#33
von *Tine*
hallo Larissa
das ist eine sch... Situation für dich, ich kenne von früher ähnliches.
Leider wird dir nichts anderes über bleiben als in irgendeiner Form zuzunehmen. Zumindest so, dass du aus dem lebensgefährlichen Bereich draußen bist. ERst dann wirst du wieder Ruhe vor den Ärzten haben. (Und die chance ist geringer, dass du stirbst).
Ich habe auch öfter so sehr gehungert, dass ich meinte, ich kann keinen Bissen mehr essen. Schon gar nicht unter Aufsicht. Die erste Überwindung ist das allerschlimmste. Die ersten Bissen fühlen sich im Mund so eklig an, weil er ja auch nicht mehr gewöhnt ist, dass da essen drin ist. Infusionen, Sonde..es ist schlimm, von außen 'gemästet' zu werden, auch wenn es zum leben erhalten ist. Ich finde, lieber selber in Eigenregie zunehmen als durch andere. Wenn einem schon die Kontrolle über den Körper genommen wird, dann will ich wenigstens darüber bestimmen, was da rein kommt, und nicht andere auch ncoh das bestimmen lassen.
Wenn das schlimmste bei mir vorbei war, bin ich wieder nach Hause, und habe dann irgendwie selber Trinknahrung und langsam Essen gegessen, und langsam etwas zugenommen. Leider schafft es mein Körper nicht mehr auf die Beine zu kommen, so wie es sein sollte, aber ich bin nicht mehr so krass UG. Man hat letztendlich sowieso nichts davon. Was nützt einem dieser Stolz und das alles? Fürs richtige Leben nützt einem das überhaupt nichts. Es ändert keine Situation..nichts. Leben kann man auch nicht wirklich. Klar hat das durch die Ms krenksein auch positives, aber ..weiß nicht.
Diese Antwort wegen: du hast doch eine Wahl..die hat mich damals auch tierisch aufgeregt, weil man hat ja eigentlich nicht wirklich eine Wahl, man kann sich nur das weniger schlimme Übel aussuchen..aber leider ist es jetzt halt so.
Entweder nimmest du es jetzt als richtige Chance, läßt dich aufpäppeln, evtl. ändert sich auch dein Gehirn etwas so dass du auf einmal doch bereit bist, in einer Fachklinik HIlfe in Anspurch zu nehmen; oder du läßt dich nun soweit aufpäppeln daß du halt wieder entlassen wirst und a) wieder weiterhungerst b) weiterkämpfst, oder du gehst morgen da hin, zickst total rum, kriegst haufenweise ärger, evtl. gar die Op wegen Peg-sonde, machst dir selber alles nur noch schwerer..und endest auch entweder bei a) irgendwann bei Zustandsbesserung(und das kriegen die hin, notfalls indem man dir Beruhigungsmittel gibt )so dass du von selbst in eine Fachklinik willst, oder b) dass du entlassen wirst und dann wieder ein a) udn b) hast, oder du stirbst leider doch trotz allem...
Es tut mir so leid, wenn jemand anderer auch diese Dinge erleben muß. Doch leider gibt es da jetzt keinen wirklichen Ausweg. Außer du würdest freiwillig genug Trinknahrung trinken oder so...doch wenn man so weit ist wie du, dann klappt das meistens nicht wirklich.
Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Du wirst es durchstehen, da bin ich mir sicher. Auch wenn es hart ist. Es tut mir wirklich leid. Weil ich von mir selbst weiß, wie schrecklich man sich fühlt, vor allem, wenn man noch da steht wo du jetzt stehst.
Tine