Und wieder jemand, der sich gern vorstellen würde :)

#1
Hallo zusammen,

ich lese seit ein paar Wochen hier im Forum mit und habe auch schon ein paar Beiträge gepostet. Aber ich dachte, dass ich mich vielleicht doch erst mal hier vorstellen sollte :)

Also, ich bin 23 Jahre alt, habe seit etwa 3 Jahren Bulimie und schon zwei Therapien (jedoch nicht abgeschlossen) hinter mir. Mein Vater starb als ich etwa 3 Jahre alt war und meine Mom hat mich und meine ältere Schwester allein groß gezogen. Sie hat zwar seit über 10 Jahren einen neuen Partner, ist jedoch nicht glücklich bzw. verliebt (beruht auf Gegenseitigkeit) und ich bekomme davon viel mit. Vor allem in der Vergangenheit hat sie mir oft ihr Leid erzählt etc. Außerdem ist sie alkoholabhängig. Es gab sehr viele für mich belastenden Situationen in meiner Kindheit, die mich wahrscheinlich doch stärker geprägt haben, als ich dachte. Ich habe seit 9 Monaten einen tollen Freund, er lebt allerdings in Australien, so dass ich ab Juli erst mal nach Australien gehen werde. Ich freue mich schon sehr darauf, die Zeit bis dahin ist für mich allerdings quasi unerträglich! Vor meiner jetzigen Beziehung hatte ich über 6 Jahre keine Beziehung und habe daher nun endlich das Gefühl, geborgen und geliebt zu werden.
Allerdings ist die Bulimie auch während unserer Beziehung nicht weg gegangen, auch wenn sie in der Zeit, die ich mit ihm verbringen, viel viel besser ist. Ich bin mittlerweile ein wenig verzweifelt, was ich noch tun könnte, damit ich endlich wieder ohne ES leben kann! Mein Verstand weiß so vieles, aber an der Umsetzung scheitert es dann doch immer wieder. Ich habe auch ein sehr geringes Selbstbewusstsein, auch wenn es dazu objektiv keinen Anlass gibt, das weiß ich vom Verstand her ja. Trotzdem habe ich die übelsten Verlustängste bzgl. meines Freundes und muss immer wieder von ihm hören, dass alles okay ist. Dann habe ich wiederum Angst, ihn durch das andauernde Nachfragen so nerve, dass er irgendwann auch die Nase voll hat. Ein Teufelskreis.

Jedenfalls hoffe ich sehr, dass ich durch dieses Forum vielleicht irgendwie lerne, andere Strategien v.a. zur Stressbewältigung zu erfahren und wie ich an meinen Selbstzweifeln arbeiten kann. Denn momentan ist es wirklich sehr, sehr belastend und ich bin einfach nur noch von innen traurig :-(


So, dann war es das erst mal von mir. Hätte noch tausend anderer Dinge schreiben können ;) aber vielleicht reicht das erst mal für den Einstieg bzw. das Vorstellen ;)


Es grüßt euch
black_white
Auf Regen folgt Sonne.

Re: Und wieder jemand, der sich gern vorstellen würde :)

#2
hey black_white,

herzlich Willkommen!!!

Ich habe mich an ganz vielen Stellen deiner Vorstellung wiedergefunden: auch meine mama hat mir schon sehr früh von ihren problemen erzählt, ich habe auch eine fernbeziehung, werde in ca einem halben jahr evt auch zu ihm ziehen, allerdings ist er nicht ganz so weit weg wie dein freund ("nur" 1000km etwa). verlustängste spielen bei mir/uns auch eine große rolle. und auch ich meine vom verstand her alles doch ganz gut verstanden zu haben, was sicher mit dem früh erwachsen werden (müssen) zu tun hat...bin rational also ganz fit, nur meine gefühle sind entweder nicht vorhanden oder total chaotisch
und diese innere traurigkeit kenne ich -wie viele andere hier- leider auch sehr gut.

warum hast du denn die therapien nicht beendet? würdest du evt noch einmal eine machen? bzw könntest du in australien eine machen?
wie lang hast du denn vor nach australien zu gehen?
weiß dein freund von der bulimie? oder habt ihr auch schonmal längere zeit zusammen verbracht?
mein freund weiß von der bulimie, und wenn ich bei ihm bin läufts auch meist viel besser (bzw muss ich da eher aufpassen nicht zu wenig zu essen), aber als ich mal richtig "lange"-ca 1monat- bei ihm war, hab ich mich dann schon sehr auf zuhause "gefreut" um wieder ungestört FAs haben zu können (blöd)... würdest du in australien bei ihm einziehen?

so, genug mit fragen gelöchert :wink: , musst ja auch nicht antworten wenn du nicht magst oder es zu privat ist. find das nur interessant wie du das siehst, da du ja in einer ähnlichen situation bist.

zum verstehen aber dennoch nicht umsetzten, kommt jetzt noch ein altkluger tipp: geduld. ich bin selbst kein geduldiger mensch, aber wenn man zu streng zu sich ist bringt das ja auch nichts.. ich weiß es vom verstand und ich kenne mittlerweile auch alternativen zur stressbewältigung, aber wenn ich doch auch weiß was ganz sicher immer zum stressabbau hilft kann ich ja nicht verlangen, dass nur weil mein köpfchen jetzt weiß dass das schlecht ist, ich das (FA, erbrechen etc) in stress situationen nicht mehr mache. ich übe immer wieder alternativen (yoga, sport, etc) und irgendwann nach vielen wiederholungen wird mein "ich" hoffentlich erkennen, das das ja auch hilft...aber wenns mal nicht klappt mit dem alternativen ausprobieren, sollte man sich dafür nicht noch /zusätzlich) hassen...gelingt mir auch nicht immer, aber wenn dann hilfts mir zumindest schon.

