Antriebslosigkeit

#1
Grüss euch alle miteinander!

Hab seit einiger Zeit schon ein ziemlich grosses Problem und wüsste gerne, ob es anderen auch so geht, und ob ich vielleicht Ratschläge habt.

Ich habe immerwieder so Phasen, in denen ich absolut antriebslos und motivationslos bin. Im Moment ist es wieder mal ganz schlimm. Wobei es schon ein Riesenfortschritt ist, dass ich jetzt aktiv diese Zeilen schreibe :wink:

Ich sollte eigentlich zur Zeit wie eine Wahnsinnige meine Diplomarbeit schreiben und mir einen Teilzeitjob suchen, aber ich kann mich zu beidem nicht wirklich aufraffen. Ich tu hie und da mal was, alibihalber, und mach mir aber im Prinzip trotzdem die ganze Zeit Sorgen, dass nix aus mir wird, ich keine Arbeit finde, kein Geld habe, keine abgeschlossene Ausbildung, und irgendwann alle auf mich pfeiffen weil ich eine Versagerin bin...

Und obwohl ich all diese Gedanken und den Druck habe, kann ich mich nicht zusammenreissen und anfangen.
Versteht ihr?
Es ist ein Teufelskreis.
Hie und da hab ich kurze Momente, in denen ich plötzlich einen gewissen Eifer verspüre, aber die sind gleich wieder vorbei. Manchmal hab ich das Gefühl leichte manisch-depressive Züge zu haben - himmelhochjauchzend (eher weniger) und zu Tode betrübt.

Ich hocke den ganzen Tag zuhause, schau fern, esse etc...
Kann mich meistens früh genug zusammenreissen, um nicht zu brechen, was ja garnicht so schlecht ist. Aber trotzdem hab ich überhaupt keine Lebensenergie in mir und wünschte manchmal, ich würde mich einfach nur auflösen oder so ähnlich.

Kennt das irgendwer? Würde mich über Erfahrungsaustausch total freuen! Vielleicht kann ich daraus lernen und Kraft schöpfen!

Freu mich auf eure Antworten, alles Liebe für euch, Angele

#2
hallo angele,

klar kenne ich die phasen, die du gerade beschrieben hast.
manchmal geht es wirklich super, du bist voll motiviert, du glaubst alles zu schaffen, du bist auch halbwegs zufrieden mit dir.
und dann gibt es wieder zeiten, in denen du dich selbst nicht ausstehen kannst, dich am liebsten daheim vor den fernsehr verkriechen würdest und keinen sehen und hören willst.

ab und zu ist da ja auch erlaubt. man kann nicht immer gut drauf sein und so tage, die man mit nichtstun verstreichen lässt, braucht man ja auch ab und zu zur erholung :wink:

schlimm wird es nur, wenn man nichts anderes mehr tut als vor dem fernsehr einen fa nach dem anderen zu haben.

mir ist es auch so ergangen wie ich an meiner diplomarbeit geschrieben habe. da habe ich keine prüfungen und klausuren mehr gehabt, auf die ich zu lernen hatte und das ständige vor dem computer sitzen und schreiben und die ganze literatur-recherche ist mir furchtbar auf den wecker gegangen.
ich habe mir wochenweise nur vorgejammert, wie viel ich eigentlich zu tun hätte und wie wenig ich weitergebracht habe (dafür habe ich das fernseh-programm auswendig gelernt :wink: ).

bei mir hat es dann irgendwann "klick" gemacht. ich habe ein zusätzliches praktikum begonnen. in dieser zeit habe ich aber bereits meine untersuchung, dich ich im rahmen meiner diplomarbeit gemacht habe, und auch den großteil der theorie schon geschrieben. viel weiter gegangen ist zwar nicht, aber durch das praktikum habe ich zumindest wieder einen halbwegs geregelten tagesablauf bekommen.
dann war der schluss und auch die diplomprüfung nicht mehr das große problem.

kopf hoch, es wird sicher bald wieder besser gehen. dann geht das schreiben der diplomarbeit fast wie von selbst (und ich weiß wovon ich spreche...).

liebe grüße,
jill

#3
hey Jill,

vielen Dank für deine Antwort, du machst mir echt Mut :wink:

Ich denke, du hast recht. Wenn man grad in so einer Phase drin ist, ist der erste Schritt wieder rauszukommen schwer.
Aber ich glaub auch, dass es gut wäre, wieder einen geregelten Tagesablauf zu bekommen, deshalb werde ich mich gleich wieder an die Jobsuche machen!

