Hallo ihr Lieben,
auch ich will mich mal kurz vorstellen. Ich bin Maite und bin durch "Zufall" auf dieses Forum gestoßen. Ja, auch mich beschäftigt die ES seit vielen Jahren. Ich bin jetzt 27, doch im Grunde begleitet micht dieses Thema seit ich 14 bin in den verschiedensten Formen. Eigentlich halte ich mein Gewicht seit bestimmt sechs Jahren auf einem normalen Niveau und auch mein Essverhalten war bis vor einem halben Jahr soweit ok - aber der Zwang, es ständig kontrollieren zu wollen, hat mich nie verlassen.
Im letzten halben Jahr haben aber so viele Veränderungen in meinem Leben stattgefunden, ich habe mich so unwohl gefühlt und bin auch jetzt noch ziemlich unsicher. Seitdem K* ich auch immer wieder, obwohl ich mir natürlich jedes Mal vornehme, dass es das letzte Mal war! Zwar kommt es nicht oft vor, dass es mein Leben völlig zerstört, aber natürlich weiß ich, dass es nicht ok ist und nur immer schlimmer wird, wenn ich nicht aufhöre. Und ich will es wirklich aufgeben! Aber der Hunger ist manchmal so groß. Und auch wenn ich weiß, dass es seelischer Hunger oder Unsicherheit ist, die mich zum ES treibt, ist es mir in den letzten Monaten nicht gelungen, es völlig sein zu lassen. Ich habe das Gefühl, in mir muss sich wieder etwas ändern, denn allein durch meine Willenskraft funktioniert es einfach nicht.
Deshalb bin ich auf der Suche nach Menschen, mit denen ich mich austauschen kann - die das gleiche Problem auch haben. Vielleicht finden sich auch hier ein paar Menschen, die mir helfen und denen ich helfen kann.
Liebe Grüße,
Maite

Hallo Maite

Herzlich Willkommen im Forum!

Ein erster Schritt in Richtung Heilung ist die Einsicht. Und die hast du ja. Die Umsetzung ist leider nicht allzu einfach. Vor allem, wenn einen die ES schon so lange begleitet wie dich. Eigentlich dein halbes Leben

Weiß jemand von der ES?

Maite hat geschrieben:Deshalb bin ich auf der Suche nach Menschen, mit denen ich mich austauschen kann - die das gleiche Problem auch haben. Vielleicht finden sich auch hier ein paar Menschen, die mir helfen und denen ich helfen kann.

Ich bin mir sicher, dass du hier genügend Menschen findest, die dich verstehen und mit denen du dich austauschen kannst.


Liebe Grüße
Jersey

Hallo Jersey,
danke für deine Antwort. Du hast recht, es ist wirklich nicht leicht, da raus zu kommen. Obwohl ich irgendwie auch nicht akzeptieren will, dass es einen das ganze Leben begleitet. Aber wenn ich so zurückschaue, dann muss ich zugeben, dass es nie ganz weg war, auch wenn das Äußere(auch mein Verhalten) so schienen. Naja, jetzt geht es ja erstmal ums Jetzt.
Ich freu mich, dass du geantwortet hast. Ja, ein paar Freunde wissen davon, aber es ist eben doch etwas anderes. Mein Freund weiß aber nicht, das ich auch k*, darüber habe ich bisher nur mit zwei sehr engen Freundinnen gesprochen - weil ich glaube, es zu verheimlichen, macht es nur noch schlimmer. Gerade wohne ich alleine, und es kam, wie gesagt durch den Umzug und berufliche Veränderungen viel durcheinander in meinem Leben. Aber gerade das alleine Wohnen macht es natürlich schwieriges, da ich machen kann, was ich will. Es kommt zum Glück "nur" so zweimal die Woche vor - auch mal etwas weniger und mal etwas öfter. Trotzdem schlimm! Es macht mich traurig, weil ich manchmal dasn Gefühl hab, einfach nicht raus zu kommen... immer wieder dieser gleiche bescheurte Fehler!!
Sorry, dass ich mich hier wiederhole und Danke für die Anteilnahme!
Und wie ist es bei dir? Tust du es noch? Was hilft dir, es nicht zu tun?
Lg. Maite

Hallo Maite

Ja, der Absprung ist sehr schwierig. Ich war aber auch nicht lange krank. Bulimisch war ich ca. 1 Jahr, vorher neigte ich eher dazu, zu wenig zu essen.
Naja, was mir hilft?! Der Gedanke, dass ich nicht ewig so weitermachen will, ständig ans essen denken wollte, meine Zeit damit verschwende zu fressen und zu k***, Verabredungen absagen etc. Das half mir damals etwas - jetzt hilft mir meine Tochter! Ich will ihr eine gute Mutter sein.

