Kittycat82 hat geschrieben:
Also ich wieß aus eigener Erfahung, dass eine Essstörung wie Bulimie oder Magersucht das hochkommen einer Depression verhindern kann. Es ist quasi ein Verdrängungsmechanismus, der sich vor das eigentliche Problem schiebt, damit du mit deinen Gefühlen besser umgehen kannst.
das hat meine therapeutin in einer der letzten einheiten bezueglich meiner psyche auch angedeutet. ich hab das bisher nicht gewusst, noch nie irgendwo gelesen.
Kittycat82 hat geschrieben:
Ich war über 10 Jahre essgestört, bevor ich herausfand, dass ich mit meiner ES meine Depressionen in Schach gehalten habe. Lange hat das funktioniert, aber jetzt muss ich mich den Ursachen stellen.
wie genau "stellst" du dich den ursachen ? und wie hast du deine ursachen herausgefunden ?
was mache ich, wenn ich meine ursachen nicht (bzw nicht genau) kenne ?
ich nehme seit sieben jahren verschiedene antidepressiva - zuerst war eine starke depression (u.a. suizidgedanken und ein -versuch, svv), dann begann ich ads zu nehmen und suizidgedanken und svv verschwand, etwa zwei jahre spaeter kam ich mit meinem freund zusammen und etwa drei bis vier jahre spaeter war ich fast symptomfrei. und vor etwa einem jahr kam die bulimie. gleichzeitig werden meine depressionen wieder staerker.
wie ist das mit den ads, soll ich jz noch staerkere nehmen ? "verdecken" die ads nicht wichtige emotionen, symptome die ich eigentlich erforschen sollte ?
Kittycat82 hat geschrieben:Allerdings kann eine ES auch eine Depression auslösen!
stimmt, so ein verdammter teufelskreis

..
@ maëlle
sry dass ich grad eher nur von mir geschrieben hab, aber vl kannst du aus meinen fragen oder berichten auch erkenntnisse fuer dich ziehen ?
klar darfst du hier einfach so drauflos schreiben.
Maëlle hat geschrieben:
ich bin 19 Jahre alt und habe seit 5 Jahren Bulimie.Vor 2 Jahren war ich für 3 Monate in einer Klinik und danach lief auch erstmal essenstechnisch alles super, das schlimme war eine fette Depression, diesen Zustand hatte ich bis dahin noch nie so heftig erlebt. In dieser Zeit fand ich die Bulimie sei neben diesen schrecklichen Gefühlen doch wirklich das geringere Übel und irgendwie passierte es wieder ab und zu, aber wirklich nur ab und zu ( alle 3 wochen) . Gefühlsmäßig geht es mir wieder besser, aber die Bulimie hat sich irgendwie immer mehr eingeschlichen ich habe unglaublich zugenommen und wieder absolut das Gespür fürs richtige und gesunde Essen verloren.Ich kann diesen Körper wirklich absolut nicht mehr ertragen alles dreht sich wieder nur ums Abnehmen.
Wenn ich jetzt wieder in eine Klinik geh , werde ich nicht abnehmen können, aber mit DIESEM gewicht (oberes NG) kann ich mich einfach nicht wohlfühlen, das weiß ich.Außerdem weiß ich auch einfach gar nicht ob ich krank g enug bin für einen Klinikaufenthalt und die Vorstellung die ganzen Geschichten nochmal von vorne zu erzählen

und wie sag ich das meinem Umfeld? irgendwie haben alle nach dem Klinikaufenthalt gedacht , dass alles super wäre.
Momentan bin ich auch in Therapie, aber irgendwie läuft es nicht mehr so richtig und ich hab das Gefühl wir reden nur aneinander vorbei....
das klingt alles ziemlich heftig, ich kann deine verzweiflung richtig rausspueren und ich kann deinen zustand auch sehr gut nachempfinden

