Hallo ihr Lieben,
ich bin neu hier.
Ich kotze seit nun mehr 6 Monaten - ich hätte nie gedacht,
dass ich das mal tun würde.
Mittlerweile mach ich es täglich.
Aber ich hab das satt.
Es ist nicht, dass ich unbändigen Heißhunger auf Süßes, Fettes, Ungesundes hätte. Ich esse gerne gesund - mir schmeckt das.
Doch ich esse zuviel - und ich hasse dieses Gefühl, wenn mein Bauch voll ist. Noch dazu habe ich nie wirklich Hunger, und so blöd sich das anhören mag, darunter leide ich, weil mir mein Essen schmeckt und ich gerne esse. Also esse ich und platze dabei fast... und so speib ich und hab Angst dass meine Zähne grau werden. Ich würde gerne essen ohne satt zu werden, ich muss immer was kauen, knabbern, trinken... dauernd führe ich mir was zu.
Ich bin relativ hart zu mir selbst - habe in einem *kg zugenommen und seitdem gönn ich mir nichts mehr. Ich vermisse es nicht. Aber ich gönn es mir auch nicht, da ich einfach keine Lust habe so schwer zu sein. Damit hat alles angefangen. Ich kotze Karotten raus.... geht´s noch?
Das war´s was ich sagen wollte... hier bin ich also.
lg.
Libelle
#2
Hallo!!
Herzlich WILLKOMMEN hier!!
Schonungsloser Bericht.. eigentlich ein guter Ansatz was zu verändern (sofern man will). Was glaubst Du ist der Grund, dass Du dauernd was kauen musst?? Wie lange ist das schon so? Und weiß es jemand in Deinem Umfeld dass Du kotzt? Sooo viele Fragen;-) Ich belasse es erstmal bei denen;-) Fühl Dich hier wohl!
LG Nadine
Herzlich WILLKOMMEN hier!!
Schonungsloser Bericht.. eigentlich ein guter Ansatz was zu verändern (sofern man will). Was glaubst Du ist der Grund, dass Du dauernd was kauen musst?? Wie lange ist das schon so? Und weiß es jemand in Deinem Umfeld dass Du kotzt? Sooo viele Fragen;-) Ich belasse es erstmal bei denen;-) Fühl Dich hier wohl!
LG Nadine
#3
Herzlich Willkommen!!
Ich finde es sehr gut dass du es dir eingestanden hast. Wichtiger Schritt!!
Da du es noch nicht sehr lang hast, hast du noch gute Chancen rauszukommen. Ich würde dir dazu raten helfen zu lassen..., naja jez schau dich hier erst mal um, les erfahrungen von anderen... und dann kannst du ja weitersehen, aber unternimm auf jeden Fall etwas!!
LG Vera
Ich finde es sehr gut dass du es dir eingestanden hast. Wichtiger Schritt!!
Da du es noch nicht sehr lang hast, hast du noch gute Chancen rauszukommen. Ich würde dir dazu raten helfen zu lassen..., naja jez schau dich hier erst mal um, les erfahrungen von anderen... und dann kannst du ja weitersehen, aber unternimm auf jeden Fall etwas!!
LG Vera
#4
Hallo Nads!Nads hat geschrieben:Hallo!!
Herzlich WILLKOMMEN hier!!
Schonungsloser Bericht.. eigentlich ein guter Ansatz was zu verändern (sofern man will). Was glaubst Du ist der Grund, dass Du dauernd was kauen musst?? Wie lange ist das schon so? Und weiß es jemand in Deinem Umfeld dass Du kotzt? Sooo viele Fragen;-) Ich belasse es erstmal bei denen;-) Fühl Dich hier wohl!
LG Nadine
Freu mich sehr über eine Antwort!
Ja, schonungsloser Bericht - weil ich es wohl selbst nicht ganz fassen kann, was ich da eigentlich tue und mir das durch meine schonungslose Wahrheit selbst entgegendonnere...
Was der Grund ist?
