Ein bisschen Austauschen?

#1
Hi,

also ich bin etwas nervös, ich bin auch zum ersten Mal in so einem Forum und weiß nicht genau was ich jetzt schreiben darf und was nicht...

Ich bin 17 und hab schon seit ca. fünf Jahren Bulimie... Davor hatte ich aber auch schon ein ziemlich gestörtes Essverhalten, also eigentlich kenn ich's gar nicht anders.

Jedenfalls geh ich jetzt zum zweiten Mal in eine Klinik, nachdem es beim letzten Mal nicht so gut geklappt hat, und zur Zeit hab ich ein paar Zweifel und wollte einfach mal sehen, ob es jemanden gibt, der meine Probleme kennt und mit dem ich mich vielleicht ein bisschen ausstauschen kann :)
Vielleicht kennt ihr das- fast alle in meiner familie tun so, als würde ich total übertreiben und sagen dauernd entweder direkt sachen wie Alle Leute haben Probleme also stell dich nicht so an!, oder sie drücken es eher indirekt aus.
Das macht mich total fertig und ich krieg dann immer riesen Selbstzweifel, so als würde ich mich wirklich nur in was reinsteigern. Eigentlich kann ich mir meine Krankheit schon eingestehen, aber wenn dann sowas kommt, ist ja klar dass man da unsicher wird.

Ich dachte mir es wär einfach schön sich mal auszutauschen :)

Lg Alex

Re: Ein bisschen Austauschen?

#2
Hi du!

Ich finds gut, dass du eine Therapie machst, das ist sicher ein guter Anfang. Vor allem dass du dich nicht unterkriegen lässt und es nochmal probierst, obwohl schon einmal eine Therapie daneben ging.

Ganz mies finde ich das Verhalten deiner Familie.
Ich kann mir vorstellen, dass es schwer für sie ist damit umzugehen und es zu verstehen, vielleicht wollen sie es nicht nur dir sondern auch sich selber schönreden, aber das ist ja wohl der völlig falsche Weg.

Dann hilft eine Therapie sicher am besten. Gerade aus dem Grund: die therapieren keinen der in ihren Augen völlig gesund ist und keine Therapie braucht. Das ist also schonmal ein Zeichen, dass du Recht hast damit dass du krank bist und Hilfe brauchst.

Hast du mal versucht es deiner Familie wirklich zu erklären und deutlich zu machen? Kann mir vorstellen, dass das noch schwerer ist nach solchen Reaktionen, aber vielleicht liegt es ja auch am fehlenden Wissen und Verständnis von ihrer Seite.

Für mich wär so eine Reaktion schrecklich, gerade weil ich weiß wie verdammt schwer es ist sich selbst einzugestehen, dass man krank ist und das Verhalten nicht normal. :(


Viel Glück für deine Therapie, wird sicher besser laufen als beim ersten Mal! :)

Ganz lieben Gruß,
jiji

Re: Ein bisschen Austauschen?

#3
Danke für die superschnelle antwort!

also, ich hab bestimmt schon tausendmal mit meinen eltern darüber geredet. zuerst hab ich mich das zwar nie getraut, aber dann war ich für ein jahr im ausland und da ging's mir dann immer schlechter, also hab ich mich irgendwann meiner mutter anvertraut.

Sie macht immer so indirekte Kommentare, die mich total verwirren. Mit meinem Vater hab ich auch schon so oft darüber geredet, aber er zieht sich total zurück und meldet sich wochenlang nicht und so. Das ist echt total enttäuschend. Ich frag mich dann immer nur: Vielleicht KANN er das ja unmöglich verstehen? Aber andererseits hab ich das Gefühl, es interessiert ihn nicht mal besonders. Vor einem halben Jahr hab ich ihm z.B. die Nummer von meiner Therapeutin gegeben, aber er hat nie angerufen und sich dann irgendwelche Ausreden ausgedacht. Dass er es nicht mal versucht, ist wahrscheinlich enttäuschender als dass er es nicht versteht, weißt du?