Vielen herzlichen Dank, und alles Gute für dich, Jill!!!

Bis bald, Angele

#4
Hi angele,

ich weiss, dass die antwort auf dein posting ziemlich spät kommt, aber ich bin eben grade neu hier angekommen und durchforste mal so die Beiträge. und deiner spricht mir eben ziemlich aus der Seele, vonwegen antriebslosigkeit und jobsuche, etc.
Ich habe auch anfang diesen Jahres die Uni fertig gemacht - war eine schwere geburt. Und jetzt grad wieder job gesucht. ich hab auch immer die panik, dass ich vor lauter schlappheit ur schlecht im Job bin und mich alle für eine ziemliche versagerin halten. Die angst ist dann natürlich immer kontraproduktiv und treibt mich noch mehr in die ES rein. ich bin eben wiedermal dabei, kraft zu sammeln, für einen neuen anlauf raus aus der ES oder zumindest in einen etwas gesünderen Rhythmus zwischen FA und Kotzerei.....und ich muss sagen, der Job hilft auf jeden Fall dabei, weil einfach ein geregelter Tagesablauf vorhanden ist und man sich nicht sooo sehr in das Tief reinfallen oder gehen lassen kann!

Bist also nicht alleine - es gibt MitkämpferInnen;))!!

Alles Liebe
Djinn

#5
Danke für deine Antwort, Djinn!

Und willkommen im Forum!

Ich beginne übermorgen zu arbeiten, und ich denke das ist gut so, denn wenn ich zuviel Zeit hab komm ich nur auf dumme Gedanken und falle in schlechte Gewohnheiten zurück, eh schon wissen...

Ich wünsch dir auch alles Gute weiterhin und würd mich freuen wieder mal von dir zu hören :wink:

Alles Liebe, Angele

#6
Hi!

Wollte dir noch einen guten Arbeitsanfang wünschen! Hoffe, es klappt alles gut und gefällt dir. is es vollzeit oder teilzeit? Wie gehts der Diplomarbeit? Na, ich lass dich mal den Job anfangen, bevor ich dich mit Fragen überschütte :wink: !

Also, ich drück die Daumen!

djinn

#7
Ja - ich kenn das total!!!!
Ich hatte bis vor dem Sommer so eine Phase. Letztes Jahr im Herbst habe ich meine Ausbildung abgeschlossen und dann sollte es eigentlich an die Job-Suche gehen. Doch bin ich zu dieser Zeit auch von daheim ausgezogen und mußte die neue Wohnung in Eigenregie total renovieren. Meine Mama hat mir dabei sehr geholfen und immer auf mich eingeredet, daß ich mir doch jetzt endlich nen Job suchen soll, weil ich die Wohnung ja dann auch zahlen muß ezt.
Neben der Arbeit an der Wohnung war ich sowas von demotiviert auch nur irgendwas zu machen. Es hat 5 Monate gedauert, bis ich mich mal dazu aufgerafft habe, ein Bewerbungsschreiben zu verfassen und meinen Lebenslauf fertig zu machen. Nebenbei bin ich auch kaum weggegangen von daheim, ich wollt nur allein sein, herumhängen und möglichst gar nichts tun. Außer essen und k**
Und ständig das Gerede meiner Eltern, daß ich eine Arbeit brauche, und daß sich was ändern muß... und ich wußte ja, daß sie recht hatten.
Und dieses Wissen hat einen unglaublichen Druck auf mich erzeugt, die Folge war, daß ich noch fauler und antriebsloser geworden bin...
Ich hatte gar nicht die Kraft, irgendwas zu tun und mich zu irgendwas aufzuraffen.
Letztendlich habe ich dann mein Berwerbungsschreiben doch verschickt und sofort einen Job bekommen. Ich war überglücklich - für mich war es wie eine Belohnung dafür, daß ich etwas weitergebracht hatte und mich nicht länger habe hängen lassen.
Die Arbeit ist zwar leider nicht so, wie ich sie mir vorgestellt hatte, und ich wollte vor ein paar Wochen noch kündigen, aber auch da hab ich jetzt einen anderen Weg eingeschlagen. Ich hab mir vorgenommen, mich da durchzubeißen und das mache ich jetzt auch - und siehe da - es geht voll!
Meine Kollegen staunen nur noch über meine Arbeit und ich bin voll stolz.