was hast du denn zur stressbewältigung schon so ausprobiert? bzw an dingen die man tun kann um stress garnicht erst aufkommen zu lassen, was ja meist einfacher ist als in einer stressituation selbst "kühlen kopf" zu bewahren

liebe grüße
hope

Re: Und wieder jemand, der sich gern vorstellen würde :)

#3
Hallo hope :)

Vielen Dank für die schnelle Antwort! Deine Fragen sind auf keinen Fall zu privat, ich bin sehr dankbar dafür mich mit anderen Betroffenen auszutauschen! Vor allem, weil man ja wirklich so viele Parallelen finden kann.
Ich habe die erste Therapie abgebrochen, weil ich mit meiner Therapeutin überhaupt nicht klar kam. Es ging mir auch nach mehreren Wochen nicht besser und ich hatte überhaupt keine Lust hinzugehen. Sie wollte mir am Ende sogar noch Geld abknöpfen, wenn ich nicht mehr zu ihr komme. Ganz seltsame Geschichte!
Die zweite Therapeutin war super! War auch eine Verhaltenstherapie und es hat mir soo sehr geholfen! Ich habe viele Verhaltensweisen geändert und bin dann für ein Austauschsemester nach Amsterdam (da hab ich dann auch meinen Freund kennen gelernt :)). Das hätte ich mich vorher nie getraut. Durch meinen Austausch musste ich die Therapie dann unterbrechen und in Amsterdam selbst habe ich mich dann entschieden, mein Studium abzubrechen und ein neues Studium in einer anderen Stadt zu beginnen. Dadurch konnte ich meine Therapie dann leider nicht mehr fortsetzen. ich würde auch unglaublich gerne eine weitere Therapie beginnen! Allerdings weiß ich nicht, ob es sich für 2 Monate noch "lohnt" und wie es in Australien damit aussieht, weiß ich (noch) nicht genau. Aber ich weiß, dass ich eine Therapie definitiv brauche, um gesund zu werden.

Ich möchte für mindestens 1.5 Jahre nach Australien, mein Freund weiß auch von der B und ist sehr verständnisvoll und will mir helfen. Allerdings weiß er nicht von meinen FA's und wie oft ich damit zu tun habe. Die längste Zeit, die wir quasi "am Stück" zusammen verbracht haben, waren etwa 5 Wochen. Da habe ich mich dann auch nach einer Weile richtig "gefreut", wenn er in die Uni musste und ich meinen FA's nachgehen konnte. So krank! Da kam es dann auch einmal zu einem richtigen Streit, weil er doch nicht in die Uni ist und ich dann MEGA (!) schlecht gelaunt und zickig war und mich ihm gegenüber scheiße verhalten hab, weil mein "Plan" ja dahin war.. :-( ich könnte mich dafür echt selbst schlagen, aber es ist halt einfach die Sucht, die dann aus mir spricht.

Wir werden, wie schon das letzte mal, erst mal mit seinen Eltern zusammen wohnen. Allerdings wollten wir uns dann eine Wohnung zusammen mit einem Freund von ihm suchen, da freu ich mich auch echt schon drauf! Seine Eltern sind zwar sehr nett, aber auch anstrengend. Weißt du schon, wie du es machen wirst? Also wohnungstechnisch mit deinem Freund?

Ja, an Geduld hapert es bei mir wohl noch so ziemlich ;-) Ich habe schon verschiedene Sportarten, auch mal Yoga, ausprobiert. Ich merke auch, wie gut mir das tut, aber ich schaffe es dann doch nicht so oft, wie ich mir das selber auferlege und dann kommt natürlich die Wut auf sich selbst hinzu, "versagt" zu haben. Was hast du schon alles probiert? Ich dachte auch mal an autogenes Training oder progressive Muskelentspannung, aber hab es noch nie ausprobiert.

Und wie machst du das mit deinem Freund, wenn du merkst, dass gerade mal wieder total die Panik hochkommt? Ich will überhaupt keinen Druck auf meinen Freund ausüben und denke viel zu viel nach, wie ich mich verhalten sollte, anstatt einfach ich selbst zu sein! Ich meine, ich kann mich doch sowieso nicht die ganze Zeit verstellen. Das tut weder ihm noch mir gut. Aber wahrscheinlich kann ich mir einfach (noch) nicht vorstellen, dass er wirklich MICH liebt, egal, ob ich *kg mehr oder weniger wiege, und einfach so, wie ich bin. Er meinte einmal "I think you always feel like you have to impress me" und das ist auch so ein Knackpunkt denke ich. Ich muss doch besonders sein, schön sein, witzig sein, beliebt sein, klug sein usw., sonst verliert er doch in drei Tagen wieder das Interesse an mir! Und so, wie ich bin, bin ich doch so unausstehlich, faul, geizig, egoistisch, unattraktiv.. Oh man, auch irgendwie krank, dass ich so über mich selbst spreche/denke.

So, ich hör erst mal auf und geh jetzt ins Bettchen. Hoffe, ich habe dich mit meinem Schwall nicht erschlagen 8) und freu mich schon auf deine Antwort! :)
Auf Regen folgt Sonne.

