Leben könnte nicth schöner sein, ich habe alles und ich mache alles zunichte
Hmm... vielleicht liegt da der Schlüssel drin? Vielleeicht erwartest du gerade viel zu viel von dir, erwatest, dass es dir gefälligst gut zu gehn hat, beschimpfst dich dass du kein Recht hast zu kotzen, denkst vielleicht, du bist undankbar, weil das Leben so schön sein solte und du dennoch kotzt?

Aber in wirklichkeit hörst du nicht auf deine innere Stimme, auf deine Gedanken und Gefühle sondern erstickst sie in FA's.

Ich glaube, dir gehts momentan gefühlsmäßig ziemlich schlecht (nicht wegen der FA's), sondern schon vorher, als du noch clean warst. Irgendwas muss doch gefühlsmäßig bei dir gelaufen sein, das du unterdrückst, was diese ganzen FA's ausgelöst hat.

Du hast geschrieben du warst traurig auf der Party - aber warum? Was ging in dir nur (konkreter als du da und später bewusst wusstest) vor?

Jedenfalls denke ich, wenn du jetzt diese Phase schaffst, dann schaffst du den Absprung. Gib den Kampf nicht auf!!! Du hast echt ne Menge Kampfgeist und du wirst es schaffen :D Da bin ich überzeugt, denn man kann deinen Elan und deine Tatkraft total deutlich fühlen.

Und auch wenn die letzten 1 1/2 Wochen totaaaal scheiße waren, ich entnehme deinem Posting, dass sie dir dennoch im Bezug auf den Kampf echt viel gebracht haben :D

Bist echt ne ganz Starke :D (Ich sag das nicht um zu schleimen oder sonstwas, sondern weil ich bisher noch nie so viel Entschlossenheit und Stärke bei jemandem erlebt hab wie zur Zeit bei dir - und irgendwie haben es deine ganzen Beiträge noch geschafft mich mitzumotivieren endlich den Kampf zu beginnen)

LG Naturelle

#157
*gerührt sei*
Bild
Ich denke wirklich manchmal, dass ich nicht das Recht habe zu kotzen. Ich wurde nie m*ssbr**cht, niemand in meiner Familie hatte ein Alkoholproblem. Genau, das sind die passenden Worte: Mir hat es gefälligst gut zu gehn.

Ich überlege immer noch, was an diesem Samstag auf der Party der Auslöser war, dass der Sonntag plötzlich unerträglich wurde. Klar früher hat es genügt, wenn das Telefon geläutet hat und ich zu spät rangegangen bin oder dass mir eine Münze in ein Kanalgitter gefallen wäre. Ich bin wegen Lächerlichkeiten ausgezuckt. Aber nicht die neue Paula.

Mich hat an diesem Tag niemand beleidigt oder kritisiert. Im Gegenteil, es ist super gelaufen. Ich war wohl einfach mit der Gesamtsituation überfordert. Mit den freucht-fröhlichen Leuten um mich. Mit der Banalität, mit der sie sich durchs Leben bewegen, mit der gedankenlosen Prahlerei und der erdrückenden Oberflächlichkeit.
Denn alles was nachher kam, war ganz klar die Sucht. Ich war wieder drin.
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

#158
Ich überlege immer noch, was an diesem Samstag auf der Party der Auslöser war
überlege nicht zu lange, lass es dich nicht auffressen...es ist passiert, ok...ganz genau weisst du nicht warum...aber fast...also...



Sie ist wütend und will der ganzen Welt in den Arsch treten
da renn ich dann mal schnell weg, tut nämlich weh ;-)

#159
Paula11 hat geschrieben:
Ich denke wirklich manchmal, dass ich nicht das Recht habe zu kotzen. Ich wurde nie m*ssbr**cht, niemand in meiner Familie hatte ein Alkoholproblem. Genau, das sind die passenden Worte: Mir hat es gefälligst gut zu gehn.
Auch solche Erlebnisse rechtfertigen nicht, dass man sich auf seiner Krankheit ausruht. Da kann man sich genauso gut gleich jedes traurige Gefühl absprechen, denn es wird immer Leute geben, denen Schlimmeres passiert ist, ohne dass sie krank geworden sind oder sich überhaupt was aus der Sache machen. Es gibt keinen Gradmesser "wenn mir mindestens das passiert ist, dann darf ich das und das haben"

Das wäre ja, wie wenn ich sagen würde: Also nachdem jetzt in unserer Familie schon zwei Leute ermordet wurden, hab ich ja wohl einen Mord zugute"

Manche werden eben leichter krank, weil sie sensibler, anfälliger, empfindlicher, das falsche Sternzeichen, wasauchimmer sind :roll:

Der langen Rede kurzer Sinn: Such keine Rechtfertigungen, Paula, sondern stecke Deine Energie ins Kämpfen. Theoretisch darf man sowieso alles tun, nur die Menschen machen die Regeln. Genauso könnte ich Bulimie als "die beste Entspannung überhaupt" deklarieren, wenn es meine Entscheidung ist und ich dabei keinen mit reinziehe, ist es mein Recht.

