Hi

#1
Hi,

da meine Freunde einfach nicht nachvollziehen können, was ich durchmache, versuche ich mir mal hier Unterstützung von euch zu holen. Bin 22 Jahre, Studentin..Nun zu meiner Geschichte.

Probleme mit dem Essen hatte ich wohl schon seit ich Denken kann, ich fand mich schon immer zu dick und war unzufrieden mit mir. So fing der Teufelskreis an. Ich machte Hungerkuren, nahm ab und danach gleich wieder zu. Je öfter ich das durchzog, desto schlimmer wurde es, bis mir ein normales Essverhalten völlig fremd war. Ich rutsche von einem Extrem zum Nächsten, entweder hunger ich, oder esse viel zu viel. Normal gibts bei mir nicht mehr. Dann hatte ich einen Freund, das hielt leider nicht lange, da ich mich ja selbst nicht mal lieben kann..... Danach fühlte ich mich einsamer denn je.. Ich wurde eine Bingeeatering, bekam immer häufiger FA´s. Fühlte mich immer schlechter, wusste keinen Ausweg mehr, ums wieder gut zu machen, hungerte ich und machte übertrieben viel Sport, erzwang also den nächsten FA. Die mich dann irgendwann in die Bulimie trieben, ich sagte mir, das ist eine Ausnahme, ich mach das nie wieder. Nur verlor ich dir Kontrolle, ich verlor sogar den Ekel, wollte nur wieder einen leeren Bauch und somit einen neuen Start für meine gesunde Ernährung.
Bulimie habe ich erst seit einem halben Jahr, FA´s schon ewig. So kanns nicht mehr weitergehen.

Ich würde mich freuen, wenn sich jemand findet, der gerade auch beginnt aufzuhören, so dass wir uns gegenseitig unterstützen können.Wenn wir ein Tief haben, uns wieder motivieren. Denn leider ist die Einsamkeit ein Mitauslöser bei mir, und ich suche jemanden, der verstehen kann, wie es mir geht..

Würde mich sehr über Antworten freuen,
viele liebe Grüße,
Catalya

Re: Hi

#2
Hey catalya!
Ich hin noch noch nicht lange dabei...aber hier zu sein und zu sehen dass nman nicht alleine ist tut schon sehr gut ;-) ich kenne das Gefühl des Alleinseins nur zu gut und ich hab auch immer versucht dieses loch mit essen zu stopfen...
Bist du in Therapie? Weiß deine familie bescheid?
Alles liebe

Re: Hi

#3
Hey,
schön von dir zu hören:) Das stimmt, es tut echt gut zu sehen, dass nicht nur ich dieses Problem habe und es wirklich eine Krankheit ist. Oft dachte ich mir einfach, ich bin einfach zu schwach oder dumm das durchzustehen.... Wenigstens muss ich mir das nicht mehr vorwerfen :D
Wie war dein Tag? Wie gehst du denn das Thema an, was hilft dir damit aufzuhören?
Ist es leicht für dich oder ist jeder Tag erneut ein Kampf für dich?

Hachja.... das Alleinsein, und wenn ich mich dann vollgestopft habe, fühle ich mich so unwohl und schuldig, dass ich alles absage und isoliere mich nur..... Nur denk ich durchgehen ans Essen, ich hab keine Ahnung, wie ich das loswerden soll, das ist so tief verankert.

Nja, meinen Eltern stehe ich nicht sehr nahe, wir reden eigentlich nur über Oberflächliches mehr nicht. Und das würde sie nur unnötig schocken. Und Freunde können sowas einfach nicht verstehen, das muss man wohl selbst erlebt haben. Und wenn ich mit meinen Freunden zusammen bin, ist es so ziemlich die einzige Zeit, in der ich mich nicht meiner Bulimie beschäftige und endlich mal glücklich bin. Das will ich mir nicht nehmen lassen, indem ich sie zu meinen Therapeuten mache. Ich will kein Mitleid in ihren Augen sehen ..

Therapie hatte ich einmal versucht, das hat bei mir irgendwie zu viel Druck ausgeübt und alles nur verschlimmert. Ich will es diesmal alleine schaffen. Hast du jemanden, um über deine ES zu reden?

Lg

Re: Hi

#4
hey!
als erstes will ich dir sagen, dass jeden tag für mich ein neuer kampf beginnt...!! ja, ich kämpfe jeden tag aufs neue, und das auch erst seit 1 jahr ca.! wie alles angefangen hat weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr so genau, ich weiß nur mehr dass sehr schnell alles schlimmer geworden ist! ich habe mich stark isoliert und von allen menschen zurück gezogen, mich selbst nicht mehr im spiegel anschauen können.. bis ich vor 2 jahren einen zusammenbruch hatte. ich habe nicht mehr weiter gewusst, habe panikattacken bekommen wenn ich im Supermarkt einkaufen war - wegen den vielen menschen dort! ich war so am boden, dass ich gewusst habe ich muss mir hilfe holen, weil alleine schaffe ich das nicht... habe dann eine Therapie angefangen die bis heute andauert! und seit diesen 2 jahren geht's auch bergauf mit mir - sicher, es gab viele rückschläge, aber ich bewege mich doch nach vorne ;)
ich habe genau aus demselben grund wie du keine freunde, meine Familie oder meinen freund (mit dem ich seit 4 jahren zusammen bin) eingeweiht - ich will nicht dass sie mich mit den Augen der Bulimie sehen... ich will ICH sein in ihren augen!! obwohl ich jetzt langsam zu begreifen beginne, dass die Bulimie auf ein teil von ist, mit dem ich mich versöhnen muss damit ich in frieden leben kann...

ich finds auf jedenfall super, dass du hier bist und den mut hast dich mit der Bulimie auseinanderzusetzten! für mich war es ein großer schritt mich hier vor anderen betroffenen ein wenig mehr zu öffnen, und ich bereue es nicht ;)

ich wünsch dir eine friedliche nacht , LG

Re: Hi

#5
Oh mei,
du musst sicher total stolz auf dich sein, dass du nicht aufgibst und dich mit deiner Krankheit auseinandersetzt. Du hast bestimmt schon wahnsinnig viel erreicht in den letzten Jahren. Das motiviert mich gerade unglaublich und gibt mir Hoffnung, dass ich auch endlich stark genug bin um endlich in eine neue Richtung zu steuern. Bin ja fast zu Tränen gerührt.
Ich hab mir das auch einfacher vorgestellt, so als ob man einen Schalter umlegt und schwupp gesund ist... Deshalb hab ich auch immer wieder aufgeben bisher.
Aber ja, ich bin froh, hier zu sein. Und wenn ich wieder aufgeben will, nehm ich mir ein Beispiel an all den tapferen Usern hier, die sich nicht kleinkriegen lassen.
Wünsch dir ein wundervolles Wochenende :)
Liebe Grüße