Re: Und wieder jemand, der sich gern vorstellen würde :)

#4
hey black_white,
keine sorge, ich bin auch eine viel-schreiberin :wink:
ich würde dir wahnsinnig gerne jetzt noch zurückschreiben und hab auch schon total viel im kopf, aber ich bin die letzten tage einfach nicht dazu gekommen und jetzt schon so müde..antworte dir aber auf jeden fall morgen.
wollte dir das nur schnell schreiben, nicht dass du denkst ich hätte das vergessen.
wünsch dir eine gute nacht
lg hope

Re: Und wieder jemand, der sich gern vorstellen würde :)

#5
Guten morgen Black_White,

ausgeschlafen und fit freue ich mich dir zu antworten:
die sache mit der therapie:
grundsätzlich finde ich es super, dass du einer weiteren therapie nicht abgeneigt gegenüber stehst. manche schaffen es zwar auch ohne, aber auch ich glaub, dass ist sehr sehr schwer..da du ja jetzt nur noch 2monate hast glaub ich auch dass es schwierig ist überhaupt erstmal in der kurzen zeit ein platz zu bekommen. vielleicht kannst du aber -wenn du einen guten hausarzt hast, der von der bulimie weiß- dir ein rezept für psychisch-funktionelle ergotherapie geben lassen. Ich mache das momentan zusätzlich zu meiner tiefenpsychologischen therapie. Die ergotherapie, die ich mache, ist so ähnlich wie verhaltenstherapie denke ich (also so eine richtige verhaltenstherapie hab ich noch nicht gemacht, aber ich stells mir ein bisschen so vor). also ich mach da z.b. wochenpläne, pro u kontra listen, erarbeite listen für alternativen, manchmal male ich auch (z.b. körperumfang geschätzt u real, oder einmal hab ich "wut" gemalt..eigentlich hatte ich da vorbehalte, aber es hat doch noch ein paar sachen verdeutlicht) und ich lerne da entspannungstechnicken, wie z.b. muskelentspannung, reise zum inneren ort oder auch achtsamkeitsübungen...also sehr vielseitig. und das gute ist eben, dass man da "nur" ein rezept vom hausarzt braucht und keinen superlangen antrag für die krankenkasse. Pro Rezept sind 10Stunden abgedekt (allerdings muss man pro rezept, also pro 10stunden 50euro zuzahlen, aber ich denke das ist ok, 5euro pro stunde also). so ist das zumindest bei mir (in deutschland, oder wohnst du in österreich? da weiß ich nicht wie das ist).
ergotherapie ist sicher keine ersatz für eine "richtige" therapie bei einem ausgebildeten therapeuten, aber vielleicht so als notlösung für die 2monate.
außerdem würde ich dir echt raten, dich nach therapie in australien umszuhören. evt schonmal bei deiner krankenkasse abchecken oder z.b. schaun ob es in australien selbsthilfegruppen gibt oder beratungszentren die dir da evt weiterhelfen können. ich könnte mir vorstellen, dass du grade in der anfangszeit evt wenig zeit u lust für sowas hast, also dir das rauszusuchen etc, aber so ein paar "notfall-lösungen" könntest du ja schon im gepäck haben.

Wohnungsmäßig weiß ich noch nicht wie ich das machen werde. eigentlich haben wir gesagt wir ziehen zusammen. aber je mehr ich drüber nachdenke desto mehr zweifel ich an diesem entschluss.
erstmal wird es eine große umstellung sein überhaupt in der selben stadt zu sein. dann genieße ich auch mal meine zeit für mich, in der ich niemanden "beeindrucken" muss.also vor meinem freund hab ich immer ein schlechtes gewissen mal einen tag nur im bett/zu hause zu verbringen, da ich doch die aktive etc sein will.
außerdem natürlich die bulimie. ich glaube er kann sich nicht vorstellen was es wirklich bedeutet..das fängt schon bei den lebensmittel, die er lagert, an. wenn wir zusammen ziehen, muss er entweder darauf verzichten oder sie iwo vor mir verstecken, weil ich momentan zumindet einfach noch nicht so weit bin. er sagt zwar, dass sei kein problem für ihn, denke aber wenn z.b. freunde von ihm mal zu besuch kommen und fragen was die abgschlossene kiste in der küche zu bedeuten hat oder so, er das ganze nicht mehr so locker sieht.
außerdem versucht er mir immer zu helfen und sieht es dann als persönliche niederlage wenn das nicht klappt (er versucht es wirklich so gut er kann denk ich, aber er ist da nicht ganz so feinfühlig und dann kommen schonmal so sprüche wie stell dich nicht so an, ich übertreibe, ich solle nicht so viel denken etc ) und ist dann wütend wenn seine hilfe nicht funktionirt oder ich natürlich erstmal sauer auf seine "tipps" reagiere. er sieht das ganze nicht so als krankheit sondern eher als eine sache die man mit purer willenskraft lösen kann.
zudem war ich früher (als ich bei meinen eltern gewohnt habe) noch viel mehr die Gelegenheits-ausnutzerin. Jetzt, wo ich allein wohne, hätte ich theoretisch jeden tag die möglichkeit, was dem ganzen den "reiz" und druck nimmt (ein bisschen zumindest). würde ich nur zu bestimmten zeitpunkten FAs haben können, würde ich die evt vermehrt schon proviosrisch nutzen (nach dem motto: lieber jetzt, nicht dass später der druck noch größer wird und ich dann keine gelegenheit merh dazu habe..).
also eigentlich ist glaub ich alleine wohnen immer noch das beste für mich. ich brauch noch so einen geschützten rückzugsort. aber ich ahb angst ihm das zu sagen, er wäre dann sicher enttäscht (und dann verlässt er mich bestimmt....) mal sehen, bei mir würde es ja frühstends in einem halben jahr losgehen und wer weiß, vielleicht gehts mir bis dahin auch schon besser. großer nachteil am allein wohnen ist halt diese einsamkeit, aber da könnte er mich dann ja auch mehr besuchen.
Da kam es dann auch einmal zu einem richtigen Streit, weil er doch nicht in die Uni ist und ich dann MEGA (!) schlecht gelaunt und zickig war und mich ihm gegenüber scheiße verhalten hab, weil mein "Plan" ja dahin war.. :-( ich könnte mich dafür echt selbst schlagen, aber es ist halt einfach die Sucht, die dann aus mir spricht.
Genau, es ist die Krankheit und nicht du. Dich selbst dafür erschlagen bringt also nichts...klar ist es blöd und mir tuts im nachhinein auch immer leid. manchmal hilft es mir, wenn ich das in der situation erkenne, dass das die sucht ist, die da terror macht, das meinem freund genau so zu sagen. z.b. ich hab grad druck... da kann er sich dann drauf einstellen und ich distanziere mich so von dem gefühl, indem ich es als krankheits-gefühl/stimme erkenne, die nicht meine ist. das gelingt nicht immer, manchmal ist die stimme zu stark, aber man sollte sich selbst nicht noch zusätzlich dafür nierdermachen. ich denke wir kämpfen mit all unseren kräften dagegen an, aber wenn wir manchmal einfach nicht die kraft haben, dann ist das ok. das nächste mal klappt es dann vielleicht schon besser..