Aber natürlich tu ich es nicht (mehr) - Tag 2!

Auf in den Kampf! Auf ein Neues!

#160
paula,
ich hatte die gleichen gedanken wie du:
kein gröberes problem, nette familie, tolle freunde, super freund, gut in der schule, - warum verdammt hab ich bulimie??

forsch mal in deiner kindheit nach.
ich zb bin draufgekommen, dass ich total viel alleine war, ich sehr früh verantwortung übernehmen musste und fschon als kleines kind erwachsen werden musste.

jedenfalls - nicht ohne grund hast du dir die bulimie ausgesucht.
es steckt fast immer mehr dahinter, als der bloße figur-gedanke ...

die menschliche psyche ist nichts offensichtliches ;)

#161
Naja, woher die ES kommt bzw. deren Ursachen sind mir schon klar. Abgesehen davon, dass ich Leistungsturnerin war und wir hungern mussten, hab ich mein ganzen Leben lang nach Liebe und Aufmerksamkeit geschrien.

Meine Eltern sind gute Menschen, aber sie waren nie da. Dafür gaben sie mir immer Geld, um aufkommendes schlechtes Gewissen im Keim zu ersticken. Die waren so viel arbeiten, die haben meine Bulimie nach sovielen Jahren nicht registriert und vor 2 Jahren bin ich sowieso von zuhause ausgezogen.

Ich glaube ich habe in diesem Jahr erstmals mit meiner Mutter über meine Gefühle gesprochen. Als ich mit 17 in den Sommerferien wochenlang im Bett gelegen bin und nur an die Decke gestarrt habe, hat sie gemeint: Irgendwas ist los mit dir. Bist du schlecht gelaunt? Dann hat sie mir eine Therapie (die mir im Übrigen alles andere als geholfen hat) bezahlt.

Während der Pubertät wurde ich viel gehänselt, weil ich dicker war (also ich die Turnerei endlich an den Nagel hängte, nahm ich rasant zu, war aber ein befreiendes Gefühl) und eine Zahnspange hatte und einfach nicht hübsch war. Das hat mir sehr zu schaffen gemacht und mich dazu gebracht, mich allen Menschen gegenüber zu verschließen.

Naja, und ein paar andere Sachen kamen auch noch hinzu (mein bester Freund hat sich das Leben genommen), aber egal.

All diese Dinge, die habe ich verarbeitet. Ich werde meine Mutter sicher niemals verstehen und nie wirklich mit ihr klarkommen, aber wir arrangieren uns. Und klar ich bin nach wie vor unfähig eine Beziehung anzufangen, weil ich mir nicht vorstellen kann, wegen meiner selbst geliebt zu werden und Angst habe, Gefühle zu zeigen, aber ich habe meine Vergangenheit vollkommen zerpflückt und analysiert und verdaut! Oder sagen wir so: Ich bin weit genug, um ein richtiges Leben anzufangen, ohne Reue zurückzublicken und und außerdem kräftig genug um zu kämpfen, was das Zeug hergibt. Um um mein Leben zu kämpfen!!



:P
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

#162
Hi Paula!

Ich finde es toll, dass du so kämpfst.
Ich denke wirklich, dass du es schaffst - weil du nicht resignierst.

Was Anderes:
Ich finde du hast einen ganz tollen Schreibstil.
Machst du was in der Richtung?

Lg, Petra

#163
Danke, nein, aber ich hab sehr sehr sehr sehr viele Bücher gelesen!! :roll:
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

#164
hallo meine lieben!

also erstmal muss ich sagen, dass es wirklich schön ist die ganzen beitröge zu lesen. weil ihr euch immer wieder aufrappelt und kämpft. wow, dass ist wirklich super sich von rückschlägen nicht fertig machen zu lassen!!!

und ich glaube auch das ich dabei gemerkt habe, was mein eigentliches problem ist und warum ich es nicht schaffe:
ich denke das ich nicht gegen die b* kämpfe sondern gegen mich. der schalter oder das berühmte klick fehlt einfach... versteht ihr, was ich meine? ich will die b* vielleicht gar nicht bekämpfen und gaukel es mir selber vor weil es vernünftiger wäre. aber im prinzip ist es mir egal solange die figur stimmt, ich meine agressionen loswerden kann, den erwartungen meiner umwelt entspreche. solange das nicht zusammenbricht werde ich wohl nichts ändern.
leider weiß ich nicht, wie ich den schalter finde!

heute ist mit mal wieder klar geworden, wie bescheuert ich bin!!! nach dem ich gestern ein fa hatte und zweimal gekotzt habe ging es mir wirklich dreckig. und ich wollte heute kämpfen, aufhören.
beim frühstück habe ich mit der studentin gegessen von der einige vermuten, dass sie b* hat. naja, es war eigentlich ok. ich habe gut gegessen. sie meinte zu mir das ich noch ein toast mit ihr essen soll weil er dann weg ist. das war ok, war zwar nicht mehr hungrig aber auch nicht überfressen... als wir fertig waren wollte sie dann schnell hoch auf ihr zimmer. ich dachte "jetzt kotzt sie, diese blöde kuh. stopft mich mit ihrem scheiß toast voll und sie wird es los während ich fett werde".
die konsequenz war es, dass ich gekotzt habe. im nachhinein schwachsinn weil wir zu ner vorlesung mussten und es eigentlich wirklich eilig hatten. aber das ist doch krank, dämlich und behämmert :oops:

im moment fühle ich mich ganz gut, bin stolz nach dem mittag nicht gekotzt zu habe obwohl ich echt den drang hatte. und ich werde auch weiter versuchen mich keiner fa hinzugeben. aber alles andere? im prinzip bekämpfe ich nicht die ursache, nur die folge. denn alles andere passiert im kopf.

