da ich neu hier bin, wollte ich mich zunächst einmal vorstellen.

Ich heiße Emma, studiere seit September Germanistik in Innsbruck und habe seit ca. 6 Jahren eine Essstörung. Anfangs bin ich sehr stark der Anorexie verfallen. Ich wurde immer schlechter in der Schule, zog mich immer mehr zurück und hatte bald kaum noch Freude und Spaß. Ich spielte für mein Leben gern Geige und Klavier, war im Leistungsturnen sehr erfolgreich.... All meine Hobbies gab ich nach der Zeit auf. Irgendwie gab ich mich selbst ein bisschen auf und wurde weniger.
Trotzdem hatte ich ein Ziel - mein Abi zu bestehen. Und so sagte ich mir, dass ich nur bestehen werde, wenn ich "gesund werde". Also stellte ich mir Pläne auf, nachdem ich meinem Körper Stück für Stück immer mehr Nahrung erlaubte. Es war wirklich schwerer als ich mir je gedacht habe. Mein Körper veränderte sich. Jedes Gramm auf der Waage tat mir irgendwie weh, obwohl ich wusste, dass es mir und meinem Körper gut tut. Klingt komisch, ich weiß.
Und trotzdem kam ich damit überhaupt nicht klar. Mit jedem Bissen, den ich mir "erlaubte" oder den sich mein Körper fast schon eigenständig und ohne meine Zustimmung nahm, baute sich ein enormer Druck in mir auf und ich fing an, all das Essen, was in meinen Augen zu viel gewesen ist, zu übergeben. Ich bestand zwar mein Abitur, rutschte aber in die Bulimie und begann mich selbst zu verletzen.
Als ich im September nach Innsbruck zog und dort nun meine eigene kleine Wohnung habe, fällt mir das Essen wieder schwerer. Wie ein teil ("Der gesunde Teil") schon befürchtete, gebe ich der Essstörung nun wieder zu viel Raum, sodass sie sich "super" ausbreiten kann.
Mit meinen Eltern, die mich anfangs nur sehr ungern nach Innsbruck gehen ließen, bin ich einen Kompromiss eingegangen. "Ich durfte quasi nur umziehen, wenn ich eine Therapie anfange"
Das habe ich gemacht und ich bin wirklich froh darüber, den Schritt gegangen zu sein. Momentan gehe ich einmal die Woche zu einer Therapeutin, die wirklich sehr lieb ist.
Eigentlich dachte ich, ich schaffe es selbst wieder aus der Essstörung heraus, war mir aber nicht bewusst, dass ich mit jedem noch so kleinen Versuch immer tiefer hineinrutschte und somit das Gegenteil bewirkte.
Anfang 2014 steht deshalb auch ein Klinikaufenthalt an. Mein erster und ich bin schon sehr aufgeregt und bereue meine Entscheidung. Immer öfter habe ich das Gefühl, dass es wirklich sehr viel einfacher ist, an der Essstörung festzuhalten, als sich von ihr zu lösen.
so viel zu mir.

Falls ihr Fragen habt oder so etwas, nur zu!
Alles Liebe,
Emma