Re: Noch ne neue

#16
hallo polyhymnia

ich danke dir erstmal für deine lieben worte. schön wenigstens hier ein wenig verständnis zu kriegen. nein so direkt habe ich mit beiden noch nicht gesprochen. ich war im ersten moment so verletzt daß ich da hätte gar nicht drüber reden können. und eigentlich gehts mir immer noch so. wenn ich da schon einmal nen korb bekommen habe dann lauf ich da für gewöhnlich nicht nochmal. den kontakt abbrechen...hmmm mit dem einen bin ich verheiratet. macht sich ein wenig schlecht. ich weiß nicht wie ich es meinem mann anedrs begreifloch machen kann daß er mir doch helfen kann.
ich denke mal um verständnis und halt zu bekommen muss ich wohl den weg gehen und mich meiner familie anvertrauen.
da pasieren mir solche sprüche nicht. es ist nur vrdammt schwer sich vor seinen eltern so zu outen. wie hast du das denn gemacht'?


glg rinchen
Freunde sind wie Sterne. Sie sind nicht immer zu sehen, aber sie sind immer da.

Re: Noch ne neue

#17
ich hab damals noch zuhause gewohnt und nach so etwa einem jahr hat mir nicht mal mehr meine sonst so liebe und ein bisschen gutgläubige mama meine ausreden noch abgekauft...sie hat mich sofort unter druck gesetzt, eine therapie zu beginnen - hab ich dann auch gemacht: erst ambulant (da hab ich gelernt zu reden), dann stationär (da hab ich die depressionen losgekriegt), aber die bulimie blieb...ich glaube ich hab mich ein bisschen "abgeschoben" gefühlt: als glaubte meine familie, mit diesem therapie-zwang hätte sie ihren teil getan und müsste sich jetzt nicht mehr näher mit meiner krankheit auseinandersetzen (heute bin ich nicht mehr sicher, ob es wirklich so war). aber auf jeden fall haben es alle (zuerst hat es meine beste freundin rausgekriegt) sehr ernst genommen und sehr viel getan, um mir zu helfen - das dumme war, dass ich damals eigentlich keine hilfe wollte und dadurch viele (v.a. freunde) enttäuscht und mich von ihnen entfernt habe...das verhältnis zu meiner mutter, mit der ich in der letzten zeit zuhause (tief in der bulimie) nur noch streit hatte, wurde erst nach dem auszug viel besser; heute vertraue ich ihr sehr und kann über vieles mit ihr reden, was ich nie für möglich gehalten hätte, und seit ich "richtig" begonnen habe, zu kämpfen, ist sie sehr stolz auf mich und unterstützt mich sehr...
ich hab übrigens nicht gemeint, dass du den kontakt zu deinem mann gleich abbrechen sollst; ich dachte eher, du solltest dich quasi innerlich von solchen kommentaren abgrenzen und sowas nicht mehr so an dich ran lassen.
könnte es vielleicht helfen, wenn du mal mit ihm und einer dritten, unabhängigen person sprichst, die ihm vielleicht auch vermitteln kann, wie gefährlich deine krankheit ist und wie wichtig gerade seine unterstützung für dich wäre? vielleicht bei so ner beratungsstelle?
sapias, vina liques et spatio brevi spem longam reseces.
dum loquimur, fugerit invida aetas.
carpe diem, quam minimum credula postero.

Re: Noch ne neue

#18
ach rinchen! das klingt wirklich ziemlich verzwickt. ich würde dir raten,dass du es deiner Familie sagst,denn alleine aus der Bulimie rauszukommen ist verdammt schwer. Es ist eine Krankheit und die kannst du nicht alleine bekämpfen! Ausserdem würde es dich nur viel zu viel Kraft kosten. Wenn du die Unterstützung deiner Familie hast, klappt das viel besser.
Restina
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentlich ist für die Augen unsichtbar. (Aus "der kleine Prinz")

Re: Noch ne neue

#19
hallo ihr beiden.

