hallo zusammen!

endlich habe ich mich dazu durchgerungen, mich hier anzumelden und darüber zu sprechen. ich bin 28 jahre und habe seit meinem 14. lebensjahr bulimie. angefangen hat das damit, dass ich mich ständig zu dick gefühlt habe und essen eigentlich schon immer mit schlechtem gewissen verbunden war. wie bei jeder sucht habe ich mir damals gedacht dass ich dass eh im griff habe und ich jederzeit wieder damit aufhören könnte.

die fa hatte ich meisten dann, wenn ich mich sehr alleine gefühlt habe. mit 14 haben sich meine eltern scheiden lassen und mir ist das erst später bewusst geworden, dass ich damit kämpfe. ich bin ein sehr sensibler mensch, aber zeig das nicht. nach außen will ich immer die starke sein, die nichts an sich rankommen lässt.

als ich dann mit 22 meinen mann kennen gelernt habe, habe ich gelaubt dass ich sie besiegt habe. ich schloss mein studium ab, bin beruflich erfolgreich, wir kauften ein haus und wollten kinder. letztes jahr im oktober dann musste ich erfahren, dass er mich betrügt. er hat immer wieder beteuert wie sehr er mich liebt und er nur mich will. ich hab so gekämpft um diese ehe, aber es hat ihn immer wieder zu ihr hingezogen. ich glaub ihm schon, dass er mich nicht verlieren wollte, aber damit konnte ich nicht mehr umgehen - im märz hatte ich dann meine scheidung. 3 wochen später erfuhr ich, dass er eine beziehung mit der affäre eingegangen ist. bis dahin hat er immer wieder gesagt, dass mit der nie was war und er nur mich will.

in dieser zeit gings mir sehr dreckig und ich war ziemlich abgemagert. ich habe nichts gegessen und wenn doch, dann erledigte ich das mit einem fa. mein war der einzige der von meiner krankenheit wusste und bei der scheidung habe ich ihm erzählt, dass ich wieder ein problem damit habe. um so mehr hat es mich getroffen, dass er mich so schnell fallen hat lassen. jetzt weiß ich, dass ich ohne ihn besser dran bin und wäre er nicht so ein arschloch gewesen würd ich ihm noch immer nachtrauern.

ich hatte dann so gut wie täglich, manchmal auch mehrmals fa. das größte problem das ich derzeit habe ist, dass ich mich nirgendwo zuhause fühle. ich wohne vorübergehend bei meiner mutter, da meine wohnung erst im mai bezugsfertig ist. die meiste zeit bin ich aber bei meinem neuen. keiner weiß etwas von meinem problem. inzwischen haben sich die fa schon deutlich reduziert, aber 2 x die woche kommt es meist schon noch vor.

da ich mich endlich jemanden anvertrauen muss, habe ich jetzt diesen weg gewählt. ich glaub alleine schaffe ich das nicht.

vorerst ist das denk ich mal genug! ich bin erleichtert, endlich mal angefangen zu haben, darüber zu reden.

hallo emma

herzlich willkommen!

ja, es ist ein erster schritt sich hier anzumelden und das erste mal darüber zu sprechen. somit wird die ES irgendwie "realer" - so empfand ich es zumindest.

es tut mir leid, dass deine ehe nicht so gelaufen ist, wie du es dir gewünscht hast. das war sicherlich ein schwerer schlag, als du erfahren hast, dass dein mann dich betrügt und dann auch noch eine beziehung aus seiner affäre wird. ich will mir nicht ausmalen, wie das sein muss

die bulimie begleitet dich ja schon ziemlich lange. und so wie ich das verstehe, ist sie mal etwas weniger gewesen - aber nie wirklcih weg?!

hast du einmal darüber nachgedacht eine therapie zu machen?


liebe grüße
jersey

hallo liebe Emma

herzlich willkommen im Forum.Einen wichtigen schritt hast du ja schon gemacht und ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen daduch ist es auch bei mit realer geworden vorher hatte ich immer diese gedanken ist ja alles nur alb so wild es ist keine große sache macht doch jeder mal etc ich glaub das kennen wir alle hier.
Ich bin auch mal betrogen worden bei mir waren es aber viele Frauen und nicht eine Affäre aber mich hat es auch sehr verletzt.Ich war traurig und sauer und gekränkt und was weiß ich noch alles.Aber irgenntwann kommt die Einsicht dass es besser war es herraus gefunden zu haben jetzt weiß man woran man ist.Das hast du jetzt bestimmt schon hundert mal gehört aber ich werde es trotzdem sagen.Er ist es nicht wert!!!Jemand der so auf deinen Gefühlen rumtrampelt und mit deinem Herz basketball spielt (sorry für meine Ausdrucksweise) hat es nicht verdient dass du dich zerstörrst.Such dir jemanden mit dem du reden kannst hier ist ja schon mal eine Anlaufstelle aber auch kein Ersatz für kuschelige Stunden auf der couch mit einer Freundin oder Mutter oder halt einer Vertrauensperson.Und vorallem such dir bitte einen Thera aus diesem Teufelskreis kommt man nicht alleine raus ich habe es zwar geschafft lägere Zeit gegen die Symthome anzukämpfen mit erfolg aber die Ursachen sind geblieben und desshalb werde ich immer wieder rückfälliggeworden.Ich hoffe dass du dich hierbald zurecht findest und die Hilfe findest die du suchst und auch brauchst bei mir war es so

Alles Liebe und noch mal herzlich willkommen Nina

danke für die lieben antworten.

