*anklopf*

#1
Hallo,
Hatte mir jetzt schon länger einen Account erstellt, aber mich noch nicht vorgestellt. Fragt mich nicht warum, aber ich habe mich schlichtweg nicht getraut... vielleicht, weil es so schwierig ist - sogar in einem anonymen Forum - zu schreiben: "Hallo, ich bin krank". Das schockiert mich irgendwie selber, obwohl ich es doch schon lange weiß...
Hm, wo fange ich an... vielleicht mit mir ;-): ich bin Biochemiestudentin, 4. Semester, 21 Jahre. Ich wohne alleine in einer schönen kleinen Wohnung. Das Studium macht mir viel Spaß und ich habe mittlerweile auch einen wirklich tollen Freundeskreis hier gefunden.
Ich bin sehr gerne kreativ, ich zeichne und male gerne, mache mir Schmuck, schreibe Gedichte und nähe ein bisschen.
Tja, aber nun zum dem unschönen Grund, warum ich hier bin...
Ich fand mich leider schon als Kind zu dick, obwohl mein Gewicht objektiv betrachtet IMMER normal war. Ab und an habe ich versucht abzunehmen, meist mit wenig Erfolg, aber es war nie krankhaft. Bis ich dann eine sehr unglückliche Beziehung hatte. Mein damaliger Freund behandelte mich wie ein Stück Fleisch und nutzte mich komplett aus, was ich viel zu spät bemerkte. Ich aß immer weniger und rutschte schnell ab. Meine Familie wurde darauf aufmerksam und schon bald wurde mein Essverhalten sehr kritisch beobachtet. (Was ja eigentlich gut ist). Bei einem Familienurlaub wurde der Druck dann so groß, dass ich "normal" aß, um nicht aufzufallen, aber hinterher erbrach. Tja, und daraus wurde dann die Bulimie, die mich nunmehr seit über einem Jahr begleitet. Leider.
Mittlerweile möchte ich etwas gegen die krankheit unternehmen. Aber so seltsam das ist: je mehr ich dagegen ankämpfe, umso schlimmer scheint es zu werden. Ich glaube, das ist diese Angst, ohne Krankheit keinen Halt mehr zu haben. Und deshalb bin ich nun hier, und hoffe auf liebe Menschen, die mich unterstützen und die ich unterstützen kann!
Zu meinem Nick: Solstice heißt "Sonnwende". Ich verbinde mit diesem Datum viel, denn kurz zuvor hatte ich die Beziehung beendet und um die Zeit der Sommersonnwende habe ich dann zum ersten mal wieder etwas mit Freunden unternommen. Es war für mich etwas befreiendes, ein Neuanfang, und dafür steht dieser Tag für mich, noch mehr als Neujahr.
Damals, zur Sommersonnwende, hatte ich zum ersten Mal wieder das Gefühl zu leben. Und daran will ich mich immer erinnern.

#2
Hallo :)

finde es echt mutig von dir, dass du so offen schreibst, dass es dir schwer fällt dir einzugestehen ein Problem zu haben ( geht mir nämlich genauso deswegen habe ich mich nicht vorgestellt :oops: )

Vielleicht erzähle ich einfach ein bisschen etwas über mich. Ich bin 17 Jahre alt und gehe momentan in die 11. Klasse einer FOS.
Leider bin ich seit meiner Kindheit ein bisschen übergewichtig. Naja und wie bei vielen hier fing meine Bulimie mit einer Diät an. Ich habe in kurzer Zeit relativ viel abgenommen indem ich nur noch sehr wenig gegessen habe und jeden Tag ins Fitnessstudio gerannt bin. Leider hat das Studio dann dicht gemacht und in meiner Wohnortnähe gab bzw. gibt es kein anderes Studio. So habe ich mir gedacht ich muss den fehlenden Sport durch das Essen ausgleichen und habe noch weniger gegessen. Lange Zeit konnte ich das nur leider nicht durchhalten und ich habe gefressen und gebrochen.
Tja, so lebe ich jetzt seit über einem Jahr und es scheint einfach nicht besser zu werden. Vor kurzem habe ich auf den Wunsch meiner Mutter hin eine Therapie angefangen. Leider habe ich nur das Gefühl es bringt mir überhaupt nichts!!
Es ist ja nicht so, dass ich nicht gesund werden möchte und ich finde meinen Therapeuten wirklich sehr lieb aber ich kann mein Essverhalten einfach nicht ändern. Es scheint alles so unmöglich!
Jetzt aber genug von mir.
Würde mich freuen wenn du dich meldest

Liebe Grüßle
Sabbie

#3
Hey ho!
Ja, die Ohnmacht kenne ich nur zu gut. Aber ich glaube, das liegt daran, dass wir noch nicht entschlossen genug sind! Wahrscheinlich müsste es mir dafür - so krass das klingt - einfach schlechter gehen! Aber diese Denkweise ist total daneben und bescheuert, jeder Tag, den man nicht gegen die Krankheit kämpft, ist ein verlorener Tag. Und eigentlich wäre es ja viel intelligenter so früh wie möglich mit dem kämpfen anzufangen. *seufz* dieser Konjunktiv...
Hast Du es Deiner Mutter von Dir aus erzählt oder hat sie Dich "erwischt"?
Meine Familie weiß es nicht...
Was für eine Therapie machst Du denn?
Naja, den ersten Schritt haben wir ja schon mal getan! :-) Vll. hilft das Forum ja! :-) Es erscheint unmöglich, weil wir es nicht versuchen... Ich meine - sont würde in der "Endlich Ehemalig"-Area niemand schreiben! Hoffentlich schreibe ich auch mal dort!
Glg!
Sol
Musik ist Freiheit