mitlerweile habe ich gemerkt, mit jedem kämpfen alleine da raus zu kommen, immer tiefer rein zu rutschen.
ich habe es fast aufgegeben über ernste themen mit meinem mann zu reden weil er dam it grundsätzlich ein proiblem hat. er macht sich große sorgen um mich daß weiß ich auch. aber er sagt es weder noch zeigt er es in irgend einer form.
und meine freundin weiß denk ich mal zu wenig über die krankheit. ich weiß nicht wie offen sie dafür ist sich darüber zu informieren. es fäät schwer solche kommentare zu überhören. wenn ich sowas immer höre denk ich dann und jetzt erst recht k... weil es eh keinen interessiert. wie meine familie damit umgehen würde, weiß ich gar nicht. eine therapie zu machen wird auch von ihr auf jeden fall kommen. auch mein verhältnis zu meiner mutter ist erst wesentlich vertrauensvoller geworden nachdem ich ausgezogen und selber mama geworden bin.
meine kinder geben mir teilweise so viel kraft. ich bin frh daß sie noch nichts mitbekommen haben. ich habe ihnen gegenüber auch total schlechtes gewissen und trotzdem hält es mich nicht vom k... ab.
es sind meistens immer die gedanken abnehmen abnehmen abnehmen. jeden morgen freu ich mich auf meine waage und krieg nen totalen rappel wenn die mal woanders steht als gewohnt. schwachsinn eigentlich oder?
die FA werden immer kontrollierter aber die Bulimie gerät immer mehr außer kontrolle. es gibt tage da habe ich bedenken schon in die magersucht zu rutschen weil ich dann gar nicht mehr esse und dann kommt ganz plötzlich wieder ein FA der mich dann schon mal wieder glücklich macht. alles ein scheiß teufelskreis.
warum verstehen das immer nur gleichgesinnte?


glg rinchen
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Re: Noch ne neue

#20
Das ist wohl die crux bei psycho-somatischen Krankheiten :(
Ich kenne auch das Problem mit den Männern und den Gefühlen bzw. dem AUsdrücken derselben ganz gut: mein Vater z.B., mit dem hab ich nie wirklich über die Bulimie und was mich dazu bringt/gebracht hat, reden können - er ist diesbezüglich auch sehr verschlossen. Aber er konnte mir in andern Bereichen (in denen er "kompetent" ist) zeigen, wie wichtig ich ihm bin und dass er mir helfen will. Und heute können wir uns sogar auch Gefühle zeigen und uns mal in den Arm nehmen, das empfinde ich als sehr schön :) Man(n) kann also auch auf dem Gebiet dazulernen...
Vielleicht könntest du doch mal ein offenes Gespräch mit deinem Mann (auch mit deiner Freundin) suchen und sagen, dass du ein bisschen verstehen kannst, wenn sie nicht die Kraft haben, sich damit zu konfrontieren oder dich aktiv zu unterstützen, dass sie doch aber zumindestens diese negativen Bemerkungen sein lassen sollen, weil sie dich sehr kränken...
Das müssten sie doch verstehen; das hat meiner Meinung nach ja sogar schon mit dem "ganz normalen" Respekt vor dem anderen und seinen Gefühlen zu tun!
Vielleicht kann auch, wenn du sie denn einweihen magst, deine Familie versuchen, zwischen dir und deinem Mann zu vermitteln oder ihn mal auf die Fragwürdigkeit seines Verhaltens hinweisen...
Gegenüber einer Freundin würde ich dann aber auch schon mal deutlich sagen "Du, du bist mir schon sehr wichtig, aber ich spüre im Moment, dass mir der Umgang mit dir, aufgrund deiner Kommentare nicht gerade gut tut; deshalb muss ich, um mich selbst zu schützen, ein bisschen auf Distanz gehen."