Ich mach es immer, wenn ich allein bin und mich leer fühle. Es ist Leere. Keine Langeweile, keine Trauer, Leere. Ich bin dauernd auf der Suche nach Erfüllung, nach Dingen, die mich glücklich machen, die mir mehr geben. Das ist wohl ein Grund: ich erfülle mich - mit Essen. Ich hatte schon lange nicht mehr das Gefühl irgendwo oder bei irgendwem wirklich zuhause zu sein... ich glaube das fehlt mir - Liebe - ich arbeite bereits daran mich mehr selbst zu lieben.
Ein anderer wichtiger Grund:
Ich bin innerlich oft sehr unruhig, aufgewühlt und nervös. Essen bzw. Kauen, bzw. Trinken beruhigt mich. Und worüber ich mir noch Gedanken gemacht habe: ich schlage mir den Bauch dann so voll, dass ich mich kaum bewegen kann und nicht mehr raus will -> irgendwie zwinge ich mich ja dadurch unbewusst dazu, zur Ruhe zu kommen und mal halblang zu machen. Vielleicht ist es das auch.
Und zu guter Letzt: wenn der Druck zu groß ist - von außen, stopf ich alles in mich rein und speib es dann raus - irgendwie ist es sogar manchmal erlösend und ich fühle mich danach freier.
Bedenklich.
Wie ist es bei dir?
Warum tust du es? Tust du es?
Und falls ja, wie lange schon und wie gehst du damit um?
Liebe Grüße
Libelle
Hör in dich.
#5
VeraRalda hat geschrieben:Herzlich Willkommen!!
Ich finde es sehr gut dass du es dir eingestanden hast. Wichtiger Schritt!!
Da du es noch nicht sehr lang hast, hast du noch gute Chancen rauszukommen. Ich würde dir dazu raten helfen zu lassen..., naja jez schau dich hier erst mal um, les erfahrungen von anderen... und dann kannst du ja weitersehen, aber unternimm auf jeden Fall etwas!!
LG Vera
Ja, Vera - du hast recht, ich denke, dass ich jetzt noch gute Chancen habe, mir das schnell wieder abzugewöhnen.
Danke für deine Worte.
lg
L.
Hör in dich.
#6
Nads hat geschrieben:Hallo!!
Herzlich WILLKOMMEN hier!!
Schonungsloser Bericht.. eigentlich ein guter Ansatz was zu verändern (sofern man will). Was glaubst Du ist der Grund, dass Du dauernd was kauen musst?? Wie lange ist das schon so? Und weiß es jemand in Deinem Umfeld dass Du kotzt? Sooo viele Fragen;-) Ich belasse es erstmal bei denen;-) Fühl Dich hier wohl!
LG Nadine
Ach ja, was ich vergessen hab:
In meinem Umfeld hab ich anfangs mal erwähnt, dass ich es ein paar mal gemacht habe - wurde natürlich bekritelt, aber es weiß nun eigentlich keiner, dass ich es nochimmer tue.
Hör in dich.
#7
Huhu!
Hm, hört sich aber an, als hättest Du genügend Selbstreflektion, dass Du den Kampf definitiv starten (weitermachen) kannst! Du machst Dir nix vor! Das tun viele, besonders am Anfang. Und "plötzlich" ist es zu spät!
Hast Du Dich schonmal wegen Therapie schlau gemacht? Meinst Dunicht, das könnte helfen?
Ich hab nicht soooo lange gekotzt. Eigentlich hab ich mir von Beginn an Hilfe gesucht. Bei mir war es erst zu Abnehmzwecken. Erst begann exessives Kalorienzählen und dazu exessiver Sport, dann kamen die FAs und dann Abführmittel und als ich immer mehr Panik vorm wieder zunehmen bekam, schließlich auch "Finger in Hals"... (der Erfolg der Abnahme war ja bereits erreicht...nur dass ich NICHT glücklicher war, im Gegenteil, ab da setzte ich alles dran bloß nix wieder zuzunehmen, dh. Druck beibehalten) Spätestens ab diesem Zeitpunkt hab ich gemerkt: Also hier läuft definitiv was falsch und bin ab zum Hausarzt, gesagt was Sache ist, Empfehlung zum Therapeuten bekommen und zum Glück auch gleich einen Platz, da jemand abgesprungen war. Mit dem Kotzen hab ich recht schnell wieder aufgehört (zum Glück), das mit dem Sport war erst schwieriger, die FAs blieben ja zunächst (so wie die Ursachen) und naja mit viel Arbeit, Geduld (davon hab ich immer so wenig;-)) und Kampfgeist (davon hab ich viel) hab ich es geschafft alles hinter mir zu lassen, wurde clean, FA frei und wieder gesund. Das ist natürlich nur die Kurzversion. Das war schon nicht soooo easy. Ich hab ca 1,5 Jahre Thera gemacht und ich muss sagen, dass mir das wirklich geholfen hat!