An zwei Tage, wos mir besonders gutgegangen ist, hab ich dann am Abend sogar fast normal gegessen, ohne schlingen, ohne spucken...
Und ge*** hab ich dann auch weniger...

Seit ich arbeit, komme ich mir einfach nicht mehr so nutzlos vor.
Und das tut gut. Leider gibt es nach wie vor viele andere Sachen, die mich echt stressen, aber mit der extremen Antriebslosigkeit ist es vorbei....!

Liebe Grüße an Euch alle!

#8
Danke, der erste Tag ist ganz gut verlaufen. Und ich glaub es wird mir sehr helfen einen geregelten Wochenplan zu haben!
Ist ein Teilzeitjob weil ich nebenbei noch eine Ausbildung mache...
Der Diplomarebit geht´s noch nciht so gut, ich hoffe ich´kann mich demnächst aufraffen, wird schon eng mit der Zeit :!:

Wird schon werden...
was machst du?

Liebe Grüsse,
Angele

#9
Hi!

Tja, ich arbeite auch gerade teilzeit (Marketing), aber eigentlich hatte ich vor mir einen VOllzeitjob zu suchen. Ich bin ja ganz tolle fertige Frau Mag. ;) und sollte ja jetzt die Karriereleiter hochkraxeln, aber das kann und will ich nicht. Ich bin halt leider voll nicht streßresistent und fühl mich auch nicht gerade geboren dazu, 10 h mindestens am Tag zu hackeln und ständig vollgas zu geben - also nur mehr für die Karriere zu leben. Ich habe Wirtschaft studiert (weiss grad nicht ob ich das schon erwähnt habe) und deshalb liegt der Anspruch nahe, im Job wirklich was weiter zu bringen und das auch als vorangiges Ziel zu sehen.
Trotzdem ist es sehr wichtig für mich zu arbeiten, auch wenns derzeit "nur" 30 h sind, weils mir einfach eine gewisse Regelmäßigkeit und natürlich auch Ablenkung bringt. Und ich mich natürlich auch nützlich fühle!
FÜr mich ist aber die Arbeit nicht der ausschließliche Lebensinhalt - das bring ich irgendwie nicht, auch wenn so manche (wie zb meine Eltern) das gerne so hätten....

Alles Liebe und einen Schönen Tag,
Djinn

#10
Servus Djinn,

hatte heute meinen ersten richtigen Arbeitstag. War schon anstrengend, einfach von der Arbeit her, aber trotzdem ein gutes Gefühl etwas geleistet zu haben, Lob bekommen zu haben, sich das eigene Geld zu verdienen...
Ich denke das wird meinem Selbstwert sehr gut tun :wink:

Das was du beschreibst, kenne ich auch sehr gut - dass die Arbeit nicht das wichtigste ist, das Karriere machen, sich hocharbeiten etc...
Für mich gibt es auch sehr viele andere wichtige Dinge im Leben, und ich habe lieber ausreichend Freizeit als ein bisschen mehr Geld :!:

Ich denke das ist auch ganz wichtig für eine gewisse Balance und um einem sog. Burnout vorzubeugen bzw. um ausgeglichen zu sein, und nicht wieder diesem Leistungs- und Perfektionsdrang zu verfallen, der dem Kreislauf aus Essen und Erbrechen Tür und Tor öffnet :!:

Wie geht´s dir denn zur Zeit damit, wenn ich fragen darf?
Machst du eine Therapie, oder wie sieht dein Weg aus?