Also ich schwanke halt ständig zwischen diesen beiden Gedanken- dass andere Leute einfach nicht verstehen KÖNNEN, und dann wieder dass es trotzdem einfach enttäuschend ist wie sie damit umgehen. Ich weiß irgendwie nie was richtig ist, oder wie ich dann reagieren soll! Man kann dann ja auch nicht einfach sagen Okay, du hast mich nicht unterstützt, jetzt will ich nichts mehr mit dir zutun haben.

Man, das ist ziemlich verwirrend :(

Re: Ein bisschen Austauschen?

#4
Ich kann dich da total verstehen, ich wüsste auch nicht wie ich reagieren würde. Ich weiß aber ohnehin, dass ich bei meiner Familie dieses Thema lieber nie anspreche.

Das einzige was ich mir vorstellen kann um das Verhalten... naja, nicht zu entschuldigen, aber zu verstehen, ist dass sie wirklich nicht nur zu wenig Wissen darüber haben und es nicht verstehen können, sondern dass sie auch einfach völlig überfordert sind mit der Situation. Es ist für Eltern sicherlich alles andere als leicht zu hören, dass das eigene Kind so etwas hat. Sie machen sich wahrscheinlich Vorwürfe, dass sie nichts gemerkt haben und fragen sich ob sie nicht was hätten tun können um es von vorn herein zu verhinden.
Vielleicht weigert sich dein Vater auch deshalb bei der Therapeutin anzurufen. Einfach aus Selbstschutz, um es nicht an sich heranzulassen. Wenn er es nur von dir hört kann er sich und dir einreden es sei halb so wild, aber deine Therapeuting würde ihm vermutlich die Augen öffnen und das will er vielleicht verhindern.
Das ist das einzige womit ich mir das Verhalten und auch die herunterspielenden Reaktionen erklären könnte. Nicht bösartig gemeint, sondern bloße Hilflosigkeit.

Was man dagegen macht, gerade wenn sich die Eltern auch gegen Aufklärung zu dem Thema wehren... da bin ich überfragt. :/

Lieben Gruß!

Re: Ein bisschen Austauschen?

#5
Hallö und Willkommen Alex ;)

Eine solche Reaktion kann und will ich einfach nicht nachfolziehen, denn es sind deine Eltern und Familie!
Jedoch da hat jiji recht, ist es sehr wahrscheinlich eine Reaktion der Hilflosigkeit.
So reagiert meine Mutter auch, wenn ich sie mit etwas Konfrontiere, was ihr so garnicht passt, oder etwas, was sie einfach nicht verstehen kann. Ich glaube das ist so mit ein Grund warum ich es nicht erzähle, noch ein Grund ist, sie ist Physisch und Psychisch sehr instabil.

Nun, da ich mit solchen reaktionen der Eltern nicht vertraut bin, es also nicht am eigenen leib erfahren habe, und auch noch nicht von freunden sowas gehört habe oder so, kann ich dir da leider nicht viel weiterhelfen.
Das war deine Familie macht, ist ein reiner Instinkt, schlechte dinge, sowas wie Krankheiten sind nicht gut, und darum fahren sie sich ein und versteifen. Deswegen bleiben sie auch auf ihrer Meinung sitzen.

Ich kann dir nun noch Raten, schau dich hier im forum um, und du merkst, dass du mit deinen Problemen nicht alleine bist. Das habe ich auch getan und das Gefühl der Hilflosigkeit und der Einsamkeit, wegen dieser Krankheit ist nicht ganz weggegangen, aber es hat mir sehr geholfen auch wenn ich erst seit kurzem hier bin.
Weiterhin wünsche ich dir viel Erfolg bei deinen Eltern, und ich hoffe du schaffst das ;)

MFG _OSashisuO_

Re: Ein bisschen Austauschen?

#6
Hei Alex.

ich bin auch grade neu in dem Forum :wink:


Ich selbst kenn auch das problem. zwar ist es bei mir nicht so ausgedehnt aber
es ist halt bei mir so, dass ich schon vor Monaten mit meiner Mutter drüber geredet habe und ihr gesagt habe, dass ich in eine Klinik möchte. Jedoch war sie nicht der meinung mich da unterstützen zu müssen. Jetzt bereue ich es mich damals nicht dafür eingesetzt zu haben, weil ich jetzt nur viel tiefer in der Krankheit drinstecke.