LG Nadine
Hm, hört sich aber an, als hättest Du genügend Selbstreflektion, dass Du den Kampf definitiv starten (weitermachen) kannst! Du machst Dir nix vor! Das tun viele, besonders am Anfang. Und "plötzlich" ist es zu spät!
Hast Du Dich schonmal wegen Therapie schlau gemacht? Meinst Dunicht, das könnte helfen?
Ich hab nicht soooo lange gekotzt. Eigentlich hab ich mir von Beginn an Hilfe gesucht. Bei mir war es erst zu Abnehmzwecken. Erst begann exessives Kalorienzählen und dazu exessiver Sport, dann kamen die FAs und dann Abführmittel und als ich immer mehr Panik vorm wieder zunehmen bekam, schließlich auch "Finger in Hals"... (der Erfolg der Abnahme war ja bereits erreicht...nur dass ich NICHT glücklicher war, im Gegenteil, ab da setzte ich alles dran bloß nix wieder zuzunehmen, dh. Druck beibehalten) Spätestens ab diesem Zeitpunkt hab ich gemerkt: Also hier läuft definitiv was falsch und bin ab zum Hausarzt, gesagt was Sache ist, Empfehlung zum Therapeuten bekommen und zum Glück auch gleich einen Platz, da jemand abgesprungen war. Mit dem Kotzen hab ich recht schnell wieder aufgehört (zum Glück), das mit dem Sport war erst schwieriger, die FAs blieben ja zunächst (so wie die Ursachen) und naja mit viel Arbeit, Geduld (davon hab ich immer so wenig;-)) und Kampfgeist (davon hab ich viel) hab ich es geschafft alles hinter mir zu lassen, wurde clean, FA frei und wieder gesund. Das ist natürlich nur die Kurzversion. Das war schon nicht soooo easy. Ich hab ca 1,5 Jahre Thera gemacht und ich muss sagen, dass mir das wirklich geholfen hat!
LG Nadine
#8
Hallo Nadine,
deine Geschichte mit Abnehmen, Angst vor Zunahme, Extrem-Sport, eiserne Diszipin, Fressanfälle, Finger in den Mund usw. kommt mir sehr bekannt vor... ich war ebenfalls nicht wirklich glücklicher als ich weniger Gewicht hatte. Wenn ich heute Fotos sehe, denke ich mir, wow, wie schlank du warst - gesehen habe ich mich damals aber nicht so und hatte weniger Selbstbewusstsein als heute. Man sieht also: die Lösung des Problems liegt in einem drin und nicht in der Anzahl der Kilos. Schön, dass du da raus gefunden und dich um dich gekümmert hast. Außerdem finde ich es bemerkenswert, dass du hier bist und anderen mit deiner Geschichte hilfst.
Ja, ich hatte mal eine Therapie gemacht - letztes Jahr. Ich hab sie mir selbst gezahlt, doch mir ist dann bald das Geld ausgegangen..
du bist also zum Hausarzt gegangen und hast gesagt, was Sache ist? Davor habe ich keine Angst, ich bin nur ein Mensch, der glaubt, dass man sich selbst helfen muss. Was würde dann passieren? Bekäme ich womöglich eine Therapie bezahlt?
Ich möchte so nicht weiter machen, da mir meine Gesundheit sehr wichtig ist. Ich weiß aber auch, dass das grundsätzliche Problem nicht an meiner Figur liegt, sondern woanders. Eine Therapie täte mir gut, hat mir damals auch sehr gut getan. Ich bin grad ziemlich down - heute hab ich dreimal.. das Handy läutet dauernd, ich bin nicht fähig mich um mein Privatleben zu kümmern, es stehen noch so viele Dinge aus, es wird dann einfach alles zu viel, und dann befreit es mich, obwohl ich nichts sonderlich Dramatisches zu mir genommen hätte.. ich könnte weinen und will dann nur mehr allein sein.
