Hallo

#1
Hi an alle, ich möchte mich kurz vorstellen...
Ich werde diesen Monat 26 und wohne in der Nähe von Frankfurt am Main.
Ich habe ungefähr mit 13 angefangen mich regelmäßig zu übergeben, Diäten zu machen, auch phasenweise gar nichts mehr zu essen, meistens im Wechsel. Dazwischen gab es immer wieder Zeiten in denen es besser wurde, aber weg war es nie, ist es bis heute nicht.
Vor einigen Jahren hab ich einen Punkt erreicht an dem mich mein eigenes Verhalten so erschreckt hat dass mir klar wurde ich muss mich entscheiden, entweder ich gehe diesen Weg der Essstörung weiter und verliere mich, oder ich mache kehrt. Irgendwie hab ich es an dem Punkt geschafft mich weitestgehend von meiner Essstörung loszureissen. Aber unter vielen Problemen leide ich immer noch. Ich kann mich beispielsweise an nicht einen einzigen Tag in den vergangenen..sagen mir mal 20 Jahren erinnern an dem ich mich hübsch fand. Oder auch einfach nur "normal", nicht hässlich und fett. Ich bin übergewichtig und leide darunter. Ausserdem bin ich ein sehr unsicherer Mensch...mit wenig Selbstbewusstsein. Manchmal übergebe ich mich auch noch. Oft verletze ich mich selbst.
Ich denke ich habe mich heute in diesem Forum angemeldet weil ich oft das Bedürfnis habe mich mit jemandem darüber zu unterhalten. Oft fühle ich mich sehr einsam.
Das ist eine ganz kurze Zusammenfassung meiner Geschichte....und der Grund warum ich hier bin. Ich freue mich wenn ich hier Leute finde die mich verstehen :wink:

vielen Dank fürs Lesen

Hope

Re: Hallo

#2
Huhu Nusshexe :wink: ,

bin auch aus der Nähe von Frankfurt am Main und seit 15 Jahren bulimisch, bin allerdings auch knapp 10 Jahre älter als du.

Warst Du schon mal in Therapie? Oder bei einer Beratungsstelle für Essstörungen. In Frankfurt gibt es ja ganz gute Anlaufsstellen, also ich habe dort jedenfalls positive Erfahrungen gemacht.

Das niedrige Selbstbewusstsein und Unsicherheit im Umgang mit anderen kenne ich nur zu gut von mir selbst. Ich finde mich oft so abgrundtief hässlich dass ich mich am liebsten zuhause einigeln würde :oops: . Habe aber Gott-sei-Dank eine Arbeit, die mich zwingt morgens aufzustehen und das Haus zu verlassen.

Wie sieht es denn sonst so bei Dir aus? Hast Du Arbeit, Familie, Hobbys usw.??? Hast Du Personen in deinem Bekannten-/Verwandtenkreis die von Deiner ES wissen? Sorry, viele Fragen, musst Du aber nicht beantworten wenn Du nicht willst :)

Willkommen im Forum!

LG Lisa

Re: Hallo

#3
Hallo und herzlich Willkommen :)
Irgendwie hab ich es an dem Punkt geschafft mich weitestgehend von meiner Essstörung loszureissen.
Wow! Wie hast Du das denn geschafft?

Du hast geschrieben, dass zwar die Essstörung "weg" ist, Du aber viele Probleme mit Dir trägst... Vielleicht hilft es Dir, darüber im Forum zu sprechen :wink: Für manche Probleme gibt es leider auch keine Lösung und man muss sie als einen Teil der eigenen Vergangenheit akzeptieren :wink:

GLG
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Hallo

#4
auch von mir ein herzliches hallo
ich finds super das du an diesen punkt gekommen bist und das du dir durch das forum schon mal " hilfe" holst..allerdings wäre eine therapie sicherlich sinnvoll vor allem weil du selbst da raus willst und es jetzt in angriff nimmst. wüpnsche dir viel erfolg dabei. mit der richtigen einstellung kannst du es auch schaffen
die angst in der eigenen leere zu versinken ist wie wein stich ins herz.. wer nicht kämpft hat schon verloren.

