Angst, dass andere es merken

#1
In der letzten Zeit hat sich bei mir einiges schon gebesser. FAs sind weniger geworden, ich ernähre mich fast normal und k* kommt auch kaum noch vor - was nicht heißt, dass ich es gar nicht mehr tue...

Wenn ich in den Spiegel schaue, wenn ich mir meine rechte Hand anschaue, dann denke ich in der letzten Zeit trotzdem immer, dass das die Leute doch sehen müssen! Und dann fühl ich mich ganz schrecklich unwohl, wenn mich jemand anschaut.

Nun meine Frage: wurdet ihr schon einmal drauf angesprochen, dass ihr geplatzte Äderchen in den Augen hattet, die Haut so trocken war, die Mundwinkel leicht ausgefranzt, die Fingerknöchel wund/blasig, die Haut an den Händen so trocken?

Selbst wenn ich es schaffe mal eine ganze Woche nicht überm Klo zu hängen gibt sich das nicht so richtig. Kaum passiert es wieder, sieht meine rechte Hand wieder furchtbar aus und schmerzt vom an den Zähnen rubbeln. Meine Fingernägel sind total spröde...
Dabei hatte ich damit immer kaum Probleme. Nun sind sie immer kurz, weil reißen ein, spalten sich...

Ich habe ANgst, dass ich von Leuten darauf angesprochen werde. Und ich finde es sooo unangenehm, wenn mir die einzige Person, die davon weiß, auf meine Hand schaut.

#2
hm, irgendwo hab ich auch angst, dass es jemand merkt, auf der anderen seite "wünsch" ich es mir - ich schaff es einfach nicht, mich anderen mitzuteilen.
hab auch ne blase auf der rechten hand und mehr oder weniger aufgeschürfte knöchel... einmal bin ich drauf angesprochen worden, aber da hab ich mich rausgeredet - dass ich es permanent habe, dürft noch keiner bemerkt haben. und der freund, dem ich es erzählt habe, checkt nicht, woher das kommt... glaub, er hat immer noch nicht begriffen, was los ist. naja.
am anfang der krankheit haben mich meine eltern auf die vielen winzigen blutergüsse, die ich damals davon im gesicht hatte, angesprochen. aber mittlerweile krieg ich die nicht mehr.
wovor ich so angst hab ist, dass mich mal jemand mit diesen geschwollenen, verquollenen augen sehen sollte - hab gestern dann die ganze zeit ne sonnenbrille getragen, heute auch...

#3
Hi!

Also bei mir si es auch so, dass ich mir manchmal wirklich wünsche, dass mich jem. drauf anspricht... weil ich selbst einfach nicht stark genug bin, und es jem. anvertraue...
naja, ok, 1 freundin weiß es... und das hilft schon ziemlich...

aber ich glaube, dass wenn mich jemand wirklich drauf ansprechen würde, würde ich es nicht zugeben.. einfach weil ich mich schäme....

es ist einfach zum Verrückt werden....

lg, sistera

#4
Hi ihr!!

Also, ich hab das auch an der Hand, sind aber eher schon Narben an den Knöcheln... und ich hab immer rote Mundwinkel...

Aber ich glaube nicht, dass das jemandem auffällt, der keine Bulimie hat! Nicht mal ein Freund von mir, der schon 4 monate wegen Magersucht in einer Klinik war und da täglich mit Bulimikerinnen zu tun hatte, hat was gemerkt... Ich denke, dass jeder Mensch bestimmte Problemzonen hat, die nur ihn selber stören und von sonst niemandem gesehen werden...