so ähnlich ist das auch mit verlustängsten bei mir. mein freund ist ja dann oft nur der auslöser/trigger für viel tiefer liegende ängste aus der kindheit, die dann wie eine welle über mir zusammenbrechen. als kind habe ich diese angst wahrscheinlich verdrängt, wobei sie da berechtigt war. als kind ist man hilflos, auf andere angewiesen..die enorme angst vorm verlassenwerden ist also begründet. jetzt ist man hingegen erwachsen. man kann sich wehren, ist nicht von anderen abhängig. selbst wenn mein freund mich verlassen würde, wäre ich weiterhin lebensfähig und würde mit großer wahscheinlichkeit trotzdem ein glückliches leben führen (auch wenn ich das manchmal selbst nicht glauben kann). die riesige angst hat also keinen realen ursachen. wenn man das ein bisschen erkennt und in der situation achtsam sich gegenüber ist und sich selbst sagt dass dieses gefühl von früher kommt, dann kann man sich auch da wieder ein bisschen davon distanzieren. meine thera hat gemeint ich solle mich an das erwachsene ich erinnern und damit dann das kleine ich trösten.. gelingt mir bei weitem nicht immer und für mich ist es auch sehr schwierig dass in der situation selbst zu erkennen, aber je mehr ich das übe desto besser wirds. wenn wir uns jetzt z.b. mal streiten kann ich die spannung schon besser aushalten und komm nicht sofort wieder bei ihm angelaufen.

auch das verstellen kenne ich sehr gut. ich will die perfekte freundin sei, (damit er mich zum beispiel ja nicht verlässt).wieder schaut man da meist nur auf die anderen und nicht auf sich (was wollen die anderen, anstatt was will ich). und selbst wenn ich mich fragen würde was ich will, wäre es wahrscheinlich dass man freund mich als die beste frau der welt ansieht. das ist vielleicht auch typisch ES-denken. so schwarz-weiß, entweder ich bin perfekt oder garnichts. aber ich bin mir sicher dein freund liebt dich auch und grade deshalb weil man eben nicht perfekt ist. das macht uns ja besonders. ich liebe ihn auch, obwohl er ein paar sachen an sich hat die mich stören. ich kann mir das aber auch oft nicht vorstellen dass er mich auch mit "fehlern" liebt. manchmal provoziere ich es auch, ich erzähle ihm dann z.b. sachen von der bulimie, und will dass er mir sagt er liebt mich selbst dann noch wenn ich über der kloschüssel hänge...krank! mach ich auch nicht oft. ich denke, ich erwrte von ihm eine so umfassende liebe wie eltern sie gegnüber ihrem kind haben sollte weil ich die früher nicht so ganz mitbekommen hab evt.aber die einzige die sich diese umfassende liebe geben kann bin ich..könnte das bei dir auch so ähnlich sein?

man, man man jetzt hab ich aber wieder ganz schön viel über mich geschreiben. ich hoffe einigermaßen verständlich, aber vielleicht hast du ja auch so erfahrungen gamcht bzw kannst dich in ein paar sachen wiederfinden?

hast du in australien denn auch schon ein paar freundschaften geschlossen? vielleicht sogar eine freundinn, die du "einweihen" kannst und die dich unterstützen kann? es ist zwar lieb dass dir dein freund auch seine unterstützung zusichert, aber du hast ja auch geschrieben, dass er das ganz ausmaß nicht so wirklich kennt...
und weißt du schon was du in australien machst? studium, job? evt ein hobby?

ganz liebe grüße und noch einen schönen tag
hope

Re: Und wieder jemand, der sich gern vorstellen würde :)

#6
hey hope,

vielen dank für deine Antwort! ich hab mich sehr gefreut, als ich wieder von dir gehört habe. und du hast wirklich in einigen dingen recht! ich wollte dir gerade aber auch nur bescheid sagen, dass ich mich morgen dann mit einer ausführlicheren Antwort bei dir melde - bin jetzt zu müde, um noch irgendwas auf die reihe zu kriegen.

wünsch dir noch einen schönen Abend + bis morgen :-)
Auf Regen folgt Sonne.