Ich weiß nur ehrlich nicht, an wen ich mich wenden kann - wo man mir wirklich zuhört und unterstützend beiseite steht. Für Erfahrungsaustausch bin ich dir daher wirklich sehr dankbar.
Lieben Gruß
Sabrina
deine Geschichte mit Abnehmen, Angst vor Zunahme, Extrem-Sport, eiserne Diszipin, Fressanfälle, Finger in den Mund usw. kommt mir sehr bekannt vor... ich war ebenfalls nicht wirklich glücklicher als ich weniger Gewicht hatte. Wenn ich heute Fotos sehe, denke ich mir, wow, wie schlank du warst - gesehen habe ich mich damals aber nicht so und hatte weniger Selbstbewusstsein als heute. Man sieht also: die Lösung des Problems liegt in einem drin und nicht in der Anzahl der Kilos. Schön, dass du da raus gefunden und dich um dich gekümmert hast. Außerdem finde ich es bemerkenswert, dass du hier bist und anderen mit deiner Geschichte hilfst.
Ja, ich hatte mal eine Therapie gemacht - letztes Jahr. Ich hab sie mir selbst gezahlt, doch mir ist dann bald das Geld ausgegangen..
du bist also zum Hausarzt gegangen und hast gesagt, was Sache ist? Davor habe ich keine Angst, ich bin nur ein Mensch, der glaubt, dass man sich selbst helfen muss. Was würde dann passieren? Bekäme ich womöglich eine Therapie bezahlt?
Ich möchte so nicht weiter machen, da mir meine Gesundheit sehr wichtig ist. Ich weiß aber auch, dass das grundsätzliche Problem nicht an meiner Figur liegt, sondern woanders. Eine Therapie täte mir gut, hat mir damals auch sehr gut getan. Ich bin grad ziemlich down - heute hab ich dreimal.. das Handy läutet dauernd, ich bin nicht fähig mich um mein Privatleben zu kümmern, es stehen noch so viele Dinge aus, es wird dann einfach alles zu viel, und dann befreit es mich, obwohl ich nichts sonderlich Dramatisches zu mir genommen hätte.. ich könnte weinen und will dann nur mehr allein sein.
Ich weiß nur ehrlich nicht, an wen ich mich wenden kann - wo man mir wirklich zuhört und unterstützend beiseite steht. Für Erfahrungsaustausch bin ich dir daher wirklich sehr dankbar.
Lieben Gruß
Sabrina
Hör in dich.
#9
Also hier wird Dir auf jeden Fall zugehört!! Und Austauschsmöglichkeiten gibt es genügend!! Du kommst aus Wien? Dort gibt es eine Selbsthilfegruppe die sich aus diesem Forum gebildet hat. Die treffen sich dort regelmäßig! Wäre das nicht vielleicht was für Dich??
Ach und wegen dem Hausarzt: Ich hab die Therapie bezahlt bekommen (zum Glück) und brauchte eine Überweisung vom Hausarzt zum Therapeuten. Deswegen der Hausarzt. Ich weiß aber nicht, wie das inÖsterreich läuft. Zahlt da keine Krankenkasse sowas? Also hier in Deutschland egentlich schon..!
Lieben Gruß
Ach und wegen dem Hausarzt: Ich hab die Therapie bezahlt bekommen (zum Glück) und brauchte eine Überweisung vom Hausarzt zum Therapeuten. Deswegen der Hausarzt. Ich weiß aber nicht, wie das inÖsterreich läuft. Zahlt da keine Krankenkasse sowas? Also hier in Deutschland egentlich schon..!
Lieben Gruß
#10
Hallo Sabrina!
Ich bin grad ganz verwirrt und fassungslos...weil mich was du geschrieben hast so DERART an mich selbst erinnert und ich mich, sowohl in deiner Ursachenanalyse als auch in der Beschreibung deiner Gefühle, Ängste und deiner Situation, selbst so wieder finde...ich hab glatt nachdenken müssen, ob ich die Postings nicht selbst verfasst habe
Schön dass du da bist!