Ich hab mir das früher auch gewünscht, dass mich jemand drauf anspricht (außer meine Eltern!!!). Mittlerweile wissen 5 Freunde von der Krankheit und das tut echt gut. Aber das komische ist, dass ich es keinem gesagt habe!!! Am schlimmsten wars beim ersten mal, da hatte ich das Gefühl, dass jemand in meine Seele eingebrochen ist :? Meine Freundin hat mir von einer anderen Freundin von ihr erzähtl, die auch Bulimie hatte, und dann hab ich ends zum zittern angefangen, und war den ganzen Tag und den nächsten nicht ansprechbar!!! Sie hat mich dann gefragt, was los ist... und ist dann selber drauf gekommen, der anderen hat sie es dann (in meinem Beisein) erzählt... aber icch hab noch nie "Ich habe Bulimie" über die Lippen gebracht!!!

LG-cica
There´s no way to happiness, happiness is the way!!

jaja, hab ich auch schon

#5
HI,
also bei mir is das so das ich eine kliene narbe auf der rechten hand n stück übern knöchel habe.

und bei mir is es so das eine freundin von mir über mein k* weiss. sie lässt mich aber machen auch wenn sie es nich gut findet. ich hatte sie zwar ausführlich gebeten mir nichts einzureden und mich machen zu lassen bis ich nach hilfe frage, aber irgendwie wünschte ich mir manchmal das sie versucht mich zu stoppen. ich hab auch schon überlegt hilfe zu holen, aber ich k* erst seit ungefähr 3 monaten und denke dass das nicht lange genug ist um professionelle hilfe zu holen.
liebe grüße
stambly

#6
Hi stambly!

Also ich kann deien Gedanken nur zu gut nachvollziehen.. steck jetzt seit ca. 3 monaten (wieder) in diesem teufelskreis... Beim ersten mal hab ichs ohne professionelle hilfe geschafgft, davon los zu kommen.. und dann eben jetzt der rückschlag....
denk ma auch oft, dass ich etwas dagegen tun muss... aber wenn ich erst so kurz drin steck??? Is ja no zu früh, oder??

Weiß einfach net, was i denken soll.. und schon gar net was i tun soll...

liebe Grüße, sistera

#7
Sistera und stambly, zu früh ist es sicher nicht! Je früher ihr euch Hilfe holt, desto schneller und leichter kommt man doch aus dem Ganzen wieder raus. Wenn man erstmal ein paar Jahre in der Bulimie steckt, dann wird das deutlich schwerer...dann muss man z.B. zusätzlich noch eine schreckliche Routine wegbekommen.
Nicht Zeit vergeuden, nur weil man denkt, es wäre zu früh für eine Thera, oder man wäre "noch nicht krank genug" oder so. Spart euch besser die Zeit, die ihr später mit der ES verderbt, und tut so schnell wie möglich was dagegen!

(allerdings hilft natürlich auhc das nur dann, wenn man wirklich will und auch einsieht, dass man krank genug ist um Hilf zu holen, diese annehmen kann und die Kraft hat, an sich zu arbeiten...)

LIebe Grüße,
Schmetterling

#8
ja ich habe auch oft Angst das es jemand merkt obowohl ich ja gar nicht dünn bin..aber es würde auch keiner verstehen sowie neimand versteht warum ich mich zu dick finde..und ich mich aber vor meinem eigenen Freund geniere mich auszuziehen..darum hoffe ich das nie jemand was merkt

#9
hey,ich bin zwar erst seit heute hier angemeldet aber ich wollte mich trotzdem mal dazu äußern...

bei mir wissen es meine 2 allerbesten freunde und mein freund..ich habe das jetzt schon seit 1 1/2 jahren und habe jetzt am dienstag meinen ersten termin bei einem psychologen.meint ihr dass er mir helfen kann? meine freundinnen schaffen es nämlich nicht und ich will das auch irgendwie nicht...wenn ich diese FA's habe dann muss ich einfach alles wieder rausholen...

ich glaube dass ich es ohne professionelle hilfe gar nicht schaffen könnte..ich denke,dass ich davon auch so nicht mehr wirklich los komme....


naja gut
bis dann

doro

#10
Doro hat geschrieben:hey,ich bin zwar erst seit heute hier angemeldet aber ich wollte mich trotzdem mal dazu äußern...

