neu hier

#1
Halli hallo..

auch ich bin neu hier und wollte mich mal kurz vorstellen...
Ich bin 20 Jahre alt und habe seit ca. 4 Jahren Bulimie.
Erst wollte ich die Krankheit nicht wahrnehmen, und dachte das meine Willenskraft genügen würde um sie zu überwinden, und für ein paar Monate gelang mir das auch. Doch dann begann ich wieder mich zu übergeben. Mittlerweile ist mir klar geworden das ich da alleine nicht rauskomme. Meine Esstörung begann wegen einer gescheiterten Beziehung, doch heute hat das kaum noch mit miesen Gefühlen zu tun. Es ist einfach nur noch ein Drang, eine Sucht die ich nicht mehr kontrollieren kann. Noch habe ich nie jemandem von meiner Esstörung erzählt. Mit wem habt ihr als erstes darüber gesprochen?

#2
hey du
erinnert mich verdammt an mich...
:roll:

als erstes darüber gesprochen habe ich mit einer sehr guten freundin, von der ich wusste dass sie ebenfalls an bulimie leidet...
über sie bin ich dann auch auf das forum gekommen :)

und dann irgendwann auch meinem engeren freundeskreis gesagt. und ansonsten nur den leuten hier...

#3
Herzlich Willkommen Herbststurm,


Ich habe noch mit keinem darüber gesprochen, obwohl mir das sehr wichtig wäre, mal alles rauszulassen.

Nur leider "trau" ich mich noch nicht.


liebe grüße Charlottchen

#4
Genau so geht es mir auch Charlottchen. Ich traue mich einfach nicht mit jemanden darüber zu reden, weil ich Angst habe zie zu enttäuschen. Wie die meisten von uns ist mein Alltag ein Theaterstück. Meine meisten Freunde kennen mich nur als die Starke und Selbstbewusste und haben keine Ahnung von dem Kaos in mir. Das meine Familie nie etwas gemerkt hat wundert mich. Als das mit der Bulimie anfing, habe ich mich total von ihnen isoliert, war nur noch in meinem Zimmer (oder stundenlang im Badezimmer), habe nicht mehr mit ihnen zusammen gegessen usw. Als Grund gab ich die ewigen Streitereien meiner Eltern beim Abendbrot an. Es ist echt ein Trauerspiel. Ich verlor total die Beziehung zu meinen Eltern, war immer schlecht gelaunt und traurig. Doch sie sprachen mich nie wirklich darauf an. Nach dem Abi zog ich sofort aus, ging für mehrere Monate ins Ausland, alleine, hauptsächlich um mich davon zu überzeugen das ich alleine klar komme. Und meine Esstörung nahm auch ab. Seit ein paar Monaten wohne ich nun alleine in einer völlig neuen Stadt, habe angefangen zu studieren. Die Beziehung zu meiner Familie hat sich glücklicherweise wieder verbessert, aber meine selbstzweifel sind in den letzten Monaten wieder grösser geworden und somit die ES wieder stärker.

Ich glaube mein eigentliches Problem ist das wenn ich mit jemandem darüber reden würde, würde ich auch noch mehr mein Selbstbild zerstören. Ich meine obwohl ich weiss das ich Krank bin denke ich immernoch das ich da irgendwie wieder rauskomme, ohne fremde hilfe. Viele meiner Freundinen leiden an Depressionen, eine hat einen Selbstmordversuch hinter sich. Da muss doch einer Stark bleiben!?

MAN DIESE BESCHISSENE WELT!!!!!!

Wäre toll wenn man nochmal bei 0 anfangen könnte.

Es ist echt toll einfach mal alles raus lassen zu können und von jemandem gehört zu werden!! Echt super Seite..

#5
Hey, Herbststurm!

Ich hoffe wirklich, dass du dich bald jemandem anvertrauen kannst. Denn glaub mir: ALLEINE SCHAFFST DU ES NICHT, die Bumlimie zu bewältigen!
Diese Heimlichtuerei kostet doch so viel Kraft...

Aber: Es ist schon wirklich toll, dass du hier drüber reden kannst.
Ich bin mir sicher, dass du bald genügend Mut haben wirst. Und wenn es erstmal eine Ärztin ist, der du dich endlich öffnen kannst. Es lohnt sich. Es ist wie eine kleine Befreiung.

Ich wünsche dir alles Gute!

#6
Hallo Herbststurm,

ich kann das alles sehr gut nachempfinden und verstehen. Bin damals mit 18 in eine fremde stadt gezogen, um mir und anderen zu zeigen (Familie/freunde), dass ich das alles alleine schaffe.

es war ein auf und ab (beruflich und gesundheitlich)

mittlerweile bin ich wieder zu meiner Familie gezogen, da ich alleine nicht mehr zurecht kam und mein Leben komplett zusammen brach.

Bulimie habe ich nun 11 Jahre und vor kurzem war ich mir noch sicher, dass ich alleine daraus komme

"wenn ich es nicht mehr haben will, hör ich von heute auf morgen auf - damit habe ich kein problem "

und ich habs oft versucht - normal gegessen und am ende des tages hing ich wieder über der schüssel, weil dieses gefühl von satt, "ungewohnt" war.


Wäre toll wenn man nochmal bei 0 anfangen könnte. <-- ohhh jaaa, das wünsche mir oft. Nur leider geht das nicht.