Naoko
Ich bin grad ganz verwirrt und fassungslos...weil mich was du geschrieben hast so DERART an mich selbst erinnert und ich mich, sowohl in deiner Ursachenanalyse als auch in der Beschreibung deiner Gefühle, Ängste und deiner Situation, selbst so wieder finde...ich hab glatt nachdenken müssen, ob ich die Postings nicht selbst verfasst habe

Schön dass du da bist!
Naoko
Re: Here I am
#11Hallo nochmal ihr Lieben,
ich dachte, ich schreib nochmal hier rein, um euch zu erzählen, wie´s bei mir weitergegangen ist und vielleicht auch ein paar von euch ein wenig Mut zu machen.
Also... wie gesagt, ich habe Bulimie Gott sei Dank noch nicht lange. Seit ca. November letzten Jahres. Ich habe es seit Jänner/Februar wirklich intensiv getan - mich also tagtäglich, meistens auch mehrmals täglich übergeben.
Ich habe mich zwei drei Freunden anvertraut... mit dem Ergebnis, dass mein Problem mehr oder weniger unter den Tisch gekehrt wurde (Ich will ihnen keinen Vorwurf machen - ich glaube nicht, dass es für jeden leicht ist damit umzugehen).
Ich habe mich dann schlussendlich meiner Mutter anvertraut. Bei ihr war ich mir sicher: Sie wird mir helfen, weil sie nicht locker lassen wird und es mir nicht ermöglichen wird mein Problem wieder zu verdrängen, beschönigen, es nichtig zu machen.
Vor zwei Monaten habe ich mich getraut zum Neurologen zu gehen. Hier in Wien im Sanatorium Hera. Mir ist erst im Arztzimmer so richtig bewusst geworden, was ich mir eigentlich selber antue und wie schlimm es eigentlich schon ist - die endgültige Realisation meiner Situation, in die ich mich gebracht habe. Es war wirklich nicht leicht...aber es war gut.
Man hat mir Flux Hexal verschrieben, ein Antidepressivum, ein Serotoninhemmer. Es macht nicht abhängig, psychisch wie physisch nicht und die Dosierung hat er bewusst niedrig und nur langsam steigend verschrieben.
Mein derzeitiges Resumé: Die Tabletten haben mir wirklich geholfen. Ich bin auch jetzt noch manchmal depressiv, ich bin traurig, ich weine, ich bin natürlich auch glücklich, aber wenn ich in ein Loch falle, dann ist es nicht mehr so tief. Es sind Gefühle da, die ich auslebe, aber sie überschwemmen mich nicht mehr.
Gut. Ich dachte: Passt alles. Alles im Griff. Therapie würde mir dringendst angeraten, zwingen können sie dich ja nicht. Aber ich hab mir eingebildet, geht auch so, mit den Tabletten, ohne Therapie. In den letzten 3 oder 4 Wochen hab ich mich nur ein einziges Mal übergeben (also Finger in Mund)... es it auch wieder so etwas wie Ekel vorm Erbrechen entstanden, was ich eigentlich die Monate davor nicht mehr wirklich hatte (man gewöhnt sich wohl an alles...
Für alle, für die das wichtig und ein Thema ist, und ich denke, dass sind hier naturgemäß ALLE:
Man nimmt von diesen Tabletten nicht zu.
Aber ich will hier auf gar keinen Fall die reine Chemie propagieren.
Deswegen weiter:
Also....
In der letzten Woche sind mir die Tabletten ausgegangen...Da momentan viel zu tun in der Arbeit, bin ich nicht dazu gekommen mir ein Rezept nachzuholen. Und gestern war ich wieder bei ihm, nach 5 Tagen ohne - in der Zeit natürlich auch prompt wieder einen Anfall gehabt und wie ein Nerval wieder auf seinem Stuhl.
Da ist mir klar geworden: Es geht nicht weg mit den Tabletten, ich kann es nur - solange ich sie nehme - unterdrücken. Gut... nochmal deftige Realität pur, nochmal voll auf den Boden der Tatsachen gekracht - aua...
