Hi.
Ich heiße Samy und bin 17 Jahre alt.
Ich weiß nicht so richtig, was ich schreiben soll und auch nicht wie...
Wenn ich andere Beiträge lese, von Leuten, die seit so vielen Jahren Bulimie haben, denke ich, dass es mir doch eigentlich gut geht...
Mir wurden vor 2 Jahren Depressionen diagnostiziert und ich habe eine Therapie in einer Klinik bekommen. Damals habe ich mich selbst verletzt und da das in der Klinik überwacht wurde, habe ich mich übergeben, was einen ähnlichen Effekt hatte. Nachdem ich entlassen wurde, ging es mir viel besser und ich habe das SVV ganz aufgegeben, mich aber noch gelegentlich übergeben.
Dann habe ich eine ambulante Therapie bekommen und auch das aufgegeben.
Ich gehe immer noch zur Therapie, aber seit einem halben Jahr geht es wieder bergab. Ich habe mich in der Zeit in eine unglückliche Beziehung nach der anderen gestürzt und musste mich immer öfter übergeben. Jetzt bin ich ganz alleine und die Bulimie ist zu meinem Lebensinhalt geworden.
Jeden Tag denke ich von neuem, dass ich heute aufhöre, aber ich schaffe es nie.
Meine Eltern merken natürlich, dass das Essen immer weg ist, aber sie denken einfach, ich würde viel essen und fett davon werden. Ich versuche immer, die Sachen heimlich aus dem Schrank zu nehmen, aber sie merken es oft und lachen mich dann aus, weil ich andauernd von Kalorien und Abnehmen rede.
Heute hat meine Mutter mich gehört. Sie ist 5 Minuten später in mein Zimmer gekommen und hat mich ausgelacht, dass mir selbst kotzen nichts bringen würde.
Meine Psychologin weiß bescheid. Sie sagt, dass ich, wenn es nicht bald besser wird, wieder in eine Klinik gehen muss.

LG

willkommen!!!!

Samy hat geschrieben:und lachen mich dann aus, weil ich andauernd von Kalorien und Abnehmen rede.
Heute hat meine Mutter mich gehört. Sie ist 5 Minuten später in mein Zimmer gekommen und hat mich ausgelacht, dass mir selbst kotzen nichts bringen würde.

wie, deine eltern wissen bescheid und sie lachen dich im ernst aus? hat sie gesagt, dass dir kotzen nichts bringt? das tut mir sehr leid... sie verstehen die krankheit offensichtlich nicht. vielleicht willst du ihnen mal infomaterial geben?
liebe gruesse.

Nein. Wenn, dann nur meine Mutter und die weiß es nicht wirklich. Ich habe ihr danach irgendwelche Märchen erzählt, dass mir in letzter Zeit oft schlecht wäre und sowas. Und sie hat es mir dann auch geglaubt.
Ich habe aber auch keine Lust, mit meinen Eltern darüber zu reden, weil ich genau weiß, dass ich nur auf Unverständnis stoßen würde. Sie würden dafür wahrscheinlich anfangen, mich andauernd zu kontrollieren. Das machen sie ja jetzt schon teilweise. Manchmal verstecken sie mein Essen oder beobachten mich, wenn ich in die Küche gehe. Sie meinen. es wäre ja nur zu meinem Besten, weil sie ja nicht wollen, dass ich dick bin.
Außerdem habe ich angst, dass ich dann nicht mehr mit Freunden weggehen darf oder dass ich mit ihnen in den Urlaub fahren muss.

Hi...bei meinen Eltern war das ähnlich. Meine Mutter ist sauer auf mich geworden als mich einmal beim K* erwischt hat und es danach nie wieder angesprochen. Zu meinem SVV meinte sie es wäre verachtenswert. Und einmal hatte ich eine Phase in der ich fast gar nichts (darf man das hier so sagen?) gegessen hab', da meinte sie zu mir das wenige das ich essen würde hätte viel zu viele Kalorien. Wenn ich jetzt daran zurückdenke...das war so ein Alarmzeichen!!! Wenn ich eine 15jährige Tochter hätte die so was machen würde...tut mir wirklich leid dass deine Eltern kein Verständnis zeigen hast du denn andere Personen in deinem Leben denen du dich anvertrauen kannst?