Re: Und wieder jemand, der sich gern vorstellen würde :)

#7
Hallo hope :)

Wie versprochen kommt jetzt eine ausführlichere Antwort. Ich hatte in den letzten beiden Tagen einen ziemlichen Durchhänger, daher schreib ich erst jetzt. Ich weiß auch nicht warum, aber ich kann mich momentan für gar nichts motivieren. Jede Kleinigkeit erscheint mir als Riesenakt, ich lasse Vorlesungen sausen und kann mich nicht konzentrieren oder die Texte für die Uni lesen. Das regt mich selbst so auf, dass ich Tage nur mit Essen und K***** und wenigen anderen Dingen fülle! Dabei lief es doch schon besser und ich weiß, dass ich so nicht mein Ziel erreichen werde.

Jetzt zu deiner Antwort. Das mit den 10 Stunden psychisch-funktioneller Ergotherapie hört sich total super an! Ich wohne auch in Dtl. und werde mich da die Tage mal drüber informieren. Das ist eine sehr gute Übergangslösung finde ich :) Und du hast Recht, ich sollte mich auch mal bei meiner Krankenkasse informieren über meine Möglichkeiten in Australien. Ich bezweifle zwar, dass mir da irgendwas zusteht, aber man weiß ja nie.

Das mit dem Beeindrucken und die Aktive spielen kenn ich sooo gut! Mein Freund ist generell ein sehr aktiver, naturverbundener Mensch, der sehr gerne campen geht, bei -3Millionen Grad ins Meer springt oder ne Klippe hochklettert. Da hab ich sehr oft das Gefühl, "mithalten" zu müssen und dass er mich "langweilig" oder "uninteressant", "faul", "unsportlich" etc. findet. Wobei ich viele Dinge auch dann genieße, wenn ich mich erst mal dazu überwunden habe. Ist also so eine Gratwanderung. Aber oft tue ich glaub ich schon Dinge, die ich eigentlich nicht so tun würde bzw. worauf ich nicht so große Lust hab. Aber ich WILL ja auch aktiv sein und viel unternehmen und alles. Ach mensch, das ist so ein hin und her.

Mein Freund sieht die Bulimie genauso als etwas, was man mit Willenskraft loswerden kann. Er sagt immer wieder, ich sollte dagegen kämpfen und dass ich stärker als die Bulimie sei. Und erklärt vieles so rational, was aber für mich so nicht funktioniert. Also ich kann mir rational nun mal nicht sagen, dass ich nicht zu viel gegessen hab und mich jetzt also super gut fühlen müsste und dass ich die Bulimie ja gar nicht brauche usw. usw. usw. Aber ich glaube, dass man als Bulimikerin das auch sehr schwer jemandem vermitteln kann, der davon nicht selbst betroffen ist. Gerade bei mir hat die Bulimie sehr viel mit Emotionen zu tun. Das meinte zumindest meine Therapeutin.

An sich finde ich Alleine-Wohnen auch ganz gut, weil man da noch nicht so sehr diesen Alltagstrott hat und sich vielleicht auch mehr aufeinander freut, wenn man sich sieht. Auf der anderen Seite könnte ich es mir gerade überhaupt nicht vorstellen, nachts ohne ihn einzuschlafen und morgens aufzuwachen, ohne ihn zu frühstücken, mich ohne ihn fertig zu machen... Wenn wir uns gesehen haben, dann haben wir das immer alles zusammen gemacht und das habe ich sehr genossen. Von daher werde ich diese Wutanfälle und Fressgelüste wohl in Kauf nehmen müssen. Auf lange Sicht gesehen ist es außerdem sowieso der Weg, den ich gehen möchte. Schließlich will ich meine Bulimie endlich mal loswerden und einfach NORMAL mit meinem Freund zusammen leben! Er sagt zwar, er liebe mich, egal was ist und ob ich zunehme, aber ich glaube auch, dass er sich schon so denkt, dass er mich so schlank wie ich derzeit bin liebt und das eben schön findet. Im Endeffekt sollte mir das ja auch egal sein, schließlich geht es verdammt noch mal um mich!!! Aber ich denke andauernd daran, ob er mich wirklich noch attraktiv findet, wenn ich mehr wiege. Wie ist das bei dir?

danke für deine aufmunternden Worte! ja, es ist sehr oft einfach die sucht, die aus mir spricht. aber ich glaube, für andere menschen ist das, auch wenn sie das wissen, oftmals und vor allem nach einer gewissen zeit wirklich anstrengend! er tut mir deswegen auch echt leid, dass ich das oft so an ihm auslasse. das will ich doch eigentlich gar nicht :evil: kann denn dein freund gut auf dich eingehen, wenn du ihm dann sagst, dass das der druck ist, der aus dir spricht?