das mit dem anvertrauen ist so eine sache. ich kann das nicht. es ist ja nicht so, dass ich niemanden zum reden hab. ich hab eine freundin der erzähl ich alles und auch mit meiner mutter kann ich über meine probleme sprechen; die ist therapeutin. das heißt, an meinen problemen arbeite ich eh und das merk ich auch. es ist schon viel besser geworden und ich denke ich werde es wieder schaffen da raus zu kommen.

ja, ich hatte es über mehrer jahre geschafft davon wegzukommen und ich hätte mir damals auch nicht gedacht wieder rückfällig zu werden. was ich so schlimm finde ist, dass man von seiner essstörung nie ganz weg kommt. ich war zwar jahre "clean" aber das thema essen beschäftigt einen ja trotzdem. ist das bei euch nicht so?

hi

also da du so genau danach fragst :ich hatte schon immer ein gestörtes verhältnis zum Essen meine Mutter hat mich schón im Kleinkindalter alter auf Diät gesetzt weil ich ihrer meihnung nach zu dick war ich weiß aber inzwischen dass ich normal gewichtig war.In meiner Familie war essen ein Tabuthema es wurde eher als Sünde angesehn den eher als notwendigkeit gemeinsames Essen kam sogut wie nie vor außer zu besoneren Anlässen wie zb Weihnachten.So bekam ich das bild vermittelt Essen ist schlecht abergleichzeitig war ich faziniert davon.In meiner Familie hatte Ansehn und Karriere einen sehr hohen stellenwert womit alles zusammen den perfekten nährboden für eine Essstörung gegeben war was sich leider bis heute nicht geändert hat.lange rede kurzer unsinn was ich damit sagen möchte ist wenn du deine Lebensumstände nicht änderst und an alten gewohnheiten festhälst kann es sehr gut sein dass die ES dich nie ganz loslässt dieser Schrei den wir jetzt wahrnehmen wird vielleicht irgenntwann ein ganz leisen flüstern wenn wir dem entsprechend handeln sprich uns bemühn gesund zu leben uns ein Umfeld aufbauen in denen man sich gesund verhält sich auch daran orientiert was diese (gesunden)!!! menschen machen..dann fällt es immer leichter diese böse stimme zu überhören ich weiß ja gar nichts von dir hast du hobbys?wenn ja fang wieder damit an oder such dir irgenntetwas was dir spaß macht und stürz dich darauf so hast du eine beschäftigung kommst raus wieder unter leute und kannst neue kontakte aufbauen und je nach dem was du dir ausgesucht hast zb malen hast du auch noch ein schönes Resultat an der Wand hängen Führ zb Tagebuch über deine Erfolge (auch kleine zählen) und belohn dich für jeden Erfolg!das motiviert ungemein!!

Alles Liebe und halt die ohren steif Nina

sorry hab ja ein halben roman geschrieben

Liebe Emma,

ich kenne das nur zu gut!!! Ich war selbst zwei Jahre symptomfrei, bin in der Zeit mit meinem Freund zusammen gezogen. Wir waren glücklich, wollten heiraten, haben an Kinder gedacht. Ich habe dann einen Job in einer 500km entfernten Stadt angenommen (eine befristete Stelle). Wir sprachen darüber und waren beide der Meinung, unsere Beziehung ist so tief, daß sie die Ferne aushält. Mir ging es aber in dem neuen Job nicht gut. Er war alles andere als das, was man mir versprochen hatte, die Kollegen waren eklig und unsozial, in der neuen Stadt bin ich nie angekommen und habe mich dort nicht wohl gefühlt. Also Plan B: kündigen und zurück in unsere alte Wohnung.

Einen Tag nach der Kündigung hat er mir offenbart, daß er mich schon eine Weile mit einer gemeinsamen Freundin betrügt und daß er jetzt mit ihr zusammen sein will. Einen Tag NACH der Kündigung. Als ich aus der ersten Schockstarre erwacht war, war meine Stelle schon wieder vergeben. Es war furchtbar. Nicht nur, daß man verlassen wurde und damit zurecht kommen muss, daß der Mann, den man selbst liebt, eine andere liebt. Nein, dazu kam, wie bei Dir, auch noch der Verrat, daß man betrogen worden war und diese beiden anderen Menschen nun das glückliche Paar sind, von dem man selbst eigentlich dachte ein Teil zu sein. Das tut so weh! Im Sommer dachte ich, ich werde wahnsinnig. Ich dachte, wenn ich Anfange drüber nachzudenken, was man mir da angetan hat (ich bin ja nun auch arbeitslos!!!) muss ich tot von der Couch fallen, weil mein Verstand es einfach nicht verarbeiten kann! Ab da ging es mir immer schlechter. Ich habe mich regelrecht in meine Bulimie gestürzt, es war irgendwie das einzige, was ich noch hatte. Das einzige, was mir auf eine perverse Art und Weise Freude bereitet hat. Aber der Frust, der Ekel vor einem selbst und die Verzweiflung hat natürlich überwogen.

Es war eine harte Zeit, aber wenigstens habe ich es geschafft, aus dem gröbsten Liebeskummer rauszukommen. Wenn ich Dic zumindest dabei, irgendwie unterstützen kann, BITTE lass es mich wissen!!! Ich kann so gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst!!!! Seit wenigen Wochen schaffe ich es auch, mit dem Essen wieder besser umgehen zu können. Das resultiert u.a. auch darin, daß die schlimmste Zeit nach der Trennung überstanden ist. Im September habe ich verschiedene Freunde in Kroatien gefühlt. Es tat so gut zu merken, daß man wieder lebt, daß man wieder lachen kann und Freude spüren kann. Das wünsche ich Dir auch mit ganzem Herzen

Liebe Grüße

Hanne