nachdem ich gestern lange gegoogelt habe, habe ich glücklicherweise dieses Forum hier gefunden. Ich freue mich darauf, euch alle kennen zu lernen.
Tja, warum bin ich hier... Seit mittlerweile 13 Jahren trage ich nun schon eine große schwarze Last mit mir herum. Es ist eine sehr schwere Bürde, die einem das Leben sehr verkompliziert, die stets präsent ist, die einfach nicht von mir weichen will.
Vielleicht stelle ich mich kurz vor:
Ich heiße Tina, bin 25 Jahre alt, seit 13 Jahren an Bulimie erkrankt, lebe und studiere Psychologie in Holland. Ich liebe es zu schreiben, gute Bücher zu lesen, Volleyball zu spielen, Freunde zu treffen, Musik zu hören, mag es am Meer zu sein, wo einem der Wind um die Ohren pfeift, mag angeregte Konversationen und zu schlafen

Seit ich hier in Holland wohne und studiere, ist es mit meiner Krankheit um einiges besser geworden.
Bevor ich herkam, habe ich eine einjährige VT gemacht, weil es mir unglaublich wichtig war, dass ich meine Krankheit vor dem Studium beseitigt bekomme. Hierzu kann ich aber nur jedem raten, dass man sich viele verschiedene Therapeuten anschauen sollte, verschiedene Therapiemöglichkeiten unter die Lupe nehmen sollte, und sich erst dann entscheidet, mit welchem Therapeuten man zusammen arbeiten möchte. Bei mir war es leider so, dass ich meinen Therapeuten nicht für fähig genug empfunden habe. Es gab auch leider viele Situationen, mit denen er scheinbar überfordert war oder einfach keine Lust hatte, mir genau zuzuhören. Er hat Dinge aufgeschrieben und eine Therapiestunde später wiederholt, die ich so nie gesagt hatte. Kurz und knapp: obwohl ich sehr offen für seine Hilfe war, ich ihm sozusagen meine Hand gereicht habe, hat er sie leider nicht angenommen und hat eher über meine Schulter an mir vorbeigeschaut.
Nun ja, oben hatte ich ja geschrieben, dass es mir besser geht hier. Das stimmt auch, zumindest meistenteils. Das heißt aber nicht, dass ich die Krankheit nicht mehr habe, sondern nur, dass ich es geschafft habe, ein bißchen besser mir ihr umzugehen. Meistens schaffe ich es 5 Tage die Woche normal zu essen. Dabei esse ich recht große Portionen, allerdings nur sehr gesunde Dinge. Bei mir ist es immer noch meistens so, dass ich mir keine Schokolade kaufen kann, da ich nicht die Fähigkeit besitze, zumindest im Moment, sie nicht auf einmal zu essen. Insgesamt kann ich aber sagen, dass, wenn man ein Ziel hat, etwas, was man unbedingt erreichen will, etwas, das einen zutiefst ausfüllt/ausfüllen wird, sehr positiv auf den Verlauf der Krankheit einwirken kann. Bei mir hat es zumindest schon mal einen großen Anfang geschaffen!
Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr mich super gerne anschreiben! Ansonsten freue ich mich auf einen regen Austausch mit euch.
Liebe Grüße
Tina