wahrscheinlich haben meine verlustängste denselben Ursprung. hast du irgendwelche Erlebnisse in deiner Vergangenheit, wo du besonders das Gefühl hattest, jemanden um dich herum verlieren zu müssen? ich habe meinen Vater verloren, als ich knapp 3 Jahre alt war und meine mom hat zwar ihr bestes getan, mich und meine Schwester allein großzuziehen, aber sie hat dann nun mal ab einem gewissen Zeitpunkt zur Flasche gegriffen und dadurch hatte ich sehr sehr oft angst, sie auch noch zu verlieren. jetzt, wo ich so darüber nachdenke, wird mir das gerade richtig bewusst. wie viele nächte lag ich weinend im Bett und habe gehorcht, ob meine mom sich noch ein Bier aus dem Kühlschrank holt, ob sie ins Bett geht und ich somit beruhigt einschlafen kann, oder ob sie noch auf dumme Gedanken kommt. einmal hat sie nachts betrunken das auto angeworfen mit Sachen von ihrem Lebensgefährten drin (damals hat er noch nicht bei uns gewohnt). sie wollte nachts betrunken zu ihm fahren und ihm die Sachen geben. sie war damals sehr unglücklich und wütend in der Beziehung (heute hat sie resigniert und ist der Beziehung gegenüber gefühlskalt, also so ne Art Zweckbeziehung) und kam daher auf diese Idee. Meine Schwester und ich sind schreiend und heulend die Treppen runtergerannt (wir müssen wohl irgendwie aufgewacht sein, wir hatten wahrscheinlich in der Zeit einen sehr leichten Schlaf) und sind zum Auto gerannt und haben sie angefleht, wieder ins Haus zu kommen. Das war furchtbar. Wahrscheinlich hatte ich in dem Moment große Angst, meine Mutter zu verlieren. Ich kann mich leider nicht mehr so genau daran erinnern. Jedenfalls waren mehrere Jahre meiner Kindheit stark von der Alkoholsucht meiner Mom und meiner Angst überschattet. Ich hatte Angst, nachmittags nach Hause zu kommen und meine Mutter schon mit dem ersten (oder zweiten? dritten?) Bier anzutreffen. Nun ja.

Ja, von meinem Freund erwarte ich eine derart große Liebe, das kann kein Mensch leisten. Ich habe diese unstillbare Gier nach Geborgenheit, Aufgehobensein, SICHERHEIT !!!!! Aber wie kann ich mir diese umfassende Liebe, wie du es so schön nennst, selbst geben? Ich versuche schon, mir ab und zu etwas Gutes zu tun. Aber wie kann ich lernen, mich endlich anzunehmen und zu akzeptieren, so wie ich bin? Mich einfach zu lieben? Ohne dafür etwas geleistet zu haben? Das fällt mir so unglaublich schwer, ich hab echt keine Ahnung, wie das gehen soll. Wie gehst du da vor?

Ja, ich hab mich schon ein wenig mit den Freunden meines Freundes angefreundet. Die sind alle sehr nett zu mir und ich fühle mich da auch echt wohl! Zum Glück :) Und mit einem Mädchen verstehe ich mich besonders gut. Aber ich hab Angst, ihr davon zu erzählen, weil ich mir eigentlich erhofft habe, in Australien ein "neues Leben" anzufangen, mit Menschen, die davon nichts wissen und sich mir gegenüber ganz unbefangen verhalten können. Das ist manchmal auch sehr schön und Stress abbauend.

Ich fand deine Frage übrigens sehr sehr schön, was ich genau in Australien machen werde :) Also als du meintest "Studium,job,evtl ein Hobby?". Denn die Option Hobby hat in meinem Umfeld noch nie so richtig einer in Betracht gezogen. Also dass ich auch einfach runterfliegen könnte und es mir dann einfach erst mal gut gehen lasse. Ich weiß nicht, ob du es auch wirklich so gemeint hast, aber mir kam (v.a. seitens meiner Familie) in den letzten Monaten sehr viel Druck und Erwartung entgegen, dass ich in Australien doch auf jeden Fall etwas für mein Studium tun muss und nicht einfach nur runterfliegen kann und dann mal schauen. Das muss auch alles für meinen späteren Beruf einen Sinn machen etc. etc. etc. Ich sehe das ja prinzipiell auch so, aber dieser immense Druck "Du musst jetzt ein Stipendium kriegen. Du musst ein bezahltes Praktikum bei einem renommierten Medienunternehmen bekommen" usw hat mich auch ganz schön fertig gemacht! Da ist es soooooo erfrischend mal von jemandem so eine Alternativmöglichkeit zu hören :)

Ich hoffe, du verstehst, was ich damit sagen wollte :) Merke gerade, wie ich etwas müde werde und da drücke ich mich dann immer etwas kompliziert aus :D

Ach so, und ich finde diesen Austausch mit dir übrigens sehr schön :) Hoffe, mein ellenlanger Text war dir jetzt nicht zu viel und du schreibst mir zurück :)
Auf Regen folgt Sonne.