Ausreden gab´s diesmal auch keine mehr. Mein anfängliches Argument (und wirkliches Problem): kein Geld für eine Therapie hat sich nun auch in Luft aufgelöst....ich war, falls ihr es kennt, in einer Hilfestelle für Menschen mit Essstörungen: so what, gleich hinterm Westbahnhof - bin einfach rein. Mein Neurologe hat mir die Adresse extra rausgesucht, er meinte, dort gäbe es möglicherweise mehr (finanzielle) Unterstützung für mich.
Ich bin sehr skeptisch, aber ich habe mich dort wirklich gut aufgehoben gefühlt, verstanden und vor allem: Ernst genommen in meinem Problem. Am 2. Oktober habe ich mein erstes Gespräch mit der Therapeutin. Dann wird entschieden, ob eine Therapie (wöchentlich, Einzeltherapie oder in Gruppen) vollständig in meinem Fall bezahlt wird, oder zumindest teilweise. Ich kam mir mit meinen 26 Jahren dort ziemlich blöd vor, da ja die Frau, mit der ich gesprochen habe so ca. im selben Alter sein müsste wie ich.
Aber ich hab gefühlt, dass man mir dort wirklich helfen WILL.
Heute (ein Tag danach) bin ich froh, dass ich wirklich dort hingegangen bin (war mehr eine Trancehandlung im Affekt - hätte ich mir länger Zeit gelassen, hätt ich´s wohl wieder nicht getan... die Erkenntnis beim Neurologen, dass die Tabletten die Bulimie nicht ausflösen, sondern nur unterdrücken, solange ich sie nehme --> und dann nicht mehr - also Bulimie wieder da! - die hat ziemlich gesessen und ziemlich gewirkt.. )
Zusammenfassend:
Die ersten Schritte sind mit viel Überwindung verbunden, aber wenn man sie hinter sich hat, fühlt man sich fast ein wenig stolz auf sich selbst. Jetzt muss ich nur noch wirklich am 2. Oktober dorthingehen und anfangen....
Vielleicht motiviert das ja die eine oder andere von euch, auch einen Fuß nach vorn zu tun ...
Ganz liebe Grüße an euch alle
Sabrina
ich dachte, ich schreib nochmal hier rein, um euch zu erzählen, wie´s bei mir weitergegangen ist und vielleicht auch ein paar von euch ein wenig Mut zu machen.
Also... wie gesagt, ich habe Bulimie Gott sei Dank noch nicht lange. Seit ca. November letzten Jahres. Ich habe es seit Jänner/Februar wirklich intensiv getan - mich also tagtäglich, meistens auch mehrmals täglich übergeben.
Ich habe mich zwei drei Freunden anvertraut... mit dem Ergebnis, dass mein Problem mehr oder weniger unter den Tisch gekehrt wurde (Ich will ihnen keinen Vorwurf machen - ich glaube nicht, dass es für jeden leicht ist damit umzugehen).
Ich habe mich dann schlussendlich meiner Mutter anvertraut. Bei ihr war ich mir sicher: Sie wird mir helfen, weil sie nicht locker lassen wird und es mir nicht ermöglichen wird mein Problem wieder zu verdrängen, beschönigen, es nichtig zu machen.
Vor zwei Monaten habe ich mich getraut zum Neurologen zu gehen. Hier in Wien im Sanatorium Hera. Mir ist erst im Arztzimmer so richtig bewusst geworden, was ich mir eigentlich selber antue und wie schlimm es eigentlich schon ist - die endgültige Realisation meiner Situation, in die ich mich gebracht habe. Es war wirklich nicht leicht...aber es war gut.
Man hat mir Flux Hexal verschrieben, ein Antidepressivum, ein Serotoninhemmer. Es macht nicht abhängig, psychisch wie physisch nicht und die Dosierung hat er bewusst niedrig und nur langsam steigend verschrieben.
Mein derzeitiges Resumé: Die Tabletten haben mir wirklich geholfen. Ich bin auch jetzt noch manchmal depressiv, ich bin traurig, ich weine, ich bin natürlich auch glücklich, aber wenn ich in ein Loch falle, dann ist es nicht mehr so tief. Es sind Gefühle da, die ich auslebe, aber sie überschwemmen mich nicht mehr.
