erstmal hallo allseits.... (und gleich eine frage...)

#1
... ich kenne diese seite schon länger; habe immer wieder in den beiträgen "geschmökert" und mir trost und rat beim lesen geholt. nun habe ich mich registriert, um auch aktiv an dem forum teilnehmen zu können.

kurz zu mir: ich kann mich nicht erinnern, jemals ein normales verhältnis zum essen gehabt zu haben. mit 16 habe ich meine erste diät gemacht und sehr viel abgenommen. seitdem kämpfe ich mit dem zu/abnehmen und irgendwann ist die k*** "dazugekommen". als es dann immer schlimmer wurde, habe ich mich selbst in therapie geschickt und einen psychotherapeuten aufgesucht, der mir wirklich sehr geholfen hat. ich bin zwar (noch) nicht vollkommen ehemalig, aber habe sehr viel mehr cleane tage als tage zum k***.
ich habe noch nie mit jemanden über meine krankheit (außer dem psychotherapeuten) gesprochen, weil ich mich immer soooo schäme und denke, dass es a) keiner verstehen wird b) mich der/diejenige dann abstoßend finden wird c) ich ausgelacht werde.
trotzdem habe ich in letzter zeit immer wieder das bedürfnis, mit jemanden darüber zu reden, mein herz auszuschütten.
HAT VON EUCH SCHON MAL JEMAND EINER FREUNDIN / DEM FREUND / ... DAVON ERZÄHLT? WIE HABEN DIE DANN REAGIERT?
bin für alle antworten sehr dankbar!!!

lg

#2
hallo nyc girl!
einige von meinen freunden wissen bescheid.
es hat mich jedes mal sehr große überwindung gekostet.das b*-wort über meine lippen zu bringen fiel mir sehr schwer, es "einfach" nur auszusprechen. ich habe mich immer geschämt und hatte auch dieselben befürchtungen wie du " verstehen sie es? ekeln sie sich vor mir? wollen sie dann überhaupt noch etwas mit mir zu tun haben? und was denken sie über mich?"

die reaktionen waren niemals negativ. allermeistens hieß es "was? du? das hätte ich nicht gedacht. sieht man dir überhaupt nicht an." meine freunde waren einfach nur besorgt aber stießen mich nicht ab.

ich muss dazu sagen, ich habs nur engeren freunden gesagt.
genau wie du hatte ich ganz stark das bedürfnis zu reden.

gibt es denn jemanden in deinem freundeskreis, bei dem du dir vorstellen kannst darüber zu reden? dem du vertrauen kannst?

lg sasi
Auch wenn Du nicht weißt wie lang der Weg ist
und wohin er Dich führt,
bringt er Dich mit jedem Schritt weiter
Ich habe angefangen meinen Weg zu gehen.
Er wird nicht immer einfach sein aber es lohnt sich! Ich werde leben, einfach nur leben

#3
hi,

bei mir wars so dass ich wegen meiner starken gewichtsabnahme von einer (sehr mutigen) Freundin angesprochen wurde ob alles in ordung sei. ich hatte damals auch so das beduerftnis zu sprechen dass ich ihr es ohne zoegern gesagt hab, auch weil sie meine beste freundin ist. Sie war sehr verstaendnisvoll und gehoert auch heute zu meinen Gespraechspartnern nummer eins (sogar mein Therapeut kommt danach).
Als ich mit meinem jetztigen Freund zusammengekommen bin hab ich auch sofort, auf anraten meiner Freundin "reinen Tisch" gemacht weil ich mir dachte: wenn er will dann kann er jetzt noch gehn! und ich rechnete wirklich damit dass nieman mich so gern haben koennte mit so einer abscheulichen krankheit, geschweige denn den Mund kuessen aus dem davor alles wieder rausgekommen ist... schrecklich! aber nein! er hat mich in den Arm genommen und gesagt es wird schon und wir schaffen das. ich war seh ueberrascht.
Der letzte mensch dem ichs gesagt hab war meine Mamma und sie war der einzige ders nicht verstanden hat, mich geschumpfen und mit unverstaendnis entgegenkam. naja.

Auf alle faelle, menschen die dich lieben werden dich nicht ablehnen. Sie werden dir helfen, aber koennens natuerlich nicht immer gleich verstehen... ich denke auch sie fuehlen sich hilflos. Aber wenn du mit jemanden reden moechtest dem du vertraus dann machs einfach. Du hast nichts wofuer man sich schaemen muesste, es ist eine Krankheit keine Schande!

Lg

#4
hii NYC Girl

Ich selbst habe auch mit Ärzten & Therapeuten geredet, bevor ichs gewagt habe, meiner besten Freundin davon zu erzählen.
mir ist damals ein rieesen Stein vom Herzen gefallen
& bei jedem Mal (Schwester, Mutter, ..) ist es mir leichter gefallen, damit umzugehen.
Das Verständnis war so groß, hätte mir das selbst nie gedacht ..

habe vor gar nicht so langer Zeit jemanden kennengelernt, mich unheimlich verliebt & dann so auch so gehandelt wie Maid es erzählt hat
.. einfach den richtigen Moment abgewartet & dann ganz ehrlich davon erzählt, eben auch weil ich dachte, wenn er damit nicht umgehen kann, weiß ichs wenigstens gleich .. hm, später würds nur noch mehr weh tun ..

aber um bei deiner Frage zu bleiben hihi
auch seine Reaktion war unglaublich verständnisvoll & aufbauend!

& ich glaube, dass alleine das Gefühl, dass es jemanden gibt, mit dem du reden kannst, schon gaanz viel helfen kann :wink:

LG & alles Liebe, Bettina
ι нαтє u so мucн яιgнт иow!

#5
Huhu!

Ich hab durchweg positive Erfahrungen mit dem "outen" gemacht damals. Ich habs gleich jedem in meinem engen Bezugskreis erzählt. Natürlich wusste ich auch, dass ich denen vertrauen kann. Klar versteht das keiner im eigentlichen Sinne (hab ich ja selbst auch erst nicht) aber ich konnte IMMER mit wem reden, wenn mir danach war. Und selbst wenn derjeniege keine Ratschläge geben konnte (sind ja schließlich auch keine Psychologen) ich konnte mich zumindest ausquatschen ud mir wurde zugehört. Ich empfand das als äußerst befreiend und kann immer wieder nur ein Riesenlob an meine Freunde vortragen, weil es tolle Freunde sind.
Ich habe es bei denen auch nie bereut, so offen gewesen zu sein.

Auch heute, trotz Ehemaligkeit, erzähle ich noch hin und wieder dem ein oder anderen (der es verdient hat, derlei privates zu erfahren), dass ich mal essgestört war. NIE hatte ich schlechte Reaktionen oder ähnliches. Könnte ich mir bei den Leuten, denen ich das erzähle auch nicht vorstellen. Vielleicht fällt es mir deshalb auch leicht.

Wenn Du jemanden vertraust: Nur Mut! Jemand der Dich schätzt, wird Dich niemals auslachen oder schlecht reagieren. Würdest Du ja sicher auch nicht, wenn Dir jemand sowas erzählen würde, oder?

Ganz lieben Gruß Nadine

#6
bei mir wissens alles freunde. sie verstehen mich. und wer das nicht tut, den bezeichne ich nicht als freund.
musste mich nicht outen. konnte es nicht verbergen...
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