Maite hat geschrieben: Es kommt zum Glück "nur" so zweimal die Woche vor - auch mal etwas weniger und mal etwas öfter. Trotzdem schlimm! Es macht mich traurig, weil ich manchmal dasn Gefühl hab, einfach nicht raus zu kommen... immer wieder dieser gleiche bescheurte Fehler!!

Ja, ich weiß was du meinst... Man nimmt sich vor, es wäre das letzte mal gewesen und ein paar Tage/Stunden/Wochen später hängt man wieder über der Schüssel.
Leider ist es wirklich nicht einfach aufzuhören. Ich stelle mir es auch schwierig vor, wenn man schon so lange krank ist.

Denkst du über eine Therapie nach?
Wäre das eine Option??

Liebe Grüße
Jersey

Naja, ich mach das mit dem k* zum Glück erst seit nem halben Jahr. Da hatte ich mich mich vielleicht falsch ausgedrückt. Bei mir fing es eigentlich mit 15 an, dass ich abnehmen wollte. Von der Magersucht mit 16 bin ich dann in die ES allgemein gerutscht, die ständige Beschäftigung mit dem Essen und dem Gewicht. Was ich sagen will, dass das mit dem k* neu ist!
Wenn ich das schon so lange machen würde, wär es tatsächlich noch schwieriger. Aber trotzdem merke ich, dass es in diesen speziellen Momenten noch schwer fällt, das "Programm" zu stoppen. Ich finde das mit dem k* fast noch schlimmerf als den Zwang und die ständige Kontrolle. Aber nichts von beidem ist gut.

Den Gedanken, dass ich nicht damit weitermachen, sondern mich stattdessen dem Leben und all meinen Gefühlen stellen will, habe ich auch. Deshalb bin ich hier. Und ich weiß auch, dass es eine seelische Krankheit ist, die Ursache also woanders liegt. Aber die Gewohnheit ist auch stark. Ich habe schon einige Therapien gemacht, aber momentan geht das nicht, weil die Kasse das nicht zahlt, und es muss auch ohne gehen, wenn man sich schon so viel mit sich auseinander gesetzt hat.

Dass der Wunsch, eine gute Mutter zu sein, dir hilft, kann ich mir sehr gut vorstellen. hast du es denn als Mutter gar nicht mehr getan? oder hast du auch noch Rückfälle? Was natürlich nicht heißen soll, dass ich deshalb jetzt sofort ein Kind in die Welt setzen will...Trotzdem interessant, denn ne gute Freundin von mir ist auch durch die Geburt ihres Kindes davon weggekommen. Also war es das, was dir geholfen hat, da auf einmal etwas anderes Wichtiger war?

Hallo Maite,

Ah, ok. Sorry, da hab ich dich wirklich falsch verstanden. 6 Monate sind noch nicht allzu lange. Da ist die Change, es alleine zu schaffe, weitaus größer. Ich war auch nicht länger bulimisch. Habe relativ schnell gemerkt, dass ich so nicht weitermachen will und dagegen angekämpft. Das ging natürlich nicht von dem einen auf den anderen Tag. Rückfälle hatte ich immer mal wieder. Aber bis zu Schwangerschaft war ich schon gesund. Hatte also eigentlich keine Rückfälle, seitdem Emily da ist. Nach der Schwangerschaft hatte ich kurzzeitig etwas mit meinem Gewicht zu kämpfen, da ich etwas zugelegt habe. Nach relativ kurzer Zeit aber hatte ich das auch wieder unten. Gehört eben dazu, dass man in der Schwangerschaft zunimmt

Maite hat geschrieben:Also war es das, was dir geholfen hat, da auf einmal etwas anderes Wichtiger war?

Da ich nie in Therapie war, muss ich natürlich noch immer darauf achten, dass ich nicht in eine alte Gewohnheit rutsche - machmal kommen die Gedanken ans Abnehmen wieder. Jedoch weiß ich jetzt, dass ich durch diese Gedanken meine wahren Probleme nur in den Hintergrund drängen will.
Aber mir geht es gut - die Bulimie bin ich zum Glück schon lange los!
Und ich will sie auch nie wieder zurück!
Ich habe diese Zeit als äußerst anstrengend und schwierig in Erinnerung.


Wie gings dir denn die letzten Tage?



Liebe Grüße
Jersey