(v.a. auch dass sich alles ums abnehmen dreht ..).
mich erwischte meine erste und heftigste depression auch genau im abschlussjahr .. durch hilfe von ads, meinen eltern (mein vater zwang mich zum regelmaeßigen joggen und setzte sich neben mich wenn ich lernen musste damit ich mich besser konzentrieren konnte, meine mutter schleppte mich zu einer therapeutin) und meiner lehrer die mehr als nur ein auge bei meinen leistungen zudrueckten schaffte ich es alles abzuschließen.
warst du in der klinik wegen depressionen oder der bulimie ?
wenn du wegen der bulimie warst kannst du dir vielleicht den essensplan von der klinik wieder herholen und versuchen danach zu essen ?
leichter, regelmaeßiger sport ist auch sehr gut gegen die depression und auch gut fuer dein koerpergefuehl nebenbei stabilisiert sich dein stoffwechsel vl und du kommst mit deinem gewicht vl wieder ein wenig runter .. - auf jeden fall kann er dir helfen dich besser zu fuehlen, egal wieviel du wiegst.
hier ein auszug aus inke jochims "zucker und bulimie":
s. 182-185
"warum sport bei der heilung aller essstoerungen so zentral ist:
sport kann biochemie des gehirns so veraendern dass man weniger essanfaelle/ essdruck bekommt und sich staerker und gesuender fuehlt. sport steigert entweder den serotoninspiegel (wenn er ruhig und ausgeglichen ist) oder den dopamin-/noradrenalinspiegel. sport baut muskeln auf und muskeln sind das einzige organ das zucker aus dem blut in angemessener menge herausziehen kann und so den blutzuckerspiegel natuerlich reguliert. je mehr muskeln ein mensch hat, desto stabiler ist seine blutzuckerreaktion (heißt, dass „ernaehrungsausrutscher“ bzw ungesundes den blutzuckerspiegel jenes menschens weniger stark beeintraechtigt). eine halbe stunde laufen am tag wirkt ebenso antidepressiv wie entsprechende medikamente. bestimmte sportarten kurieren zudem eine erschoepfung der nebennieren und sorgen fuer eine psychisch ausgeglichene stimmung. sport ist notwendig um cortisol und andere stresshormone abzubauen, die sonst „giftig“ und zerstoererisch im koerper wirken.
geeignete sportarten sind:
- dehnuebungen
- walking/ rad fahren auf flacher ebene
- kanu fahren im ruhigen gewaesser
- sanftes jogging
- langstreckenlauf ohne wettkampf
- saftes tanzen/ aerobic
- meditative asiatische sportarten
- fischen/ angeln
- yoga
- autogenes training"
es ist ganz wichtig (obwohl es schwer ist, ich weiß !) dass du deinem koerper liebevolle aufmerksamkeit schenkst, ihn gut behandelst in dem du ihn regelmaeßig pflegst (ihn eincrèmst zb), etwas anziehst in dem du dich wohlfuehlst usw.
gibt es jemanden mit dem du regelmaeßig leicht joggen oder walken gehen koenntest ?
Maëlle hat geschrieben:Außerdem weiß ich auch einfach gar nicht ob ich krank g enug bin für einen Klinikaufenthalt
das schlag dir mal ganz schnell aus dem kopf, du bist ja in behandlung. du bist "krank genug".
Maëlle hat geschrieben:
und wie sag ich das meinem Umfeld? irgendwie haben alle nach dem Klinikaufenthalt gedacht , dass alles super wäre.
ja, das ist gemein .. "alles super" ist nach einem klinikaufenthalt gar nichts .. ein klinikaufenthalt ist eher ein anfang .. er soll dich halbwegs stabilsieren und werkzeug fuer dein leben danach geben ..
glaube es ist ganz wichtig dass du jz in der abschlussphase ganz schnell starke hilfe bekommst ! wen gibt es noch außer deiner therapeutin/ deinem therapeuten ? familie, freunde ?
alles liebe !