hallo ihr..

#1
..endlich habe ich es geschafft, mich hier anzumelden.
und endlich habe ich meine scham überwunden und mit jemanden über meine krankheit geredet.
seit über sieben jahren hat mich die bulimie unter kontrolle und es ist schrecklich.
ich habe mir vogenommen, nächste woche zum arzt zu gehen und eine therapie zu beginnen, denn ich wünsche mir nichts merhr als ein normales leben. ich will nicht weiter mitansehen, wie mich die krankheit immer mehr kaputt macht.
und ich glaube, ihr könnt mir dabei helfen.

Re: hallo ihr..

#2
Hey :)

Freut mich sehr, dass du dich zu diesem mutigen Schritt entschieden hast und ich hoffe, dass dir dein Vorhaben gelingt.

Ich war an dem Punkt vergangenen September und es hat gut funktioniert =) Ich würd gegen nichts in der Welt mein Leben noch einmal tauschen wollen, es macht sich echt bezahlt, aber ich denke, das weißt du.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für den Weg und das Forum ist möglicherweise eine gute Unterstützung dabei :) Kommt halt darauf an wie man es nutzt.

Alles liebe
auf Urlaub

Re: hallo ihr..

#3
danke für deine antwort.
ich denke, schon allein die tatsache zu wissen, dass man nicht alleine ist, hilft.
für außenstehende ist es einfach schwer, zu verstehen, was in einem vorgeht und warum man tut was man eben tut.
wie hast du es geschafft?
bei mir ist es schon teilweise ziemlich extrem, wenn ich so darüber nachdenke, würde mir ein stationärer aufenthalt wohl am besten helfen.
oh man, was für ein tag..
achja, schöne ostern ;)

Re: hallo ihr..

#4
Hm... ich glaube, dass es nicht nur für Außenstehende schwer ist zu verstehen. Ich verstehe es jetzt besser als vorher, aber so richtig noch immer nicht. Da ist glaube ich bei mir noch einiges an Denkarbeit notwendig. ;)

Ich hatte ca. 6 Jahre Bulimie. Die Sommerferien 09 waren ganz schlimm. Jeden Tag an dem ich arbeiten war, habe ich mit einem Fressanfall und anschließendem Erbrechen beendet (auch wenn ich erst um 22h heimgekommen bin) und die Tage die ich frei hatte bestanden nur aus einkaufen, kochen, essen, erbrechen... In der Früh wollte ich garnicht aufstehen, weil mir alles so sinnlos erschien, ich wusste ja sowieso, was ich den ganzen Tag machen würde und dass ich wieder keine Freunde treffen werde sondern ein Meeting mit dem Kühlschrank habe...

In den Ferien fand ich eine sehr liebe Allgemeinmedizinerin und einen sehr netten Zahnarzt. Dem Zahnarzt sagte ich, dass ich Bulimie habe und er meinte, dass er die Zähne erst dann richten würde, wenn ich nicht mehr erbreche. Er wünschte mir alles Liebe und sagte, ich solle in Therapie gehen. An dem Abend habe ich das letzte Mal erbrochen. Ich weiß nicht warum gerade der Abend der letzte war, vielleicht weil ich mich sehr geniert habe, vielleicht weil mir bewusst wurde wie zerstörerisch die Krankheit ist und wie teuer...
Jedenfalls hatte ich die Woche darauf einen Termin bei einer Psychotherapeutin, die war nicht mein Fall. Eine Woche später bei einer anderen, bei der ich bis jetzt bin und mit der es super klappt. Bisher ohne Rückfall und letzte Woche habe ich mir die Zähne ein wenig richten lassen, was meine Motivation es zu schaffen noch verstärkt hat (es war nichts Großes, aber ich habe schon im Spiegel bemerkt, dass ein Zahn durchsichtiger wurde und kürzer erschien als der andere und das war einfach echt hässlich und für mich sehr schlimm. Jetzt passt es wieder und ich fühle mich wieder schön und kann ungezwungen lachen :))

Darf ich fragen wie deine "Geschichte" aussieht?

Würde mich freuen von dir zu lesen!

Achja :) Ich wünsche dir natürlich auch frohe und entspannte Ostern !
Alles liebe
Zuletzt geändert von cooky am So Apr 04, 2010 20:49, insgesamt 1-mal geändert.
auf Urlaub

Re: hallo ihr..

