
ich bin 19 fast 20 Jahre alt , weiblich und habe seit über 3 Jahren schon Bulimie. Alles fing vor 4-5 Jahren an als ich aus "Spaß" mit einer Freundin eine Diät anfing..dabei hatte weder sie noch ich das nötig. Ich war schon damals von Natur aus schlank aber nein zu dem Zeitpunkt wollte ich natürlich dem Magerwahn-Ideal entsprechen (totaler Irrsinn)- zumindest schaffte ich es abzunehmen und mich ins UG zu hungern. Süßigkeiten und Fastfood habe ich mir damals alles verboten bis ich dann mal sündigte und mich das schlechte Gewissen plagte ( wollte ja meine dünne Figur behalten) und dann fing ich halt an mich zu erbrechen. Damals waren das im Vergleich zu heute natürlich überhaupt keine Mengen aber schon der Anfang wie ich zur Bulimie geraten bin. Mit der Zeit nahm ich auch wieder zu, da ich eingesehen hatte wie ungesund das alles für meinen Körper war. Ich aß wieder so ziemlich normal und mein Gewicht pendelte sich ein. Wirklich an hungern und extreme Diäten verschwendete ich keinen Gedanken mehr, aber ich hatte mit ziemlichen Frustsituationen und starken familiären Problem zu kämpfen und fing an mir aus Frust haufenweise Nahrung reinzuschaufeln obwohl ich normal geregelt gegessen hatte...es sollte glaub ich einfach eine Art "Selbststrafe" sein und ich wollte mir selbst Schmerzen zufügen, indem mein Bauch vor Völle schmerzte. Das Gefühl der Völle und den drückenden Bauchschmerz hielt ich nicht aus, sodass ich mich übergab...die Fressanfälle und das anschließende Erbrechen wurden eine Ablenkung für mich..so konnte ich mich für eine kurze Dauer von den eigentlichen Problemen abwenden---> ich tat es immer häufiger ...nahezu täglich. Ich habe schon sehr schnell erkannt wie krank das ist und das es so nicht weiter gehen kann, daraufhin folgten auch wieder cleane Tage und Wochen aber länger als 1 Monat ohne Anfall habe ich es nie geschafft.
Ich verstehe mich selbst einfach nicht....weshalb ich es nicht lassen kann...ich fühle mich auch so oft müde und abgeschlagen , darunter leide ich auch sehr da ich zu kaum was komme was ich mir vornehme. Wünsche mir doch einfach mal aktiv am Tag teilnehmen zu können....Vor allem tue ich es nicht mal mehr um ein niedriges Körpergewicht zu erreichen, sondern einfach so...weil ich mich dazu gezwungen fühle. Es ist wirklich eine Art Zwangshandlung und wenn ich versuche mal 2 Wochen clean zu bleiben, bedeutet das jeden Tag einen enormen Leidensdruck für mich. An Tagen wo ich bei Freunden oder bei meinem Freund bin habe ich gar kein Verlangen danach, es überkommt mich nur immer wenn ich zuhause bin. Mein Essverhalten ist ganz normal soweit, ich hungere auch nicht nach Fa's aber sie tauchen trotzdem immer wieder auf.
Versuche schon Lösungen zu finden eventuell würde es mir besser gehen, wenn ich von meiner Mutter ausziehe!? Aber denke wiederum das Problem liegt im Kerninneren...es gibt sicher viele Menschen, die in gestörten Familien aufgewachsen sind und mit vielen Niederschlägen zu kämpfen haben und keine Ess/Brechtsucht entwickeln.
Von Außen würde bestimmt niemand meinen, dass ich in so einem Teufelskreis stecke..vill könnte man höchstens an meiner Narbe am Handrücken Verdacht schöpfen aber sonst ??? Ich verleugne meine Krankheit auch vor Freunden und Familie, da ich niemanden habe der dies verstehen würde. Meine beste Freundin ist die einzige Person, die davon weiß aber als völliger Normalo bezüglich des Essens versteht sie mich nicht...nehme es ihr ja nicht übel aber schade ist es trotzdem. Dies ist auch ein Grund weshalb ich mich im Forum angemeldet habe, lese schon seit 3 Jahren mit aber dachte immer dass ich selbst irgendwie schaffe und wollte mich nicht ständig mit der Krankheit konfrontieren sondern habe gehofft, dass ich einfach mal aufhören kann irgendwann.
Über eine Antwort oder PN Nachrichten zum Austausch wäre ich sehr erfreut, mir würde es sehr gut tun mich mal mit "Leidensgenossen" darüber zu unterhalten und auch Therapiemöglichkeiten genau zu erfragen.
Liebe Grüße