#12
von Wüstenrot
Also ich würde sagen, dass die Therapie nichts gebracht hat.
Der Grund dafür: Ich habe mich von Anfang an total dagegen gesperrt!
Als ich mit UG in die ambukante kam, sollte ich also wieder essen, alle sollten einen erfolg sehen. Was hab ich gemacht? Hab gegessen, aber alles wieder erbrochen.
Meiner Therapeutin habe ich die geheilteste Person der welt vorgespielt. Ich war von 2000 bis 2004 bei ihr in therapie, ich glaube nach zwei jahren hat sie langsam geahnt, dass ich nicht ordentlich esse... aber das muss man sich mal überlegen, wie lange ich die verarscht habe.
Und in der Klinik wollte ich zwar gesund werden, aber da ich zu der zeit schon ca. ein halbes sauber war, hatte ich das gefühl fehl am platz zu sein, ich wollte da nicht hin und habe mich wieder gewehrt. mir ging es in der klinik dreckiger denn je. Sie hatte auch einen Rückfall mit sich gebracht, weil ich mich unter den ganzen andren akuteren Essgestörten unter einen gewissen konkurrenzdruck geriet und da ich mich nicht krank genug fühlte ich wieder krank genug sein "wollte" ... bzw. das gefühl hatte ihnen zeigen zu müssen, noch krank genug zu sein.
Und die depressionen abstellen --- NEIN... das ist nicht möglich, aber ich kann damit leben. Mal mehr mal weniger. Sie kommen und gehen. Im winter ist es immer ganz schlimm, da komme ich so gut wie gar nicht raus, aber wenn dann die ersten sonnenstrahlen rauskommen und das wetter besser wird, merke ich das sofort ... sobald ich mich aber wieder dran gewöhnt habe ist der sonneneffekt auch wieder weg.
Ich habe in der Klinik in so fern etwas gelernt, dass ich besser weiß, wie ich einer Depression entgegenwirken kann... ich habe Verhaltenstherapie gemacht und in der Gruppe gelernt, was ich tun kann, wenn ich merke, dass nur noch negative gedanken um mich kreisen und insofern gehts mir wirklich besser...
aber im großen und ganzen kann eine therapie nur dann etwas bewirken, wenn der therapierte bereit ist, an sich zu arbeiten, mit sich zu kämpfen und auch mal etwas aufs spiel zu setzen.
lg. wüste.