Re: Und wieder jemand, der sich gern vorstellen würde :)

#8
Hey Black_White,

erstmal ein großes entschuldigung, dass ich erst jetzt antworte!aber die letzten tage waren bei mir so blöd, alles zu viel, und wenn ich mich dann mal aufraffen konnte was für die uni zu tun, war meine ganze konzentration weg und alles was mitm laptop zutun hat anstrengend... dementsprechend ist auch mein essverhalten mal wieder eine katastrophe, aber ich versuche trotzdem mich nicht zu sehr dafür zu hassen. allerdings nehm ich in so vermehrten FA zeiten acuh immer zu, was den druck natürlich steigen lässt, und mich doch iwie verzweifeln lässt. dementsprechend auch stimmungsschwankungen und allgemeine verzweiflungsgefühle, alles zu viel, ich schaff das nicht etc etc. aber jetzt genug gejammert.

wie gehts dir denn momentan?
hab das mit deinem arzt gelesen. das tut mir echt leid für dich!!! ich kann mir in etwa vorstellen was das in einem auslöst. da ist man schon so mutig und dann sowas...aber sieh das bitte als meinung eines volltrottels an und nimm das was der idiot gesagt nicht ernst!!! kennst du evt noch einen anderen arzt? lass dich von sowas bitte nicht entmutigen! ich habe meine jetztige allg-ärztin über ein beratungszentrum für essstörungen bekommen. gibt es sowas bei dir in der nähe auch? evt können die dir ja einen guten arzt empfehlen oder dir z.b. selbst für den übergang so eine art therapie anbieten. oder die haben selbsthilfegruppen..evt können die dir ja auch bei der planung bezügl australien helfen. manche beratungsstellen bieten ja auch eine email oder telefonberatung an.

zum "freund-thema" :wink:
also wegen meines gewichts mache ich mir auch immer noch sorgen..obwohl wir schon 1,5jahre zusammen sind und ich eigentlich weiß dass er mich mit egal welchem körper liebt. er sagt mir dass auch immer. außerdem hat er -obwohl ich immer versuche bevor wir uns sehen noch etwas abzunehmen( wobei das glücklicherweise deutlich weniger geworden ist, also jetzt viel viel viel weniger als zu beginn unserer beziehung)-auch schon gewichtsschwankungen von ein *kg mitbekommen bzw nicht mitbekommen, ihm fällt das nämlich garnicht auf! wie wohl den meisten menschen..das passiert ja alles nur in unseren köpfchen :wink: , aber so ganz aufhören damit kann ich nicht. die angst bleibt obwohl ich das alles weiß. außerdem esse ich wenn ich bei ihm bin auch immer noch zu wenig, was evt damit zu tun hat, dass ich so angst vorm kontrollverlust (FA aber auch sonst allg kontrollverlust) hab. aber da steckt sicher noch mehr hinter. evt auch dieses sich nicht ganz fallen lassen können, der druck perfekt sein zu wollen etc. aber je länger die beziehung wird, desto mehr kann ich ihm da iwie vertrauen. in jeder situation wo ich vermeintlich nicht perfekt bin, mache ich ja dann die erfahrung dass er mich "trotzdem" liebt und je öfter ich diese erfahrung mache, desto besser. wie ich ganz davon wegkomme weiß ich leider auch noch nicht..
über das bulimie thema an sich versuche ich aber relativ wenig mit meinem freund zu reden. am anfang haben wir sehr sehr oft früber geredet und ich hatte auch dass bedürfniss erstmal sehr sehr viel zu erzählen, da er überhaupt der erste war dem ich das gesagt hab..am anfang hat mir das auch geholfen, da kam es mir eher darauf an, dass ich erzählen kann. was er dazu gesagt hat (am anfang nicht viel) war da nicht wichtig. ich musste erstaml alles raus lassen iwie. aber mit der zeit ist das thema dann doch zu viel geworden für unsere beziehung und seine aufkommenden hilfsversuche mussten zwangsweise scheitern (da man leider nur mit starkem willen keine es besiegt). wir hatten dann auch ziemlich viel streit. jetzt versuche ich dass thema möglichst klein zu halten und rede nur mit personen drüber die das auch iwie verstehn können, oder eben das forum hier. und wenn ich fa-druck habe versuche(!gelingt bei weitem nicht immer) ich möglichst nicht mit ihm zureden weil cih weiß dass ich dann überreagiere und das selbst in der situation ja garnicht mekre. alles andere hilft weder ihm, noch unserer beziehung und auch mir nicht. in einer druck situation kann ich die schlauen sprüche meines freundes absolut nicht brauchen (auch wenn er das nur lieb meint).außerdem versuche ich mich icht zu sehr für ausraster zu verurteilen. er weiß von der ES und es steht ihm jederzeit frei mich zu verlassen. er hat sich aber dennoch für mich entschieden. ich bin sicher nicht immer leicht, aber genauso wie ich starke negative gefühle habe, habe ich eben auch manchmal starke positive gefühle, alles ist da evt etwas extremer. aber von der positiven seite profitiert er ja auch...

weiß denn außer deinem freund noch jemand von deiner es? bzw hast du auch manchmal großen redebedarf zu dem thema? ich denke dass kann ein freund nämlich garnicht bewältigen. ich versthe zwar, dass du in australien ein neues leben beginnen möchtest und niemand was weiß, aber die bulimie reist ja evt auch mit :? ..es klingt ein bisschen so, als möchstest du da heile welt spielen, und ich glaube das geht nicht gut sondern vermehrt den druck u die innere einsamkeit nur.
verstehe mich bitte nicht falsch, ich wünsche dir nichts mehr als dass das eine super schöne zeit für dich wird und die bulimie noch am flughafen von der sicherheitskontrolle aufgehalten wird, aber ich bin ja auch umgezogen und dachte nur durch die änderung der äußeren umstände würde sich alles ändern. in der anfangszeit war das ja auch ein bisschen so, aber der aufprall nach dem höhenflug war dann umso härter. das möchte ich dir gern iwie ersparen bzw kann man ja auch den boden im fall eines absturzes vorsorglich mal gut abpolstern...du musst es ja niemanden erzählen, grade erstmal testen wem man das überhaupt erzählen möchte ist ja aufjeden fall gut, aber du schreibst z.b. du möchtest da unbefangen sein. das kannst du doch auch wenn jemand davon weiß. also nur weil es andere nicht wissen, heißt es ja nicht dass es nicht da ist und du unbefangen bist. und wenn das wirklich richtig tolle leute sind, dann ist das evt sogar eine befreiung und schützt so ein bisschen vor der isolation, dem gefühl "eigentlich kennt mich ja eh niemand so richtig"..ich hoffe du vertshest mich nicht falsch und kannst diesen gedankengang von mir bisschen nachvollziehen?

