Wille und Selbstregulierung!

#1
Hallo ihr alle!

Ich muß mal allen momentanen April-schlechte-Laune-Meckereien zum Trotz sagen, daß ich finde, daß dies ein gut funktionierendes Forum ist mit guten Selbstregulierungsmechanismen. Das da schonmal unterschiedliche Meinungen sich aneinader reiben halte ich für normal. Denn jeder steckt seine Grenzen anders, vieles wird vielleicht zur sehr auf die ES reduziert. Und wie MiniMe schon sagte, ich denke schon, daß hier keine wirklichen PROs anzutreffen sind, denn die werden im Netz sicherlich schnell der [magersuchtverherrlichenden seiten] fündig. Und uns allen ist klar, daß unter einer Sucht auch enorm der eigene Wille leidet und oft nicht mehr der eigene zu sein scheint und dem gesunden Verstand widerspricht. Das ist unser aller wahrscheinlich größtes Dilemma. Auch mit der Ehrlichkeit sich selbst gegenüber wird es da schwer. Oft ist es schmerzlich den eigenen Willen kritisch zu überprüfen. Klar will man von der Sucht Abstand gewinnen, aber nicht in Kauf nehmen dann an Gewicht zuzunehmen beispielsweise. Dann braucht man die Sucht eben noch, sie hat ja durchaus auch positive Funktionen!!
Habt die ES doch mal ein bißchen lieb!! Hört doch mal, was sie euch sagen will!! Sie will euch doch nur Gutes!! Sie wählt doch nur das falsche Mittel und das sicher nicht aus Boshaftigkeit!!

Ich hatte Anfang der Woche ein Erstgespräch und das Konzept der Therapie hört sich gut an und es hört sich so an, als würde es wirklich Kraft und Willen kosten. Ich bin mir nach erneuter Willensprüfung auch noch nicht ganz schlüssig, ob ich dazu bereit bin, aber ich weiß auch, das mein Wille arg in Mitleidenschaft gezogen ist und nicht frei ist von den Voruteilen, die ihm die ES ins Ohr flüstert. Möglicherweise wird auch mein Wille und meine Einstellung zu Willen, Verstand und Gefühl/Libido sich im Laufe der Therapie verändern und ein gesünderes Gleichgewicht erringen.
Jedenfalls möchte ich es probieren und man wird sicher nachsichtig sein, wenn mir manches schwerfällt oder mich momentan überfordert.
Ich kann dabei nur gewinnen.

Lupus

#2
hallo !!

öh, magste vielleicht mal das Konzept der thera erläutern, vielleicht hilfts auch anderen, auch wenn ich da grad mehr an mich denk! :wink:

Mich würds mal interessieren, vielleicht bringts mich ja weiter, will endlich ganz wegkommen von DIESER sucht, hab da noch mehr, aber diese will ich jetzt mal als allererstes weghaben...

würde mich freuen von dir zu hören,
danke.

lg,
mine

Therapiekonzept

#3
Hey Hermine!

Ist eigentlich keine besondere Therapie. Ist ein Angebot der psychotherapeutischen Ambulanz in Marburg, die arbeiten viel mit der Uni zusammen.
Eingangs wie wohl immer eine umfangreiche Diagnostik und Problemanalyse, z.T. schon passiert. Nochmal Informationen über Bulimie insbesondere über Ernährung, weil da gibt es noch eine Menge Dinge, die ich nicht weiß und auch in der Klinik so nicht erfahren habe. Arbeit mit dem Körperbild ggf. Übungen. Wenn nötig doch noch nach über Hintergründe und Ursachen forschen - aber ich denke, die sind klar.
Hautsächlich wird es bei mir um die konkrete Arbeit am Essverhalten gehen. Die werden mit mir Esspläne ausarbeiten und analysieren was an meinen bisherigen Essplänen nicht stimmte, daß es doch wieder zu Rückfällen kam. Oder ob die Pläne in Ordnung waren und die Ursachen woanders zu suchen sind. Überlegen, wie man langsam den Grundumsatz wieder steigern kann unter Berücksichtigung, daß ich mit einer Gewichtszunahme große Probleme habe. Da gibt es wohl Mittel und Wege den Grundumsatz so zu steigern, daß es auch für mich akzeptabel und erträglich sein wird. Dann werden wohl auch mit Praktikanten über die analytische Therapie hinaus Übungen gemacht werden, z.B. einkaufen gehen, essen gegen....
Die Therapeuten sind alle sehr Erfahren in der Behandlung von ES und kommen alle aus dem klinischen Bereich. Bei Interesse schau doch mal unter:
http://www.psychotherapie-ambulanzmarburg.de/
Mitarbeiter/Mitarbeiter.html
Liebe Grüße
Lupus