bin froh hier gelandet zu sein

#1
Hallo ihr lieben!
Zuerst möchte ich sagen, dass ich unendlich froh bin, dieses Forum gefunden zu haben! Ich konnte es kaum glauben als ich zwischen sachlich kühlen medizintexten und eher contraproduktiven pro-... seiten endlich etwas gefunden habe, dass wirklich nah am thema ist und hilf!

Ich stelle mich einfach mal vor (und hoffe dass es nicht zu lang wird :wink: ) (ich bin grade am ende des beitrags und sehe: es ist lang! tut mir leid, ich kriege es nicht kürzer, bin sonst nicht so eine labertasche aber es tut so gut das mal loszuwerden!)
ich bin 20 jahre alt und leide seit meinem 13. lebensjahr an bulimie. von meiner familie habe ich schon seit kindertagen immer zu hören bekommen "du bist zu dick, du musst weniger essen!". ich hatte aber immer diesen drang in mir zu essen, die meisten hier werden das ja kennen, und danach die panik. habe aber die ganzen jahre über nicht gesehen was ich mir da antue, habe das essen immer für eine schlechte angewohnheit gehalten und das übergeben danach für die einzige "vernünftige" lösung. damit habe ich systematisch meinen körper kaputt gemacht, seit ich 15 war bin ich auf magenmedikamente (zb säureblocker) angwiesen. ich habe mich aber nie schlecht gefühlt, war nur verständnislos warum denn meine magenschleimhäute so angegriffen waren etc. die ärzte taten das als "nervöse störung" ab und haben mir immer großpackungen tabletten mitgegeben. es war auch immer einfach für mich, nie hat jemand was gemerkt oder einen verdacht gehabt. inzwischen leide ich an einer chronischen magenschleimhaut entzündung, kann keine fruchtsäfte oder kaffee trinken.
seit etwas über einem jahr bin ich in therapie, ursprünglich aus anderen gründen, depressionen zb. das was man eben alles im paket dazu bekommt. erst vor ca drei monaten hat es bei mir "klick" gemacht, ich kann bis jetzt nicht sagen was den schalter umgelegt hat. ich habe zum ersten mal der warheit ist auge geschaut wie man so schön sagt, dass es keine schlechte angewohnheit sondern eine krankheit ist, dass ich nicht gut drauf sondern süchtig bin und das ich mir dieses körperliche elend selbst zugefügt habe. ich habe mit meinem freund geredet, der sehr verständnisvoll ist, und mit meiner besten freundin. trotzdem hatte ich mir das alles (muss ich jetzt gestehen) doch leichter vorgestellt. ich dachte wenn ich ehrlich damit umgehe und es nicht mehr verheimliche würde ich es...einfach lassen können. aber es wurde von da an auf einmal schlimmer und mir ist im laufe der letzten drei monate erst der wirkliche schrecken bewusst geworden als ich gemerkt habe, dass ich nicht aufhören kann. obwohl es mir körperlich immer schlechter geht und sich alles in mir dagegen sträubt kann ich nicht aufhören. nun ist ja das positive, das ich kämpfen will, in therapie bin und meine therapeutin mir einen internisten besorgt der sich mit essstörungen auskennt, bei dem ich mich nicht so einfach durchmogeln kann. aber es ist manchmal so schwer den mut zu behalten, wenn man sich so machtlos fühlt.

ich hoffe darauf, mich hier mit euch austauschen zu können, sich gegenseitig mut zu machen, und von leuten zu hören die es geschafft haben. :)

Re: bin froh hier gelandet zu sein

#3
schönes opening ! :lol:

Herzlich Willkommen hier rainbowbrite.

Vom "Klick" machen bis zur Genesung vergeht noch ein bischen Zeit. Nicht ungeduldig werden, sondern tapfer weiter machen. Deine Voraussetzungen sind super. Du willst und Du hast professionelle Hilfe in Anspruch genommen.

Nun ist Geduld angesagt und Ausdauer. Nicht mutlos werden. Dort weitermachen, wo Du angefangen hast.

lG
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

Re: bin froh hier gelandet zu sein

#4
danke für die antworten und die lieben willkommensgrüße! :D

von meinem kopf her weiß ich auch, dass ich auf einem guten weg (oder:dem einzigen der helfen kann) bin, aber da ist dieses ganz große panische gefühl wenn ich zu mir sage "...halt...äh, halt?...halt!...HALLO?! HALT!! Was MACHST du denn nur?!" aber ich steh quasi daneben und es passiert einfach, dann habe ich angst, dass ich vielleicht nicht genug zeit habe, weil mein körper immer mehr kaputt geht. dass ich einfach nicht herr der lage werde.

weiß jemand einen "trick" oder rat um sich in solchen momenten zu beruhigen? denn eins habe ich schon begriffen: sich selber druck zu machen begünstigt die krankheit nur :wink: