Hallo ihr Lieben!
Ich lese in diesem Forum schon seit mehreren Jahren aufmerksam die Beiträge und bin eigentlich ganz schön traurig, dass das Thema Bulimie immer noch einen so hohen Stellenwert in meinem leben hat

Naja, mal kurz was zu mir!

Ich bin 26 Jahre und leide seit fast 9 Jahren an Bulimie, was ich selber total erschreckend finde. Ich hatte zwischendurch, als ich studiert habe, zwar zwei kotzfreie Jahre, aber danach hat sich diese blöde Krankheit wieder die Macht über mein Leben genommen <ärger> und seitdem bekomme ich mein Leben und die Krankkeit einfach nicht in den Griff <traurigkuckt>

Zwischendurch habe ich auch immer mal extreme Hungerphasen (So wie momentan) oder auch richtige Futterphasen, aber ich schätze, das ist typisch für Bulimiekranke.

Ich mache seit Dezember eine Gruppentherapie, in der ich mich meistens auch sehr wohlfühle, nur hat meine Therapuetin gesagt, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein wäre, weil in meiner Vergangheit so viel falsch gelaufen ist (s*x**ll* Übergriffe von meinem Großvater, ein kühles Verhältnis zum Vater und eine Mutter, die selber essgestört und dazu noch alkoholabhängig war, was sie mittlerweile Gott sei Dank gut im Griff hat <aufHolzklopft>).

Ich habe diesen Mist einfach schon sooo lange, dass ich manchmal wirklich die Hoffnung aufgebe, nochmal richtig da raus zu kommen und obwohl ich einen Freund habe, der hinter mir steht und Eltern, mit denen es auch im Moment gut läuft fühle ich mich mit meinen Probleme so verdammt alleine.

Außerdem habe ich schon mit den Folgeschäden von Bulimie und ständigem Hungern zu kämpfen, wie extreme Magen-und Verdauungsprobleme, dünnen und fusseligen Haaren, trockener Haut und einer extremen Schlappheit. Und das, obwohl ich noch im oberen Normalgewichtsbereich bin...

Momentan übertreibe ich es auch wieder total mit dem Sport und bin nur noch ausgelaugt! Das Problem daran: Ich habe das Gefühl, ich muss mich so fühlen. Wenn ich mich mal gut und fit fühle, bekomme ich direkt Panik, dass ich zuviel gegessen haben könnte.

Ach, ich hasse es, ich will endlich wieder richtig leben und satt sein dürfen.

Wie motiviert ihr euch, wenn ich fragen darf, wenn ihr mal so richtig unten seid?

Irgendwie bin ich grad so down!

Ohhhhh shit,
sorry, dass Du auf dein Post soo lange (fünf Tage... brrr) keine Antwort bekommen hast -- das kommt schon mal vor wenn sich die halbe Truppe in Wien beim Sommernachtsfest amüsiert *böser Blick gen Süden an dieser Stelle* und dementsprechend das Potential für qualifiziertes antwortposting knapperdings schwächlich daherkommt Aber jezt bin ich ja da. *räusper*

Also, ich bin auch 26 und auch 9 und ein bisschen Jahre dabei und so passt es wohl ganz gut, dass grad ich dir schreib.

Ähm - erstmal find ich ja Deine Therapeutin etwas krude, mit ihrer Rede vom Tropfen auf den heißen Stein - ne Gruppenthera is mehr, als die meisten hier in Angriff nehmen, wie du ja durch deine langjährige Lektüre längst weiß und also würd mich mal interessieren: warum hast du dich jetzt entschoeden, hier zu schreiben und diesen weg zu versuchen - - also mal anders nach der ganzen Zeit?

Und dann interessiert mich noch, ob es dir körperlich in den zwei brechfreien Jahren besser ging - haare, nägel, haut, du weißt schon. Symptome oder nicht?

Ich hoff, Du bist nicht wahnsinnig enttäuscht, dass eine erste Antwort so lang gedauert hat - das is hier im Forum NICHT die Regel,im Sommer aber manchmal auf Grund personeller ähhhh - naja, sind halt alle im Urlaub
Bis auf Weiteres
Katja

Hi Katjusza!

Erstmal bin ich froh, doch noch eine Antwort bekommen zu haben, hatte schon gedacht, ich hätte mich so merkwürdig ausgedrückt, dass niemand was zu antworten wüsste!

Also ich habe ich jetzt erst in diesem Forum angemeldet, weil ich vorher wohl irgendwie nicht den Mut hatte, hier richtig in Erscheinung zu treten. Aber ich lese hier schon sooooo lange mit, dass ich diesen Schritt jetzt doch gemacht habe! Ich möchte einfach mehr unter "Leidensgenossen" sein, weil ich in meinem Umfeld ziemlich oft auf Hilflosigkeit stoße, was bei der Thematik ja auch irgendwie verständlich ist.

Zu meiner Gruppentherapie denke ich schon, dass sie mir hilft, nur gibt es manchmal Situationen, die einen so triggern, dass man gerade nach einer Therapiesitzung überm Klo hängt und sich fragt, ob es das jetzt sein kann. Meine Thera meint aber, dass sei normal, weil ich den Stunden ja die ganzen tief verbuddelten Gefühle und Situationen aus früheren Tagen wieder hoch kommen. Ich bin sowieso der Typ Mensch der erstmal alles in sich reinfuttert und dann irgendwann, nach Jahren, total zusammenbricht. Dieses Verhalten hat sich mit der Therapie aber auf jeden Fall schon etwas geändert!

Und du bist also auch schon "länger dabei", bei der Bulimie, meine ich? Ich kann manchmal wirklich nicht glauben, wie schnell die Zeit vergeht und wie lange ich schon in der Bulimie drin hänge. Ich fühle mich dann immer total zwiegespalten, weil mein Verstand weiss, was das alles für ein selbstzerstörerischer Mist ist, die Krankheit aber doch stärker ist und das macht mich ziemlich traurig!

Um deine Frage zu beantworten: In den zwei kotzfreien Jahren war: Meine Laune um Längen besser, mein Sozialverhalten viel offener und selbstbewusster, meine Haare dichter und glänzender, meine Zähne nicht ständig rauh und meine gesamte körperliche Verfassung viiiiel viel besser. Unglaublich, wenn ich das so lese, dann müsste ich doch verdammt nochmal endlich komplett damit aufhören.

Unsere Thera meint allerdings, dass man als essgestörte Person sein Leben lang zu kämpfen hat, finde ich nicht sehr aufbauend!

Wie kommst du mit der Krankheit im Alltag klar, hast du noch gute soziale Kontakte und fühlst dich unter Menschen wohl?

Lieben Gruss
Kittycat

Hallo,
ich wollte mich hier mal einklinken.
Meine Lebensgefährtin hat auch die selben Probleme (26 Jahre und B. seit sie 14 ist)
Die Attacken waren zwischen 18-20 stark und seit dem 24-26 Lebensjahr auch wieder furchtbar.

Mit einigen Zusatzlebensmitteln können wir das Lebensgefühl recht gut wieder herstellen
und die Bulimie in Griff kriegen.

Also wir verwenden
o) Natriumhydrogencarbonat zum Gurgeln (gegen die Säure)
o) www.aminas.de baut den Frust gut ab (ohne Chemie)
o) Ein spezielles indianisches Mineralwasser aus den USA gegen den KaliumIonenmangel
o) und ein natürliches Hormon aus einer Wurzel (damit Frau nicht dauernd die Pille nehmen muss)

Es geht so halbwegs jetzt besser damit, wir suchen aber jemanden um Erfahrungen auszutauschen.

Euer R.