bei mir wissen es meine 2 allerbesten freunde und mein freund..ich habe das jetzt schon seit 1 1/2 jahren und habe jetzt am dienstag meinen ersten termin bei einem psychologen.meint ihr dass er mir helfen kann? meine freundinnen schaffen es nämlich nicht und ich will das auch irgendwie nicht...wenn ich diese FA's habe dann muss ich einfach alles wieder rausholen...

ich glaube dass ich es ohne professionelle hilfe gar nicht schaffen könnte..ich denke,dass ich davon auch so nicht mehr wirklich los komme....


naja gut
bis dann

doro
Hi Doro!
Bin auch erst seit heut angemeldet, weiß noch net genau, was ich mir davon versprech. Ich war schon mal für kurze Zeit in Behandlung, hatte Sitzungen mit ner Psychologin. War nicht schlecht. Habs damals wieder recht gut in den Griff bekommen. Bin seit etwa 4Monaten wieder dabei. Habs jetzt aufgegeben, mich selbst zu therapieren, werd wohl demnächst wieder in Behandlung gehen.

#11
Doro hat geschrieben:... meine freundinnen schaffen es nämlich nicht und ich will das auch irgendwie nicht...
dafür sind deine freundinnen auch nicht zuständig. sie können dir auch nicht so gut helfen, weil sie nicht den genügenden abstand zu dir haben.
das was sie machen können ist, dich während deiner therapie unterstützen und dich auf deinem weg begleiten.
Doro hat geschrieben: ...ich glaube dass ich es ohne professionelle hilfe gar nicht schaffen könnte..
ich war ziemlich lange in therapie und es hat mir wirklich gut getan. du musst nur einen therapeuten finden, dem du vertraust. es kann sein, dass du vielleicht am anfang nicht gleich den richtigen findest, aber lass dich da nicht entmutigen.
auch wenn es vielleicht seltsam klingt: einem 'fremden' erzählt man oft lieber von seinen problemen, sorgen und ängsten als einem guten freund.
Doro hat geschrieben: ...ich denke,dass ich davon auch so nicht mehr wirklich los komme....
na ja, vielleicht kommst du nicht davon weg, dass du über das essen nachdenkst, dass du darauf schaust, was du gegessen hast, dass du ein schlechtes gewissen hast, wenn du meinst, zu viel gegessen zu haben.
aber wenn du es schaffst, keine fa's mehr zu haben und nicht mehr zu *k, dann hast du ja auch schon viel an lebensfreude, lebensqualität und gesundheit gewonnen.
ich sag mir immer: jeder (auch noch so) kleine schritt in richtung besserung, ist ein schritt in die richtige richtung.

ich wünsch' dir alles gute :wink:
jill

#12
da bin ich wieder,
bis heute war ich auf einem internat.ganze 3 1/2 jahre lang...verdammt schöne jahre..tja meine eltern haben es ganz link gemacht und mich heimlich abgemeldet.sie können einfach nicht verstehen weshalb ich ihnen nichts von meinen problemen erzählen möchte.jetzt habe ich meinen freund nicht mehr bei mir und auch nicht meine allerbesten freundinnen.bei mir geht gerade gar nix mehr...ich bin so fix und fertig....

ich weiß,dass mich meine freunde nur unterstützen können aber das reicht zur zeit irgendwie nicht so ganz...ich bin ja bisher pausenlos mit ihnen zusammen gewesen aber jetzt kann ich gar keine zeit mehr mit ihnen verbringen.mir gehts so dreckig.