die schlimmen erfahrungen aus deiner kindheit tuen mir sehr leid. ich denke meine waren nicht so schlimm, aber ich kann dieses gefühle der unglaublichen verzweiflung die man als kind da haben muss (ich hab das weitestgehend verdrängt aber im rahmen meiner therapie kommts langsam wieder) schon nachvollziehen. die beziehung meiner eltern war von anfnag an nicht so glücklich glaub ich. als ich 12 war haben sie sich dann "endlich" scheiden lassen. ich habe die streiterein nicht mehr ausgehalten. nicht nur an einem abend wurde es sehr laut und auch ein bisschen handgreiflich. ich und mein bruder waren dann meist schon im bett aber durch die lauten schreie wacht man natürlich auf. ich bin dann meist -als die ältere der geschwister- zu meinem bruder und habe versucht ihn zu beruhigen. dann zu meinen eltern und gweint, geschrien dass sie aufhören sollen, aber sie haben mich kaum beachtet, da war ich wohl so 8jahre alt als das begann. meine mama hat sich auch mit anderen männern getroffen und mir auch davon erzählt, aber nicht so richtig..ich habe geahnt dass ich das für mich behalten muss (bis heute bestreitet sie allerdings meinen vater betrogen zu haben).als ich dann 12 war ist meine mama ausgezogen. ich habe sie zwar weiter jedes zweite wochenende gesehen aber so eine richtige kuschel-mama war sie nie. also sie ist selbst sehr sehr dünn, hatte schönheits ops etc und läuft bis heute iwelchen gesellschaftliochen idealen hinterher (wie ich ja leider auch..). also auch kein selbstbewusstsein obwohl sie super aussieht und auch viel geschafft hat in ihrem leben. jetzt ist unser verhältnis wieder sehr gut geworden, was mich unglaublich freut, aber manchmal ist da trotzdem noch so eine spannung die verhindert dass ich mich 100%fallen lassen kann...puhhh das geht mir jetzt doch iwie ganz schön nah..naja, eine schöne kindheit wars wohl eher nicht so..dieses bedrohliche gefühle was man als kind ja nicht einordnen kann, schafft schonmal kein vertrauen in die umwelt. dann das gefühle die eltern bschützen zu müssen (was ich grad bei meiner mama immer noch hab), die antennen also nach außen zu richten und nciht nach innen, die eigenen gefühle zu verdrängen, sich immer weiter von sich selbst zu entfernen...also auch kein vertrauen in sich. und diese kluft ist natürlcih dann ein perfekter nährboden für alle möglichen arten von süchten..kennst du das buch "das drama des begabten kindes" von alice miller? da wird das alles ganz gut beschrieben..(evt überhaupt eine idee für australien: es gibt glaub ich auch so ein bulimie-selbshilfe buch, dass wenn man es für sich durcharbeitet, ganz gut u hilfreich sein soll)
deshalb fällt mir diese liebe und vertrauen in sich auch ganz schwer..sich selbst eine gute mutter sein. wie genau weiß ich auch nicht. am besten ganz viel mit "was will ich und was will ich nicht" arbeiten, anstatt mit ich kann/muss um sich selbst besser kennen zu lernen, nicht streng mit dich sein, geduld etc etc aber ich glaube bei mir ist das noch ein ganz weiter weg, dafür ist das ziel ja umso schöner.

das mit dem hobby meinte ich natürlich ernst. ich finde es wahnsinnig mutig in ein anderes land zu gehen grade wenn man noch nichts genaues weiß. bei mir ists eher umgekehrt. meine eltern sagen ich solle sowas mal machen, so ohne konkreten plan, um einfach mal nur zu leben. aber ich könnte das momentan zumindet nicht. hab vor ungeplanten dingen viel zu viel ansgt, leider. es ist doch eine wahnsinng tolle chance die man da hat. sich selbst kennen lernen und auch einfaach mal das leben zu leben, genießen! wann hat man sonst im leben nochmal die chance dazu?! also wirklich, ich ziehe den hut vor dir! und scheinbar hast du ja wirklich ganz viel hoffnung und freude schon allein wenn du dran denkst. und ich hoffe ich hab dir die auch nicht mit meinen blöden kommentaren -a la bulimie reist mit- vermiest, aber ich wollte dich da nur wegen meiner eigenen schlechten erfahrung warnen..kann aber ja bei dir auch ganz anders laufen!

wünsch dir noch ein schönens restwochenende
find den austausch mit dir auch sehr schön :D
ganz lieben gruß
hope

PS: oh mein gott, der text ist ja mega lang geworden :shock: tut mir leid, das nächste mal versuch ich mich mal kürzer zu fassen!
Zuletzt geändert von hope am Sa Mai 12, 2012 18:42, insgesamt 1-mal geändert.
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