Hey,

es ist seit langem wieder das erste Mal, dass ich die Kraft habe mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Ich bin Lena, 27, leide seit knapp 10 Jahren an Bulimie. Habe schon 2 Therapien gemacht, leider ohne langfristigen Erfolg.
Im Moment ist es wieder besonders schlimm und ich erhoffe mir hier ein paar neue Sichtweisen oder Denkanstöße zu bekommen.
Vielleicht bleib es auch beim Small-Talk oder nur beim "Mitlesen"...

Manchmal ist es einfach genug zu wissen ---> ich bin nicht allein...

Huhu =) Herzlich Willkommen in unserer Runde!
Magst du vielleicht noch ein bissel mehr über dich erzählen?
10 Jahre ist ne lange Zeit... Waren das stationäre Therapien oder ambulante?
Und weißt du, warum es im Moment wieder schlimmer geworden ist?

Geht mir genauso, deswegen habe ich mich hier auch angemeldet und mir tat es gut, mich hier mit Leuten auszutauschen, die wissen, was es heißt Bulimie zu haben...

Liebe Grüße Sed

Lieb, dass Du nachfragst...

Wenn ich mich jetzt gerade selbst porträtieren müsse wäre es ein Gesicht mit zugeklebtem Mund ^^
Ganz ehrlich gesagt weiss ich gar nichts mehr...
Klingt depressiv, is NACH AUSSEN HIN immer nicht nachvollziehbar, bin sehr agil, offen, hilfsbereit und selbstlos. Ich habe viele Freunde, 2 Kinder und bin verheiratet.
HIER weiß niemand von meiner "Sucht". Mein Mann hat mich als wir uns kennenlernten in eine Therapie gebracht (ambulant, 2x die Woche für 2 Jahre) weil er mit mir und meiner Art nicht klar kam (unnahbar, nicht zu durchschauen), trotzdem hat er mich geheiratet...
Die Therapie schlug gut an, obwohl es in der Therapie nicht um meine Sucht ging, sondern um eine "Borderlinestörung". Mein Verhalten hat sich gebessert, die Sucht ist geblieben.
In den Schwangerschaften habe ich aufgehört zu brechen und habe nur noch gegessen. Dadurch habe ich viiiiiiiel Gewicht zugelegt. Seitdem das 2. Kind auf der Welt ist, ist alles wieder "beim Alten" (2 FA am Tag)
Ohne hier jetzt jemandem den Mut nehmen zu wollen: ich bin mir nicht sicher, ob es einen Ausweg gibt ein normales Essverhalten wieder zu erlangen, wenn man so lange erbricht.

Oh man, wenig aufheiternd ^^

Sorry, hab gerad echt nen Durchhänger... Vielleicht umso wichtiger, wenn man Menschen kennenlernt, mit denen man mal sprechen kann...

Ohne hier jetzt jemandem den Mut nehmen zu wollen: ich bin mir nicht sicher, ob es einen Ausweg gibt ein normales Essverhalten wieder zu erlangen, wenn man so lange erbricht.

Das ist nicht entmutigend, sondern nach meiner Erfahrung realistisch.

ein normales Essverhalten wieder zu erlangen

...
hattest du es jemals? müsstest du es erst ganz neu erlernen?

Ohne hier jetzt jemandem den Mut nehmen zu wollen

-
ich möchte und kann dir/insgesamt hier Mut machen, dass es möglich ist, trotzdem ein lebenswertes Leben zu gestalten und zu lernen, trotzDEM das Leben zu lieben und zu genießen. Von der Einschränkung/Beeinträchtigung abgesehen.
Gruß vom Eulchen (46 / 31 J.)

Ich habe ein wirklich tolles Leben ^^ Mein Mann liebt mich, meine Kinder sind toll, Freunde, Haus, Garten, Geld,... alles gut...
Vielleicht ist es gerade das, was einen dann an sich selbst zweifeln lässt...