Re: Hallo

#5
Hi, danke an alle für das hrzliche Willkommen :wink:

also...ich denke damals hab ich mich wie gesagt so vor mir selber erschreckt, dass mir klar wurde ich stehe am Abgrund. Und die Sache ist die, ich hatte immer "Symptomfreie Phasen" wie das eine Therapuetin mal ausdrückte, d.h. ich kenne eben auch die Zeiten in denen sich eben nicht alles ums Essen dreht, und man sich nicht xmal am Tag übergibt....zwar ging es mir zu den Zeiten auch nicht wirklich gut, ich habe mich trotzdem gehasst, selbst verletzt....aber mein essgestörtes Verhalten war für eine kleine Weile verschwunden. Was ich damit sagen will ist, ich kannte quasi beide Seiten. Die mit und die ohne Bulimie. Ihr wisst ja sicher alle wie stark Essstörungen sind. und damals wurde es immer schlimmer, und ich wusste ich verliere total die Kontrolle (natürlich hat man in einer ES nie Kontrolle, aber eben das Gefühl).
Für mich war es als stehe ich da an der Grenze, links zieht dich die ES sehr sehr sehr sehr sehr sehr stark in den Abgrund, und auf der anderen Seite liegt dein Leben. Und dann bin ich einfach auf mein Leben zugegangen. (das klang jetzt etwas kitschig :wink: )
ich hatte immer das Gefühl bei mir wechseln sich Selbstverletzung mit ES ab. in Zeiten in denen ich mich nicht übergeben hab, hab ich mich immer stärker verletzt und umgekehrt. Jetzt ritze ich mich "nur noch". Ist aber auch schon besser geworden.
Ich war in Therapie. Das erste mal als ich ausgezogen bin, da hab ich mir Hilfe geholt bei einer "Psychologischen Beratungsstelle". Die bieten Hilfe für Jugendliche an, ohne dass die Eltern das mitbekommen, machen aber auch z.Bspl. Familenberatung. Danach hab ich dann über 7 Jahre verteilt drei andere Therapien angefangen. Bei der ersten hab ich durch einen Umzug aufgehört, und bei den anderen beiden weil ich irgendwann das Gefühl hatte ich drehe mich in der Therapie im Kreis, und es hat mir nicht mehr geholfen (in beiden war ich ca. 2 Jahre).
ich weiß nicht ob ihr das vielleicht auch kennt, aber mir kommt es manchal so vor (auch aus Berichten von Freundinnen) dass sich Therapeuten irgendwann an einer Lösung aufhängen von der sie glauben dass es dir helfen muss, aber das tut es einfach nicht. Na ja.
Damit meine ich jetzt natrülich nicht alle Therapeuten, mir haben meine Therapien trotzdem sehr geholfen. Im Moment bin ich nicht in Therapie, aber suche was neues. Gerade bin ich bei einer Heilpraktikerin. das ist für mich auch sehr hilfreich.
Beim Zentrum für Essstörungen in Ffm war ich auch!
Eine meiner besten Freundinnen hat Magersucht. meine engen Freundinnen wissen alle von meiner ES und den anderen Sachen.
Im Moment arbeite ich als Erzieherin, und werde am Wochenende Heilpraktikerin. Ab und zu hab ich dann noch so was wie ein Privatleben =o)
(es ist nicht so stressig wie man sich das vorstellt, mir macht es unheimlich viel Spaß).
ja, akzeptiert habe ich meine Vergangenheit. Auch dass sie mich zu dem Menschen gemacht hat der ich heute bin. Und ich weiß dass ich das alles nie komplett loswerde. Das ist auch okay. Mein Ziel ist mich selbst zu mögen. Ich möchte von diesem Selbsthass loskommen. Das ist wirklich das schlimmste für mich.

Ich wünsch' euch allen einen tollen Tag!!