Und lass dir bloss nix von deinen Eltern einreden, bei dem du dich nicht wohl fühlst, du bist schon gut so wie du bist, ohne Kapriolen schlagen zu müssen und dich zu verausgaben:wink:

Alles Liebe, Angele*

#11
HI!

Freut mich, dass alles gut läuft im Job. Das ist schon ein super Gefühl, wenn man Lob bekommt und Geld natürlich auch und dann auch noch den Eindruck hat, gut zu sein und was zu leisten.

Aber mir ist auch die Freizeit total wichtig. Ich genieße das momentan so sehr, dass ich schon am nachmittag nach Hause gehen kann. Dann schnappe ich mir meinen Hund und oft auch meinen Freund und wir gehen einfach spazieren. Ganz entspannt. Ausserdem ist mein Job grad nicht sehr stressig, aber spannend - aber halt so, dass ich nicht permanent das Gefühl hab, ich schaffe es nicht.

Mit der Bulimie ists gerade so, dass ich mich sehr darum bemühe, nicht mehr zu k***. Irgendwie ist seit einer Woche der Entschluss sehr stark geworden, dem ein Ende zu setzen. Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass die Bulimie mein Leben zerstört, meine Partnerschaft, meine Freundschaften, meinen "leistung" im Job, etc. Ausserdem habe ich total Angst nach mehr als sechs Jahren Bulimie irgendwelche Schäden davonzutragen.

Leider fällt mir das Nichtk**** - eh klar - total schwer, weil ich immer wieder FAs habe und ur Angst vorm zunehmen. Ich zwinge mich halt dazu, das viele Essen zu behalten - ich denk anders gehts halt nicht.

Wie gehts dir denn damit? bei mir ist immer der Abend total kritisch. Aber ich möchte ganz fest versuchen, davon los zu kommen. Wenn ich mal ein paar wenige Tage durchhalte, merke ich gleich wieviel besser ich mich fühle. Trotzdem gehts immer wieder bisher von vorne los. Aber ich werde weiter kämpfen!!!!!

Ach ja, ich mache seit fast vier (gott - so lange schon ;-) ) ambulante Therapie. Ich hab total viel weitergebracht dadurch, nur momentan bringt mir die Gesprächstherapie nicht mehr viel - die Umsetzung ist soooo viel schwerer und dabei kann man sich nur selbst helfen!

Ich freu mich, von dir zu hören und wünsche dir einen schönen Tag!!
liebe Grüße
djinn

#12
Grüss dich Djinn!

Das klingt echt schön, wenn du deinen Nachmittag frei gestalten kannst, und Dinge unternimmst, die dir freude bringen :)

Das Gefühl, dass die Krnakheit meine Beziehungen zerstört, meine Isolation fördert usw. kenne ich auch gut.
Ich mache seit einem Jahr eine Therapie, und bei mir hat sich schons ehr viel getan.
Ich habe schon seit 10 Jahren ES, und habe voriges Jahr die Thearpie vollkommen aus meinem freien Wunsch heraus angefangen, deshalb geht bei mir alles relativ schnell vorwärts mit der Heilung.
Ich will echt gesund sein, ich hab die Nase voll davon mich selbst zu quälen und kaputt zu machen. Und ich will wissen woher das alles kommt.
Ich denke dass ist ganz wichtig, du schreibst ja auch dass es tagelang gut läuft, und dann fängt alles wieder von vorne an - WARUM :?: WAs veranlasst dich genau dann dazu wieder zum Essen zu greifen?
Ich glaube wenn man das mal herausgefunden hat, wird alles einfacher.

Ich kann dir nur wärmstens ein Buch empfehlen, das mir auf meinem Weg sehr hilft: "Die Frau die im Mondlicht aß" von Anita Johnston.
Ich hab schon einiges gelesen zum Thema, aber noch nie etwas, das mir so zutreffend und wahr erscheint :!:

Das mit meinem Job ist zwar ganz ok, aber ich muss mir unbedingt was anders suchen, weil auf Dauer will ich das einfach vom Aufgabenbereich nicht machen. Ich hoffe, ich finde bald etwas, das mir wirklich liegt.