Ich denke, ich müsste es lernen zu essen. Also ich weiß wohl was gesund ist und was nicht. Aber es artet irgenwie IMMER aus, ich kann das Gefühl eines vollen Magens nicht ertragen.

Die schlimmsten Tage sind die, die so ausarten, an denen ich aber nicht alleine bin. Samstag war mein Mann zu Hause und ich bin dann duschen gegangen um heimlich zu erbrechen... Muss man sich mal vorstellen... Kann ich selbst kaum glauben was ich da schreibe... War auch der Tag an dem ich gemerkt habe, dass ich das nicht mehr so richtig im Griff habe.

@neljoy:
Weißt du denn, warum du FAs hast oder warum das im Moment so schlimm ist? Was versuchst du damit auszugleichen`? Vielleicht dass du dich zu viel um andere kümmerst und zu wenig um dich selbst?
Old Owl hat es einmal sehr schön und treffend ausgedrückt - ich weiß nicht mehr genau, wie der Wortlaut war aber in etwa dass man der Bulimie "zuhört", was sie einem sagen will und nicht andauernd dagegen anzukämpfen...
Irgendeinen "Seelenhunger" musst du ja haben...
ich denke auch, dass es gut ist, dass du hier bist Kopf hoch! Es findet sich eine Lösung und ich denke nicht die Dauer einer Bulimie macht den Heilungserfolg aus und ich kann mich Old Owl nur anschließen! Ich habe vorher viel darüber gehört, dass die Heilungschancen 1:3 und solche Scherze... Das hat mich nicht so beflügelt Aber letzlich macht es uns doch aus, was wir GLAUBEN (nicht im religiösen Sinne gemeint), jeder hat doch seine eigene Wahrheit...

Liebe Grüße Sed:)

Ich denke, ich müsste

...
das fiel mir auf, dieses "müsste".
Wer sagt dir, dass du musst?
vielleicht erlaubst du dir einfach viel zu wenig selber - u.a. zu essen, was du willst, , und vielleicht auch, glücklich zu sein.
Fiel mir nur auf grad, wünsche dir eine gute Nacht.
LG.
dank dir, @Sed.

Vielleicht ist das noch nicht der Schlüssel?

Und ja Old Owl, ist mir auch ins Auge gesprungen...
Du musst GAR nichts, aber du darfst

Mädels, ihr seid süß

Ersteinmal vielen Dank für euer "Willkommen"

Mit dem "Ich denke, ich müsste..." habe ich nur auf die Frage geantwortet, die Old mir gestellt hat.
Also quasi: nein, ich kann nicht normal essen, ich muss es (wenn es denn irgendwann so sein soll) erst lernen.

Ich habe tatsächlich viel um die Ohren, das stimmt wohl. Und ich stopfe damit irgendein Loch in mir. Wie schon gesagt, es ist wie eine Sucht... Eine Ess-Brech-Sucht. Andere rauchen, wieder andere nehmen Drogen oder trinken Alkohol, naja und ich ko*** eben...

Alles nicht einfach, aber das wisst ihr selbst ^^

Ich wünsche euch eine gute Nacht und denke wir lesen uns die Tage im Forum, wenn ich ein Weilchen nachgedacht habe.


Gn8 ihr Lieben

Ich "höre der Bulemie zu"?

Hmm... generell verstanden, überfordert mich aber trotzdem in der Praxis...


Wahrscheinlich hätte sie viel zu sagen...

