hmmm... das schwerste für mich war: wie fange ich überhaupt damit an?? wie sage ich jemandem, dass ich krank bin? ich persönlich habe es zuerst nur jungs erzählt, - frag mich nicht warum, aber vielleicht, weil ich einfach mehr vertrauen hatte oder so?!
ich überlegte mir immer schon im voraus, was ich ungefähr sagen wollte und so, besonders, wie ich ein gespräch auf diesen punkt leiten konnte... klingt etwas idiotisch, aber es machte mich etwas sicherer! ich bin ein mensch, der sehr offen und auch gesprächig ist, aber sobald es um meine schwächen geht, blocke ich ab. ich konnte nicht einfach auf jemanden zugehen und sagen: 'hey, können wir mal reden?' oder so was... ich laberte immer schrecklich viel um den brei herum, - aber ich hab's schliesslich immer geschafft, und von gespräch zu gespräch wurde es besser...
mir persönlich fiel es am leichtesten, wenn ich zum beispiel fragte: 'hast du schon einmal etwas über essstörungen gehört? was denkst du über solche menschen?' oder 'ich möchte so gerne vieles in meinem leben ändern....' - ich weiss nicht, eigentlich möchte ich dir hier keine vorlage geben, wie du's machen sollst, denn schlussendlich denkt und fühlt jeder mensch anders und teilt somit auch die dinge anders mit... aber ich möchte dich einfach ermutigen! es tut sehr gut sich einmal jemandem zu öffnen!
meine freunde reagierten sehr unterschiedlich, aber immer positiv! ich denke, es kommt bestimmt drauf an, ob jemand weiss, was bulimie ist, es vom hören sagen kennt, oder gar nicht, oder schon eigene erfahrungen damit gemacht hat und so.... am anfang werden vielleicht fragen kommen, die du komisch findest, oder solche, auf die du selbst keine antwort weisst, aber wenn du offen darüber redest, wird dich sicherlich niemand konrollieren wollen oder so! manche werden erschrecken, andere werden dir sagen, sie hätten etwas geahnt... aber dir wird geholfen werden und du wirst ganz genau gleich toleriert und geschätzt werden wie vorher! das kannst du mir glauben!
es braucht viel mut, ich weiss... aber es befreit! und schlussendlich geht es dann nicht unbedingt um krankheit oder kontrolle oder weiss ich was, sondern darum, dass du weisst, dass jemand da ist, der ahnt, wie's dir geht, zu dem du gehen kannst, den du anrufen kannst, wenn's dir mies geht. es geht doch darum, dass du weisst, dass um die ecke jemand da ist, der dich immer noch genau gleich gern hat wie vorher und der auch mal fragt wie's dir geht...
ich kann deine angst nachfühlen, die du hast, aber der mut wird sich lohnen! du wirst bei deinen freunden garantiert nicht schlecht da stehen oder als versager, sondern als eine mutige junge frau, die mit ihrem leben noch was anderes vorhat, als es zu zerstören!
wow... wollte gar nicht sooo viel schreiben... na ja, ich hoffe ich konnt dir mut machen und dir diesen schritt etwas näher bringen, vielleicht wagst du ihn ja bald..?! er ist gross, dieser schritt, aber mit ihm lassen sich kleine berge versetzen...

alles gute!