Und dass es Abends am schwierigsten ist, nicht zu viel in mich reinzustopfen, kenne ich. Bei mir ist es ganz schlimm beim Fernsehen.
Das war halt immer so meine "Abtauchstation", vor den Fernseher, Essen in Mengen, Bewusstsein ausgeschalten, und los...
Deshalb fällt es mir immer noch schwer einfach so vorm tv zu sitzen. Und ich merke auch, dass es jetzt viel wichtiger wird, was ich mir anschaue, ich will mir nicht jeden Mist reinziehen :wink:

Ich werde jetzt endlich anfangen ein Ess-Tagebuch zu führen, wo ich mir meine Emotionen vorher und nachher aufschreibe, warum ich gegessen habe etc. Bisher hab ich mich immer total gewehrt, aber ich denke das ist echt sinnvoll und wichtig.
Mal sehen...

Bist du da seit 4 Jahren bei der gleichen Therapeutin, Therapeut?
Ist das eine Gesprächstherapie oder macht ihr auch anders?

Na gut, alles gute weiterhin, bis bald,
schönen Tag, Angele*

#13
PS an Djinn,

hast du vielleicht einen Tipp wie ich es schaffen kann meine Diplomarbeit zu schrieben?
Nachdem du Mag. bist hast du das ja wahrscheinlich schon geschafft, oder?!

Ich kann mich einfach nicht aufraffen das Ding zu schreiben. Seit Monaten sammle ich Material, die Frist zur Abgabe ist echt schon knapp -2 Monate - und ich will das Ding nicht schrieben...ich überlege schon meiner Familie vorzuspielen dass ich das Diplom habe, obwohl ich es nich t habe.
Dazu muss ich sagen, dass die Ausbildung nicht wirklich das meine war/ist, und ich sie nur gemacht habe, weil ich das andere aus Angst nicht versuchen wollte, und nichts anders wusste etc...
ICh weiss dass es trotzdem schade wäre sie nicht abzuschliessen, aber es
kotzt mich einfach nur an da noch Energie reinzustecken!

Wie schaffe ich das bloss?

Sorry fürs anjammern, ich dachte vielleicht hast du einen Rat für mich...

Beim Schreiben kann mir sowieso keiner helfen, das weiss ich :roll:

Ich wünsch dir einen schönen sonnigen Tag,
lieben Gruss nochmal, Angele*

#14
Hi Angele!

Ich bin zwar nicht Djinn, aber vielleicht kann ich dir trotzdem ein wenig weiterhelfen. ;) Ich war vor ein paar Monaten in der gleichen Sitatuion wie du, hätte intensivst an meiner Diplomarbeit schreiben müssen und hab stattdessen jede Arbeit dafür hinausgeschoben bis zum Gehtnichtmehr. Grad Literatur hatte ich recht bald zusammen... Ich wollte sie eigentlich bis zu den letzten Weihnachtsferien fertig haben - stattdessen hatte ich zu Silvester ich glaub ich so 10 Seiten. :rolleyes: Ich wollte nicht, wusste nicht wo anfangen, was schreiben, eigentlich hatte ich keine Ahnung wie das aussehen soll und zu meinen Betreuern wollte ich schon gar nicht. Ich hab da schon überlegt, ob ich nicht irgendwas vor mich hinschreibe und dann zufällig 2 Wochen vor dem Abgabetermin den PC eingehen lasse...oder meine Daten falsch abspeicher um sie zu verlieren....