Sie hat eine MENGE zu sagen.
Kein Witz, setz sie mal dir gegenüber auf nen Stuhl (muss ja nicht eben grad beim Frühstück sein, während dein Mann links neben dir und die Kids rechts sitzen und unterm Tisch noch die Katz), also setz sie dir gegenüber und frag sie mal aus. Kommst du dir bloß am Anfang tendenziell n bisschen meschugge bei vor, MIR hat Mia (so nenn ich sie) grundsätzlich das Ohr abgekaut, wenn sie denn mal ENDLÍCH ANGEHÖRt wurde. Ich sag dir, deine wartet nur drauf.
GAANZ spannend wird´s, wenn du´s schaffst, mitten in einem FA mit ihr zu sprechen. (kannst ja hinterher weiterfressen. ) mich.. ja, mich rührt sie inzwischen. Wir verstehen uns besser. Sie will mir letztlich - durch ihre unbeholfene, rabiate Art - einfach nur helfen... sie möchte nicht, der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, einfach abgeschoben werden nach so langer Zeit. Sie versteht das nicht.
- und sie hat (leider) überzeugende Gegenargumente...
lass dich mal drauf ein, kann sehr erkenntnisreich und lehrreich sein. Sie ist nämlich "nicht nur einfach" böse.
LG.

Hey Old,

ich mag die Art wie Du schreibst (...und unterm Tisch die Katz) *lach*

Ich glaub, wenn ich das mache bin ich hinterher ein emotionales Wrack... ^^

Es ist mir schon oft passiert, dass mir, nicht während des FAs sondern hinterher, wenn ich mir das nochmal "durch den Kopf gehen lasse", 1000 Gedanken durch den Kopf schießen... Ich muss dann an die Dinge denken, die mich einfach belasten. Als wenn man seine Sorgen "ausk****"

Leider ja immer nur Linderung für einen kleinen Moment...

Als wenn man seine Sorgen "ausk****"

was heißt "als wenn"?
- danke für das kompliment übrigens, freut se sich !
- versuch´s mal, wenn grad GAR kein fressdruck da ist. dann ist die zicke i.d.Regel ansprechbarer und auch sehr viel nachdenklicher.
Berichte mal, find ich spannend!
- hier scheint übrigens die Sonne heute, fein woll?

Old Owl hat geschrieben:

Ohne hier jetzt jemandem den Mut nehmen zu wollen: ich bin mir nicht sicher, ob es einen Ausweg gibt ein normales Essverhalten wieder zu erlangen, wenn man so lange erbricht.

Hi Eulchen und Nejoy,

ich will euch ja nicht dabei stören, wie ihr euch mit der Bulimie einrichtet und mit ihr redet und so... Aber ich habe auch schon Berichte gelesen im "endlich ehemalig" Forum, wo Leute, die glaubten niiiiiieeeee wieder normal essen zu können, es geschafft haben. Ich sag nur: Paula 11 .

Ist übrigens auch ein erstrebenswertes Ziel, denn jedes Mal Kotzen könnte euer letztes Mal sein. Überdruck im Hirn, Blutung, tot..... Leider möglich. Osteoporose winkt euch sicher auch schon entgegen. Kann sehr schmerzhaft sein. Spätestens wenn es so weit ist, fällt euch auf, dass ihr das nicht wirklich wollt. Es gibt auch andere möglichkeiten, zu merken, dass im Leben was schief läuft, ohne sich überm Klo das essen durch den Kopf gehen zu lassen (buchstäblich)

lg

aire

Weisst Du was, ich glaub das Problem ist, dass sie mit mir sprechen will und ich aber nicht mit ihr. Sie schreit mich ja quasi an, aber ich drängel sie beiseite.
Sie ist suuuuperzickig, ja da hast Du wohl recht und wenns nicht nach ihrer Nase läuft ärgert sie mich...

Grenzt schon fast ein wenig an Schizophrenie...

Naja, hauptsache ich versteh was ich da schreibe

Hier scheint gar nichts ^^ Aber so ist das an der See...

Ich bin so froh, dass ich das mal los werden kann... Leute die damit nichts zu tun haben, würden einen ja für völlig verrückt erklären und sofort fragen, zu wann man denn jetzt eingewiesen ist ^^

Genieß Deinen sonnigen Tag, liebe Old

Vielleicht bis heute Abend