Gut. Ich dachte: Passt alles. Alles im Griff. Therapie würde mir dringendst angeraten, zwingen können sie dich ja nicht. Aber ich hab mir eingebildet, geht auch so, mit den Tabletten, ohne Therapie. In den letzten 3 oder 4 Wochen hab ich mich nur ein einziges Mal übergeben (also Finger in Mund)... es it auch wieder so etwas wie Ekel vorm Erbrechen entstanden, was ich eigentlich die Monate davor nicht mehr wirklich hatte (man gewöhnt sich wohl an alles...

Für alle, für die das wichtig und ein Thema ist, und ich denke, dass sind hier naturgemäß ALLE:
Man nimmt von diesen Tabletten nicht zu.
Aber ich will hier auf gar keinen Fall die reine Chemie propagieren.
Deswegen weiter:
Also....
In der letzten Woche sind mir die Tabletten ausgegangen...Da momentan viel zu tun in der Arbeit, bin ich nicht dazu gekommen mir ein Rezept nachzuholen. Und gestern war ich wieder bei ihm, nach 5 Tagen ohne - in der Zeit natürlich auch prompt wieder einen Anfall gehabt und wie ein Nerval wieder auf seinem Stuhl.
Da ist mir klar geworden: Es geht nicht weg mit den Tabletten, ich kann es nur - solange ich sie nehme - unterdrücken. Gut... nochmal deftige Realität pur, nochmal voll auf den Boden der Tatsachen gekracht - aua...

Ausreden gab´s diesmal auch keine mehr. Mein anfängliches Argument (und wirkliches Problem): kein Geld für eine Therapie hat sich nun auch in Luft aufgelöst....ich war, falls ihr es kennt, in einer Hilfestelle für Menschen mit Essstörungen: so what, gleich hinterm Westbahnhof - bin einfach rein. Mein Neurologe hat mir die Adresse extra rausgesucht, er meinte, dort gäbe es möglicherweise mehr (finanzielle) Unterstützung für mich.
Ich bin sehr skeptisch, aber ich habe mich dort wirklich gut aufgehoben gefühlt, verstanden und vor allem: Ernst genommen in meinem Problem. Am 2. Oktober habe ich mein erstes Gespräch mit der Therapeutin. Dann wird entschieden, ob eine Therapie (wöchentlich, Einzeltherapie oder in Gruppen) vollständig in meinem Fall bezahlt wird, oder zumindest teilweise. Ich kam mir mit meinen 26 Jahren dort ziemlich blöd vor, da ja die Frau, mit der ich gesprochen habe so ca. im selben Alter sein müsste wie ich.
Aber ich hab gefühlt, dass man mir dort wirklich helfen WILL.
Heute (ein Tag danach) bin ich froh, dass ich wirklich dort hingegangen bin (war mehr eine Trancehandlung im Affekt - hätte ich mir länger Zeit gelassen, hätt ich´s wohl wieder nicht getan... die Erkenntnis beim Neurologen, dass die Tabletten die Bulimie nicht ausflösen, sondern nur unterdrücken, solange ich sie nehme --> und dann nicht mehr - also Bulimie wieder da! - die hat ziemlich gesessen und ziemlich gewirkt.. )
Zusammenfassend:
Die ersten Schritte sind mit viel Überwindung verbunden, aber wenn man sie hinter sich hat, fühlt man sich fast ein wenig stolz auf sich selbst. Jetzt muss ich nur noch wirklich am 2. Oktober dorthingehen und anfangen....
Vielleicht motiviert das ja die eine oder andere von euch, auch einen Fuß nach vorn zu tun ...
Ganz liebe Grüße an euch alle
Sabrina
Zuletzt geändert von Libellule am Sa Sep 20, 2008 17:10, insgesamt 1-mal geändert.
Hör in dich.
Re: Here I am
#12Liebe Sabrina!
Ich bin unendlich stolz auf dich und weiß, dass du diesen Schritt am 2. Oktober auch setzen wirst.
Du bist einfach einmalig und ich liebe dich sehr!
Bussi
coksi
Ich bin unendlich stolz auf dich und weiß, dass du diesen Schritt am 2. Oktober auch setzen wirst.
Du bist einfach einmalig und ich liebe dich sehr!
Bussi
coksi
Re: Here I am
#13



Zuletzt geändert von Libellule am Sa Sep 20, 2008 17:36, insgesamt 1-mal geändert.
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