#101
von *Tine*
Hallo Larissa,
da machst du ja jetzt eine Menge durch.
Dass du denkst, du hattest keine Wahl - das verstehe ich sehr gut. Denn eigentlich hat man ja wirklich keien Wahl. Man kann es von außen so leicht sagen: ja iss oder nimm die Sonde, du hast die Wahl! Aber wenn man absolut nicht kann? Und an der Sonde verzweifelt? Dann ist es keine Wahl, höchstens eine Art von Wahl, nämlich welches Übel das kleinere ist. Es muß etwas ganz anderes passieren, nur, es läuft ja leider die Zeit, dein Körper kann ja nicht mehr, deshalb dieser hohe Druck.
Vielleicht bist du eine wie ich, die erst ganz viel schlimmes durchstehen muß, damit sie abgeschreckt wird, und Dinge kapiert, und dann langsam beginnt zu handeln...was ich eigentlich echt niemanden wünsche, denn dieser Weg ist Hölle.Vor allem, weil es sehr sehr wenige Leute gibt, die es nachvollziehen oder gar verstehen können. Bei mir wurde es erst hinterher so einigermaßen verstanden.
Was in deinem Leben geht dir so sehr verquer?? Weißt du das? Kannst du in dich hineinhören, was du gerne möchtest? Alleien leben, weg von deinen Eltern vielleicht? Aufmucken? SElber die Kontrolle haben?
Das ganze krampfhafte dünnsein bringt nichts. Es lenkt zwar wunderbar ab von den eigentlichen Probleme, betäubt, macht einen Stolz(irgendwann aber auch nicht mehr),schadet so sehr dem Körper, manchmal auch daß er dauerhaft hinüber ist, du nicht mal mehr arbeiten kannst, nicht malmehr ein richtiges Leben führen kannst, dich nur noch abquälst. Dir wird durch Ärzten alles genommen. Siehst du doch auch beimd uschen! Ich mußte damals auch mit einer Krankenschwester duschen, es war HÖlle, weil ich normalerweise niemals unbekleidet vor anderen sein kann(Vergangenheit...),es war so demütigend, schrecklich..da können die mir noch so oft sagen, daß es normale Arbeit für die ist, die täglich nackige Menschen sehen, oder den Hintern wischen. Diese Aussage hilft mir kein STück!
Irgendwann habe ich, als es nicht mehr erträglcih war im Krankenhaus, geschaut,d aß ich entlassen werde, irgendwie. Und zuhause begann ich dann dafür zu sorgen, daß ich nicht schon wieder ins Kh komme. Ich habe Trinknahrung getrunken, auf jeden FAll getrunken, und irgndwie was gegessen. WEnig. Aber ich habe im Kopf mit der zeit immer mehr umgedacht und eingesehen. Mein Körper ist kaputt, und so fing ich an, zu überlegen, hmmm was braucht er denn. Zucker. Also fing ich vorsichtig an, Süßstoffjoghurts gegen Zuckerjoghurts auszutaschen. Und es ging mir etwas besser. Später tauschte ich anderes aus. Habe aber zu niemanden ein Wort darüber gesagt, denn ich hätte es nicht ausgehalten, wenn jeman dwüßte ich esse und so. Leider komme ich immer noch zwischendurch ins Krankenhaus, aber das ist eher weil ich eben Schäden habe.
Klar denke ich oft, dass ich schön dünn sein will wie früher(bin aber noch Ug, so an der Grenze zum Ng zur Zeit),aber wenn ich ans Krankenhaus, diese demütigung und so denke..dass mir auch noch, wo das Leben so schlimmist, die Kontrolle und Bestimmung über mich selber weggenommen wird..nein, die Angst ist zu groß, also guck ich lieber,d ass ich irgendwie was ess. Außerdem bringt klapperdürr sein nicht wirklich was. Auf ARbeit bekommt man miese kommentare mit der Zeit, man wird beobachtet ob man auch was isst oder nicht oder auf Klo geht usw.., man ist für Ärzte sofort ein Psychofall und man wird oft nicht mehr ernstgenommen, Krankheiten und Beschwerden werden oft auf die Ms geschoben, es wird gar nicht mehr geschaut, ob evtl. etwas anderes dahinter steckt..und es ändert sich auch nichts im Leben durchs dünn sein! Wenn man sich mit irgendwelchen Sachen nicht wohlfühlt, dann bringt dünnsein nichts, man muß versuchen, gegen diese Sachen zu kämpfen, man muß ganz viel ganz oft in sich reinhören, sich fragen: will ich das? tut mir das gut? und dann so handeln, wie man denkt. Wenn man das tut, dann geht auch dieser DRang die dünnste sein zu wollen, etwas weg. Man braucht es dann gar nicht mehr so.
Ürigens, nochmal: der erste Bissen ist immer der schlimmste. Wenn du es schaffst dich DA zu überwinden, dann wird es leichter. Und haben dir die Ärzte gesagt, dass passieren kann, dass, wenn man zu lange nichts isst,daß man dann große Schluckprobleme bekommen kann?Die Muskulatur wird ja nicht gefordert, deshalb.
Kannst du nicht, wenn du im Park bist oder so, mal am Kiosk vorbei und dir irgendwas, und wenns nur ein Bonbon ist, holen, und für dich in aller Ruhe es heimlich, so als Triumph gegenüber den Ärzten, versuchen?
Naja, vielleicht ist ja irgendetwas hilfreiches für dich dabei in dem was ich dir geschrieben habe.
Halt die Ohren steif,
Tine