Ich hoffe dass du auf jedenfall Unterstützung von deinen Eltern bekommst.


LG Babyboo

Re: Ein bisschen Austauschen?

#7
Hey,

danke an euch alle für die schnellen Antworten! Ich hab mich total gefreut :)

Also ja, das mit meinen Eltern ist schon blöd, vor allem dieses Gefühl, dass man ganz allein damit ist. Ich meine, wahrscheinlich würd ich das auch nicht verstehen, wenn ich's nicht selber hätte.
Bei mir ist das so, dass ich IMMER denke alle Leute gucken mich an und denken sich insgeheim so was wie Oh Gott wie sieht die denn aus? So als wüssten sie von meinem "Geheimniss", obwohl das ja eigentlich Quatsch ist. Wenn ich z.B. für einen FA einkaufe hab ich das Gefühl sogar die Leute an der Kasse gucken mich komisch an, es ist mir einfach total peinlich. Das find ich echt schrecklich- egal wo ich bin, ich denk immer, dass man mir ansehen kann, dass ich nicht "normal" bin.
Und das merkwürdige ist, das Übergeben selbst find ich gar nicht so schlimm, eher die Heißhungerattacken :/
Kennt ihr das vielleicht, dass ein Teil von euch im grunde schon weiß, dass es nicht richtig ist was man macht, aber eigentlich will man gar nicht damit aufhören? Ich könnte mir nicht mal vorstellen, jemals normal zu essen und mir nicht mehr ständig Gedanken darüber zu machen, wie ich aussehe.

Dabei ist das so anstrengend!

Re: Ein bisschen Austauschen?

#8
Ja das kenne ich ..

Es ist einfach so ein Minerwertigkeitskomplex .. ich denke die ganze zeit, ich sei noch viel dicker als ich es jetzt schon bin, dabei sagen meine freunde ich sei garnicht so dick. Und immer wenn ich irgendwo hingehe, sei es eine Cocacola light oder sonstwas holen, ich habe immer das gefühl die Leute starren mich an und denken sich, "das Arme dicke Mädchen" oder " wie hässlich ist die denn" .. Das ist immer so eine sache, meine freundinnen finden es garnicht so, aber es ist einfach so,

Man kann da aber auch garnichts gegen machen D: das ist das problem, egal was man macht, es bleibt dieses gefühl .. :(
Da kann ich dich so gut verstehen ..


MFG _OSashisuO_

Re: Ein bisschen Austauschen?

#9
ja stimmt, genauso geht's mir auch...

Manchmal red ich mit meiner Freundin darüber, die hat ein ziemlich ähnliches Problem, und dann können wir immer darüber lachen, z.B. dass wir denken die Leute bei einem bestimmten Bäcker kennen uns schon und deshalb fahren wir lieber zehn Minuten weiter zu einem anderen Bäcker, damit es nicht so peinlich ist...
Wenn ich bei Verwandten bin denk ich auch ständig, die gucken jetzt genau was ich esse und ich weiß nie, ist das jetzt "normal" wieviel ich esse oder zu wenig oder zu viel..?

Was ich auch echt stressig finde ist dass ich immer darauf achten muss, was genau ich bei einem FA jetzt esse, weil manches geht einfach schlecht wieder raus.. :/

Ich hoffe nur, dass es diesmal in der Klinik besser klappt. Früher dachte ich immer, Essstörungen passieren nur Leuten unter zwanzig, so als wäre das so eine Krankheit, die man nur beim erwachsenwerden kriegt. Aber es gibt ja auch so viele Leute, die älter sind, und dann krieg ich immer total Panik, dass es bei mir nie wieder weg geht!

Re: Ein bisschen Austauschen?

#10
Hallo ich bin balt 15 und habe schon lange essstorungen erst habe ich alles in mir rein geschtopft und dann alles widet raus gek* ich habe schon *kg runder bin aber noch nicht zufriten ist das normal ich wog *kg und jetzt *kg und bin 170cm groß alle sagen ich bin dun genuch ich full mich so dick konnt ihr mir helfen p.s. kuckt ihr auch immer wenn ihr wo seid wo ihr noch nicht ward ob es ein wc gibt ich finde das nicht normal :?:
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