#5
alles hat vor nun fast sieben jahren angefangen. zu dem zeitpunkt wollte ich schnell ein paar kilos verlieren und hab von da an hin und wieder erbrochen - höchstens * pro woche. das hab ich mit generell wenig essen kombiniert und bin somit fast in die magersucht abgerutscht. bei 1,72 m größe hatte ich gerade mal **kg. nachdem ich mich von meinem damaligen freund getrennt hatte, konnte ich die magersucht hinter mir lassen, doch das erbrechen blieb. irgendwann ging es dann in einen zwang über, das "abnehmen" stand schon lang im hintergrund. ich hab es einfach gebraucht, mit täglich zu übergeben. manchmal oder eigentlich oftmals auch bis zu * am tag. es gehörte irgendwie zum essen dazu. in den letzten paar jahren hab ich auch gar nicht mehr darüber nachgedacht, sondern es einfach nur getan. irgendwie fühlte ich mich danach besser. nachdem mit meinem exfreund schluss war, hab ich mein studium abgebrochen und auch sonst nichts mehr auf die reihe bekommen. seit dem hab ich wahnsinnige versagens- sogar exsistenzängste - und das mit 22. ich steh einfach immer unter spannung und druck, den ich mir selbst mache. ich denke, das ist auch mit der grund, warum ich nicht von der esstörung loskomme.
heute habe ich meiner mutter davon erzählt. sie macht sich jetzt wahnsinnige vorwürfe, nichts bemerkt zu haben.
sie will mich jetzt bei der therapie unterstützen. ich hab wirklich noch gar keine ahnung, ob in meiner situation ein stationären aufenthalt geeigneter wäre oder man es ambulant behandelt. im endeffekt ist es mir auch egal, ich will einfach nur wieder ich sein und normal leben können..
es baut mich wahnsinng auf, dass her leute sind, die es geschafft haben.
ich hoffe, ich werde auch so stark sein..
Zuletzt geändert von Caruso am Mo Apr 05, 2010 0:12, insgesamt 1-mal geändert.

Re: hallo ihr..

#6
borboleta hat geschrieben:alles hat vor nun fast sieben jahren angefangen. zu dem zeitpunkt wollte ich schnell ein paar kilos verlieren und hab von da an hin und wieder erbrochen - höchstens * pro woche. das hab ich mit generell wenig essen kombiniert und bin somit fast in die magersucht abgerutscht. bei 1,72 m größe hatte ich gerade mal * **kg. nachdem ich mich von meinem damaligen freund getrennt hatte, konnte ich die magersucht hinter mir lassen, doch das erbrechen blieb. irgendwann ging es dann in einen zwang über, das "abnehmen" stand schon lang im hintergrund. ich hab es einfach gebraucht, mit täglich zu übergeben. manchmal oder eigentlich oftmals auch bis zu * am tag. es gehörte irgendwie zum essen dazu. in den letzten paar jahren hab ich auch gar nicht mehr darüber nachgedacht, sondern es einfach nur getan. irgendwie fühlte ich mich danach besser. nachdem mit meinem exfreund schluss war, hab ich mein studium abgebrochen und auch sonst nichts mehr auf die reihe bekommen. seit dem hab ich wahnsinnige versagens- sogar exsistenzängste - und das mit 22. ich steh einfach immer unter spannung und druck, den ich mir selbst mache. ich denke, das ist auch mit der grund, warum ich nicht von der esstörung loskomme.
heute habe ich meiner mutter davon erzählt. sie macht sich jetzt wahnsinnige vorwürfe, nichts bemerkt zu haben.
sie will mich jetzt bei der therapie unterstützen. ich hab wirklich noch gar keine ahnung, ob in meiner situation ein stationären aufenthalt geeigneter wäre oder man es ambulant behandelt. im endeffekt ist es mir auch egal, ich will einfach nur wieder ich sein und normal leben können..
es baut mich wahnsinng auf, dass her leute sind, die es geschafft haben.
ich hoffe, ich werde auch so stark sein..
Hmm... meine Geschichte ist garnicht so unähnlich. Ich mache zwar jetz im Juni meine Diplomprüfung, aber trotzdem habe ich Existenzängste. Diese hatte ich vorher auch, aber da hat mir das Essen und Erbrechen den Ausgleich verschafft - jetzt muss ich halt anders damit umgehen, aber dasi st nicht schlecht ;) Ich rede mit Leuten darüber und bemühe mich einfach das zu tun was ich tun kann, um meine Ängste zu vermindern. Mir persönlich haben andere Menschen viel geholfen...

Ob stationär oder ambulant besser ist, kann ich dir leider auch nicht sagen ;) Aber ich würde mal zu einer Psychotherapeutin gehen und ihr die Situation schildern. Die wird dich dann hoffentlich kompetent beraten :)

Was wäre für dich denn gefühlsmäßig besser, wenn du jetzt denkst, dass du die Wahl hättest zwischen einer ambulanten und einer stationären Therapie?
auf Urlaub

Re: hallo ihr..

#7
gute frage, ich hab echt keine ahnung.
vielleicht würde es mir gut tun und den anfang erleichtern, von allem weg zu kommen und ein paar wochen stationär behandelt zu werden. vielleicht ist es auch nicht nötig.
morgen werd ich erstmal beim arzt anrufen und mir einen termin geben lassen.
heute ist schon der 2. tag ohne - das essen fällt mir so wahnsinnig schwer, hatte gestern starke bauchschmerzen. mein magen kommt damit noch nicht ganz klar :(
naja, es geht bergauf..
liebe grüße

Re: hallo ihr..

#8
Hey ich gratulier dir ! 2 Tage sind schon eine ganz tolle Sache!

Gib deinem Körper Zeit ;) Klar ist das für ihn ungewohnt, aber zum Glück ist der menschliche Organismus anpassungsfähig und verzeiht einige Fehler... Vielleicht kannst du deinem Magen ja in der Form gutes Tun, dass du Wärmekissen nutzt, ein bisschen Kräutertee trinkst und versuchst dich zu entspannen - auch wenn natürlich die Herausforderung die Tage zu bewältigen eine große Anspannung für dich bedeutet.
auf Urlaub