Hey Samy,

Deine Eltern wollen das mit der B* vielleicht auch gar nicht verstehen. Weil es so ein komplexes Problem ist. Aber Du bist doch schon in therapeutischer Behandlung. Da würde ich einfach weitermachen. Und wenn das B* Symptom so stark ist, würde ich auch nochmal einen Klinikaufenthalt machen.

Die B* verschwindet meistens nicht von selber, es mag mal besser, mal schlechter gehen. Aber die ES insgesamt bleibt im Hintergrund bestehen. Das ist meine Erfahrung. Du kannst die Sucht verlagern, z.B. auf SSV, aber dann hängst Du da wieder mit drin. Das ist auch nicht besser.

Also, ich würde mich nochmal mit der Therapeutin beraten, und dann eine Entscheidung treffen, bezüglich Klinik. Der Vorteil ist, daß Du dort vieles in kurzer Zeit erledigen kannst. Tun mußt Du es sowieso, irgendwann. Dann doch am besten sofort. Dann hast Du es erst mal erledigt.

Ich wünsche Dir viel Erfolg,

Liebe Grüße

Mary Mary

Naja...4 sehr gute Freunde wissen bescheid, aber denen darf ich das auch nicht so krass erzählen, weil die ihre eigenen Probleme haben und das die dann mit runterzieht.
Mit meiner Psychologin habe ich halt nicht wirklich das Gefühl, dass ich voran komme, aber ich gehe halt einmal in der Woche hin. Glücklicherweise findet sie, dass ein Klinikaufenthalt nicht dringend ist und von selber würde ich das auch nicht vorschlagen.
Ich fahre demnächst für zwei Wochen auf Schüleraustausch und hoffe, dass ich durch den Abstand, den ich da habe, aus der Bulimie rauskomme.

Hallo Samy,
es tut mir leid für dich das deine mutter so reagiert hat und handelt, ich denke oft ist das ein zeichen von unwissen und die angst das du da ernsthaft erkrankt bist. Meine Mutter hat mich immer ausgeschümpft und mich unter druck gesetzt, sie hat viel angst um mich, aber sie hat sich nie mit dieser Krankheit auseinander gesetzt, sie ist auch immer gegen ein klinik aufenthalt und versteht nicht warum ich nicht für sie und meine restlliche familie gesund werde.
Vielleicht solltest du erhlich über alles mit deiner Thera reden, ich meine wie ernst es ist und so.
Ich denke auch das dir ein Klinikaufenthalt helfen kann. Was ich supi finde das du das SVV hinter dir lassen konntest. Ich bin noch dran, schaffe es aber auch schon in größeren abständen.
Alles gute!
LG. Betti

hi samy
dass deine mutter so auf dein erbrechen reagiert ist wirklich schlimm
ohne die unterstützung von meiner familie wäre ich wahrscheinlich total am boden. Doch ich denke deine mutter meint es nicht böse und du bist ihr auch ganz sicher nicht egal. Meine eltern waren am anfang auch alles andere als einfühlsam. Es ist wirklich schwer für jemanden der noch nie eine ES hatte zu verstehen, wie es uns geht Erst nachdem meine mutter viele bücher über Bulimie gelesen hatte, fing sie an mich zu verstehen...oder zumindest hat sie versucht sich in mich hineinzuversetzen .... Versuche den ersten schritt auf sie zuzumachen. Ich bin mir sicher.... du schaffst das. Jeder von uns kämpft einen schweren kampf, aber nur wer kämpft kann gewinnen ...

sehr liebe grüße