ich habe das gefühl die menschen um mich herum zu verraten und das macht mich noch wütender und traurig, was ich mit der b* kompensiere. dadurch habe ich macht.

mal ne andere frage: glaubt ihr, dass es bei der fa auch richtige entzugserscheinungen gibt? nach zwei tagen ohne fa fange ich teilweise richtig an zu zittern weil ich so ein drang habe :roll:

also schön leute, ab morgen ist wieder mein tag 1... und euer tag 2 oder auch noch mehr... ganz viel motivation und kraft!

#165
die konsequenz war es, dass ich gekotzt habe. im nachhinein schwachsinn weil wir zu ner vorlesung mussten und es eigentlich wirklich eilig hatten. aber das ist doch krank, dämlich und behämmert
... tja und wenn sich diese Situationen häufen, und du plötzlich dies und das nicht mehr machst und Termine verschiebst und auf einmal nichts anderes mehr machst als: ESSEN KAUFEN, ESSEN, KOTZEN, ANS ESSEN DENKEN, ESSEN KAUFEN, FRESSEN UND KOTZEN, dann macht es irgendwann Klick!

Mach dir keine Sorgen, liebe Sonnenblume, du wirst es schaffen. Ich hab so viele Jahre nicht mal drüber nachgedacht, ob das überhaupt schlecht für mich oder irgendjemand anders ist, was ich da tue. Ich habe mit 17 so richtig zum Kotzen begonnen, also regelmäßig.

Als ich vor 2 Jahren das erste Mal im Internet Infos zum Thema Bulimie gesucht habe, war ich schockiert über mich selbst, weil ich mir damit die Krankheit eingestanden habe! Aber das war erst vor 2 Jahren!!! Von Kämpfen war da noch lange keine Rede. Erst Ende 2004 habe ich mir gesagt: Hey, probier mal ein, zwei Tage ohne Kotzen... und gemerkt: ES GEHT JA GAR NICHT!

Da bekam ichs mit der Angst zu tun, denn ich erkannte die Sucht. Aber war innerlich noch nicht bereit zu kämpfen, es "nervte" einfach nur. Das Jahr 2005 war der absolute Hammer. Eigentlich möchte ich es aus meinem Leben streichen.
Die einzigen Stunden wo ich nicht am Kotzen war, waren jene, in denen ich schlief, Prüfungen auf der Uni schrieb und nach dem Fortgehen, wenn ich mich im Vollrausch irgendwelchen Männern hingab.
Letzten Sommer wusste ich bereits, ich komm da nimma raus und wurde richtig panisch. Klick hatte es immer noch nicht gemacht und durch meine sportlichen Ambitionen geriet ich erstmals gefährlich in Richtung UG. Das fanden meine Mitmenschen natürlich eklig und ich war scharf drauf.
Aber ich baute körperlich und seelisch weiter ab, mir gings mies, eigentlich ständig, also konkret kann ich mich jetzt an KEINE glückliche Stunde erinnern.
Im Jänner heuer hatte ich ein Schlüsselerlebnis. Ich bekam durch Zufall die Gelegenheit nach Deutschland zu fahren und eine Woche lang bei einer Sportveranstaltung mitarbeiten. Ich schlief im selben Hotel wie meine persönlichen Helden und saß mit ihnen am Frühstückstisch. Es war wie die Erfüllung meiner Träume. Ich dachte, hier und jetzt werde ich gesund. Ich kotze nie mehr. Ich brauch das nicht. Das Leben hatte wieder Sinn.
Ich habe nicht mal die ganze Woche durchgehalten. Es war niederträchtig. Und ich habe es schamlos ausgenutzt, dass ich untertags in der Sportlerverpflegung gratis essen durfte.

Als ich heimkam, wusste ich: ES REICHT. Das ist kein Leben. Leider kam noch einiger Uni-Stress hinzu, da ich meine Diplomarbeit abgeben musste. Doch das war Ende Februar. Durch eine Sportverletzung war ich dann eine zeitlang "lahmgelegt" und habe - trotz Bulimie, und damit meine ich, dass ich nie was drin gelassen habe - sprunghaft zugenommen.

Erst am 13. Mai war ich mir zweifellos und und absolut sicher: Es ist vorbei. Die Bulimie ist dein Feind, du wirst gegen sie kämpfen und gewinnen.
Ja, erst seit Mai bin ich wirklich bereit! *Klick*

Hm... kommt Zeit, kommt Rat, Süße!
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)