Hoffe, du findest einen Weg,

polyhymnia
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Re: Noch ne neue

#21
ich finde deine worte sehr lehrreich und reif. ich denke auch daß die männer dazu lernen können. und vllt hast du sogar recht mit der konfrontation meiner freundin. es ist halt alles nicht so einfach. bei mir besteht ja leider nicht nur die bulimie. ich leide seit jahren am borderlinesyndrom was die sache und mich auch nicht grade einfacher macht. ich vermute mal daß ich meinen mann und meine freunde mit meinem leben und meiner art einfach überfordere nd vllt hast du recht mit dem daß ich mich mal ein wneig zurück ziehen soll.
ich danke dir.

lg rinchen
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Re: Noch ne neue

#22
hey rinchen! das alles klingt echt schlimm. ich würde dir empfehlen, dich deiner Familie anzuvertrauen. Das hilft dir bestimmt. Ausserdem würde ich dir raten eine ambulante Therapie zu machen. Also damit meine ich eine Therapie in einer Klinik oder so etwas weiter weg von dir zu Hause. Ich kann mir vorstellen,dass es dir schwer fallen wird, aber wenn du dich sozusagen mal aus dem Alltag "ausklinkst", fällt es dir vielleicht leichter die Krankheit besser zu besiegen. Jetzt kommt noch ein heikler Punkt. Ich will dich zu nichts anstiften, sondern nur zum nachdenken anregen. Denkst du,dass dein Mann der Richtige für dich ist, wenn du mit ihm nicht über ernste Dinge im Leben reden kannst? Ich denke soetwas macht doch auch eine Ehe aus,dass der Partner einen in jeder Lebenslage unterstützen kann. Bei deinem Mann kommt mir das aber nicht so vor.
Viele Grüsse Restina
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Re: Noch ne neue

#23
hi restina,

dann meinst du aber eine stationäre therapie :wink:
ambulant heißt, du gehst zu nem therapeuten in die praxis, wenn du nen termin hast, und danach wieder nach hause.
ich glaube, es klingt wahrscheinlich wirklich ein bisschen heftig für rinchen, gleich zu sagen: geh für ne weile weg von zu hause und überleg mal, ob du dich nicht trennen willst (überspitzt formuliert!)
aber, wie ich schon gesagt habe, denke ich, rinchen, dass auch dein mann an sich arbeiten könnte und dass es vielleicht positiv wäre, mit ihm zusammen eine beratungsstelle oder einen therapeuten aufzusuchen, die ihm dann zeigen könnten, wie er dich unterstützen und am besten mit dir umgehen kann...
hast du dich schonmal nach sowas umgesehen?
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Re: Noch ne neue

#24
es ist ein fast vergessenes aber doch sehr schönes gefühl zu lesen es macht sich jemand sorgen bzw gedanken. find ich lieb von euch.
zu dir restina. ich seit 9 jahren mit meinem mann zusammen und seit 6 jahren verheiratet. wir haben 5 kinder zusammen. eine hat er mit seiner experle, 2 hab ich mitgebracht und zwei haben wir gemeinsam bekommen. in unser zeit ist verdammt viel passiert. leider auch sehr viel negatives. mit der zeit haben wir beide verlernt miteinander zu reden. jeder hat irgendwo angst verletzt zu werden. also redet man einfach nicht.
mitlerweile habe ich meinen mann dazu bekommen selber eine therapie anzufangen die aber erst im juni beginnt.
ich war aufgrund meiner borderlinestörung letztes jahr in einer klinik für 6 wochen und mit dem ersten tag den ich da ankam, fing auch meine bulimie an. jed woche mussten wir auf die waage und es schockierte mich übelst. also entschloss ich was dagegen zu tun und so rutschte ich da rein. ich habe gedacht es hört von alleine wieder auf ..... was für ein trugschluss. na ja den rest kennt ihr ja selber.
durch meine ganzen krankheiten (asthma, ADHS, borderline und bulimie) ist mein leben irgendwie ein einziges chaos. ich finde es schon erstaunlich daß mein mann daß so lange mit mir aushält. aber ihr habt schon recht daß er mich wesentlich mehr unterstützen könnte und an sch arbeiten könnte. ich denke auch mal daß will er auch weiß nur nicht wie und fragt natürlich auch nicht nach. typisch mann eben.
am donnerstag habe ich termin bei einem neuen hausarzt der auch noch internist ist und mich mal durchchecken soll.
ich werde so ein wenig dahingeschleppt. irgendwie will ich was ändern und da raus weil ich weiß daß es der falsche weg ist, aber auf der anderen seite will ich auch nicht weil ich auf der waage den erfolg sehe. die komplimente, mein körper verändert sich zum positiven und dieses gefühl dabei..... alles lüge? alles krankheit????
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