Aber ich musste ja doch. Noch länger für meine Ausbildung brauchen? Noch länger daheim feststecken und nicht wegkönnen? Noch länger mit der dämlichen Pädak zu tun haben, die mir so auf den Geist gegangen ist? Nein, danke! Schau, grad wenn die Ausbildung nicht ganz so deine ist - wär es dann nicht gut, sie endlich abzuschließen und hinter dir zu lassen? Dann ist es mal vorbei...je länger du die DA rausschiebst, desto länger hast du damit zu tun und musst dich damit beschäftigen. Ich bin ja selber Meister im Rausschieben, aber da bringt es echt nichts Gutes. Und je länger man braucht desto mehr nervt man sich selbst. Auch nicht gut.
Ich weiß, es ist nicht unbedingt lustig (jedenfalls für die meisten mit denen ich geredet hab nicht) und nicht leicht. Aber man ist so verdammt stolz auf sich, wenn man diese Arbeit fertig gebunden vor sich liegen hat! :) Das war wirklich ein tolles Gefühl. Gut, danach wollte ich sie nie wieder anschaun und mit dem Thema nichts mehr zu tun haben, aber ich hatte es geschaft. Ich war fertig. Ich hatte ganz allein diese endlosen seiten getippt. Und das hebt das Selbstbewusstsein schon ganz schön in die Höhe. Auch wenn die Note drauf vielleicht nicht die allerbeste ist, das muss aber gar nicht sein. Man hat es allein geschafft. Man hat sich hingesetzt und diese Arbeit geschrieben, und das vielleicht obwohl man nicht die geringste Lust dazu hat. Versuch irgendwie, dich auf das Ende zu freuen - je schneller du anfängst, desto schneller ist es vorbei. Kratz irgendwo noch ein wenig Energie rein und fang an. Schrittweise, langsam ansteigen, nicht zu viel für einen Tag vornehmen, aber Ziele setzen und sie einhalten. Vielleicht die Kapitel auf eine Liste schreiben und sie dick und fett durchstreichen, wenn du damit fertig bist. Auch ein nettes Gefühl ;)

Probiers, setz dich jetzt gleich hin und schreib eine halbe Seite, einfach so. Ob du sie dann verwenden kannst...wer weiß..aber fang an! Dir zu Liebe!
Du schaffst das schon, ganz sicher. Irgendwo hast auch du noch genug Energie und Willen, diese dumme Arbeit zu schreiben. Bestimmt. :)
*Daumen dafür drück*

lg, Schmetterling

#15
Hi Angele,

Also zur DA....gar nicht so leicht. Stimmt, ich hab das schon hinter mir, allerdings habe ich auch erst mal voller Tatendrang >70 Seiten wie wild in den Computer geklopft - der Prof hat sie mir dann zurück gehaut und ich hab von vorne anfangen können :lol: !!

Da hab ich eines gelernt: ein Konzept ist absolut das wichtigste. Ich weiss ja jetzt gar nicht was du studierst, aber ich denke das ist im Endeffekt egal. Nimm das Thema und überleg dir eine Forschungsfrage. Das heisst, eine Frage, die du mit deiner Arbeit beantworten möchtest. Möglichst eng formuliert. Und lass sie dir von deinem Betreuer sozusagen bestätigen, damit der nicht im Laufe der Zeit wieder alles verändern kann.

Dann beginn mit dem Konzept. Zuerst Einleitung, dann Theorieteil (also was wurde bis jetzt in der Theorie über dein Thema gebracht, auf welchen THeorien setzt du auf), dann Empirie (wenn du eine machst), dann Conclusio und Beantwortung der Forschungsfrage. Es ist wirklich total hilfreich, wenn du diese DInge im Konzept schon weitgehend eingrenzt (halt stichwortartig), weil du dann nur mehr ausformulieren musst. Und wichtig: besprich das Konzept mit deinem Betreuer, er soll dir auch noch Literaturtipps, etc. geben. Und dann frag ihn dezidiert ob das jetzt ok ist und du anfangen kannst zu schreiben.

Nimm dir einen Teil nach dem anderen vor und schick dem Betreuer immer wieder die Teile zum Korrekturlesen. Er soll dir dann sagen, wenn ein Teil passt, dann nimm dir den nächsten vor.

So hab ich dann im ENdeffekt recht schnell das ganze hintermir gehabt. AM meisten Zeit braucht jedenfalls das recherchieren und Thema finden. Aber das hast du ja schon hinter dir, oder?

Auf jeden Fall: Ziehs durch so kurz vorm Ziel, das zahlt sich echt nicht aus, das jetzt nicht zu machen!
Ich helf dir gerne, soweit ich das kann!

Finde ich übrigens echt super, dass du aus eigenem Willen jetzt Therapie machst. Ich mach Gesprächstherapie, hilft mir aber beim Umsetzen des normalen Essens nicht wirklich viel...

alles liebe,
Djinn