naja gut
bis dahin
doro

#13
Ich habe nur Angst, dass man mir aufgrund meiner ständigen Gewichtsschwankungen etwas anmerken könnte.
Narben auf den Knöcheln, aufgerissene Mundwinkel, verquollene Augen... das alles sagt den Menschen nicht direkt "Die hat Bulimie".
Ich bin ganz tief drin in dieser Masken-Sache.
Heute erst rief mich meine beste Freundin an und erzählt, dass sie mit einer anderen Freundin von uns beiden, mit der ich sehr gut auskomme, aber nie richtig persönliche Sachen bespreche, gesprochen hat und dass diese überhaupt nichts davon mitbekommt, wie es mir wirklich geht.
Wenn ich nicht sage, wie es mir geht, merkt man es mir nicht wirklich an. Das mag daran liegen, dass ich Gefühle nicht ausdrücken kann und andererseits auch nicht will.
Schauspielern ist in dieser Hinsicht meine hohe Kunst. Man merkt mir nicht an, dass es mir schlecht geht, wenn ich es nicht will.
Wenn aber jemand intuitiv spürt, dass es mir schlecht geht und mir das auch sagt, dann berührt mich das jedes Mal so tief, dass ich auf der Stelle anfangen könnte zu weinen (dabei habe ich weinen an sich irgendwann nicht mehr gekonnt).
Selbst mein (leider nun ehemaliger) bester Freund merkte nicht, wenn es mir am beschissensten ging, und wir waren wirklich sehr eng befreundet.
Natürlich gehe ich nicht raus, wenn ich gerade über dem Klo hing, von daher sehen es mir öchstens meine Eltern oder mein Bruder an, aber da kommt kein Kommentar.

#14
hey aequivalenz!

weißt du,bei mir ist das ganz genauso.ich lebe ja praktisch mit meiner besten freundin zusammen.wenn ich nicht will,dass sie etwas bemerkt (was ich eigentlich nie möchte) bekomme ich das ganz gut hin.spricht mich jemand drauf an (und das ist in letzter zeit immer häufiger geworden - ich bin arg blass,habe manchmal eine aufgeplatzte ader im auge etc.) würde ich am liebsten mit allem rausplatzen was mich bedrückt.
ich glaube,dass wenn mein freund es gekonnt hätte,gestern am liebsten mit mir schluss gemacht hätte.er meinte er möchte nicht zusehen wie ich mich langsam immer mehr zerstören würde und mich schließlich nur noch als skelett sehen würde..
weißt du,ich denke wenn man jemanden hat mit dem man über alle seine sorgen und gefühle reden kann,dann hilft es einem einen rießigen schritt weiter nach vorne.
willst du damit aufhören?
gefühle in der hinsicht auszudrücken ist schwer,halte sie doch mal auf einem blatt papier fest,wenn du mit niemand da richtig drüber sprechen möchtest.ES HILFT WIRKLICH!!

liebe grüße

doro

#15
Doro hat geschrieben: weißt du,ich denke wenn man jemanden hat mit dem man über alle seine sorgen und gefühle reden kann,dann hilft es einem einen rießigen schritt weiter nach vorne.
willst du damit aufhören?
Liebe Doro,

ich kann mit meiner besten Freundin darüber sprechen, aber ich merke, dass es sie bald mehr belastet als mich (in direkter Weise). Sie fing gestern am Telefon fast an zu weinen und meinte "Hör auf, zu resignieren, du machst mir Angst damit, ruf da an uns sag es ist ein Notfall, du musst JETZT was machen, oder soll ich zuschauen, wie du dich selbst umbringst?"
Und da habe ich gedacht - Stopp! Solange ich mich selbst damit kaputt mache - ok, das ist mein Ding. Aber sobald ich sie mit meinem Problem kaputt mache, muss was getan werden. Ich will nicht, dass sie wegen mir leidet.

Und das bringt mich wieder zu dem Resultat, dass es besser gewesen wäre, nichts zu sagen oder sich mit Auskünften über meinen wirklichen Zustand zurück zu halten.
Ich habe meinen besten Freund dadurch verloren und möchte jetzt nicht auch noch meine beste Freundin verlieren.

Verstehst du, was ich meine?